DE1228903B - Verfahren zur Stabilisierung von Fruchtsaeften - Google Patents

Verfahren zur Stabilisierung von Fruchtsaeften

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DE1228903B
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L2/00Non-alcoholic beverages; Dry compositions or concentrates therefor; Their preparation
    • A23L2/42Preservation of non-alcoholic beverages
    • A23L2/44Preservation of non-alcoholic beverages by adding preservatives

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Description

  • Verfahren zur Stabilisierung von Fruchtsäften Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Stabilisierung von Traubensaft oder Säften anderer Früchte mit staubartigem Beschlag, nachstehend kurz als »Beschlag« bezeichnet.
  • Bei der Herstellung von Fruchtsäften wird die Erhaltung der natürlichen Nähr- und Wirkstoffe, die in den zu ihrer Herstellung verwendeten Früchten enthalten sind, besonders angestrebt. Insbesondere muß vermieden werden, daß Traubensaft unter der Einwirkung der an der Oberfläche der Früchte haftenden Weinhefe und Keime, die während des Pressens in den Saft übergehen, gärt.
  • Die Sterilisation von Früchten und Gemüse vor den verschiedenen Arbeitsgängen, wie Verpackung, Einfrieren oder Verarbeitung zu Konserven, ist seit langem bekannt. So können beispielsweise Zitrusfrüchte gegen Pilzbefall durch Fungizide, wie Borax oder gewisse Phenole, geschützt werden; bei diesen Stoffen besteht jedoch die Gefahr einer Schädigung der Früchte; auch sind ihre gleichmäßige Aufbringung, Verteilung sowie ihr gleichmäßiger Kontakt mit dem zu behandelnden Gut und damit ihre Wirksamkeit nicht immer gewährleistet. Um diese Nachteile zu vermeiden, werden gewisse oberflächenaktive Verbindungen verwendet, die die Früchte vor Verletzung durch die Entkeimungsmittel schützen und deren Wirksamkeit sie gleichzeitig durch gleichmäßigere und zuverlässigere Verteilung begünstigen.
  • Im Falle der Weintraube besteht die zur Zeit angewendete Entkeimungsmethode, die sich an die klassische Weinbereitung anlehnt, nicht in einer Behandlung der Frucht selbst vor ihrer Verarbeitung zu Saft, sondern in der Verhinderung der Gärung im Stadium des Mostes, indem dieser pasteurisiert oder gekühlt oder mit Schwefeldioxyd und Kohlensäure behandelt wird. Diese Methoden sind kostspielig und führen zu einem Saft, der insbesondere in seinem Aroma und Geschmack verändert ist. Es wurden Methoden zur Entkeimung der Trauben vor dem Pressen vorgeschlagen, aber ihnen liegen ähnliche Maßnahmen zugrunde, so daß die genannten Nachteile nicht vermieden werden.
  • Gemäß der Erfindung werden die Hefe und die Mikroorganismen auf der Frucht selbst vor dem Pressen vernichtet, so daß es möglich ist, die genannten natürlichen Eigenschaften zu bewahren und jegliche spätere Gärung zu vermeiden.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß die Früchte in eine wäßrige Lösung von besonderen Stoffen getaucht werden, die nachstehend für den Fall der Behandlung von Trauben im einzelnen aufgeführt sind und der Lösung gegenüber dem Beschlag, den Weinhefen und den Mikroorganismen eine optimale Kombination von Eigenschaften verleihen, nämlich benetzende, reinigende, hefetötende und bakterizide Eigenschaften.
  • Die gemäß der Erfindung bei der Durchführung des Verfahrens im Falle der Behandlung von Trauben und anderen Früchten mit staubartigen Beschlag verwendeten Stoffe zeichnen sich dadurch aus, daß sie ihren wäßrigen Lösungen alle vorgenannten Eigenschaften bei maximaler Wirksamkeit verleihen, und zwar bedingt dadurch, daß im gleichen Molekül verschiedene Atomgruppen vereint sind, die jeweils für die verschiedenen genannten Eigenschaften verantwortlich sind. Diese Stoffe gehören zu einer wohlbekannten Gruppe von anionaktiven Waschmitteln, nämlich zu dem Ammonium- oder Aminsalzen von Estern von Fettalkoholen, deren Alkylkette 8 bis 18 Kohlenstoffatome enthält, mit Mineralsäuren. Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden Alkylsulfate von Ammonium oder Aminen verwendet. Insbesondere wurde festgestellt, daß Ammoniumlaurylsulfat sich besonders gut für die Behandlung von Trauben gemäß der Erfindung eignet.
  • Versuche, die nachstehend beschrieben werden, haben ergeben, daß die antibakterielle Wirkung der mit Hilfe der erfindungsgemäß verwendbaren Produkte dadurch bedingt und verstärkt wird, daß sie sich während der Behandlung mit anderen Wirkungen, die auf diese Lösungen zurückzuführen sind, vereint. Diese Wirkungen sind physikalisch-chemischer Natur und bestehen im Grunde in einer Benetzung, dem Eindringen, Brüchigmachen, der Loslösung und einem teilweisen Abreißen des Beschlages. Sie ermöglichen auf diese Weise eine gleichmäßigere und sehr wirksame Aufbringung, Verteilung und Berührung der bakteriziden Lösung mit den Mikroorganismen und den Hefen.
  • Die genannten Versuche haben außerdem ergeben, daß das Entkeimungsverfahren gemäß der Erfindung die Frucht selbst nicht angreift und daß die ausgeübte Wirkung sich ausschließlich auf den Beschlag, die Weinhefe und die Mikroorganismen erstreckt. Die gemäß der Erfindung verwendete Lösung ist außerdem vollkommen ungiftig, wie die später beschriebenen Toxizitätsversuche zeigen, und läßt sich vollkommen und leicht durch einfaches Spülen mit Wasser nach der Behandlung der Früchte entfernen.
  • Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung können somit sterile Früchte erhalten werden, die nach. dem Pressen einen Saft liefern, der von sich aus nicht gären oder verderben kann, wenn er anschließend vor Verunreinigung unter anaeroben Bedingungen geschützt wird. Er vereinigt in sich die Vorteile der bekannten. Entkeimungsverfahren, wobei im Saft die natürlichen Eigenschaften der Frucht vollständig bewahrt bleiben. Der auf diese Weise erhaltene Saft enthält keinerlei Alkoholspur und weist auf Grund seiner Reinheit insbesondere außergewöhnliche organoleptische Eigenschaften auf. Vor allem fehlt ihm der Kochgeschmack, der für die Pasteurisierung charakteristisch ist. Ferner ist es durch seine leichte Konservierung möglich, seine Eigenschaften durch Altern zu verbessern und durch Verschneiden eine gute Harmonie zwischen Zucker und Säure sicherzustellen. Schließlich sind die für die Entkeimung verwendeten Verbindungen billig, und das Verfahren insgesamt ist im industriellen Maßstab wirtschaftlich.
  • Im Chemischen Zentralblatt, 1960, S. 9751, ist die Entfernung von Wasser von gewaschenen Weintrauben bei der Gewinung von Saft beschrieben. In der Veröffentlichung wird darauf hingewiesen, daß es unbedingt notwendig ist, die Weintrauben vor der Saftgewinnung zu waschen, um eine verfrühte Gärung während der Saftgewinnung zu verhindern und die Möglichkeit auszuschalten, daß Fungicide in den Saft gelangen. Die Trauben werden danach mit Hilfe eines besonderen Luftgebläses getrocknet, um zu vermeiden, daß das zurückbleibende Wasser eine Verdünnung des Saftes bewirkt.
  • Durch eine solche Behandlung soll im Gegensatz zu der erfindungsgemäß gestellten Aufgabe, wie deutlich ausgeführt ist, einzig und allein eine vorzeitige Gärung verhindert werden, während erfindungsgemäß jede Gärung beim Gesamtverfahren überhaupt vermieden werden soll. Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen dem Erfindungsgegenstand und der Entgegenhaltung besteht darin, daß die erfindungsgemäß angewandten oberflächenaktiven Behandlungsmittel in der Entgegenhaltung nirgendwo erwähnt sind. In der Beschreibung des Erfindungsgegenstandes wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, daß diese oberflächenaktiven Mittel eine optimale Kombination von Eigenschaften in ein und demselben Molekül aufweisen, wodurch eine wirksame Behandlung der Trauben möglich wird. Nachdem wie oben ausführlich erwähnt, hat der Beschlag auf den behandelten Weintrauben hydrophoben Charakter, ist es unmöglich, daß Wasser in der erfindungsgemäß gewünschten Weise wirkt. In der USA.-Patentschrift 2 223168 ist ein Verfahren zur Entfernung von Spritzrückständen beschrieben, die von Früchten. und Gemüse entfernt werden sollen, indem man eine verdünnte wäßrige Lösung einer Mineralsäure, die einen geringen Anteil eines Glykolsulfonsäureesters einer Fettsäure als oberflächenaktives Mittel enthält, als Behandlungsmittel verwendet. Bei diesem Verfahren ist die Mineralsäure,. beispielsweise Salzsäure, der Aktivstoff, der die auf den Früchten zurückgebliebenen Insekticide auflösen soll. Die geringen Mengen des zugesetzten oberflächenaktiven Mittels sollen lediglich eimöglichen, daß die Säure in alle zu reinigenden Teile der behandelten Früchte eindringt. An keiner Stelle der Entgegenhaltung wird darauf Bezug genommen, daß irgendwie eine Beeinflussung der Gärung auch nur in Frage steht bzw. daß eine Gärung verhindert werden soll. Das erfindungsgemäß angewandte Behandlungsmittel ist darüber hinaus wesentlich von dem der Entgegenhaltung verschieden.
  • In der USA.-Patentschrift 2105 606 ist ebenfalls ein Verfahren zur Entfernung von Sprührückständen beschrieben, das dem vorstehend angeführten ähnelt. Auch in dieser Patentschrift findet sich kein Hinweis darauf, daß eine Gärung verhindert werden soll. Der Aktivstoff ist ebenfalls eine Mineralsäure wie Salzsäure. Nach der Entgegenhaltung kann man auch Kombinationen von mehr als 10% S03 mit Salzsäure verwenden. Solche Kombinationen erlauben kein Sterilmachen der Früchte, da eine solche Zusammensetzung nicht genau eingestellt werden kann und, wenn das nicht der Fall ist, im ganzen unwirksam erscheint, wie Versuche gezeigt haben. Eine solche Zusammensetzung ist ähnlich unwirksam, wie die von dem Erfinder durchgeführten Versuche mit 10o/oigem Natriumlaurylsulfat und baktericiden Mitteln wie Chlorquecksilber und Pseudobutylphenol.
  • Bei Versuchen während der Anwendung der Erfindung wurde festgestellt; daß die gewählten Verbindungen auf Grund ihrer außergewöhnlichen Anpassung an die Bedingungen und den Mechanismus der Entkeimung von Trauben ganz besonders wirksam sind. Beispielsweise ist eine Weinbeere von einem staubartigen Beschlag überzogen, der einen nicht benetzbaren Film darstellt, der die Haut der Beere bedeckt und die klassische Zusammensetzung von Pflanzenwachsen aufweist (Cerotinsäure, Certylalkohole und Myricylalkohol). Der Beschlag hält die verschiedenen Stoffe, die ihm durch den Wind und Insekten oder als Folge der Handhabung zugetragen werden, wie Staub, Schmutz, antikryptogame Stoffe, insbesondere Weinhefen und Mikroorganismen, fest.
  • Der Beschlag stellt ein hydrophobes Lipid dar, das durch Adsorption mit dem hydrophoben Kohlenwasserstoffteil des Waschmittels gebunden wird, das auf diese Weise in ihn eindringt. Nachdem der Kontakt mit den Mikroben oder der Hefe hergestellt ist, tritt der bakterizide Teil des Moleküls, und zwar hauptsächlich das Ammonium, in Aktion. Schließlich geht die hydrophile polare Gruppe des Waschmittels oder die Säuregruppe in die wäßrige Phase über, erleichtert die Benetzung und die Loslösung des Beschlags und die anschließende Entfernung des Waschmittels und auch des Beschlages, der durch das Spülwasser mitgenommen wird.
  • Die Gesamtheit der Eigenschaften, die die gemäß der Erfindung verwendeten Stoffe in sich vereinen und die vorstehend aufgeführt wurden, kennzeichnet sie als germizide oder bakterizide Detergentien, also als Gruppe von Produkten, die an sich bekannt sind. Aus dieser Gruppe wurden vor allem die- quaternären Amrnoniumverbindungen untersucht. Wie die später beschriebenen Versuche zeigten, werden mit diesen letztgenannten Stoffen keine befriedigenden Ergebnisse erhalten.
  • Während der Versuche wurde festgestellt, daß die gemäß der Erfindung verwendeten Verbindungen sich vielmehr durch Wirkungen physikalisch-chemischer Art auszeichnen, die für die Entkeimung von Trauben unerläßlich sind. Diese Verbindungen unterscheiden sich von den quaternären Ammoniumverbindungen, die kationaktive oberflächenaktive Verbindungen darstellen, und eine bakterizide Ammoniumgruppe an der hydrophoben Kohlenstoffkette gebunden enthalten, dadurch, daß sie anionaktive oberflächenaktive Verbindungen darstellen, in denen die bakterizide ' Ammoniumgruppe nicht an die hydrophobe Kette gebunden ist. Die Ursache für die unterschiedliche Wirkungsweise dieser beiden Verbindungsklassen auf Weintrauben wurde noch nicht festgestellt.
  • Die nachstehend beschriebenen Versuche machen die vorstehend erwähnten, unerläßlichen physikalischchemischen Wirkungen der Verbindungen deutlich. Eine Reihe von Versuchen wurde unter stets gleichbleibenden Bedingungen durchgeführt: Eistündiges Eintauchen von frisch mit dem Kamm gelösten Weinbeeren in eine 2o/oige entkeimte Lösung der Produkte, 3stündiges Spülen in fließendem Wasser, Pressen und Auffangen des Saftes in sterilen Behältern, deren Öffnung durch einen Wattepfropfen verschlossen wird. Die Temperatur liegt zwischen 22 und 28° C, und die Versuchsdauer beträgt in den meisten Fällen 48 Stunden. Jedoch werden die Versuche bis zu einer Dauer von 20 Tagen weitergeführt, wenn nach 48 Stunden keine Gärung des Saftes auftritt.
  • Nach der Behandlung wurden folgende Untersuchungen vorgenommen: Man bestimmt die eventuelle Gärung des Saftes durch Gasentwicklung und untersucht die Hefen und Mikroorganismen im Saft. Man mißt die Oberflächenspannung des Spülwassers und des Saftes, um sich zu vergewissern, daß die verwendeten Produkte im Spülwasser gut in Lösung gegangen und nicht im Saft wiederzufinden sind. Die histologische Untersuchung der Frucht zeigt das Verhalten des Beschlags. Schließlich wird mit den gemäß der Erfindung verwendeten Lösungen die akute und halbchronische Toxizität bei Ratten festgestellt. Diese Prüfungen sind ausführlicher am besonderen Beispiel des Ammoniumlaurylsulfats beschrieben.
  • Fünf Gruppen von Produkten wurden nacheinander untersucht: 1. Die verschiedenen Alkylsulfatsalze, und zwar rein oder in Kombination; 2. die quaternären Ammoniumverbindungen; 3. die benetzenden und waschaktiven Antiseptika; 4. alltägliche Antiseptika; 5. Gemische von oberflächenaktiven Verbindungen mit einem Entkeimungsmittel. Einzelheiten über die Versuche, ihre Ergebnisse und Durchführung sind in den folgenden Tabellen zusammengestellt:
    Tabelle I
    Gruppe der Alkylsulfate (rein oder in Kombination)
    Verbindung für die Entkeimung von Trauben Beobachtete Erscheinungen
    Natriumlaurylsulfat in 2o/oiger wäßriger Lösung Gärung unter Gasbildung in 48 Stunden
    Gemisch aus Thoriumchlorid, Neodymsulfat, reinem Natrium- Gärung unter Gasbildung in 48 Stunden
    laurylsulfat und Borsäure in 2o/oiger wäßriger Lösung
    Natriumsalz von Laurylsulfat -I- Hydroxychinolin -I- Salicyl-, Gärung unter Gasbildung in 48 Stunden
    Essig- und Weinsäure -I- Natriumpropionat in 2o/oiger wäß-
    riger Lösung
    Natriumlaurylsulfat -h Chlormercuripseudobutylphenol -I- Äther Gärung unter Gasentwicklung
    in 10o/oiger wäßriger Lösung in 48 Stunden
    Mit Triäthanolamin neutralisierter sulfonierter Laurylalkohol a) Keine sichtbare Gärung in 15 Tagen
    in 2o/oiger Lösung b) Mikroskopische Untersuchung:
    in 1o/oiger Lösung Keine Hefe
    c) Hefezusatz:
    Keine Gärung in 10 Tagen
    d) Mikroskopische Untersuchung:
    Keine Hefe
    Ammoniumlaurylsulfat in 2o/oiger und 1%iger wäßriger Lösung Keine Gärung nach 7 Tagen (s. die später
    beschriebenen Versuche)
    Tabelle II
    Gruppe der quaternären Ammoniumverbindungen
    Zur Desinfektion von Trauben angewendete Verbindungen 1 Beobachtete Erscheinungen
    Methylsulfat des Methylphenyldodecyltrimethylammoniums in Gärung in 48 Stunden unter Gasentwick-
    Form einer 2o/oigen wäßrigen Lösung lung
    Cetyldimethyl-(hydroxy-2-cyclohexyl)-ammoniumbromid Gärung in 48 Stunden unter Gasentwick-
    in Form einer 2o/oigen wäßrigen Lösung lung
    Tabelle V
    Kombination von Antiseptika mit oberflächenaktiven Verbindungen
    Zur Desinfektion von Trauben angewendete Verbindungen Beobachtete Erscheinungen
    Natriumbenzoat -I- Natriumlaurylsulfonat zu gleichen Teilen unwirksam
    Mercurochrom -I- sulfonierte Fettalkohole -
    Phenylquecksilberborat -I- oberflächenaktives Netzmittel -
    Lactoserum -I- Milch- und Phosphorsäure -f- flüssiges- Trägerfett, Keine Gärung in 15 Tagen (aber Gärung
    bekannt unter dem Handelsnamen »Lactacid« am 20. Tag)
    a) Konzentration 1: 50 Mikroskopische Untersuchung: Anwesen-
    heit von immobilen Hefen mit augen-
    scheinlich intakten Kernen
    b) 1o/oige Konzentration Gärung unter Gasentwicklung
    in 48 Stunden
    Diamidin-4,4'-diphenoxy-1,6-hexandüsäthionat, gelöst in einem Gärung in 48 Stunden unter Gasentwick-
    Netz- und- Waschmittel, in wäßriger Lösung 1:100 lung
    Weitere Beispiele s. in Tabelle I bei Alkylsulfaten in Kombination Gärung unter Gasentwicklung
    in 48 Stunden
    Ferner ist festzustellen, daß zahlreiche Stoffe, die in verschiedenen Entkeimungsverfahren verwendet werden, sich mit der Haut der Frucht verbinden und diese modifizieren. Auf diese Weise können die Stoffe durch das Spülwasser nicht mehr abgewaschen werden. Dies ist der Fall bei zehntelnormalem Ammoniak, Schwefeldioxyd und Natriumhypochlorit, ebenso bei einem als. Netz- und Waschmittel wirkenden Antiseptikum, nämlich dem Oxybenzoat des Phenyl-para-isopropyl-meta-kresols.
  • Von den untersuchten Verbindungen ist Ammoniumlaurylsulfat am wirksamsten für die Entkeimung von Weintrauben. Die Rolle des bakteriziden Ammoniumions des anionaktiven Detergens bei der Desinfektion der Trauben wird dadurch hervorgehöben, daß die entsprechende Natriumverbindung, d. h. Natriumlaurylsulfat, unter den Versuchsbedingungen unwirksam ist.
  • Gemäß den vorstehend beschriebenen Versuchen unterstreicht noch eine weitere Verbindung die Rolle des bakteriziden Ammoniumions bei der Desinfektion von Trauben: Triäthanolaminlaurylsulfat. Bei dieser Verbindung sind die Alkylkette und die polare Gruppe die gleichen wie beim Ammoniumlaurylsulfat, jedoch ist das Ammoniumkation modifiziert, das sich in diesem Fall von einem -Amin und nicht von Ammoniak ableitet. Das Aminderivat vernichtet die Hefe unter den Versuchsbedingungen. Bei einem ersten Versuch konnte es nicht vollständig durch Spülen mit fließendem Wasser entfernt werden und wurde im Saft wiedergefunden. In der Praxis könnte man jedoch daran denken, ein solches Produkt von geringerer Löslichkeit zu verwenden, wenn die Spülzeit entsprechend gewählt und beispielsweise die Oberflächenspannung des Spülwassers kontrolliert wird.
  • Mit allen anderen untersuchten Produkten wurden keine zufriedenstellenden Ergebnisse erhalten. Nachstehend werden Versuche beschrieben, -die insbesondere mit Ammoniumlaurylsulfät durchgeführt wurden. Hierbei wurden ausgezeichnete Ergebnisse bei der Entkeimung von Trauben nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erzielt.
  • Zunächst wurden Gärversuche mit dem Saft von Trauben, die mit einer wäßrigen Arnmoniumlaurylsulfatlösung nach dem Verfahren gemäß der Erfindung behandelt worden waren, wie folgt durchgeführt: Ein Kolben, der 100 cms Traubensaft enthält, wird in ein Wasserbad gestellt, der bei konstanter Temperatur von 25 ± 0,5° C gehalten wird. Während einer Woche (sieben volle Tage) wird auf das Auftreten einer eventuellen Gärung geachtet. Es wird jedoch in keinem Augenblick Gasentwicklung oder eine Geruchsveränderung festgestellt. Es ist unter diesen tedingungen also keine Gärung im Produkt eingetreten.
  • Nun werden zu den im Kolben enthaltenen 100 cmg Saft 2 cms frischer Traubensaft gegeben, der sich in voller Gärung befindet. Anschließend wird der Kolben in das Wasserbad zurückgestellt. Vom nächsten Tag ab wird starke Gasentwicklung festgestellt, die während der beiden folgenden Tage, auf die sich die Beobachtungsdauer erstreckte, anhielt. Der aus den gemäß der Erfindung behandelten Trauben hergestellte Saft gärt also von sich aus nicht, jedoch verhindert die vorgenommene Behandlung nicht eine spätere Gärung durch Zusatz von aktiver frischer Hefe.
  • Es wurden außerdem die folgenden bakteriologischen Untersuchungen vorgenommen: Die Prüfung eines gemäß der Erfindung hergestellten Traubensaftes durch aerobe und anaerobe Kulturen ergibt die Anwesenheit von Saprophyten der Gattung Chromobacter (Serratia und Flavabacteriurn). Es wird festgestellt, daß Hefe, insbesondere Weinhefen, und pathogene Bakterien abwesend sind, während die Untersuchung eines unbehandelten, aber wie der vorherige Saft hergestellten Traubensaftes die Anwesenheit von Weinhefen zeigt, die seine Gärung bewirken. Die Untersuchung des gemäß der Erfindung verwendeten keimtötenden Mittels wird wie folgt vorgenommen: a) Untersuchung bei Ausbreitung auf einem festen Medium, durchgeführt mit Filterpapierscheiben, die mit dem Mittel getränkt sind. Eine Wirkung wird insbesondere auf die pathogenen Staphylokokken und die Weinhefen festgestellt.
  • b) Untersuchung durch Züchtung der Keime im flüssigen Medium in Röhrchen, die abnehmende Konzentrationen des keimtötenden Mittels enthalten. Die Untersuchung zeigt, daß das Produkt auf pathogene Staphylokokken bei einer Verdünnung im Kulturmedium von 1/512o und auf die bereits untersuchten Hefen bei einer Verdünnung von 1/54o wirkt.
  • c) Ermittlung der Kontaktzeit: Unter Anwendung des Mittels in einer Verdünnung von 1/soo wird durch in regelmäßigen Abständen vorgenommenes Verpflanzen auf ein festes Medium die Zeit ermittelt, die notwendig ist, um alle Keime einer Kultur zu töten. Die notwendige Zeit beträgt 2 Stunden, und zwar sowohl für die Staphylokokken als auch für die Hefen.
  • An einem nach dem Verfahren gemäß der Erfindüng mit dem untersuchten keimtötenden Mittel hergestellten Saft wird festgestellt, ob es möglich ist, Reste des Entkeimungsmittels an seiner bakteriziden Wirksamkeit zu entdecken.
  • a) Der mit einer Hefe geimpfte Fruchtsaft gärt, ohne das offensichtlich irgendetwas die Entwicklung der Hefe behindert.
  • b) Der in Konzentrationen von Ihooo bis 1/1o zu Kulturmedien gegebene Fruchtsaft hemmt weder das Wachstum von Staphylokokken noch von Hefen.
  • c) Der in Filterpapierscheiben eingesaugte Fruchtsaft erzeugt keinerlei Inhibierungszone bei diesen Keimen bei Kultur auf festem Medium in Petrischalen.
  • Das verwendete keimtötende Mittel ist somit unter gewissen Bedingungen in bezug auf Konzentration und Kontaktzeit gegen Hefen und pathogene Staphylokokken wirksam. Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht die Fernhaltung der Hefen von Fruchtsäften und damit die Vermeidung einer Gärung des Saftes. Schließlich enthält der auf diese Weise hergestellte Saft kein keimtötendes Mittel mehr in Dosen, die durch die bakterizide Wirksamkeit festgestellt werden könnten.
  • Schließlich wurden wie folgt Messungen der Oberflächenspannung vorgenommen, um nachzupuüfen, ob das Ammoniumlaurylsulfat im Augenblick des Spülens mit Wasser gut in Lösung geht und nicht die Gefahr besteht, daß es im Saft wiedergefunden wird.
  • Eine erhebliche Wirkung auf die Oberflächenspannung von Wasser wird durch Zusatz des Produkts in einer Konzentration von 10-4 erzielt. Die Oberflächenspannung verändert sich von 73 Dyn bei 20° C auf 49 Dyn. Die Oberflächenspannung des Spülwassers für die behandelten Trauben (Spülzeit 20 Minuten) liegt bei etwa 70 Dyn. Wenn man schließlich die Oberflächenspannung des Safts von unbehandelten und behandelten Trauben mißt, stellt man keinen wesentlichen Unterschied fest. Gibt man dagegen dem unbehandelten Saft das Produkt in einer Konzentration von 10-4 zu, erzielt man eine Verringerung der Oberflächenspannung um etwa 100/0.
  • Aus verschiedenen durchgeführten Versuchen hat sich ergeben, daß die Konzentration des Produkts im Saft nach der Behandlung und nach dem Spülen unter 1/loooooo liegt.
  • Es wurden ferner histologische Untersuchungen vorgenommen, die dazu dienten, das Verhalten des Beschlags der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung unter Verwendung von Ammoniumlaurylsulfat als Entkeimungsmittel behandelten Weinbeeren aufzuzeigen. Zu diesem Zweck wurden die folgenden drei Versuche durchgeführt: 1. Zahlreiche Methoden der histologischen Fixierung und verschiedene Färbungen der Lipide (Fixierung, Einbettung in Paraffin, Schnitte und Färbungen) sowie die Herstellung von Gefrierschnitten mit anschließender Einbettung in Harz oder in Glycerin nach Einwirkung verschiedener Farbstoffe brachten keine greifbaren Ergebnisse.
  • 2. Anschließend wurden Schnitte nach der Methode »de coupes ä main levee« hergestellt (vgl. »Abrege d' Histologie« von H. B u l l i a r d und Ch. C h a m p y, Masson Ed. Paris, 1940) und ohne Färbung in Glycerin eingebettet. Diese Methode führt zu folgenden Ergebnissen: A. Die Schisitte der unbehandelten Beeren zeigt reichlichen Beschlag in Form von Stäbchen oder strahlenbrechenden, gegeneinander gepreßten und unregelmäßig auf der Oberfläche verteilten Körnchen.
  • B. Nach der Behandlung nach dem Verfahren gemäß der Erfindung scheint der viel spärlichere Beschlag zum großen Teil zerstört worden zu sein. 3. Die unbehandelten und behandelten Beeren werden mit einem dünnen Cellulosefilm bedeckt, der nach dem Trocknen abgenommen und unmittelbar ohne weitere Vorbereitung unter dem Mikroskop untersucht wird. A. Der von den unbehandelten Beeren abgenommene-Film zeigt nur einige wenige Stellen des Beschlags, während der Rest praktisch leer ist mit Ausnahme weniger Körnchen oder Stäbchen, die im Blickfeld verstreut sind. -B. Der von den "behandelten Beeren abgezogene Film zeigt hingegen den Beschlag in einer Dichte,' die im wesentlichen die gleiche ist wie im Fall B unter 2. Hieraus sind nachstehende Folgerungen zu ziehen: a) Das verwendete Produkt entfernt den Beschlag in erheblicher Menge.
  • b) Aus dem Versuch 3 ergibt sich, daß der sehr feste Beschlag der unbehandelten Beeren nicht am Cellulosefilm haften bleibt und von ihm losgelöst wird, während der Beschlag der behandelten Beeren vom Cellulosefilm mitgenommen wird, da er durch die Behandlung benetzt und zerrissen worden ist.
  • Schließlich wurden Toxizitätsversuche mit Am moniumlaurylsulfat in wäßriger Lösung durchgeführt.
  • a) Akute Toxizität Die Lösung wird mit der Magensonde ausgewachsenen männlichen Ratten, deren Gewicht zwischen 150 und 250 g lag, verabfolgt. Die Ratten wurden in vier Gruppen zu je fünf Tieren eingeteilt, die jeweils 1 eins des Produkts in folgenden Konzentrationen erhielten.
    Gruppe 1 . . . . . . . . Unverdünntes Produkt.
    Gruppe 2 . . . . . . . . Auf 1/2 verdünntes Produkt
    (1 cms der Lösung).
    Gruppe 3 . . . . . . . . Auf 1/4 verdünntes Produkt
    (1 eins der Lösung).
    Gruppe 4 . . . . . . . . Auf 1/1o verdünntes Produkt
    (1 cms der Lösung).
    Die Lösung wurde einmal täglich für eine Zeit von 5 Tagen verabfolgt. Alle Ratten überlebten die Behandlung. Bei der Autopsie wurden keinerlei makroskopische Anomalien festgestellt.
  • Abschließend ist festzustellen, daß das verwendete Produkt bei Verabfolgung auf die beschriebeneWeise keinerlei Toxizität erkennen läßt.
  • b) Semichronische Toxizität ' Das Produkt wird mit destilliertem Wasser verdünnt, und zwar wird eine 50 o/oige Lösung und eine 10 o/oige Lösung hergestellt. Drei Gruppen von Ratten werden mit Tieren des Stamms Wistar, deren Gewicht zwischen 110 und 130 g liegt, gebildet. Jede Gruppe besteht aus fünf Tieren. Alle Tiere erhalten die gleiche Nahrung (Vollnahrung für Ratten und etwas Grünfutter) und werden unter den gleichen Bedingungen gehalten. Jedes Tier erhält täglich über einen Zeitraum von 40 Tagen durch die Magensonde 1 eins der zu untersuchenden Lösung.
    Gruppe 1: Salzwasser von 9% (Kontrolltiere),
    Gruppe 2: 50 o/oige Lösung des Produkts,
    Gruppe 3: 10% ige Lösung des Produkts.
    Das am 1., 20. und 40. Tag gemessene mittlere Gewicht jeder Gruppe steigt regelmäßig während der Behandlung. Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Gruppen ist nicht erkennbar. Bei der am 40. Tag vorgenommenen Autopsie ergibt sich kein Anzeichen einer makroskopisch sichtbaren Schädigung, insbesondere keine Leberverfettung oder Intoleranz bei den behandelten Tieren. Während der Behandlung geht kein Tier ein, und die Autopsie läßt keinerlei Anomalie erkennen. Bei den angewendeten Dosen tritt somit bei dem Produkt keine semichronische Toxizität auf.
  • Die insgesamt mit dem Ammoniumlaurylsulfat durchgeführten Versuche haben bewiesen, daß der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellte Traubensaft nach 7 vollen Tagen nicht gärt (Gärungsversuch). Das Produkt geht nicht in den Saft über. Es wird durch das Spülwasser vollständig entfernt (Messungen der Oberflächenspannung). Ammoniumlaurylsulfat ist bei der Behandlung von Weintrauben in einer Konzentration von 1/ioo wirksam. Im Reagenzglasversuch vernichtet es in 2 Stunden bei einer Konzentration von 1/2oo pathogene Staphylokokken und Weinhefen. Das gleiche ist bei Triäthanolaminlaurylsulfat der Fall. Schließlich hat das Produkt die oben beschriebenen Wirkungen auf den staubartigen Beschlag der Beeren (histologische Untersuchungen). Diese bereits hervorgehobenen physikalisch-chemischen Wirkungen scheinen in Beziehung zur Oberflächenaktivität der Verbindung (49 Dyn bei einer Konzentration von 1/iooo) und ihrem ausreichenden Benetzungsvermögen, das mit dem Dognon-Abribat-Spannungsmesser ermittelt wurde, zu stehen. Die wirksame Kontaktzeit, die bei den genannten Versuchen in vitro 2 Stunden betrug, beträgt im Falle der Behandlung von Weintrauben 8 Stunden, um einen genügenden Spielraum für die Benetzung und Loslösung des Beschlags zu haben.
  • Nachstehend wird an einem Beispiel die Herstellung und Stabilisierung von Fruchtsaft nach dem Verfahren gemäß der Erfindung beschrieben.
  • Die Herstellung und Stabilisierung von Traubensaft umfaßt mehrere Schritte: Die Ernte der Früchte, die Vernichtung der Mikroorganismen, das Spülen der Früchte, das Pressen und die Aufbewahrung. Die Ernte der Früchte ist die gleiche wie die Lese von Tafeltrauben: Weinlese vor zu starker Reife, ohne die Trauben zu zerdrücken, Transport ohne Aufhäufung in großen Körben, Aussortieren der faulen oder offenen Beeren und Teilung aneinanderhaftender Trauben. Die Vernichtung der Hefe und der Mikroorganismen erfolgt an der Frucht vor dem Pressen durch Eintauchen der Trauben in die erfindungsgemäße Lösung. Zu diesem Zweck wendet man vorzugsweise Ammoniumlaurylsulfat in wäßriger Lösung einer Konzentration von 1/2oo und eine Berührungszeit von 8 Stunden an. Bei den experimentellen Kulturen werden die Hefe und die Mikroorganismen (von denen die pathogenen Staphylokokken besonders resistent sind) in 2 Stunden zerstört. Diese Kontaktzeit muß mit vier multipliziert werden, um unter Berücksichtigung der Benetzung und vorherigen Loslösung des Beschlags ausreichende Sicherheit zu haben. Gespült werden die behandelten Früchte mit Wasser, in dem das Alkylsulfat leicht löslich ist. Nach dem Abspülen durch Besprühen zur Entfernung des Schaums werden die Trauben 3 bis 5 Stunden in ein Becken mit fließendem Wasser getaucht. Die Tauchzeit hängt von der Menge und dem Bewegungsgrad des Wassers ab. Steriles Wasser ist nicht erforderlich, jedoch muß Trinkwasser verwendet werden.
  • Das Pressen weist keine Besonderheit auf. Es muß lediglich schnell geschehen, um eine Oxydation des Saftes zu vermeiden. Auskeltern, Abbeeren und Pressen erfolgen wie bei der üblichen Weinbereitung. Jedoch läßt man zuerst abtropfen oder trocknet noch besser mit Warmluft, wodurch die Zellen der Haut platzen und die Anthocyane freigegeben werden, die bei der Ausbildung des Aromas und der Farbe eine wichtige Rolle spielen.
  • Der auf diese Weise erhaltene Saft kann von sich aus nicht gären. Seine Haltbarkeit wird dadurch sichergestellt, daß er einerseits vor einer möglichen neuen Verunreinigung mit Hefe und Mikroorganismen geschützt wird und andererseits die durch das Spülwasser zugeführte und während des Pressens übertragene Saprophytenfiora vernichtet wird. Um eine neue Verunreinigung zu vermeiden, muß außerhalb eines Weinkellers gearbeitet und die Auslese und Vorbereitung der Trauben von den anschließenden Arbeitsgängen getrennt werden. Die endgültige Stabilisierung erfolgt durch Vernichtung der Saprophyten durch Lagerung unter Luftabschluß. Man verwendet hierzu hermetisch geschlossene Behälter vom einfachen Ballon bis zu Fruchtsafttanks aus Stahl und Fässern, deren Öffnungen durch Verstreichen verschlossen werden. Die Behälter müssen außerdem benetzt sein, um ein starkes Luftpolster am oberen Teil zu vermeiden. Außer zur Herstellung von haltbaren Traubensaft kann das Entkeimungsverfahren gemäß der Erfindung auch zur Entkeimung verschiedener anderer Früchte und Gemüse mit staubartigem Beschlag (Kohl usw.) angewendet werden, um sie vor der Weiterverarbeitung, z. B. vor ihrer Verarbeitung zu Säften oder eingemachten Früchten, vor ihrer Verpackung, Verarbeitung zu Konserven usw., zu konservieren.
  • Der gemäß der Erfindung hergestellte Traubensaft kann einer späteren Gärung durch Zusatz von aktiver frischer Hefe unterworfen werden.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Stabilisierung von Fruchtsäften, insbesondere Traubensaft oder Säften anderer Früchte mit staubartigem Beschlag, da -durch gekennzeichnet, daß man die Früchte vor dem Pressen in verdünnte, wäßrige Lösungen von Ammonium- oder Aminsalzen von Estern aus Mineralsäuren und Alkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen eintaucht, anschließend mit fließendem Wasser wäscht und sie nach dem Pressen vor Verunreinigung von außen schützt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Früchte in wäßrige Lösungen von Ammoniumalkylsulfaten, insbesondere Ammoniumlaurylsulfat, oder Aminalkylsulfaten, insbesondere Triäthanolaminlaurylsulfat eintaucht.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Behandlungsmittels in der wäßrigen Lösung zwischen 0,5 und 2% beträgt.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Früchte zwischen 2 und 8 Stunden in der wäßrigen Lösung belassen werden. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2105 606, 2 223168; Chemisches Zentralblatt, 1960, S. 9751.
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DE102015104671A1 (de) * 2015-03-26 2016-09-29 Weingärtner Cleebronn-Güglingen eG Alkoholfreies Erfrischungsgetränk

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