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Verfahren zur Absorption von Schwefeldioxyd und Abtrennung der Asche
aus durch Verbrennung von Ablaugen des Magnesiumbisulfit-Aufschlusses von Zellstoff
gebildeten Verbrennungsgasen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Absorption
von Schwefeldioxyd und Abtrennung der Asche aus durch Verbrennung von Ablaugen des
Magnesiumbisulfit-Aufschlusses von Zellstoff gebildeten Verbrennungsgasen, wobei
die Lauge in so feinverteiltem Zustand verbrannt wird, daß die dabei gebildete magnesiumoxydhaltige
Asche als in den Verbrennungsgasen schwebender Staub anfällt.
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Es ist bekannt, die Absorption des Schwefeldioxyds mittels einer wasserhaltigen
Absorptionsflüssigkeit dadurch vorzunehmen, daß die Absorptionsflüssigkeit, die
zur Einstellung des pH-Wertes durch Löschen der Asche gebildetes Magnesiumhydroxyd
enthält, in einem Wascher oder Skrubber in zerstäubter Form in die Verbrennungsgase
eingespritzt und anschließend abgeleitet wird.
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Bei diesem Verfahren wird die Asche aus den Verbrennungsgasen abgeschieden
und durch Wasser gelöscht, mit dem vorher die von der Asche befreiten Verbrennungsgase
gewaschen wurden. Zur Einstellung des pH-Wertes wird ein Teil der gelöschten Asche
der Absorptionsflüssigkeit zugeführt, die zur S02 Wäsche der Verbrennungsgase dient.
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Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, dieses Verfahren so zu verbessern,
daß für die praktische Durchführung eine einfachere Anlage genügt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein erheblicher
Teil der in den Verbrennungsgasen schwebenden Asche unmittelbar mit den Verbrennungsgasen
in die S02 Wäsche geführt wird.
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Diese Lösung der Aufgabe beruht auf der Erkenntnis, daß bei Benutzung
eines entsprechend leistungsfähigen Waschers oder Skrubbers für die S02 Wäsche dieser
auch noch das Löschender Asche übernehmen kann, so daß die Gesamtanlage vereinfacht
wird.
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Nachstehend wird das Verfahren der Erfindung an Hand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 ein Schema des bekannten Verfahrens, F i g. 2,
3 und 4 Ausführungsformen des Verfahrens gemäß der Erfindung, ebenfalls in schematischer
Darstellung.
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Bei dem bekannten Verfahren nach F i g. 1- wird die Lauge in feinverteiltem
Zustand im Ofen A verbrannt, von dem die Verbrennungsgase mittels einer Leitung
1 zu einem Ascheabscheider B, vorzugsweise einem Elektrofilter, geführt werden.
Die abgetrennte Asche gelangt durch eine Leitung 2 in einen Löscher D, während die
von der Asche befreiten Verbrennungsgase in einen Waschturm C strömen, in dem sie
zu weiterer Reinigung mit Wasser gewaschen werden, das durch die Leitung 4 a zugeführt
wird. Das verbrauchte Waschwasser wird als Löschflüssigkeit für die Asche über die
Leitung 4 b dem Löscher D zugeführt. Die völlig gereinigten Verbrennungsgase strömen
dann durch eine Leitung 5 in einen oder mehrere Wascher bzw. Skrubber, wo das Schwefeldioxyd
der Gase von einer Absorptionsflüssigkeit absorbiert wird, die durch eine Leitung
6 zuströmt und durch eine Leitung 7 abgeleitet wird. Zur Einstellung des pH-Wertes
wird magnesiumoxydhaltige Asche in Form von Schlamm aus dem Löscher D über eine
Leitung 8 zugeführt. überschüssiger Ascheschlamm wird durch eine Leitung 9 aus dem
Löscher D entfernt. Die behandelten Verbrennungsgase verlassen die Anlage durch
die Leitung 10. Als Absorptionsflüssigkeit dient in der Regel eine Lösung von Magnesiumbisulfit,
das nach der Absorption von Schwefeldioxyd als Rohsäure für den Kochprozeß ausgenutzt
werden kann.
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In letzter Zeit werden für die S02 Wäsche vorzugsweise Wascher oder
Skrubber benutzt, bei denen die Absorptionsflüssigkeit in zerstäubter Form in die
Verbrennungsgase eingespritzt wird. Diese Wascher oder Skrubber haben eine große
Leistungsfähigkeit, insbesondere wenn eine große Menge an Absorptionsflüssigkeit
in einem Kreissystem umläuft, wobei die Verbrennungsgase mehrfach mit der zerstäubten
Absorptionsflüssigkeit in Berührung kommen. Allerdings führt diese Betriebsweise
auch zu einem hohen Energieverbrauch, denn es sind zusätzliche Zerstäubereinrichtungen
gegenüber
einem normalen Wascher erforderlich, der nach dem Berieselungsprinzip arbeitet.
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Erfindungsgemäß wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß ein
entsprechend leistungsfähiger Wascher oder Skrubber zur Absorption des Schwefeldioxyds
zusätzlich auch als Löscher für die Asche und als Kühler für die Verbrennungsgase
dienen kann, so daß die bisher hierfür vorgesehenen Einrichtungen entfallen können.
Die Asche wird also aus den Verbrennungsgasen nach dem Verlassen des Ofens A nicht
mehr abgeschieden, sondern gelangt zusammen mit den Verbrennungsgasen in die S02
Wäsche, wo sie von der zerstäubten Absorptionsflüssigkeit gelöscht wird. Hierbei
wird eine gleichmäßige Verteilung von neu gebildetem Magnesiumhydrät in der Absorptionsflüssigkeit
erreicht, was zu einer vollständigen und gleichförmigen Reaktion führt. Die Menge
der umlaufenden Absorptionsflüssigkeit kann verringert werden, wodurch der Kraftverbrauch
sinkt.
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In dieser Hinsicht ist es an sich am vorteilhaftesten, wenn die gesamte
für die pH-Einstellung erforderliche Asche mit den Verbrennungsgasen in die S02
Wäsche E gelangt. Dieser Fall ist in F i g. 2 dargestellt, aus der hervorgeht, daß
das bisher benutzte Abscheide-, Wasch- und Löschsystem B, C, D entfällt.
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Ist die Aschenmenge aber zu groß, kann der Überschuß, wie in F i g.
3 dargestellt ist, in einem Abscheider B abgetrennt und durch die Leitung 2 abgeführt
werden. Diese teilweise Abtrennung kann natürlich mit einfachen und billigeren Abscheidern
vorgenommen werden, als dies für den Abscheider B bzw. den Gaswascher C nach F i
g: 1 zutrifft.
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Die Ausführung nach F i g. 4 bezieht sich auf den Sonderfall, daß
die Asche Verunreinigungen enthält, deren Rückführung zum Kochprozeß mit der Absorptionsflüssigkeit
(Rohsäure) zweckmäßig begrenzt werden sollte. Ein Beispiel hierfür ist das Kochen
von im Meer geflößtem Holz, bei dem die Asche Chlor enthält. Hierbei kann ein Kompromiß
zwischen dem erfindungsgemäßen Verfahren nach F i g. 2 oder 3 und dem bekannten
Verfahren nach F i g. 1 derart getroffen werden, daß der im Abscheider B, duarch
unvollständiges Abscheiden abgetrennte Teil der Asche im Löscher D gelöscht und
von Verunreinigungen in einem Reiniger F befreit wird, um dann der Waschflüssigkeit
in gleicher Weise wie in F i g. 1 zugeführt zu werden, während der Rest der Asche
den Verbrennungsgasen zum Skrubber E folgt. Die Verunreinigungen verlassen das System
durch die Leitung 11. Hierbei wird die Menge der in B abzutrennenden Asche von der
Menge der Verunreinigungen bestimmt, die zweckmäßig aus dem System zu entfernen
ist. In allen praktisch denkbaren Fällen braucht jedoch diese Aschenmenge nicht
allzu groß zu sein, so daß weiterhin ein erheblicher Teil der Asche mit den Verbrennungsgasen
zum Skrubber geht und die Vorteile der Erfindung auch hierbei in erheblichem Umfang
erhalten werden. Vergleichsweise ist noch zu beachten, daß falls Verunreinigungen
entfernt werden müssen, dies auch in dem bekannten System durch Einführung einer
dem Reiniger F entsprechenden Anlage geschehen muß.