DE123048C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft eine Expansionsdampfmaschine mit umlaufenden Kolben, deren Expansionsräume durch Scheidewände gebildet werden, die in einem unteren cylindrischen Gehäuse mit dem Kolben umlaufen und in einem oberen Gehäuse feststehen. Die Drehrichtung der Kolben kann mittelst eines in einem geeigneten Gehäuse untergebrachten Drehschiebers umgekehrt werden, welcher gleichzeitig für die Ueberführung' des Dampfes aus dem ersten in den zweiten Expansionsraum dient.

Der Drehschieber besitzt gegenüber dem Dampfeintrittskanal der ersten Expansionskammer einen Ausschnitt, der den Dampf je nach der Stellung des Drehschiebers zu der einen oder anderen Dampfeintrittsöffnung des an entgegengesetzten Seiten des unteren Kolbens mündenden Kanals führt. Zur Ueberführung des Dampfes aus der ersten in die zweite Expansionskammer und von letzterer in die Auspuffkammer sind an dem Drehschieber schräge Kanäle angebracht, welche die einzelnen Ein- und Auslafskanäle entsprechend mit einander verbinden. . . .

Auf der Zeichnung ist Fig. 1 ein senkrechter Querschnitt durch die Maschine nach der Linie x-x der Fig. 2, während Fig. 2 die Anordnung der Maschine im senkrechten Längsschnitt zeigt. Fig. 3 ist eine schaubildliche Darstellung des Drehschiebers, von welchem Fig. 4 und 5 verschiedene Schnitte nach den Linien y-y bezw. \-\ der Fig. 2 zeigen. Fig. 6 zeigt die Stellung des Drehschiebers nach der Linie y-y bei umgekehrter Drehrichtung der Maschine.

In dem Gehäuse α ist der umlaufende Kolben d und in dem über ihm angebrachten Cylinder b der ebenfalls, jedoch in entgegengesetzter Richtung umlaufende Abschlufskolben c gelagert. Zur Bildung der einzelnen Expansionskammern (auf der Zeichnung sind zwei angeordnet) sowie zum Abschlufs dieser Kammern sind an dem Kolben d die mit dem unteren Cylinder dicht abschliefsenden Ringe oder Scheidewände e befestigt, während in dem oberen Cylinder die feststehenden Scheidewände f angeordnet sind, welche an ihrer unteren Seite der Krümmung der beweglichen Scheidewände e entsprechend ausgeschnitten sind. Mit dem unteren Kolben sind in jeder Expansionskammer je zwei Kolbenflügely verbunden. Die Flügel y der beiden Expansionskammern sind dabei um 90 ° gegen einander versetzt angeordnet. Der in dem oberen Cylinder b gelagerte Abschlufskolben c ist den Flügeln y gegenüber mit Aussparungen g versehen, in welche die Flügel bei der Drehung der Kolben, welche durch auf den Kolbenwellen aufgekeilte Zahnräder mit gleichförmiger Geschwindigkeit erfolgt, eingreifen.

Um den oberen Cylinder b sind Einlafskanäle ik, sowie ein Auspuffkanal / herumgeführt. Die Kanäle i bezw. k münden an einander entgegengesetzten Punkten unmittelbar in der ersten bezw. zweiten Expansionskammer des Cylinders α, während die Enden des Auspuffkanals / nur mittelbar mit der zweiten Expansionskammer in weiter unten beschriebener Weise verbunden sind.

An der einen Seite der Maschine, zweckmäfsig an der Stelle, wo die Cylinder α und b

zusammenstofsen, ist in der verstärkten Cylinderwand ein in der Längsrichtung sich erstreckendes, mit einer der ersten Expansionskammer gegenüberliegenden Dampfeinlafsöffnung η versehenes Gehäuse m angeordnet, welches zur Aufnahme des in Fig. 3 veranschaulichten Drehschiebers ρ dient und in der Längsrichtung noch etwas über die Kanäle i und / hinausreicht. Der mittelst eines geeigneten Hebels einstellbare Drehschieber trägt an der einen Seite die Aussparung 0, deren Lage, so angeordnet ist, dafs sie die Dampfeinlafsöffnung η mit einer Mündung des Kanales i verbindet, sei es, dafs sie, wie in Fig. 1 dargestellt, die ihr zunächst liegende Mündung q des Kanals i oder, wie in Fig. 6 dargestellt, die der ersten gegenüberliegende Mündung r mit der ersten Expansionskammer verbindet. Weiterhin ist der Schieber mit zwei schräg durch denselben geführten Durchbohrungen s und t versehen. Die eine Mündung der Durchbohrung s liegt in 'der senkrechten Ebene des Kanals i und die andere in der Ebene des Kanals k, während die Mündungen der Durchbohrung t in den Ebenen der Kanäle k und / liegen, wie in Fig. 2 in punktirten Linien angedeutet ist.

Die Enden des Kanals k sind, wie in Fig. 4 gezeigt,. aus baulichen Gründen zwecks leichter Herstellung bei ν erweitert. Der Kanal / mündet in den Auspuffraum n>.

Bei der in den Fig. 1, 2, 4 und 5 gezeigten Stellung des Drehschiebers bewegt der Dampf den Kolben im Sinne des in Fig. 1 gezeigten Pfeiles. Der Dampf tritt bei dieser Stellung von der Einlafsöffnung η durch die Mündung q unmittelbar in die erste Expansionskammer, aus welcher er durch den Kanal i wieder heraustritt, um durch die Durchbohrung s des Schiebers ρ in die zweite Expansionskammer zu gelangen, in welcher er den Kolben in derselben Richtung antreibt, wie in der ersten Kammer. Nach vollendeter Expansion in der zweiten Kammer strömt der Dampf durch den Kanal k zu der zweiten Durchbohrung t des Schiebers ρ und in den Auspuffkanal / ein, den er in umgekehrter Richtung wie die anderen Kanäle durchfliefst, um in die Auspuffkammer w einzutreten.

Befindet sich der Drehschieber in der in Fig. 6 veranschaulichten Stellung, so strömt der bei η eintretende Dampf durch den Kanal z, tritt bei r in den Cylinder α ein und treibt den Kolben entgegengesetzt der Pfeilrichtung an. Der Dampf tritt alsdann durch die Oeffnung q in den Kanal s des Schiebers p_: von dort durch Kanal k hinter den Kolben und gelangt dann durch den Kanal t des Schiebers ρ in den Auspuffkanal / und die Auspuffkammer w.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Umsteuerbare Expansionsmaschine mit umlaufenden Kolben, bei der die Expansionskammern durch auf der Kolben- und Absperrschieberachse sitzende Scheidewände gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dafs die Umsteuerung unter Vermittelung von um die Arbeitscylinder herumgeführten Kanälen (i k I) durch einen mit einer Aussparung (0) für den Dampfzutritt, und mit schrägen Durchbohrungen (s t) für die Ueberleitung des Dampfes aus einer Expansionskammer in die nächste bezw. in den Auspuffkanal versehenen Drehschieber (p) erfolgt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.