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Gleisbildstellwerk mit dem Gleisverlauf nachgebildeter Schaltung Die
Erfindung betrifft Gleisbildstellwerke mit dem Gleisverlauf nachgebildeten Schaltungen
und gleichartig aufgebauten Schaltmittelgruppen, in denen die Fahrstraßenschaltmittel
den einzelnen Spurplangliedern, wie Weichen, Kreuzungen u. dgl., zugeordnet und
in den Schaltmittelgruppen mit den Stellschaltmitteln der Spurplanglieder zusammengefaßt
sind und die gleichen Stellschaltmittel für zwei einer Gleisverbindung zugeordneten
Weichen gemeinsam verwendet werden.
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Durch die Entwicklung von elektrischen Stellwerken ohne mechanische
Verschlüsse war es möglich, die Schaltmittel zum Einstellen und Verschließen der
Fahrstraßen und deren zugehörigen Baugliedern, wie Weichen, Signale u. dgl., in
handliche Schaltmittelgruppen aufzuteilen und diese nach einem bestimmten System
in sogenannten Relaisgestellen anzuordnen. Die Anordnung der Schaltmittelgruppen
wurde hierbei so getroffen, daß die Leitungsführung zwischen den Schaltmittelgruppen
entsprechend dem Verlauf der Gleise im Bahnhof in einer sogenannten geographischen
Schaltung durchgeführt werden konnte. Da die Gleisanlagen der Bahnhöfe jedoch so
grundverschieden sind, war es erforderlich, die Stellwerksverdrahtung individuell
an jeden Bahnhof anzupassen. In einer solchen bekannten Schaltung werden die wesentlichen
Stehrelais für zwei Weichen einer Gleisverbindung gemeinsam benutzt.
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Um die Erstellung von elektrischen Stellwerken mit dem Gleisverlauf
nachgebildeten Schaltungen wirtschaftlicher durchführen zu können, werden heute
die Stellwerksanlagen nach dem Spurplanprinzip aufgebaut. Mit dem übergang von der
geographischen Schaltung zur Spurplantechnik sind vor allem drei zusätzliche Maßnahmen
verbunden: 1. Herstellen der Verbindung zwischen Start und Ziel bei jedem einzelnen
Einstellen von Fahrstraßen, 2. Einbeziehung des Flankenschutzes und 3. Dbermittlung
von Steuerkennzeichen für die anzuschaltenden Signalbegriffe vom Zielpunkt zum Startpunkt.
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Durch die Spurplantechnik, bei der die Schaltmittel der einzelnen
Bauglieder, wie Weichen, Signale usw., und die Schaltmittel der zugehörigen Fahrstraßen
in je einer Schaltmittelgruppe zusammengefaßt sind, ist es möglich, zwischen den
Schaltmittelgruppen eine fertige Verdrahtung anzuordnen, so daß die individuelle
Verdrahtung stark verringert werden konnte.
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Dieses System hat den Vorteil, daß der Entwurf der Schaltung für die
Stellwerksanlage nur einmal angefertigt zu werden braucht, wobei dann später mit
den einheitlich verdrahteten Schaltmittelgruppen jede beliebige Gleisanlage zusammengestellt
werden kann..
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In dem weiteren Bestreben, bei Spurplanstellwerken mit einer möglichst
kleinen Anzahl von Typen der Schaltmittelgruppen auszukommen, wußte man jedoch bald
erkennen, daß dies unwirtschaftlich ist, weil der Entwicklungs- und Herstellungsaufwand
für jeden Typ nicht durch Herstellung größerer Mengen von Schaltmittelgruppen des
betreffenden Typs gesenkt werden können. Weiterhin wurde noch eine zusätzliche Verteuerung,
insbesondere bei kleineren Anlagen, festgestellt, da die einzelnen Typen wegen der
notwendigen Berücksichtigung von allen möglichen Abweichungen und Zusatzbedingungen
immer umfangreicher wurden und in vielen Fällen ein großer Teil der Schaltmittel
einer Schaltmittelgruppe unbenutzt bleibt.
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Aufgabe der Erfindung ist, diese Mängel zu beseitigen. Der Erfindung
liegt dabei der Gedanke zugrunde, daß es einfacher ist, unter Inkaufnahme von mehr
Typen die Schaltmittelgruppen nicht mehr nur einzelnen Spurplangliedern zuzuordnen,
sondern je nach Lage des Einzelfalles auch Zusammenfassungen von diesen vorzunehmen.
Hierbei besteht die Erfindung nicht nur in der Zusammenfassung der Schaltmittel
von zwei oder mehreren Spurplangliedern in einer Schaltmittelgruppe, sondern vor
allem auch in der Ausgestaltung der Schaltung, mit der diese Zusammenfassung wirtschaftlich
erst erreicht werden kann.
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Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß die Stellschaltmittel
und die Fahrstraßenschaltmittel für zwei oder mehr Spurplanglieder in nur einer
Schaltmittelgruppe in der Weise zusammengefaßt sind, daß die Fahrwegsuchrelais nicht
den Weichensträngen, sondern den an die Schaltmittelgruppen angeschlossenen Spurverbindungen
zugeordnet sind.
Während im einfachsten Fall die betreffenden Schaltmittel
einer Gleisverbindung mit zwei Weichen in einer Schaltmittelgruppe zusammengefaßt
sind, werden nach einem weiteren Merkmal der Erfindung bei einer Gleisverbindung
über eine Kreuzung hinweg in einer Schaltmittelgruppe die Stellschaltmittel und
die Fahrstraßenschaltmittelgruppe der zugehörigen Spurplanglieder zusammengefaßt.
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In einem weiteren Fall ist es zweckmäßig, daß die Stellschaltmittel
und- -die Fahrstraßenschaltmittel der Spurplanglieder, die eine aus zwei Weichen
und einer doppelten Kreuzungsweiche bestehende Gleisverbindung bilden, derartig
zusammengefaßt sind, daß in je einer Schaltmittelgruppe die Schaltmittel einer der
beiden Teilweichen einer doppelten Kreuzungsweiche mit den Schaltmitteln der anschließenden
Weiche zusammengefaßt sind.
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Um eine wirtschaftliche Ausnutzung der Schaltmittelgruppen zu erreichen,
ist es nicht nur zweckmäßig, bisherige Schaltmittelgruppen schaltungsmäßig in einer
gemeinsamen Gruppe zusammenzufassen, sondern nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
sind die Stellschaltmittel und die Fahrstraßenschaltmittel einfacher Kreuzungsweichen
so aufgeteilt, daß die zu einer Teilweiche der Kreuzungsweiche gehörenden Schaltmittel
mit denen des Kreuzungsteiles und denen in der Gleisverbindung anschließenden Weiche
in einer gemeinsamen Schaltmittelgruppe angeordnet sind und daß die Schaltmittel
der anderen Teilweiche der einfachen Kreuzungsweiche mit denen der anderen anschließenden
Weiche in einer weiteren Schaltmittelgruppe zusammengefaßt sind.
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Eine zweckmäßige Zusammenfassung der betreffenden Schaltmittelgruppen
kann erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, daß die die Schaltmittel zweier Weichen
einer Gleisverbindung enthaltende Schaltmittelgruppe vier Anschlüsse für Spurkabelverbindungen
bzw. für Leitungsgruppen besitzt.
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Weiterhin können auch die Schaltmittel verschiedener Spurplanglieder
gemeinsam verwendet werden. Dies geschieht nach der Erfindung dadurch, daß den Weichen
einer Gleisverbindung, deren Weichenlagen über gemeinsame Stellschaltmittel eingestellt
werden, in ihrer zugehörigen Schaltmittelgruppe je ein Fahrwegsuchrelais der Spurleitung
in Richtung der Spitze und je ein Fahrwegsuchrelais der Spurleitung in Richtung
einer ihrer stumpfen Stränge zugeordnet ist und daß je ein Arbeitskontakt des in
Richtung der Spitze der einen Weiche zugeordneten Fahrwegsuchrelais mit einem Arbeitskontakt
des in Richtung eines der stumpfen Stränge der anderen Weiche zugeordneten Fahrwegsuchrelais
in dem Anschaltstromkreis des Stellschaltmittels für das Umstellen dieser Weichen
auf die geraden Stränge angeordnet ist und daß je ein Arbeitskontakt der in Richtung
der Spitze der Weichen zugeordneten Fahrwegsuchrelais in den Anschaltstromkreis
des Stellschaltmittels für das Umstellen der Weichen in die Lage für die Gleisverbindung
geschaltet ist.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, in einer Schaltmittelgruppe, in
der die Fahrstraßenschaltmittel und die Stellschaltmittel einer aus zwei Weichen
und einer Kreuzung bestehenden Gleisverbindung zusammengefaßt sind, Fahrwegsuchrelais
vorzusehen, die nur den Spurleitungen in Richtung der beiden durchgehenden Stränge
der- Kreuzung zugeordnet sind, und Kontakte dieser Fahrwegsuchrelais in die dem
kreuzenden Strang zugeordnete Fahrwegsuchleitung zu schalten.
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Die Schaltung zweier benachbarter Schaltmittelgruppen kann nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung in zweckmäßiger Weise derartig aufgeteilt werden,
daß von den beiden die Stellschaltmittel und die Fahrstraßenschaltmittel einer einfachen
Kreuzungsweiche und zweier Weichen enthaltenden Schaltmittelgruppen die eine Schaltmittelgruppe
mit Fahrwegsuchrelais entsprechend einer Schaltmittelgruppe für zwei Weichen mit
einer Kreuzung bestückt ist und die andere Schaltmittelgruppe in der die Schaltmittel
der anderen Teilweiche der einfachen Kreuzungsweiche mit denen der in der Gleisverbindung
liegenden entsprechenden Weiche zusammengefaßt sind, beidseitig für je drei Leitungsgruppen
Spurverbindungsanschlüsse besitzt und in Richtung der krummen Stränge der beiden
Weichen ein gemeinsames, weiteres Fahrwegsuchrelais zugeordnet ist, wobei ein Arbeitskontakt
dieses Relais in der den beiden krummen Strängen zugehörigen Fahrwegsuchleitung
und ein weiterer Ruhekontakt desselben Relais in der dem geraden Strang der betreffenden
Weiche zugeordneten Fahrwegsuchleitung angeordnet sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine einfache Gleisverbindung,
bestehend aus den beiden Weichen 100 a und 100 b,
F i g. 2 die derzeitige
Anordnung der Schaltmittelgruppen und F i g. 3 eine Anordnung gemäß der Erfindung
für die Gleisverbindung in F i g. 1, F i g. 4 eine Gleisverbindung mit zwei Weichen
über eine Kreuzung hinweg, deren bisherige Anordnung der Schaltmittelgruppen in
F i g. 5 dargestellt ist, F i g. 6 die erfindungsgemäße Anordnung entsprechend F
i g. 4, F i g. 7 eine Gleisverbindung mit zwei Weichen über eine doppelte Kreuzungsweiche
hinweg, deren bisherige Schaltmittelgruppen in F i g. S und die nach der Erfindung
in F i g. 9 dargestellt sind, F i g. 10 eine Gleisverbindung mit zwei Weichen über
eine einfache Kreuzungsweiche hinweg, deren Schaltmittelgruppen bisheriger Art in
F i g. 11 und diejenigen gemäß der Ernfidung in F i g. 12 dargestellt sind, F i
g. 13 Teile der bisherigen Schaltung für die Fahrwegsuche und F i g. 14 demgegenüber
Teile der erfindungsgemäßen Schaltung für eine Gleisverbindung nach F i g. 1, F
i g. 15 Schaltungsteile einer Gleisverbindung mit zwei Weichen über eine Kreuzung
nach F i g. 4 in bisheriger Anordnung und F i g. 16 die erfindungsgemäße Anordnung,
F i g. 17 Teile der erfindungsgemäßen Schaltungsausführung für eine Gleisverbindung
mit zwei Weichen über eine einfache Kreuzungsweiche hinweg nach F i g. 10.
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Die Gleisverbindung F i g. 1 besteht aus den zwei Weichen 100
a und 100 b und ihren Spurverbindungen a, b, c und
d zu den anschließenden Gleisen. In der Stellwerksverdrahtung wurden bisher
zwei Schaltmittelgruppen für die Weichen 100a und 100b
(F i g. 2)
verwendet. Hierbei sind jeder Weiche drei Spurverbindungen zugeordnet, wobei die
Spurverbindungen a und c bzw. b und d der abzweigenden Stränge
entsprechend F i g. 1 verbunden sind. Erfindungsgemäß werden die Schaltmittelgruppen
dieser beiden Weichen in einer einzigen Schaltmittelgruppe 100 (F i g. 3) zusammengefaßt,
die vier Spurverbindungen hat, nämlich a, b, c und d. Durch diese
Zusammenfassung der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Schaltung wird eine wirtschaftliche
Stellwerksanlage erreicht, wobei z. B. die Stellschaltmittel für zwei Weichen zu
gemeinsamen Schaltmitteln zusammengefaßt sind, so daß sich in den meisten Fällen
die Schaltmittel einer Gleisverbindung, die bisher zwei Schaltmittelgruppen benötigte,
in nur einer Schaltmittelgruppe bisheriger Größe unterbringen lassen.
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Nach einer solchen erfindungsgemäßen Anordnung werden auch die Schaltmittel
zugehörig zu einer Gleisverbindung mit zwei Weichen und einer Kreuzung in derselben
Schaltmittelb°ruppe untergebracht. Eine dementsprechende Gleisverbindung ist in
F i g. 4 dargestellt. Die abzweigenden Stränge der beiden Weichen 101
a und 101 b kreuzen das Gleis mit den Spurverbindungen b und
e, und ihre geraden Stränge liegen in den Gleisen mit den Spurverbindungen
a und d und c und f. Für diese Anordnung werden bisher drei Schaltmittelgruppen
für die Weichen 101a und 101 b und für die Kreuzung K (F i
g. 5) benötigt. Erfindungsgemäß werden die drei Schaltmittelgruppen zu einer Schaltmittelgruppe
101 entsprechend F i g. 6 zusammengefaßt. Durch die Zusammenfassung und durch
die entsprechende Ausgestaltung der Schaltung ist es möglich, daß die gesamten Flankenschutz-,
Steuer- und Überwachungsmittel, die bei der bisherigen Anordnung für eine Gleisverbindung
mit zwei Weichen und einer Kreuzung notwendig sind, entfallen können. Außerdem kann
die den Spurplangliedern zugeordnete Schaltung mit ihren Abhängigkeiten untereinander
wesentlich vereinfacht werden. So ist es möglich, daß die Schaltmittel einer einzigen
Gruppe nach F i g. 6 zusammengefaßt für die beiden abzweigenden Stränge der Weichen
und den entsprechenden Strang der Kreuzung verwendet werden können, da bei einer
solchen Gleisverbindung außer den Fahrwegen über die drei geraden Stränge mit den
Spurverbindungen a und d, b und e und c und f nur der Weg zwischen
den Spurverbindungen a und f möglich ist.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Zusammenfassung einer Gleisverbindung
nach F i g. 7 ist in F i g. 9 wiedergegeben. F i g. 7 zeigt die Gleisverbindung
zweier Weichen 103 a und 104 b mit einer doppelten Kreuzungsweiche
104 a/103 b. Nach der bisherigen Schaltungsanordnung werden nach F i g. 8 vier Schaltmittelgruppen
für die Weichen 103 a und 104 b und die Teilweichen 103
b und 104 a benötigt. Erfindungsgemäß werden an Stelle dieser vier
Schaltmittelgruppen nur noch zwei Schaltmittelgruppen 103 und 104 entsprechend der
Schaltmittelgruppe 100 nach F i g. 3 benötigt, da, wie in F i g. 9 dargestellt,
die eine Teilweiche der doppelten Kreuzungsweiche, z. B. 103 b in F i g.
7, der einen Weiche, z. B. 103 a,
und die andere Teilweiche, z. B. 104 a,
der anderen Weiche, z. B. 104 b, schaltungsmäßig zugeordnet wird.
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Um die Anwendung der Erfindung auch bei schaltungsmäßig schwierigeren
Gleisverbindungen darzustellen, ist in F i g. 10 beispielsweise die Verbindung einer
einfachen Kreuzungsweiche 105 b/106 a mit zwei Weichen 105a und 106b
gezeigt. Diese Gleisverbindung benötigt bisher fünf Schaltmittelgruppen für die
Weichen 105a, 105b, 106a und 106b und die Kreuzung Kr (F i
g. 11) innerhalb der einfachen Kreuzungsweiche. Erfindungsgemäß werden die Schaltmittel
für die Gleisverbindungen nach F i g. 10 in zwei Schaltmittelgruppen 105 und 106
(F i g. 12) untergebracht. Die beiden Teilweichen der einfachen Kreuzungsweiche
werden je einer .anderen Weiche der Gleisverbindung zugeordnet. So entsteht eine
Weichen-Schaltmittelgruppe mit Kreuzung, die genau der nach F i g. 6 entspricht.
Die Schaltmittelgruppe 106 in F i g. 12 muß jedoch schaltungsmäßig geändert werden.
Es kann nicht unverändert die Schaltmittelgruppe nach F i g. 3 benutzt werden, weil
die Schaltmittelgruppe 106 nunmehr sechs Spurverbindungen benötigt, und zwar die
Spurverbindungen b, c und f zu den Gleisen und die drei Spurverbindungen zu der
Schaltmittelgruppe 105, die weitere Spurverbindungen a, d und e zu
den Gleisen enthält. Da mit dieser Schaltmittelgruppe 106 ebenso wie bei einer Gleisverbindung
mit zwei Weichen immer korrespondierend gestellt werden kann, entfällt auch hier
der sonst doppelt benötigte Schaltaufwand für die Schaltmittel zur Weichensteuerung.
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Um das Wesen der Erfindung näher zu erläutern, sind in F i g. 13 bis
16 in einigen Beispielen Teile der Schaltung für die Fahrwegsuche der bisherigen
und der erfindungsgemäßen Form gegenübergestellt. F i g. 13 zeigt die Schaltung
der Fahrwegsuche für die bisherige Anordnung mit zwei Schaltmittelgruppen für die
Weichen 100 a und 100 b. Die entsprechende Schaltung nach der Erfindung,
jedoch mit einer Schaltmittelgruppe 100, ist in F i g. 14 dargestellt. Die
Spurverbindungen sind mit den gleichen Buchstaben bezeichnet, z. B. a1, b1,
b2 und d2,
wie in F i g. 13. Kommt z. B. in F i g. 14 das Fahrwegsuchkennzeichen
auf der Spurverbindung a1 an, so wird das der Spitze zugeordnete Fahrwegsuchrelais
Sp 1 erregt, das seine beiden Kontakte Sp 11 und Sp 12 schließt und damit
das Fahrwegsuchkennzeichen auf den beiden Spurverbindungen c 1 und d 1 weiterschaltet.
Soll der obere gerade Strang befahren werden, so kommt das Echo auf der Spurverbindung
c2 an, und es wird das der stumpfen Seite zugeordnete Fahrwegsuchrelais St2 erregt.
Mit dem Kontakt St21 wird das Echo auf die Spurverbindung a2 weitergeschaltet. Es
sind also sowohl der Spitze als auch den beiden stumpfen Strängen je ein Relais
zugeordnet, wobei das Befahren des oberen Stranges durch das Ansprechen der FahrwegsuchrelaisSpl
und St 2 mit den Kontakten Sp 11 bis Sp 13 und St21 und St22, das Befahren des unteren
Stranges durch das Ansprechen der Fahrwegsuchrelais Sp 2 und St 1 mit den
Kontakten Sp 21 bis Sp 23 und St 11 und St 12
kenntlich gemacht ist.
Bei einer kreuzenden Fahrt, also über die krummen Stränge der Weichen, wird die
Umstellung der beiden Weichen dann eingeleitet, wenn die beiden den Spitzen zugeordneten
Fahrwegsuchrelais Spl und Sp2 angeschaltet sind, die Fahrwegsuchrelais Stl und St2
jedoch nicht.
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Ein Vergleich zwischen den bisherigen und den erfindungsgemäßen Anordnungen
- zu diesem Zweck sind die nicht beschriebenen, jedoch in F i g. 13 eingeführten
Bezeichnungen zur besseren übersicht angeführt - zeigt, daß zwei von sechs
Relais,
vier von vierzehn Kontakten und zwei Spurverbindungen eingespart werden. Diese Einsparung
bezieht sich hier lediglich auf die Fahrwegsuche, sie erstreckt sich in gleichem
Maß auch auf alle weiteren Spurebenen, wie Festlegung der Weichen, Signalsteuerung
usw. Außerdem entfallen sämtliche bisher benötigten Flankenschutzmittel für eine
solche Gleisverbindung mit zwei Weichen.
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Die beispielsweise, ausführliche Schaltungsanordnung einer Gleisverbindung
mit zwei Weichen über eine Kreuzung hinweg entsprechend F i g. 4 ist in der Gegenüberstellung
nach der bisherigen Anordnung in F i g. 15 und nach der erfindungsgemäßen Anordnung
in F i g.16 dargestellt. Die Spurverbindungen sind in beiden Figuren identisch mit
a1, a2, b1, b2,
cl, c2, dl, d2, e l, e2, f
1 und f 2 bezeichnet. Fi g. 15 entspricht der schematischen Darstellung
nach F i g. 5 mit den Schaltmittelgruppen für die Weichen 101 a und
101 b und die Kreuzung K und F i g. 16 der Darstellung nach F i g.
6 mit der gemeinsamen Schaltmittelgruppe 101. Wie aus der Schaltungsanordnung
F i g. 16 zu entnehmen ist, sind außer den bisher bekannten, der Spitze und den
stumpfen Strängen zugeordneten Fahrwegsuchrelais Sp 10 und Sp 20 mit den Kontakten
Sp 101 bis Sp 104 und Sp 201 bis Sp 204 und den Fahrwegsuchrelais St10 und St20
mit den KontaktenSt101 bis St103 und St201 bis St203, noch die beiden dem geraden
Strang der Kreuzung zugeordneten Fahrwegsuchrelais K 1 und K 2 mit
den Kontakten K 11 bis K 13
und K21 bis K23 vorhanden. Diese Relais
schalten den geraden Strang, z. B. die Spurverbindungen b und e (F i g. 4), über
die Kreuzung mit den Kontakten K11 bzw. K21 durch und über weitere Kontakte K12
und K13 bzw. K22 und K23 den schrägen Strang zugehörig zu den Spurverbindungen a
und / über die Kreuzung ab. Ebenso wird bei einer Fahrt über den schrägen Strang
der Kreuzung der gerade Strang durch die Kontakte Sp l03 bzw. Sp
202 ab-
geschaltet.
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Wie ein Vergleich der Schaltung in der bisherigen Anordnung nach F
i g. 15 mit der Schaltung nach dem erfindungsgemäßen Beispiel der F i g. 16 zeigt,
werden an Stelle von bisher zehn Relais jetzt nur noch sechs Relais benötigt, und
es entfallen außerdem vier Spurverbindungen. Die Bezeichnung der Schaltmittel in
F i g. 15 dient lediglich zum besseren Verständnis des Vergleichs.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist in F i g. 17 die Zusammenfassung
und Ausgestaltung der Schaltung für eine Gleisanordnung mit zwei Weichen über eine
einfache Kreuzungsweiche hinweg, wie in F i g.10 schematisch dargestellt, ausgeführt.
Hierbei entspricht im rechten Teil der Schaltung die Schaltmittelgruppe 105 in ihren
Schaltmitteln und deren Anordnungen der in F i g.16 beschriebenen Schaltmittelgruppe
101; die Schaltmittel wurden deshalb mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Schaltmittelgruppe 106, identisch mit der schematisch dargestellten Schaltmittelgruppe
106 (F i g.12), enthält die bereits beschriebenen Schaltmittel, bestehend aus den
Fahrwegsuchrelais Sp 11',
Sp 21', St 11' und St 21' mit den entsprechenden
Kontakten Sp 111 bis Sp 113, Sp 211 bis Sp 214, St 111, St112 und St211 bis St213.
Zusätzlich zu diesen Relais ist in der Schaltmittelgruppe 106 ein Fahrwegsuchrelais
V 1 mit den Kontakten V 11 und V12 für die Durchschaltung der freien
Spurverbindungen a und b in F i g. 12 auf den krummen Strang nach der Spurverbindung
¢ enthalten. Mit dem Kontakt V 12 dieses Relais wird der abgehende Strang mit der
Spurverbindung c 2 abgeschaltet. Den in F i g. 12 dargestellten freien Spurverbindungen
a, b, c, d, e und f
sind in F i g. 17 die Spurverbindungen
a 1, a 2, b 1,
b 2, c 1, c 2, d 1, d 2, e 1, e2, f 1 und f
2 entsprechend zugeordnet.
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Die Erfindung ist an einigen Beispielen erläutert worden, zu denen
die einfache Schaltung für die Fahrwegsuche gewählt wurde. Die Erfindung ist jedoch
auf jegliche andere Stellwerksschaltung, wie Festlege-, Auflöse- und Signalschaltungen,
anwendbar. Auch sind nur einige einfache Gleisverbindungen in den Ausführungsbeispielen
angeführt. Auch hier ist es ohne weiteres möglich, den Erfindungsgedanken auf beliebige
Gleisverbindungen auszudehnen. Weiterhin ist es möglich, die Anzahl der Schaltmittelgruppen
dadurch zu reduzieren, daß in an sich bekannter Weise, z. B. durch Programmstecker,
mehrere nach der Erfindung zusammengefaßte Schaltmittelgruppen zu einer einheitlichen
Gruppe vereinigt werden.