-
Einzylinder-Strumpfrundstrickmaschine Die Erfindung betrifft eine
Einzylinder-Strumpfrundstrickmaschine mit Einschließplatinen zum Herstellen von
maschenfesten Waren mit Petinet- oder Halbpetinetmustern.
-
Durch die britische Patentschrift 466670 ist es bekannt, auf
einer Einzylinder-Rundstrickmaschine ohne Einschließplatinen maschenfeste Waren
mit Petinet- oder Halbpetinetmustern auf zweierlei Wegen zu erzeugen. Der eine Weg
besteht darin, dem Nadelkranz einen Kranz von Maschenübertragungsmitteln zuzuordnen,
die in Gestalt und Arbeitsweise mit den auf flachen Kulierwirkmaschinen angewendeten
Decknadeln vergleichbar sind. Dieser Decknadelkranz ist oberhalb des Nadelzylinders
vorgesehen und umschließt praktisch den Nadelkranz, wodurch derselbe nicht nur unübersichtlich,
sondern auch schwer zugänglich gemacht wird. Vor allen Dingen aber bedingt der Einsatz
der Decknadeln eine Verminderung der Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine. Der zweite
Weg geht dahin, die maschenabgebenden Nadeln auf der den maschenaufnehmenden Nadeln
zugewendeten Seite mit einer Nase auszustatten. Diese Nasen springen seitlich bis
zu den benachbarten maschenaufnehmenden Nadeln vor. Bei einer entsprechenden Aufwärtsbewegung
der maschenabgebenden Nadeln weiten somit deren Nasen die auf diesen Nadeln hängenden
Maschen seitlich so weit aus, daß dieselben den anschließend nach oben bewegten
maschenaufnehmenden Nadeln dargeboten werden. Für die Praxis ist dieser zweite Weg
wenig interessant, weil die Nadelführungen im Nadelzylinder kaum in der Lage sind,
diese Nasen bei der Abwärtsbewegung der Nadeln in die Abschlagstellung aufzunehmen.
Des weiteren ist nicht gewährleistet, daß die abzugebenden Maschen bei der Aufwärtsbewegung
ihrer Nadeln mit Sicherheit über die Maschen der aufnehmenden Nadeln gestellt werden,
denn die letzte Maschenreihe steht ja in ihrer Gesamtheit unter dem Einfluß des
Warenabzuges.
-
Durch die britische Patentschrift 401448 ist eine ebenfalls keine
Einschließplatinen aufweisende Rundränderstrickmaschine bekannt, auf der Petinet-
oder Halbpetinetmuster durch eine gegenseitige seitliche Annäherung je zweier benachbarter
musternder Nadeln herstellbar sind. Die in herkömmlicher Weise aus federndem Werkstoff
bestehenden Nadeln sind an ihrem Schaft seitlich gekrümmt, so daß sich die maschenabgebenden
Nadeln von selbst den zugehörigen maschenaufnehmenden Nadeln zuneigen, wenn die
maschenabgebenden Nadeln mit ihrer Krümmungsstelle aus ihrem Nadelbett herausgebracht
werden. Die Maschenübertragung kann dabei sowohl zwischen benachbarten Nadeln der
beiden Nadelreihen als auch des gleichen Nadelbettes erfolgen. In beiden Fällen
ist dafür Sorge zu tragen, daß die abzugebenden Maschen mittels ihrer Nadeln in
eine besondere Übertragungsebene gebracht werden.
-
Sollen beispielsweise Maschen von Zylindernadeln auf Rippscheibennadeln
abgegeben werden, so sind diese Maschen in den Bereich der Rippscheibennadeln zu
heben. Bei lediglich auf den Zylindernadeln durchzuführenden Maschenverhängungen
ist es erforderlich, die abzugebenden Maschen genügend von der Oberkante des Nadelzylinders
abzuheben, damit diese Maschen durch die seitliche Abbiegung der maschenabgebenden
Nadeln überhaupt den benachbarten maschenaufnehmenden Nadeln von der Seite her zugeführt
werden können. Unterbleibt diese Abhebung der abzugebenden Maschen, so neigen sich
ja die maschenabgebenden Nadeln über diesen ihren Maschen den aufnehmenden Nadeln
praktisch leer zu und sind folglich gar nicht in der Lage, ihre Maschen den maschenaufnehmenden
Nadeln darzubieten.
-
Zur Herstellung der beschriebenen Maschenübertragungsebene sind die
maschenabgebenden Nadeln - in diesem Fall also die betreffenden Zylindernadeln -
auf ihrer Brustseite unterhalb der Zunge mit je einem Vorsprung versehen, durch
die die abzugebenden Maschen bei der Aufwärtsbewegung der betreffenden Nadeln angehoben
werden. Praktisch erfolgt damit jeweils die Aushebung der gesamten letzten Maschenreihe,
die außerdem nach dem Maschenverhängungsvorgang wieder auf die Zylinderoberkante
zurückzubringen ist. Dies ist an sich schon unzweckmäßig, weil sich das dauernde
Heben und Senken des Warenschlauches ungünstig auf den Warenabzug äußern muß. Votf
allen Dingen aber sind die brustseitigen Vorsprünge an den Nadeln unvorteilhaft,
stehen
dieselben doch zumindest teilweise aus dem Nadelzylinder vor und können deshalb
leicht Ursache zu Arbeitsstörungen werden.
-
Gleichermaßen verhält es sich bei einer durch die deutsche Patentschrift
707 522 bekanntgewordenen Rundrändermaschine, auf der im Grunde genommen auch Maschenverhängungen
auf je zwei benachbarten Zylindernadeln möglich sind. Diese Maschine unterscheidet
sich von derjenigen nach der britischen Patentschrift 401448 lediglich dadurch,
daß die seitliche Abbiegung der betreffenden Nadeln durch nokkenartige »Beuger«
erfolgt, die abbiegend auf diese Nadeln einwirken.
-
Genannten Nachteilen abzuhelfen, ist der Zweck der Erfindung, welcher
die Aufgabe zugrunde liegt, eine Strumpfrundstrickmaschine mit einer Nadelreihe
und Einschließplatinen zu schaffen, auf welcher das Herstellen von maschenfester
Ware mit Petinet- oder Halbpetinetmustern durch Maschenverhängen möglich ist.
-
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch Drängstößer, durch
welche je zwei benachbarte musternde Nadeln zur Maschenübertragung einander seitlich
annäherbar sind, und dadurch, daß die zwischen diesen zwei Nadeln befindlichen Einschließplatinen
in eine den Nadeln ihre seitliche Abbiegung ermöglichende unwirksame Stellung bringbar
sind.
-
Durch die Einschließplatinen wird die jeweils letzte Maschenreihe
in einer verhältnismäßig weit über dei Zylinderoberkante befindlichen Stellung gehalten,
so daß von Haus aus die Maschenübertragungsebene vorliegt, die bei den bekannten
zweinadelreihigen Rundstrickmaschinen erst durch die Aufwärtsbewegung der maschenabgebenden
Nadeln hergestellt werden muß. Des weiteren verbleibt bei der Erfindung die jeweils
letzte Maschenreihe immer in der genannten Ebene" und schließlich entfallen auf
diese Weise die brustseitigen Vorsprünge an den maschenabgebenden Nadeln.
-
Durch die französische Patentschrift 1239 763 ist es bereits bekannt,
auf einer Einzylinder-Strumpfrundstrickmaschine mit Einschließplatinen maschenfeste
Ware mit Petinet- oder Halbpetinetmustern herzustellen, weshalb im Oberbegriff des
Hauptanspruches vom Gegenstand dieses älteren Patents ausgegangen ist. Diese bekannte
Maschine besitzt jedoch zur Maschenübertragung gesonderte decknadelartige übertragungsmittel.
-
Zwar sind Drängorgane bei Rundrändermaschinen (ohne Einschließplatinen)
bekannt (französische Patentschrift 1252 270), jedoch erfolgt das Abbiegen der Nadeln
um eine Nadelteilung als Ersatz eines Nadelbettversatzes zum Ändern der Strickart.
-
In zweckmäßiger Weiterbildung der Maschine sind die Nadeln mit einer
seitlichen Ausnehmung zur Aufnahme des Kopfes der maschenaufnehmenden Nadel ausgestattet.
-
Da derartige Nadeln bekannt sind (deutsche Auslegeschrift 1202 960),
wird für die Nadel nur im Zusammenhang mit dem Gegenstand des Hauptanspruches Schutz
begehrt.
-
Im nachfolgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand
der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt F i g. 1 ein versetzt halbpetinetgemustertes
Warenstück, F i g. 2 eine EinschliMplatine von der Seite gesehen, F i g. 3 in seitlicher
Ansicht einen abbiegend auf die Nadeln einwirkenden Drängstößer, F i g. 4 denselben
in Draufsicht, F i g. 5 eine teilweise abgebrochene Nadel in Seitenansicht und F
i g. 6 einen Schnitt nach VI-VI der F i g. 5.
-
Die vorliegende Rundstrickmaschine besitzt in dem nicht gezeigten
Nadelzylinder Nadeln 1, Einschließplatinen 2 und Drängstößer 3. Auf einer Seite
ihres Schaftes sind die Nadeln 1 mit einer nutartigen Ausnehmung 4 versehen.
-
Die Einschließplatinen 2 weisen zu ihrer Betätigung einen Fuß 5 auf
und besitzen außer der Einschließkehle 6 zwei Führungszungen 7 und 8, von denen
die untere, 8, die übliche Länge hat, die obere, 7, dagegen kürzer ist. Die Führung
der Einschließplatinen 2 an besagten Zungen 7 und 8 geschieht mittels eines ebenfalls
nicht gezeigten inneren Platinenringes. Die Drängstößer 3 sind zu ihrer Betätigung
gleichsam mit einem Fuß 9 versehen und besitzen an ihrem freien Ende eine Art Schneide,
so daß zwei Keilflächen 10 und 11 entstehen.
-
Die beschriebene Rundstrickmaschine arbeitet zur Herstellung von Halbpetinetmustern
wie folgt: Die maschenabgebenden Nadeln 1 werden so weit nach oben bewegt, daß sie
mit der Mitte ihrer Ausnehmung 4 in die auf ihnen hängenden Maschen eindringen.
Umgekehrt werden die benachbarten, maschenaufnehmenden Nadeln 1 bis zur Kammgleiche
abgesenkt, so daß sie mit ihrem Kopf unter die Ebene der Einschließkehlen 6 der
Einschließplatinen 2 zu stehen kommen.
-
Daraufhin werden die zwischen je zwei musternden Nadeln 1 befindlichen
Einschließplatinen 2 in eine unwirksame Stellung zurückgezogen, in der sie nur noch
an ihrer unteren Zunge 8 von ihrem inneren Platinenring geführt sind, während die
obere Zunge 7 aus demselben zurückgezogen ist. Damit stehen diese Einschließplatinen
2 mit dem Ende ihrer oberen Zunge 7 vor den betreffenden Nadeln 1. Mit der Zurückziehung
der betreffenden Einschließplatinen erfolgt der Einsatz der zugehörigen Drängstößer
3, welche die maschenaufnehmenden Nadeln bei ihrer nunmehr beginnenden Aufwärtsbewegung
mit ihrem Kopf nach der Seite 2 hin in die Ausnehmung 4 der benachbarten
maschenabgebenden Nadeln 1 drängen. Dies geschieht bevor die maschenaufnehmenden
Nadeln 1 mit ihrem Kopf an der auf den maschenabgebenden Nadeln hängenden Masche
angelangt sind, so daß die maschenaufnehmenden Nadeln 1 bei ihrer weiteren Aufwärtsbewegung
in diese Maschen einstechen. Die zurückgezogenen Einschließplatinen 2 geben dabei
die maschenaufnehmenden Nadeln 1 zur seitlichen Abbiegung durch die Drängstößer
3 frei. Die Einschließung der letzten Maschenreihe erfolgt bei diesem Vorgang durch
die in der Arbeitsstellung verharrenden Einschließplatinen 2 der nichtmusternden
Nadeln 1. Sind die zu verhängenden Maschen von den maschenaufnehmenden Nadeln 1
erfaßt, werden die zurückgezogenen Einschließplatinen wieder in ihre Arbeitsstellung
gebracht und umgekehrt die Drängstößer 3 zurückgenommen. Sowohl die maschenaufnehmenden
als auch die maschenabgebenden Nadeln 1 werden anschließend wieder in ihre Ausgangsstellung
gebracht.
-
Die mustergemäße Auswahl der Nadeln 1, der Einschließplatinen 2 und
der Drängstößer 3 geschieht in üblicher Weise, also mittels bekannter Mustervorrichtungen,
wobei
die je zwei musternden Nadeln 1 während des Eindringens des Kopfes der aufnehmenden
Nadel in die Masche der abgebenden Nadel geringfügig ausgetrieben werden.
-
Sollen Ganzpetinetmuster gearbeitet werden, so sind einfach die auf
den abgebenden Stricknadeln 1 verbleibenden Halbmaschen in bekannter Weise abzuschlagen.
-
Zur Herstellung von maschenfesten Waren, bei denen fortgesetzt eine
gemusterte mit einer glatten Maschenreihe abwechselt, empfiehlt sich die Anwendung
einer zweisystemigen Einzylinder-Rundstrickmaschine. Das eine System ist dann mit
den erfindungsgemäßen Einrichtungen ausgestattet, während auf dem anderen System
die glatten Maschenreihen gestrickt werden. Bei Verwendung einer Maschine mit ungerader
Stricknadelzahl lassen sich außerdem leicht die Muster im Sinne der F i g. 1 versetzen.