DE1226671B - Verfahren zur Herstellung eines aktiven Stoffs fuer positive Elektroden von alkalischen Akkumulatoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines aktiven Stoffs fuer positive Elektroden von alkalischen AkkumulatorenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
HOIm
Deutsche KL: 21b-25/03
Nummer: 1226 671
Aktenzeichen: S 88492 VI b/21 b
Anmeldetag: 29. November 1963
Auslegetag: 13. Oktober 1966
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines aktiven Stoffs für positive Elektroden von
Akkumulatoren aus elektrochemisch aktiven Metallen, wie Nickel, Kobalt, Cer, Wismut od. ä.
Bekanntlich besteht im allgemeinen der aktive Stoff einer positiven Platte dieser alkalischen Akkumulatoren
aus Nickelhydroxyd, das entweder in Taschen eingedrückt, in gelochte Rohre aus vernickeltem
Stahl eingefüllt oder in die Poren eines porösen Trägers eingelagert ist. Ferner lassen sich für
diesen Zweck die Oxyde oder Hydroxyde von Kobalt, Cer, Wismut oder ähnlichen Metallen verwenden.
Das Hydroxyd wird im allgemeinen, ausgehend von einer Lösung des Salzes dieser Metalle, z. B. von
Nickelsalz, hergestellt, indem man das Hydroxyd mittels einer starken Base, wie Ätznatron, ausfällt; es
wird dann gewaschen, getrocknet und granuliert.
Da die elektrische Leitfähigkeit dieser Hydroxyde '
sehr gering ist, mischt man sie vor dem Einfüllen in · die Taschen mit einem bestimmten Anteil Graphit ao
in Flocken- oder Schuppenform (20%), oder man füllt die Rohre abwechselnd mit sehr dünnen Schich- ■
ten von Hydroxyd und Metall, z. B. Nickelflocken. Der Anteil des Hydroxyds in einem Rohr beträgt 88
bis 85 °/o, der der Flocken ungefähr 12 bis 15 %. as
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich da- \
durch aus, daß die Oxyde oder Hydroxyde dieser ' Metalle in Gegenwart eines Aluminiumsalzes oder
-oxyds hergestellt werden.
Es wurde gefunden, daß sich eine neue Metall-Verbindung bildet, die die elektrochemische Grundlage
des aktiven Stoffs darstellt. Das erfindungsgemäß als aktiver Stoff erhaltene Endprodukt zeigt besondere
Eigenschaften und Kennzeichen, insbesondere eine größere elektrische Kapazität bei der elektrochemischen
Verwendung.
Man stellt den erwähnten aktiven Stoff durch Erzeugung einer Verbindung zwischen Aluminiumoxyd
(Al2O3) und einem oder mehreren Oxyden von mindestens
einem elektrochemisch aktivem Metall, wie Nickel, Kobalt, Cer, Wismut od. dgl., her.
Das Metall-Aluminathydrat kann man durch Umsetzen von Ätznatron mit einer Mischung des Metallnitrats
mit Aluminiumnitrat herstellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich ausgezeichnet für Nickelelektroden mit Nickelaluminathydrat,
wie in der folgenden Beschreibung näher erläutert wird.
Die Existenz einer Verbindung zwischen dem Aluminium und dem elektrochemisch aktiven Metall
wird durch die chemische Analyse bestätigt, die zeigt, daß man das Aluminium aus der durch gemeinsame
Verfahren zur Herstellung eines aktiven Stoffs
für positive Elektroden von alkalischen
Akkumulatoren
für positive Elektroden von alkalischen
Akkumulatoren
Anmelder:
Societe des Accumulateurs Fixes et de Traction, Romainville, Seine (Frankreich)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Leinweber
und Dipl.-Ing. H. Zimmermann, Patentanwälte,
München 2, Rosental 7
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 8. Dezember 1962 (918 003) - -
Ausfällung einer Mischung von Salzen des Nickels und des Aluminiums durch eine starke Base erhaltenen
Verbindung durch eine Ätznatronbehandlung (selbst wenn sie wiederholt wird) nicht vollständig
entfernen kann.
Die elektrochemischen Untersuchungen, die an Elektroden aus dem erfindungsgemäß hergestellten,
aktiven Stoff durchgeführt wurden, zeigen, daß:
1. die Entladungen bei Potentialen erfolgen, die 30 bis 50 mV höher liegen als die von üblichen
Elektroden auf der Grundlage von Nickelhydrat, die unter den gleichen Bedingungen entladen
werden;
2. die elektrochemische Ausbeute (Leistung) stets wesentlich höher ist, als der Theorie entsprechen
würde, wenn die Reaktionen der Aufladung und Entladung einer Veränderung der Wertigkeit des
Nickels um eine Stufe pro Sauerstoffmolekül entsprechen würden, gemäß dem Schema:
2 NiO + O = Ni2O3,
d. h. 0,288 Ah pro Gramm aktiver Stoff;
d. h. 0,288 Ah pro Gramm aktiver Stoff;
3. die bei der Entladung erhaltene Menge an Ah eine Funktion des in der Elektrode enthaltenen
Prozentgehalts an Aluminium ist.
Diese Feststellungen lassen den unwiderlegbaren Schluß zu, daß ein aktiver Stoff auf der Grundlage
von Nickelaluminathydrat vorliegt, der andere elektrochemische Eigenschaften, und zwar durchaus interessantere
Eigenschaften hat als die bekannten Stoffe.
609 670/151
Ein Nickelaluminathydrat kann beispielsweise wie folgt hergestellt werden:
Ein Teil kristallisiertes Aluminiumnitrathydrat und 3 Teile kristallisiertes Nickelnitrathydrat werden in
12 Gewichtsteilen destilliertem Wasser aufgelöst.
Ferner bereitet man eine Lösung von reinem Ätznatron mit einem Gehalt von 110 g NaOH pro Liter.
Die zum Ausfällen des Nickels und Aluminiums aus den Nitraten in Form von Aluminathydrat notwendige
Menge Ätznatron wird mit einem Überschuß von 5% berechnet. Die auf 95° C erwärmte Lösung
der Nitrate wird unter Rühren langsam in die auf 85° C erwärmte Natronlauge gegeben. Nach der Ausfällung
des Aluminiumhydrates wird filtriert, und das Produkt wird getrocknet, dann mit warmem destilliertem
Wasser gewaschen, bis das Hydrat neutral reagiert, und schließlich getrocknet.
Das erhaltene Produkt ist jadegrün gefärbt. Die chemische Analyse ergibt:
NiO ., 59,45%
Al2O3 9,91%
H2O 32,64%
Das entspricht der Formel
7,92NiO, IAl2O3, 18,64H2O.
Die Röntgenanalyse bestätigt, daß es sich nicht um eine:Mischung von zwei Hydroxyden, sondern
um einen Stoff mit wohldefinierten Eigenschaften handelt.
Die Prozentanteil& an NiO, Al2Og und H2O können
je nach den verwendeten Anteilen der Nickel- und Aluminiumsalze verschieden sein.
Die folgende Tabelle gibt die Zusammensetzungen von einigen Aluminathydraten an, die durch Veränderung-der
Anteile der Nitrate hergestellt wurden:
- Tabelle 1
Nummer | NiO | Al2O3 | H2O |
«/0 | »/0 | % | |
1 | 57,45 | 9,91 | 32,64 |
2 | 59,47 | 5,67 | 34,86 |
3 | 59,77 | 10,40 | 29,83 |
4 | 63,75 | 7,34 | 28,91 |
In.der Praxis kann man die verwendeten Anteile an Nickeloxyd oder entsprechendem Oxyd und Aluminiumoxyd
innerhalb weiter Grenzen verändern, beispielsweise zwischen 50 und 65% NiO auf 5 bis
20% Al2O3 (vorzugsweise 10% Al2O3).
Zur Herstellung einer positiven Elektrode wird dieser aktive neue Stoff, gemischt mit Graphitschuppen,
in Taschen aus vernickelten gelochtem Stahl verwendet. oder abwechselnd mit Nickelflocken in
Rohre aus gelochtem vernickeltem Stahl gefüllt.
Tm folgenden sind in einer Tabelle die theoretischen Kapazitäten und die praktisch erhaltenen zusammengefaßt.
Die Nummern 1 bis 4 entsprechen denen der Tabelle 1.
Gewiehtsffiengen des Nickelaluminathydrats und der Flocken, die in einem Rohr enthalten sind;
theoretische und tatsächliche Kapazität der hergestellten aktiven Stoffe
Nummern | Nickel aluminathydrat Gramm |
Entsprechende Menge Ni (OH)2 Gramm |
Flocken »/0 |
Theoretische . Kapazität in Ah mit Bezug auf Ni (OH)2 |
Erhaltene Kapazität Ah |
1 2 3 4 Übliches Rohr |
5,54 5,74 5,91 5,54 |
3,93 4,22 4,37 4,37 7,43 |
15,4 17,4 16,6 26 12,5 |
1,13 1,22 1,26 1,26 2,14 |
1 0,99 1 0,80 1,30 |
Die folgende Tabelle gibt die pro Gramm Hydrat erhaltenen Kapazitäten sowie die Ausnutzungskoeffizienten (nach einer langen Ladung) an.
Nummern | - | 1 | Al2O3 | Ah pro Gramm | Ausnutzungs koeffizient |
2 | % | Ni(OH)2 . | % | ||
3 | 9,91 | 0,254 | 88 | ||
4 | 5,67 | 0,234 | 81 | ||
Übliches | 10,40 | 0,228 | 80 | ||
Rohr | 7,34 | 0,183 | 63 | ||
0 | 0,175 | 61 | |||
55
60
Aus den angegebenen Beispielen ergibt sich:
Nickelaluminat ist ein aktiver Stoff mit wertvolleren
Nickelaluminat ist ein aktiver Stoff mit wertvolleren
Eigenschaften als der aus der gleichen Menge Nickelhydroxyd
allein bestehende aktive Stoff.
Die Kapazität in Ah pro Gramm aktiver Stoff
eines mit Aluminathydrat gefüllten Rohres scheint am besten bei einem Gehalt von ungefähr 10% Al2O3
zu sein.
Die Versuche bestätigen unwiderlegbar, daß am Ende der Aufladung sich eine stabile Verbindung
mit einer höheren Wertigkeit als die des Hydroxyds von 3wertigem Nickel bildet.
Die Entladungsspannung ist bei gleicher Versuchsanordnung um 0,03 bis 0,05 V höher als die eines
mit nach üblichem Verfahren hergestellten Nickelhydrat gefüllten Rohrs. Weiterhin ist der Kapazitätsverlust bei Lagerung eines geladenen, mit erfindungsgemäß
hergestelltem aktivem Stoff gefüllten Rohrs geringer als der eines auf übliche Weise hergestellten
Rohrs. Das bestätigt, daß am Ende der Aufladung eine stabile Verbindung vorüegt, die wahrscheinlich
dem Nickelperoxyd entspricht.
Die Kapazität pro Gramm Nickeloxyd NiO, das im Nickelaluminathydrat vorhanden ist, ist größer
als die des auf übliche Weise hergestellten Hydroxyds.
Selbstverständlich können die erfindungsgemäß hergestellten aktiven Stoffe in jedem gewünschten
Anteil und jeder gewünschten Menge zur Herstellung
positiver Elektroden für alkalische elektrische Akkumulatoren
benutzt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines aktiven Stoffs für positive Elektroden von alkalischen
Akkumulatoren aus elektrochemisch aktiven Metallen, wie Nickel, Kobalt, Cer, Wismut od. ä.,
dadurchgekennzeichnet, daß die Oxyde oder Hydroxyde dieser Metalle in Gegenwart eines Aluminiumsalzes oder -oxyds hergestellt
werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man wenigstens ein Aluminat
oder ein Aluminathydrat eines der elektrochemisch aktiven Metalle herstellt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallaluminat hergestellt
wird, indem man eine Ätznatronlösung auf eine Lösung, die eine Mischung des Metallnitrats und
des Aluminiumnitrats enthält, einwirken läßt.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
das Aluminat entweder allein oder in Mischung mit einem oder mehreren der elektrochemisch
aktiven Metalloxyde verwendet.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als
aktiven Stoff Nickelaluminathydrat herstellt.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Herstellung des Aluminathydrats so leitet, daß die Anteile an Nickeloxyd oder an den entsprechenden
Oxyden und Aluminiumoxyd im fertigen Produkt innerhalb eines Bereichs zwischen 50
bis 65% NiO auf 5 bis 20% Al2O3 (vorzugsweise
10% Al2O3) liegen.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
dem Aluminathydrat, welches zur Herstellung von Elektroden in Taschen oder Rohrform dient,
in bekannter Weise Graphit oder Nickelflocken zumischt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 495 864.
Deutsche Patentschrift Nr. 495 864.
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