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Blocklöscher zum Löschen magnetischer Aufzeichnungen auf Magnetbändern
Die Erfindung betrifft einen Blocklöscher zum Löschen magnetischer Aufzeichnungen
auf zu Rollen gewickelten Magnetbändem mit einer Anzahl auf Eisenkeme gewickelter
Spulen, welche durch gegeneinander phasenverschobene Wechselströme, gespeist sind
und gemeinsam das Löschfeld erzeugen.
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Es ist allgemein bekannt, die magnetischen Aufzeichnungen auf einem
Magnetband zu löschen, indem entweder das Magnetband an einem mit Hochfrequenz gespeisten
Löschkopf oder an einem Dauermagnet vorbeigeführt oder durch eine Löschspule hindurchgeführt
wird, oder indem das auf die Spule gewickelte Magnetband als ganzes in den Wirkungsbereich
eines Blocklöschers gebracht wird.
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Bedingung für ein einwandfreies Arbeiten derartiger Blocklöscher ist,
daß ein auf jeden Punkt der Magnetbandspule einwirkendes Löschfeld erzeugt wird,
das sich ständig in Richtung, Größe und Sinn ändert.
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Es sind Blocklöscher bekannt, bei denen das zur Löschung des aufgewickelten
Magnetbandes erforderliche Feld mit veränderlicher Stärke mittels Spulen und die
gleichfalls erforderliche Änderung der Feldrichtung auf mechanische Weise durch
Drehen der Spule relativ zu dem Blocklöscher erzeugt wird. Dieses unvermeidliche
Drehen der Magnetbandspulen stellt den größten Nachteil der bekannten Blocklöscher
dar, da dadurch einerseits der Aufbau der Löschvorrichtung aufwendiger und andererseits
die bei der Durchführung der Löschung erforderlichen Arbeitsgänge umfangreicher
werden, was eine Verlängerung der zur Löschung benötigten Zeit zur Folge hat.
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Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Blocklöschers von einfachem
Aufbau, der die einwandfreie Löschung der Aufzeichnungen auf einer Bandspule ohne
gleichzeitiges Drehen der Bandspule oder des Blocklöschers gestattet.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Spulen sternförmig
mit ihren Achsen parallel zur Sternmittelachse angeordnet und paarweise zusammengeschaltet
sind, wobei wenigstens ein Spulenpaar benachbarte Spulen und wenigstens ein anderes
nicht benachbarte Spulen umfaßt.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Blocklöschers
mit sechs Spulen ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Spulenpaar benachbarte Spulen
und die beiden anderen Spulenpaare gegenüberliegende Spulen aufweisen, wobei die
eine freie Klemme jedes Spulenpaares mit einer Phase des Netzes und die andere freie
Klemme mit einer freien Klemme eines anderen der Spulenpaare verbunden ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Spulenpaare
über Kondensatoren an das Netz angeschlossen.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Blocklöschers, bei dem die zu löschenden
Bandrollen einfach über die Blocklöscheranordnung hinweggeführt werden müssen, besteht
darin, daß der Stromverbrauch wesentlich niedriger als bei den bekannten Systemen
mit erforderlicher Drehung der Bandspule ist. Außerdem ist die Wänneentwicklung
des erfindungsgemäßen Blocklöschers so gering, daß eine einfache Kühlvorrichtung,
z. B. eine Luftkühlung, bei kontinuierlichem Betrieb des Blocklöschers ausreicht.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Blocklöschers ist die hohe
Geschwindigkeit, nämlich 8 cm/Sek., mit der die Magnetbandspule über den
Blocklöscher geführt werden kann. Dadurch ergibt sich gegenüber den bekannten Vorrichtungen
eine etwa dreimal kürzere Löschzeit pro Magnetbandspule.
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Als weiterer Vorteil kann noch angeführt werden, daß sogar in Blechdosen
verpackte Magnetfilme durch eine einfache lineare Bewegung über den erfindungsgemäßen
Blocklöscher gelöscht werden können.
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F i g. 1 ist eine Ansicht eines aus sechs Spulen zusammengesetzten
Blocklöchers nach der Erfindung;
F i g. 2 ist ein Schaltbild
dieses Blocklöchers gemäß Fig. 1;
F i g. 3 ist eine Draufsicht auf
die Magnetkerne. Sechs Spulen 1, 2, 3, 4, 5, 6, jede
mit einem Eisenkern 7, 8, 9, 10, 11, 12 versehen, sind sternförmig angeordnet
(F i g. 1 und 3). Der Kein ist aus Transformatorblech mit hoher Anfangspermeabilität
hergestellt. Die Spulengröße des zu löschenden Magnetbandes wird durch die Größe
des Kernes bestimmt; bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel können Magnetbänder
auf Spulen mit einem Durchmesser von 30 cm gelöscht werden. Die Selbstinduktion
jeder Spule beträgt etwa 0,5 Henry. Pro Phase werden jedesmal zwei Spulen
in Reihe geschaltet.
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Durch die Einschaltung eines Kondensators 13,
14,
15 in jede der drei Phasen wird die Totalimpedanz erniedrigt, während der
Netzstrom bei einer bestirnmten Spannung und für eine bestimmte Spule reguliert
werden kann. Die sechs Spulen können zu zweien in verschiedener Weise geschaltet
werden. Die sternförmige Schaltung wird immer ohne Nullleiter verwendet, so daß
im Stromkreis nur sinusförmige Ströme erregt werden. Die günstigste Schaltung aus
den verschiedenen Möglichkeiten ist diejenige, die bei einem Minimalstrom ein maximales
Löschfeld ergibt. Diese vorteilhafteste Schaltung ist in F i g. 2 veranschaulicht.
Die Spulen 1, 6, 2, 4, 3, 5
sind in Reihe geschaltet, und durch einen
geeigneten Kondensator (C= ± 10 #J) wird der Phasenstrom bei 220 V bis etwa
3 A erhöht. Das Löschfeld ändert sich fortwährend in Größe und in Richtung
an jedem Punkt der Blocklöscherfläche. Die Spulen 1,
6, 2,
3, 4, 5 induzieren sich gegenseitig stärker als die übrigen Spulen.
Eine solche Feldlage ist äußerst günstig. Eine einfache lineare Bewegung der Magnetbandspule
genügt für die völlige Löschung des Magnetbandes, d. h., die Löschdämpfung,
bei 1000 Hz selektiv gemessen, ist unter einem um 3 % harmonisch verformenden
Signal besser als 80 db; das Rauschen ist geringer als das Rauschen eines
hochwertigen Studiogeräts. Wenn eine Wiedergabe des gelöschten Magnetbandes mit
einer zehnmal größeren Geschwindigkeit als der Normalgeschwindigkeit erfolgt, ist
im Geräuschspektrum noch kein Signal hörbar.
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In dem vorstehenden Ausführungsbeispiel betragen die Höchstabmessungen
der Magnetbandspule, für die noch eine einwandfreie Löschung gewährleistet ist,
30 cm im Durchmesser und 40 mm
in der Breite. Durch einfaches Umdrehen
des Bandes und Wiederholung des Löschvorganges kann somit ein Band mit einer Breite
von 80 mm gelöscht werden. Durch Anpassung der Abmessungen und der
Form der Blocklöscherteile und durch Einstellung der Stromstärke können die Höchstabmessungen
des zu löschenden Materials noch bedeutend vergrößert werden.