DE1232056B - Verfahren zur Metallisierung eines Metalloxydkoerpers zwecks Verloetung mit einem Metallkoerper - Google Patents
Verfahren zur Metallisierung eines Metalloxydkoerpers zwecks Verloetung mit einem MetallkoerperInfo
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Description
- Verfahren zur Metallisierung eines Metalloxydkörpers zwecks Verlötung mit einem Metallkörper Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Metallisierung eines Metalloxydkörpers zwecks Verlötung mit einem Metallkörper, bei dem die Oberfläche des Metalloxydkörpers mit einer Mischung aus Metallpulver und siliciumhaltigem Bindemittel bedeckt und der Metalloxydkörp.er zwecks Schmelzen des Bindemittels gebrannt wird.
- Es ist bereits ein Verfahren zum Metallisieren einer Keramik bekannt, bei dem auf die Keramikoberfläche ein Gemisch aus Eisen- und/oder Nickelpulver und Kupferpulver aufgebracht wird und die Keramik bei einer Temperatur in der Größenordnung von 1000 bis 1400°C in einer neutralen Atmosphäre gebrannt wird. Gegebenenfalls kann dem Pulvergemisch ein feinzerteiltes keramisches Flußmittel zugesetzt werden.
- Weiterhin ist bereits ein Verfahren zum Metallisieren von aluminiumhaltigen Keramikkörpern bekannt, bei dem auf dem Keramikkörper ein Gemisch aus Ammoniumphosphormolybdat und Molybdänoxyd und gegebenenfalls einem Bindemittel aufgestrichen und der Keramikkörper dann in einer reduzierenden Atmosphäre gebrannt wird. In dieser Weise metallisierte Keramikkörper eignen sich zur Herstellung von vakuumdichten Verbindungen.
- Es ist auch bereits ein Verfahren zum Metallisieren von Porzellan, Tonwaren u. dgl. bekannt, bei dem zunächst die Glasur mit Hilfe von Fluorwasserstoffdämpfen, durch Schmirgeln oder Sandstrahlen beseitigt wird. Anschließend wird auf die so behandelte Fläche in Alkohol gelöstes konzentriertes Silbernitrat aufgebracht. Nach Abdampfen des Alkohols wird die Fläche mit Ameisensäure behandelt. Schließlich wird die Fläche mit einer aus Kupferdrähten bestehenden Bürste behandelt und dann in eine warme Silbercyanitlösung getaucht. Anschließend wird mit kaltem Wasser abgewaschen und ein Metallbelag aufgebracht.
- In der Elektrotechnik ist es häufig erforderlich, zwischen einem Metalloxydkörper, beispielsweise einem Ferrit, und einer Zuleitung eine feste mechanische Verbindung herzustellen. Dabei muß natürlich der Übergangswiderstand zwischen dem Metalloxydkörper und der aufgebrachten Metallisierung, mit der die Zuleitung verlötet wird, möglichst gering sein.
- Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten Art derart auszugestalten, daß zwischen Metalloxydkörper und Metallisierung ein möglichst geringer elektrischer Übergangswiderstand erzielt wird.
- Dies wird nun erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß als Metallpulver feinzerteiltes Eisen mit einer Siebfeinheit von unter 40 Maschen pro Zentimeter und als Bindemittel ein zwischen 650 und 800'C schmelzender Stoff' mit einer geringeren Teilchengröße als die der Eisenteilchen verwendet wird, der Mischung pro Volumteil Bindemittel 8 bis 12 Volumteile Ammoniumhydroxyd zugesetzt werden und in der Mischung der Volumanteil von Ammoniumhydroxyd und Bindemittel auf das 0,5- bis 1,5fache des Volumanteils der Eisenteilchen eingestellt wird.
- Vorzugsweise wird der Mischung auch noch Silber, Gold oder Platin zugesetzt. Die Siebfeinheit der Eisenteilchen sollte vorzugsweise 120 Maschen pro Zentimeter nicht übersteigen. Als Bindemittel kann pulverisiertes Siliciumdioxyd oder Glas, beispielsweise Natrium-, Kalium- oder Bleiglas mit einem merklichen Silikatgehalt verwendet werden. Besonders gut geeignet ist Silikagel.
- Durch den Zusatz von feinzerteiltem Silber, Gold oder Platin wird die Benetzbarkeit der entstehenden Metallisierung verbessert, so daß eine ausgezeichnete Lötverbindung zwischen Metallisierung und Anschlußleitung erzielt werden kann. Bei Verwendung von Silber-, Gold- oder Platinpulver setzt man ungefähr eine dem Eisenpulver entsprechende Menge zu. Optimale Ergebnisse erzielt man, wenn man jedes Pulver in einer Menge von 40 bis 60 Volumprozent verwendet.
- Mit dem Verfahren nach der Erfindung lassen sich die verschiedenartigsten Metalloxydkörper metallisieren, beispielsweise Metalloxydkörper aus Zinktitanat, Bariumtitanat, Zinkoxyd, Nickeloxyd, Kobaltoxyd, Zink-Nickel-Titanat, Zink-Kobalt-Titanat, Manganoxyd, Kobaltoxyd, Kupferoxydmischungen, Nickeloxydmischungen, Titandioxyd, Zinkoxyd, einem Niobat, einem Tantalat oder einem Ferrit.
- Bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wird der zu metallisierende Teil der Oberfläche des Metalloxydkörpers mit einem dünnen Überzug der Ausgangsmischung überzogen und dann der Metalloxydkörper bei einer Temperatur zwischen 650 und 800°C gebrannt. Dabei schmilzt das Bindemittel, die Eisenteilchen reduzieren die Oxydoberfiäche und werden mit der Oxydoberfläche zusammengesintert. Die schmelzenden Bindemittelteilchen schützen die Eisenteilchen vor Oxydation. Falls die Eisenteilchen beim Brennen mit Luftsauerstoff zusammenkommen oder im Lauf eines zu lange dauernden Brennvorganges oxydiert werden können, ergibt sich ein unzureichender Übergangswiderstand. Der Brennvorgang muß mindestens so lange durchgeführt werden, bis die Bindemittelteilchen geschmolzen sind. Dazu sind normalerweise 5 bis 30 Minuten erforderlich.
- Vor oder nach dem Brennvorgang kann auf die mit der Ausgangsmischung versehene Oberfläche ein beispielsweise aus Silber, Gold oder Platin bestehender Metallanstrich aufgebracht werden. An die metallisierte Oberfläche des Metalloxydkörpers kann dann ein Metallkörper unter Verwendung eines geeigneten Lotes angelötet werden. Zu diesem Zweck werden die Metallisierung und der Metallkörper je nach dem verwendeten Lot entweder mit einem sauren oder einem kolophoniumhaltigen Flußmittel behandelt. Als Lot kann beispielsweise eine Blei-Zinn-Legierung, Blei-Zinn-Antimon-Legierung, Blei-Silber-Legierung usw. verwendet werden.
- Mit dem Verfahren nach der Erfindung wurden Metalloxydkörper aus Zinkoxyd, Eisenoxyd, Nickeloxyd, Titanaten, Mischungen aus Kobalt-, Kupfer-und Manganoxyden und Eisen-Nickel-Kobalt und Kupfer enthaltenden keramischen Metallegierungen mit einer Metallisierung zwecks Verlötung mit einem Metallkörper versehen. Die Körper wurden mit einer Mischung aus Eisenpulver mit einer Teilchengröße von 120 Maschen pro Zentimeter und Silikagel in Ammoniumhydroxyd überzogen. Das Volumenverhältnis von Silikagel zu Ammoniumhydroxyd betrug 1: 10, und das Volumenverhältnis von Eisenpulver zu Silikagel und Ammoniumhydroxyd betrug 1: 1. Vor oder nach dem Brennen wurde auf die aufgebrachte Mischung ein Silberanstrich aufgebracht. Gebrannt wurde 15 Minuten lang bei einer Temperatur von 725'C. Auf die auf diese Weise aufgebrachte Metallisierung wurde dann unter Verwendung eines Blei-Silber-Lotes ein Metallkörper angelötet. Es wurden ausgezeichnete Verbindungen erzielt, deren Güte nicht vom Zeitpunkt des Aufbringens des Silberanstriches abhing. Die Mischungsbestandteile können je nachdem Verwendungszweck innerhalb weiter Grenzen variiert werden. Falls beispielsweise die Mischung auf den Metalloxydkörper aufgespult werden soll, wird der Anteil an flüssigem Ammoniumhydroxyd erhöht. Falls andererseits die Mischung aufgepinselt oder in sonstiger Weise mechanisch aufgebracht wird, kann ein geringerer Flüssigkeitsanteil verwendet werden. Im allgemeinen beträgt jedoch das Verhältnis zwischen flüssigen und festen Bestandteilen der Mischung zwischen 2 : 1 und 0,2: 1. Das Verfahren nach der Erfindung eignet sich insbesondere zum Metallisieren von Metalloxydkörpern aus 5 bis 16 Gewichtsprozent Nickeloxyd, 2 bis 20 Gewichtsprozent Titandioxyd, Rest Zinkoxyd, deren Widerstand einen positiven Temperaturkoeffizienten aufweist. Derartige Körper wurden in der nachstehend beschriebenen Weise mit einer aus Kupfer bestehenden Zuleitung versehen. Bei dem einen Verfahren wurden die mit einer Mischung der oben angegebenen Zusammensetzung bedeckten Körper zunächst 15 Minuten lang bei 725°C gebrannt. Nach Aufbringen eines Silberanstriches wurden die Körper erneut bei 700°C gebrannt, worauf die Kupferzuleitungen angelötet wurden. Bei einem anderen Verfahren wurden die Körper nach dem Aufbringen der Mischung mit einem Silberanstrich versehen und dann nur einmal bei ungefähr 750°C gebrannt. Dieses Verfahren ist vorteilhafter, da nur ein einziges Mal gebrannt wird.
- Auf die Oberflächen der gebrannten Körper wurde dann ein silberhaltiger Anstrich zusammen mit einem Lötmittel auf Kolophoniumbasis aufgebracht. Anschließend wurden dann die Kupferzuleitungen angelötet.
- Zur Feststellung des Übergangswiderstandes zwischen Metallisierung und Metalloxydkörper wurden folgende Messungen durchgeführt: Zunächst wurde eine Zuleitung unter Anwendung von Druck mechanisch gegen den Körper gedrückt und bei 110 Volt ein Strom von 100 Miniampere durch die Verbindungsstelle hindurchgeleitet. Dabei wurde ein Übergangswiderstand in der Größenordnung von 104 Ohm gemessen. Anschließend wurde der Übergangswiderstand einer nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Verbindung gemessen, wobei sich ein Widerstand von im wesentlichen Null ergab. Mit Hilfe des Verfahrens nach der Erfindung läßt sich also der Übergangswiderstand sehr gering halten.
Claims (2)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Metallisierung eines Metalloxydkörpers zwecks Verlötung mit einem Metallkörper, bei dem die Oberfläche des Metalloxydkörpers mit einer Mischung aus Metallpulver und siliciumhaltigem Bindemittel bedeckt und der Metalloxydkörper zwecks Schmelzen des Bindemittels gebrannt wird, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß als Metallpulver feinzerteiltes Eisen mit einer Siebfeinheit von unter 40 Maschen pro Zentimeter und als Bindemittel ein zwischen 650 und 800°C schmelzender Stoff mit einer geringeren Teilchengröße als die der Eisenteilchen verwendet wird, der Mischung pro Volumteil Bindemittel 8 bis 12 Volumteile Ammoniumhydroxyd zugesetzt werden und in der Mischung der Volumanteil von Ammoniumhydroxyd und Bindemittel auf das 0,5- bis 1,5fache des Volumanteils der Eisenteilchen eingestellt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Mischung Silber, Gold oder Platin zugesetzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 612 099; britische Patentschriften Nr. 795 846, 688 439, 594 752, 172 723.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1232056XA | 1960-01-28 | 1960-01-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1232056B true DE1232056B (de) | 1967-01-05 |
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ID=22407287
Family Applications (1)
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DEG31366A Pending DE1232056B (de) | 1960-01-28 | 1961-01-12 | Verfahren zur Metallisierung eines Metalloxydkoerpers zwecks Verloetung mit einem Metallkoerper |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1232056B (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB172723A (en) * | 1920-09-11 | 1921-12-12 | Quintin Marino | Improvements in metallizing articles made of porcelain, pottery, china and the like electrically non-conductive substances |
DE612099C (de) * | 1927-10-27 | 1935-04-13 | Siemens & Halske Akt Ges | Verfahren zur Herstellung von elektrisch leitenden UEberzuegen |
GB594752A (en) * | 1945-07-02 | 1947-11-18 | Johnson Matthey Co Ltd | Improvements in or relating to the metallisation of ceramics or like articles |
GB688439A (en) * | 1950-06-01 | 1953-03-04 | Battelle Development Corp | Composition coating resistors |
GB795846A (en) * | 1955-09-16 | 1958-05-28 | Thomson Houston Comp Francaise | Improvements relating to the metallising of ceramics |
-
1961
- 1961-01-12 DE DEG31366A patent/DE1232056B/de active Pending
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