DE1228410C2 - Formmassen auf Basis von AEthylenpolymerisaten - Google Patents
Formmassen auf Basis von AEthylenpolymerisatenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Mischungen von Polyäthylenen mit gewissen Polymeren von Buten-(l).
Polyäthylene sind als Handelsartikel sehr bekannt und werden im allgemeinen durch ein Hochdruckoder
Niederdruckverfahren hergestellt. Das bekannte Hochdruckverfahren ergibt Polyäthylene mit einer
Dichte von etwa 0,920, während bekannte Niederdruckverfahren Polyäthylene mit einer Dichte von
0,93 bis 0,96 ergeben. Bei richtiger Auswahl der Katalysatoren des Niederdruckverfahrens ergibt sich
ein Material, welches im wesentlichen linear ist, d. h.. die Polymerenketten haben wenig oder keine
Verzweigungen. Alle diese Polyäthylene weisen trotz mancher vorteilhafter Eigenschaften noch einen oder
mehrere Nachteile auf, wie z. B. Brüchigkeit bei niedrigen Temperaturen, Reißen unter Spannung in
Berührung mit polaren Flüssigkeiten, mangelnde Klarheit in Form von Filmen, übermäßiges Erweichen
bei mäßigen Temperaturen und die Unmöglichkeit, ein glattes Ziehprodukt bei hohen Ziehgeschwindigkeiten
zu bilden.
Es sind bereits verschiedene Versuche unternommen worden, um die Eigenschaften von Polyäthylen
in einem oder mehreren dieser Punkte zu verbessern, z. B. durch Mischen verschiedener Polyäthylene,
durch Überwachung der Bedingungen bei der Polymerisationsreaktion oder durch Mischen von
Polyäthylenen mit kautschukartigen Stoffen. Soweit bekannt, hat keine dieser Maßnahmen zu einem
Stoff geführt, der leicht gemischt werden kann, einen überlegenen Widerstand gegen Rißbildung unter
Spannungen und verbesserte Verarbeitungseigenschaften aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Material auf Polyolefinbasis mit verbesserten Eigenschaften
herzustellen. Dieses Material soll sich außerdem leicht vermischen bzw. verbinden lassen. Weitere
Merkmale gehen aus der folgenden Beschreibung hervor.
Gegenstand der Erfindung sind somit Formmassen auf Basis von Äthylenpolymerisaten, weiche dadurch
gekennzeichnet sind, daß sie
a) 70 bis 99 Gewichtsprozent eines ein Molekulargewicht von mehr als 30 000 aufweisenden
Polyäthylens oder eines kristallinen Mischpolymerisats aus Äthylen und bis zu 10% eines
monoolefinisch ungesättigten Monomeren und
b) 3Q- bis 1 Gewichtsprozent eines kristallisierbaren
Polybutens-(l) mit weniger als 5 Gewichtsprozent ätherlöslichen Anteilen
enthalten.
Die in dieser Beschreibung genannten Molekulargewichte sind Durchschnittsmolekulargewichte, wenn
nichts anderes erwähnt ist.
Polyäthylene, die zur Verwendung in Mischungen
ίο gemäß der Erfindung geeignet sind, umfassen sowohl
die obenerwähnten Stoffe mit hoher und niedriger Dichte. Die Dichten liegen daher zwischen 0,91 und
0,97 g/cm:i bei 23° C, gemessen an plötzlich gekühlten
Proben nach dem Verfahren gemäß dem ASTM-Bulletin (TP 223), S. 63, Dezember 1959. Sie umfassen
auch Mischpolymere von Äthylen und bis zu 10 Gewichtsprozent anderer mischpolymerisierbarer
Kohlenwasserstoffe, d. h. kristallisierbare (nicht kautschukartige) Mischpolymere von Äthylen und
anderen monoolefinischen Monomeren, z. B. Propylen, Buten-(l) und Styrol, sowie Mischpolymere von
Äthylen und bis zu 1.0% von polaren mischpolymerisierbaren Monomeren, z. B. Vinylacetat oder
Äthylacrylat. Alle diese Mischpolymere haben im wesentlichen die Eigenschaften kristallisierbarer
(nicht kautschukartiger) Polyäthylene und haben ein Molekulargewicht von mehr als 30 000.
Das Maß der Verbesserung hinsichtlich der Verarbeitbarkeit, welches sich durch die Mischungen
gemäß der Erfindung erreichen läßt, ist etwas "abhängig von der Wahl der Polyäthylene und kristallisierbaren
Polybuten-(1)-Komponenten der Mischungen. Vorzuziehen sind Polyäthylene mit einer verhältnismäßig
niedrigen Konzentration von Seitenverzweigungen und insbesondere langen Seitenverzweigungen,
wobei diese nach dem von Schreiber und Bag ley beschriebenen Verfahren gemessen werden
(Paper B 45, International Symposium on Macromolekular Chemistry, I. U. P. A. C, 27. Juli bis
1. August 1961, Montreal, Canada). Es ist auch vor-,
teilhaft, kristallisierbare Polybuten-(1)-Komponenten zu verwenden, deren Molekulargewichte angenähert
gleich oder größer sind als das Molekulargewicht der Polyäthylenkomponente derselben Mischung. Man
kann jedoch auch Polybuten-(l) von wesentlich niedrigerem Molekulargewicht als Polyäthylen verwen1
den, z.B. von 15 000 oder sogar 10 000 (Durchschnittsgewicht) und trotzdem noch einige Vorteile
aus der Erfindung ziehen.
Das zur Verwendung gemäß der Erfindung geeignete kristallisierbare Polybuten-(l) kann z. B.
nach dem von Jones angegebenen Verfahren hergestellt
werden, welches in »Canadian Journal of Chemistry«, Bd. 38, S. 2303, 1960, beschrieben ist.
Es scheint das stereospezifische Polymere zu sein. Die geeignete Art wird jedoch in jedem Fall lediglicn
durch ihre effektive Unlöslichkeit in kochendem Diäthyläther ausgezeichnet. Geeignetes kristallisierbares
Polybuten-(l) enthält weniger als 5 Gewichtsprozent ätherlösliche Anteile.
Die Mischungen gemäß der Erfindung können nach irgendwelchen bekannten Mischverfahren hergestellt
werden. Die zwei Polymeren können z. B. aus einem gemeinsamen Lösungsmittel durch Kühlen
oder Zusetzen eines Nichtlösungsmittel niedergeschlagen werden, oder sie können durch Vermischen
bei einer Temperatur oberhalb ihrer Erweichungspunkte z. B. in einer Kugelmühle, einem
Banburymischer oder einem Extrudermischer vereinigt werden. Ein geeigneter Temperaturbereich ist
130 bis 1900C. Das leichte Vermischen in einer
erhitzten Kugelmühle unterscheidet die Mischungen gemäß der Erfindung von Mischungen aus Polyäthylenen
und Polypropylenen, die in dieser Art schwierig herzustellen sind, und zwar wegen des
großen Unterschieds der Erweichungstemperaturen.
Die Mischungen gemäß der Erfindung haben besonders zwei verbesserte Eigenschaften. Die eine ist ίο
die vergrößerte Widerstandsf ähigkeit gegenüber Rißbildung bei durch die Umgebung erzeugten Spannungsbeanspruchungen.
Diese Eigenschaft betrifft die Rißbildung in Polyäthylen auf Grund einer Spannungsbeanspruchung,
die von der Berührung mit einer polaren Flüssigkeit herrührt, wie sie z. B. in
Flaschen oder Rohren auftreten kann. In den folgenden Beispielen ist gezeigt, daß die Widerstandsfähigkeit
gegenüber dieser Spannungsrißbildung bei Polyäthylen durch Vermischen schon mit dem
niedrigen Anteil von 1 Gewichtsprozent an kristallisierbarem
Polybuten-(l) verbessert wird. Die Mischungen gemäß der Erfindung unterscheiden sich
hinsichtlich dieser Eigenschaft von Polyäthylen-Polypropylen-Mischungen, bei denen die Wider-Standsfähigkeit
gegenüber Rißbildung bei durch die Umgebung erzeugten Spannungsbeanspruchungen schlechter ist als im unvermischten Polyäthylen.
Die zweite verbesserte Eigenschaft der erfindungsgemäßen Mischungen liegt im Extrudierverhalten
derselben. Es ist bekannt, daß beim Extrudieren von Polyäthylenen mit hohen Geschwindigkeiten, z. B.
beifti Beschichten von Drähten, ein sogenannter »Bruchpunkt« auftritt, bei dem die extrudierten
Gegenstände rauh und bei höheren Geschwindigkeiten klumpig werden und sogar brechen. Der Vorteil
der Mischungen gemäß der Erfindung liegt darin, daß dieser Bruchpunkt erst bei höheren
Extrudiergeschwindigkeiten auftritt als bei unvermischtem Polyäthylen. Darüber hinaus ist die zum
Extrudieren der Mischungen bei hohen Geschwindigkeiten erforderliche Arbeit durch eine Erhöhung
der »Scherspannungsnachlaßgeschwindigkeit« verringert. Letztere ist ein Maß für die Verringerung
der Viskosität mit zunehmender Scher- oder Aus-Stoßgeschwindigkeit. Außerdem ist das Ausmaß des
Anschwellens des extrudierten Gegenstandes bei hohen Extrudiergeschwindigkeiten bei Verwendung
von Polyäthylenmischungen gemäß der Erfindung herabgesetzt. Die verbesserten Extrudiereigenschaften
ergeben wirtschaftliche Vorteile.
Die Mischungen gemäß der Erfindung können natürlich auch die üblichen Zusätze, wie Ruß, Füllstoffe,
Farbstoffe, Antioxydationsmittel, Vergütüngsmittel, Antigleitmittel und Antizusarnrnenbackrnittel,
die an sich bekannt sind, enthalten. Die überragenden Eigenschaften der Mischungen gemäß der Erfindung
sind an den folgenden Beispielen erläutert.
in kochendem Äther und einem Molekulargewicht von 300 000. l . .
Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Rißbildung bei durch die Umgebung erzeugten Spannungsbeanspruchungen der in Tabelle angeführten Mischungen
wurde nach dem Verfahren gemäß ASTM-Bulletin Nr. 245, April 1960 (TP 66), S. 60, gemessen,
wobei als Mittel zur Erzeugung von Rissen eine 20%ige wäßrige Lösung eines oberflächenaktiven
Stoffes verwendet wurde.
Tabelle 1 | Zusammensetzung der Mischung |
Ergebnis |
100% Polyäthylen*) | 50% Versager in 87 bis | |
113 Minuten in wieder | ||
holten Versuchen | ||
99,75% Polyäthylen*) | 50 % gerissen | |
0,25% Polybuten^ 1) | in 118 Minuten | |
99,50% Polyäthylen*) | 50 % gerissen | |
0,50%Polybuten-(l) | in 148 Minuten | |
99,00% Polyäthylen | nichts gerissen | |
l,00%Polybuten-(l) | in 372 Stunden | |
98,00% Polyäthylen | nichts gerissen | |
2,Ö0%Polybuten-(l) | in 3Va Stunden | |
95,00% Polyäthylen | nichts gerissen | |
5,00%Polybuten-(l) | in 3V2 Stunden |
60
Mit einer Kugelmühle wurde bei 150° C eine Mischung hergestellt. Die Mischungsanteile waren
Polyäthylen niedriger Dichte (0,92) mit dem Schmelzindex 0,2 und einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 180 000 (gemessen durch Lichtstreuung in «-Ghlornaphthalin bei 1000C) sowie kristallisierbares
Polybuten-(l) mit weniger als 5% Löslichkeit *) Vergleichsversuch.
Mit den Polymerenmischungen wurden in einem Kapillarrheometer mit Gasantrieb Extrudierversuche
nach der von Bagley beschriebenen Art ausgeführt
(J. Appl. Phys., 28, S. 624 [1957]). Die Ergebnisse sind mit den in handelsüblichen Extrudiervorrichtungen·
erreichten vergleichbar.
Bei einer Extrusion mit einer sich verjüngenden Düse (30° eingeschlossener Winkel) lag die Grenze
für ein glattes Extrudat aus Polyäthylen geringer Dichte gemäß Beispiel 1 bei einem Druck von 6,8 atü
bei 190° C. Dies ergab einen Ausstoß von 1,5 g/Min. Die 2%ige Polybuten-(1)-Mischung gemäß Beispiel 1
konnte jedoch mit 11 atü extrudiert werden und
ergab dabei einen glatten Faden, wobei der Ausstoß
3,8 g/Min, betrug.
. In dem Rheometer wurden zwei charakteristische viskoelastische Eigenschaften von Schmelzen gemessen;
die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgetragen. Die Scherspannungsnachlaßgeschwindigkeit wurde in
willkürlichen Einheiten bei zwei verschiedenen Scherbeanspruchungen gemessen. Eine vergrößerte
Scherspannungsnachlaßgeschwindigkeit zeigt, daß die zum Extrudieren einer Schmelze erforderliche Arbeit
schneller abnimmt als die Ausstoßgeschwindigkeit
ansteigt. Dies ergibt eine wertvolle wirtschaftliche Einsparung. Das Schwellverhältnis (JS) ist das Verhältnis
des Durchmessers des extrudierten Materials zu dem Durchmesser der Düse. Ein niedriges Verhältnis
ergibt ein glattes Erzeugnis. Es ist hervorzuheben, daß ein geringes Anwachsen der Schwellung
des extrudierten Gegenstandes mit wachsendem Ausstoß (Bn) bedeutet, daß ein polymeres Olefin bei
höheren Geschwindigkeiten extrudiert werden kann,
ohne daß die Fäden rauh werden. Aus Tabelle 2 ist ersichtlich, daß bei' einem Zusatz von Polybuten-(l)
von■) mehr als 30 Gewichtsprozent die Extrüdiereigenschaften
sieh sehr schnell verschlechtern.
Zusammensetzung der Mischung Scherspannungsnachlaßgeschwindigkeil
niedrige ! hohe
Spannung j Spannung
Spannung j Spannung
Schwellverhältnis
B . i B
Hochdruckpolyäthylen *)
Hochdruckpolyäthylen + 3,5 % Polybuten-(l) ..
Hochdruckpolyäthylen+ 5,0 % Polybuten-(l) ..
Hochdruckpolyäthylen + 30,0% Polybuten-(l) ..
Hochdruckpolyäthylen*) + 50,0% Polybuten-(l)
Hochdruckpolyäthylen+ 5,0 % Polybuten-(l) ..
Hochdruckpolyäthylen + 30,0% Polybuten-(l) ..
Hochdruckpolyäthylen*) + 50,0% Polybuten-(l)
Niederdruckpolyäthylen *)
Niederdruckpolyäthylen + 5 % Polybuten-(l) ...
3,55
3,71
3,76
3,84
3,17
6,04
7,36
3,71
3,76
3,84
3,17
6,04
7,36
0,74
0,78
0,79
0,87
0,97
1,09
1,19
0,78
0,79
0,87
0,97
1,09
1,19
1,40 1,40 1,37 1,69
1,76 1,55
0,220 0,204 0,192
0,51 0,48
*) Vergleichsversuch.
') Übermäßige Schwellung führte zu einer Fadenzerstörung, und der Wert B war nicht meßbar.
Das Hochdruckpolyäthylen hatte eine Dichte von mittelt auf Grund der Strukturviskosität) von
0,92, einen Schmelzindex von 0,2 Dezigramm/Min. 47 000.
und ein Molekulargewicht (gemessen durch Licht- Die folgenden Beispiele zeigen die Überlegenheit
streuung) von 180000. Das Niederdruckpolyäthylen 20 der erfindungsgemäßen Gemische gegenüber ähn-
hatte eine Dichte von 0,96, einen Schmelzindex von liehen Gemischen, in denen an Stelle des PoIy-
4,4 Dezigramm/Min, und ein Molekulargewicht (er- butens-(l) Polyisobutylen enthalten ist.
Auf einer Walzenmühle wurden bei 170° C Mischungen hergestellt, wobei eine Mischung 80 Gewichtsprozent
eines linearen Polyäthylens vom Molekulargewicht 120 000 und 20 Gewichtsprozent Polyisobutylen
mit einem Molekulargewicht von 300 000 und die andere Mischung 80 Gewichtsprozent des
gleichen Polyäthylens und 20 Gewichtsprozent kristallisierbares Polybuten-(l) mit einem Molekulargewicht
von 200 000 enthielt. Die Extrudiereigenschaften der Mischungen und des reinen Ausgangspolyäthylens
wurden unter Verwendung eines stark scherenden Viskosimeter ermittelt, das bei 19O0C
arbeitete und mit einer flachen Eingangsdüse aus-"
. gerüstet war, weiche ein Länge-Radius-Verhältnis von 7,6 aufwies.
Die Ergebnisse waren wie folgt:
100% Polyäthylen*)
20°/oPoIybuten-(t)
80% Polyäthylen
80% Polyäthylen
20% Polyisobutylen *) 80% Polyäthylen
Schergeschwindigkeit (sec~x)
bei 14 kg/cm2
bei 42 kg/cm2
bei 70 kg/cm2
bei 98 kg/cm2
Schwellverhältnis des Extrudats bei 28 kg/cm2
Nachgiebigkeit des Extrudats1)
Einsetzen der Fadenschädigung bei einer Schergeschwindigkeit von (see"1)
210
2150
5120
11600
2,35
0,56
2150
5120
11600
2,35
0,56
120
1640
8 600
16 300
1,91
0,44
1640
8 600
16 300
1,91
0,44
5 800
70 800 4 830 10 800 2,55 0,62
4 500
*) Vergleichsversuch.
x) Nachgiebigkeit ist die Steigung einer Geraden aus Extrudatschwellung gegen den Logarithmus des angewandten Drucks.
Diese Zahlen zeigen, daß bei höheren Extrudier- Einsetzen der Fadenschädigung geschieht im Falle
drücken die Polybuten-(1)-Mischungen höhere Scher- der Polybuten-(1)-Mischung erst bei einem höheren
geschwindigkeiten ergeben, als die entsprechenden Extrusionsdruck als bei der Polyisobutylenmischung.
Polyisobutylenmischungen. In der Polybuten-(1)-Mi- 55 Im Ergebnis ist das Aussehen eines Fadens aus der
schung ist das Anschwellen des Extrudats im Ver- Polybuten-(1)-Mischung besser,
gleich zur Polyisobutylenmischung verringert. Das
gleich zur Polyisobutylenmischung verringert. Das
Weitere Mischungen wurden bei 170° C auf einer Walzenmühle hergestellt, wobei eine Mischung
99 Gewichtsprozent Polyäthylen niedriger Dichte mit einem Molekulargewicht von durchschnittlich
180 000 und 1 Gewichtsprozent Polyisobutylen vom Molekulargewicht 30000 und die andere Mischung
99 Gewichtsprozent des gleichen Polyäthylens niedriger Dichte und 1 Gewichtsprozent kristallisierbares
Polybuten-(l) mit einem. Molekulargewicht von 200 000 enthielt. Die Extrudiereigenschaften wurden
wie oben bestimmt und daneben auch die Brüchigkeit bei tiefer Temperatur. Neben den beiden Gemischen
wurde auch das Ausgangspolyäthylen untersucht.
Die Ergebnisse waren wie folgt:
100 »/ο Polyäthylen*)
l°/oPolybuten-(l)
99% Polyäthylen
1 % Polyisobutylen *) 99 »/ο Polyäthylen
Schergeschwindigkeit (see"1)
bei 14 kg/cm2
bei 42 kg/cm2 ,
bei 70 kg/cm2 ... ...
bei 98 kg/cm2
Schwellverhältnis des Extiudats bei 28 kg/cm2
Nachgiebigkeit des Extrudats1)
Einsetzen der Fadenschädigung bei einer Schergeschwindigkeit von (sec-1)
Brüchigkeit bei tiefen Temperaturen (50% Versager bei plötzlich abgekühlten Proben)
*) Vergleichsversuch.
Die Brüchigkeitstemperatur wurde nach dem Verfahren gemäß ASTM D-746-57 T gemessen, jedoch
mit dem Unterschied, daß die Proben vor der Untersuchung nicht gekerbt wurden, wie es in ASTM-BuI-letin
Nr. 246, S. 49 (TP 109), Mai 1960, beschrieben ist.
Auch hier zeigen die Zahlen die verbesserten Extrudiereigenschaften
der Pölybuten-(1)-Mischüng im Hinblick auf die Polyisobutylenmischung entsprechender
Zusammensetzung. Die Brüchigkeit bei tiefen Temperaturen bei den beiden Mischungen liegen
grob gesehen in einer Größenordnung.
Es wurde-eine Mischung hergestellt, welche 98 Gewichtsteile
eines Äthylen-Propylen-Mischpolymerisats mit einem Schmelzindex von 0,48, einer Dichte
von 0,95 g/cm3 sowie einem Molekulargewicht von etwa 130 000 und 2 Gewichtsteile Polybuten-(l) gemäß
dem Beispiel 1 mit einem Molekulargewicht von etwa 800 000 enthielt.
4,5
92
390
1140
1,27
0,22
92
390
1140
1,27
0,22
3500
-37° C
-37° C
3,2
72
326
1160
1,29
0,18
72
326
1160
1,29
0,18
3000
-33°C
2,2
54
54
232
680
1,27
0,23
1,27
0,23
1450
-400C
Das Gemisch wurde unter Verwendung einer Zwei-
ao Walzenmühle bei etwa 170° C hergestellt. Die viskoelastischen
Eigenschaften der Mischung würden unter Verwendung eines für hohe Scherspannungen
ausgelegten Kapillarviskosimeters gemessen, welches eine flache Einlaßform mit einem Verhältnis von
Länge zu Radius von 7,4 aufwies, Wobei ein Betrieb
bei 190° C erfolgte. Die gemessenen Daten umfaßten Scherspannungsriachlaßgeschwindigkeiten (Steigung
der Schmelzviskosität als Funktion der Scherspaftnungskurven), Schwellverhältnis B (Verhältnis des
Extrudatdürchmessers der Form), Nachgiebigkeit des ' Extrudats B1, (Änderung des Schwellverhältnisses als
Funktion des Logarithmus des ausgeübten Druckes) und die Scherüng, bei welcher ein Schmelzbruch erzielt
wurde. Zürn Vergleich wurden die gleichen Messungen an dem Äthylen-PrOpylen-Mischpölymeren
durchgeführt, welches als Mischungskomponente verwendet wurde. Hierbei ergaben sich nachfolgende
Meßwerte:
Meßwert
Mischung
98 °/o Äthyleri-Pfopylen-Mischpolymerisat
2°/oPolybuten-(l)
2°/oPolybuten-(l)
Äthylen-Propylen-Mischpolymerisat
Scherspannungsnachlaßgeschwindigkeit
(niedrige Scherspännung) ...
(hohe Scherspännüng)
Schwellverhältnis B * <.
Nachgiebigkeit des Extrudats BP
Einsetzen der Fadenschädigung bei einem Ausstoß von (g/Sek.) .·.,,.■». ·: · · ·
6,52
1,01
1,52
0,44
1,01
1,52
0,44
0,421
6,18
0,94
1,66
0,47
0,94
1,66
0,47
0,348
Die obigen Meßwerte Zeigen, daß die Mischung
von Polybuten-(1) mit einem Äthylen-Propylen-Mischpolymerisat
analoge Wirkungen wie die Mischung von Polybüten-(1) mit Polyäthylen-Homopolymeren
aufweist.
Die Zugabe von Polybüten-(l) ergibt eine Mischung mit einer gesteigerten Scherspannüngsnachlaßgeschwindigkeit,
so daß für einen gegebenen Schmelzindex die Polybuten-(l)-Mischung
bei höheren Scherbelastungen und vermindertem Kraftaufwand extrudiert werden kann. Die Schwelleigenschaften
werden reduziert, was sieh durch Auspressung
von glänzenderen und glatteren Fäden anzeigt. Schließlich wird der kritische Wert für das Einsetzen
eines Schmelzbniches (Extrudatverwerfung)
durch Zusatz des Polybuten-(l) erhöht.
309 636 425
Claims (1)
- i 228410Patentanspruch:Formmassen auf Basis von Ätyhlenpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß siea) 70 bis 99 Gewichtsprozent eines ein Molekulargewicht von mehr als 30 000 aufweisenden Polyäthylens oder eines kristallinen Mischpolymerisats aus Äthylen und bis zu 10% .eines monoolefinisch ungesättigten Monomeren undb) 30 bis 1 Gewichtsprozent eines kristallisierbaren Polybutens-(l) mit weniger als 5 Gewichtsprozent ätherlöslichen Anteilenenthalten.
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