DE1232480B

DE1232480B - Selbsttaetiger Gurtaufroller fuer Sicherheitsgurte

Info

Publication number: DE1232480B
Application number: DES96122A
Authority: DE
Inventors: Guenter Wohlert
Original assignee: Sigmatex AG
Current assignee: Sigmatex AG
Priority date: 1965-03-23
Filing date: 1965-03-23
Publication date: 1967-01-12
Also published as: BE678251A; NL6603781A; US3375994A; GB1085995A; SE315819B

Description

Selbsttätiger Gurtaufroller für Sicherheitsgurte Es sind selbsttätige Gurtaufroller für Sicherheitsgurte von Kraft- oder Luftfahrzeugen bekannt, mit deren Hilfe sich die Gurte selbsttätig aufspulen, sobald der Fahrzeuginsasse das Schloß seines Sicherheitsgurtes öffnet. Dieses Aufrollen der Gurte hat verschiedene Vorteile, zunächst einmal liegen die Gurte in unbenutztem Zustand nicht wahllos im Fahrzeug umher - können also nicht verschmutzen -, und zum anderen sind die aufgerollten Gurte stets griffbereit, so daß sie im Bedarfsfall leicht anlegbar sind, Es versteht sich von selbst, daß die zum Aufrollen der Gurte erforderlichen Gurtaufroller auch eine Blockiereinrichtung aufweisen müssen, die verhindert, daß bei einer plötzlich eintretenden extremen Zugkraft - z. B. bei einem Fahrzeugunfall - der Gurt nachgibt, d. h. sich ungewollt abspult.
Bei den bekannten Gurtaufrollern besteht diese Blockiervorrichtung aus einer Sperre, die unmittelbar auf die Gurtrolle einwirkt. Hieraus ergibt sich zwangläufig, daß der etwaig auftretenden, nicht unerheblichen Zugkräfte wegen sowohl die Gurtrolle als auch deren Sperreinrichtung außerordentlich stabil ausgebildet sein müssen. Derart stabile, d. h. gewichtsintensive und mehr oder weniger großen Raum beanspruchende Gurtaufroller sind aber unerwünscht, so daß sie trotz der eingangs erwähnten Vorteile weder bei den Fahrzeughaltern noch der Fahrzeugindustrie bemerkenswerten Eingang gefunden haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen selbsttätigen Gurtaufroller zu schaffen, bei dem die Blockierung des Gurtes ebenso einfach wie wirkungsvoll vonstatten geht, ohne daß hierbei irgendwelche Kräfte auf die Gurtrolle einwirken. Dies geschieht in der Weise, daß das Gurtband um ein federbelastetes, in Langlöchern geführtes Druckstück herumgelegt ist, das mit einer Druckrolle zusammenarbeitet. Hierdurch können etwaige Zugkräfte - seien sie statischer oder dynamischer Natur - nicht auf die Gurtrolle einwirken bzw. letztere unbotmäßig belasten, sondern von dem Druckstück in Verbindung mit der Druckrolle aufgenommen werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Langlöcher mit Rasten versehen sind, in die das Druckstück bei normalem Zug am Gurt einrastet und ein Abrollen des Gurtes ermöglicht. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß der Gurt beim Anlegen mühelos von der Gurtrolle abgespult werden kann, wobei also die eigentliche Blockierung des Gurtes aufgehoben wird.
Hierbei wird das Druckstück durch Reibung des Gurtes in Rasten eingeschwenkt. Es ist aber auch denkbar, daß das Druckstück unter Einfluß einer weiteren Feder steht, die das Druckstück im Bedarfsfall in die Rasten schwenkt, oder aber es ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß das Druckstück durch Betätigung eines Hebels in die Rasten einzuschwenken ist.
Die Erfindung soll nunmehr an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben werden. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, F i g. 2 eine Draufsicht, F i g. 3 die verschiedenen Arbeitsstellungen des Druckstücks.
In einem Gehäuse 1 ist in bekannter Weise eine federbelastete Gurtrolle 2 gelagert, von der entgegen Federkraft das Gurtband 3 abspulbar ist, sobald der Gurt vom Fahrzeuginsassen angelegt werden soll.
Das von der Rolle 2 im Bedarfsfall abzuspulende Gurtband 3 ist an einer feststehenden Gurtwalze 4 entlanggeführt, die im Gehäuse 1 gelagert ist und einen rutschsicheren Belag 5 aus z. B. Blei aufweist.
Das Gurtband 3 ist ferner um ein unter Einfluß von Federn 6 stehendes Druckstück 7 herumgeführt, das beidenends in im Gehäuse 1 vorgesehene Langlöcher 8 geführt ist. Letztere sind mit je einer Raste 9 versehen, in die das Druckstück 7 bzw. dessen nicht bezeichnete Lagerzapfen hineingleiten bzw. hineinschwenken können.
Es ist indes auch möglich, daß das Druckstück 7 - ohne von den Rasten 9 gehindert zu werden - dank der Kraft der Federn 6 in den Bereich der Gurtrolle 4 gelangt. Auf welche Weise die Blockierung des Gurtbandes geschehen kann, soll nunmehr unter Bezugnahme auf F i g. 3 die Arbeitsweise des Gurtaufrollers näher beschrieben werden.
Im aufgewickelten Zustand des Gurtbandes 3 wird das Druckstück 7 durch die Federn 6 in die rückwärticKe Position der Langlöcher 8 gezogen. Diese Langlöcher 8 sind mit je einer Raste 9 versehen, in die sich das Druckstück hineinlegen kann.
Beim normalen Zug an dem Gurtende 3 a wird das Druckstück 7 durch die Gurtreibung entgegen der Kraft der Federn 6 in die Rasten 9 der Langlöcher geschwenkt. Durch weiteren kontinuierlichen Zug am Gurtband 3 wird das Druckstück 7 fest in die Rasten 9 gezogen.
Das aufgespulte Gurtband 3, aufgewickelt durch eine Feder 10, wird jetzt entgegen der Federkraft von der Rolle 2 abgespult. Wird jetzt die Kraft der Feder 10 größer als die der Federn 6, dann tritt an der Kante 11 des Druckstückes 7 durch das Gurtband 3 eine Kraft auf, die versucht, das Druckstück 7 aus den Rasten 9 der Langlöcher 8 herauszudrehen. Dies kann nur bei Nachlassen des Zuges am Gurtband 3 erfolgen, d. h. also nach Einklinken eines Sicherheitsgurtschlosses in eine entsprechende Aufnahmevorrichtung.
Bei geringstem Nachlassen des Zuges am Gurtband 3 wird jetzt das Druckstück 7 aus den Rasten 9 herausgekippt und gleitet in den Langlöchem 8 gegen die Druckrolle 4. Wird jetzt das Gurtband 3 belastet, so tritt zwischen dem Druckstück 7 und der Druckrolle 4 sowie dem dazwischenliegenden Gurtband 3 eine Reibungskraft auf, die das Gurtband 3 blockiert und ein Durchrutschen verhindert. Beim Aufspulen des Gurtbandes, d. h. also beim Nachlassen einer Zugkraft auf das Gurtband 3 in Richtung p (s. F i g. 1) hebt sich das Druckstück 7 von der Druckrolle 4 durch die Federn 6 ab, und die gespannte Feder 10 bewirkt, daß das Gurtband 3 wieder auf die Rolle 2 aufgerollt wird.

Claims

Patentansprüche: 1. Selbsttätiger Gurtaufroller für Sicherheitsgurte mit einer Sperrvorrichtung, die bei großer Abrollbeschleunigung den Gurt am Abrollen hindert, dadurch gekennzeichnet, daß das Gurtband (3) um ein federbelastetes, in Langlöchern (8) geführtes Druckstück (7) herumgelegt ist, das mit einer Druckrolle (4) zusammenarbeitet.
2. Gurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch ge>--kennzeichnet, daß die Langlöcher (8) mit Rasten (9) versehen sind, in die das Druckstück (7) bei normalem Zug am Gurt (3) einrastet und ein Abh-. rollen des Gurtes ermöglicht. 3. Gurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gokennzeichnet, daß das Druckstück (7) unter Einfluß einer weiteren Feder steht, die das Druckstück (7) im Bedarfsfall in die Rasten (9) schwenkt. 4. Gurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß das Druckstück (7) durch Betätigung eines Hebels in die Rasten (9) einzuschwenken ist. In Betracht gezogene Druckschriften-USA.-Patentschrift Nr. 3 100 669.