-
Betätigungseinrichtung für einen Kettenumschalter von Fahrrädern od.
dgL Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinrichtung für einen Kettenumschatter
von Fahrrädern, Tandems, Fahrrädern mit Hilfsmotor, Motorrädern od. dgl., welche
im wesentlichen aus einer Klemmschelle, mindestens einem Betätigungshebel für das
Kabel und Bolzen und Muttern besteht.
-
. Derartige Betätigungseinrichtungen sind an sich bekannt.
Sie wurden bisher im allgemeinen vollständig aus Metall hergestellt, um den an sie
gestellten Beanspruchungen standhalten zu können. Die vorbekannten Einrichtungen
zeigten jedoch den Nachteil, daß bestimmte Metallteile mehr oder weniger stark einer
durch die Witterung hervorgerufenen Korrosionswirkung ausgesetzt waren. Diese Teile
mußten daher ständig gewartet werden, andernfalls die Betätigungseinrichtung auf
die Dauer nicht mehr betriebssicher arbeitete. Bei Verwendung von edleren Metallen
für bestimmte Metallteile wurde die Einrichtung verhältnismäßig teuer in der Herstellung.
-
Die Erfindung hat sich nun zur Aufgabe gestellt, eine Betätigungseinrichtung
für einen Kettenumschalter von Fahrrädern od. dgl. zu schaffen, die gegenüber den
bisherigen Einrichtungen dieser Art nicht nur erhebliche technische Vorteile aufweist,
sondern die auch einfacher und billiger herzustellen ist. Dabei liegen die technischen
Vorteile vor allem in der außerordentlich guten Betriebssicherheit unter den Bedingungen,
denen eine derartige Einrichtung, beispielsweise durch die Witterung, ausgesetzt
ist.
-
Die Betätigungseinrichtung gemäß der Erfindung ist gekennzeichnet
durch die Kombination folgender Merkmale: a) An einer einstückigen Klemmschelle
aus Kunststoff mit kreisförmiger Öffnung und in diese einmündendem radialem Schlitz,
deren Enden als Kle,rnmlaschen ausgebildet sind, die durch eine Metallschraube mit
Metallmutter zur Befesti-"ung Cr zusammengehalten werden, ist mindestens -ein radialqr,
mit einer Bohrung versehener zylindrischer Ansatz vorgesehen; b) in die Bohrung
des Ansatzes ist ein metallischer Bolzen mit Gewinde eingesetzt, der einen Kopf
mit einer geriffelten Fläche aufweist; c) auf den Ansatz, der an einem Ende eine
Anlagefläche aufweist, ist ein den Kabelzug bewirkender Betätigungshebel aus Kunststoff
drehbar aufgesetzt, an dessen Nabe beidseitig Metallscheiben anliegen; d#. an der
äußeren Metallscheibe liegt ein Kunststoffzwischenstück an, welches durch eine Flügelmutter
miteinern Kunststoffkörper, in den eine auf das Gewinde des Bolzens aufgesehraubte
Metallmutter eingeformt ist, mehr oder weniger gegen die Metallscheibe gedrückt
wird; e) an der Klemmschelle sind unten in bezug auf ihre Achse versetzte
Laschen zur Aufnahme der Stellschraube der Kabelhülle mit äußeren Schlitzen vorgesehen.
-
Durch die besonders ausgebildete einstückige Kunststoffschelle, die
etwas flexibel gehalten ist, in Verbindung mit mindestens einem zylindrischen Ansatz,
der von einem Bolzen durchdrungen wird, wobei auf den Ansatz der Betätigungshebel
aufgesetzt ist, an dem zwei Metallscheiben anliegen und der durch ein Kunststoffzwischenstück
mittels eines mit Flügeln versehenen Kunststoffkörpers# in den eine Mutter eingeformt
ist> mehr oder weniger stark angedrückt wird, wird eine Korrosionsgefahr zwischen
den Metallteilen vermieden. Dies ist von außerordentlicher Bedeutung, da zur Betätigung
des Kettenumschalters der Hebel immer einwandfrei und unter der einmal eingestellten
Vorspannung gedreht werden muß. Dabei ist es aber von besonderem Vorteil, wenn ein
Festfressen des Hebels mit Sicherheit ausgeschaltet werden kann; denn bekanntlich
sind Fahrräder oder dergleichen Fahrzeuge und damit auch die Betätigungseinrichtung
ständig Witterungseinflüssen ausgesetzt.
-
Es sind zwar schon Einrichtung-en an Fahrzeugen bekanntgeworden, an
denen Metallteile mit Kunststoffteilen
zusammenwirkten. Im Zusammenhang
mit der Betätigungseinrichtuhg gemäß der vorliegenden Erfindung sind sie jedoch
noch nicht vorgeschlagen worden.
-
Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielshalber
erläutert.
-
Ab b. 1 ist eine- Vorderansicht einer an einem Rahmenrohr eines
Fahgads angebrachten erfindungsgemäßen Klemmschelle mit zwei gegenüberliegenden
Betätigungshebeln; A b b. 2 ist eine der A b b. 1 entsprechende Profilansicht;
Ab b. 3 ist ein Schnitt durch eine Betätigungseinrichtung nach
Ab b. 2, wobei einer der Kunststoffhebel an der Schelle angebracht dargestellt
ist, während der auf der gegenüberliegenden Seite angeordnete Hebel sowie' seine
Befestigungsteile getrennt dargestellt.sind; z - , *
A b b. 4 ist ein
Schnitt nach A b b. 3 durch eine Betätigungseinrichtung mit einem einzigen
Betäti-"ungshebel; Ab b. 5 ist ein Schnitt längs der Linie a4- der
Ab b. 2 in größerem Maßstab.
-
Die zur Befestigung an dem Rahmenrohr eines Fahrrads bestimmt&;'klem.mschelle
1 besteht aus Kunststoff und bildet axial eine öff-nungll, welche bei 12
über ihre ganze Höhe geschlitzt ist. Beiderseits des Schlitzes 12 sind Klemmlaschen
13 angeordnet. Durch diese geht quer eine Metallschraube 2 mit einer Mutter
3, welche in einer vieleckigen Vertiefung der entsprechenden Lasche liegt.
Auf - der entgegengesetzten Seite nimmt. eine kreisförmige Ausnehmung 14
den Fußteil &s Kopfes der Metallschraube 2 auf.
-
Da die Klemmschelle 1 aus Kunststoff besteht, kann sie ohne
Bruchgefahr- und ohne irgendeine Verformung soweit aufgebogen werden, daß sie über
das Rohr T geschoben werden kann.
-
Senkrecht zu dem Schlitz 12 weist die öffnung 11
-über ihre
ganze Höhe einander gegenüberliegende Nuten 15 auf. Auf -der Außenseite bildet
die Klemm-
schelle symmetrisch in der Achse der Nuten 15 zylindrische
Auflageflächen16, welche senkrecht zu den Stützflächen 17 liegen.
-
Auf der -Seite der Schraube 2 bildet die Schelle außen symmetrische
einander gegenüberliegende Laschen 18 mit abgeflachtem Querschnitt, deren
Enden mit. quer zu der Schelle liegenden Schlitzen 19
versehen sind. -# An
dem Fuß der Klemmschelle 1 nehmen in bezug auf die Achse der Schelle versetzte
untere Laschen 110 in ihren Öffnungen Stellschrauben 11 auf, welche
die regelbaren Anschläge der Hüllen G bilden, wobei sie Betätigungskabel
C durchlassen. Auf der Außenseite der Laschen 110 ausgebildete Schlitze
111 münden ffi die Gewindebohrungen zur Aufnahme der Schrauben
3. Diese Schlitze 111 dienen für den Durchtritt der Kabel bei der
Benutzung von blanken Betätigungskabeln,welche keine Stellschraube 11 besitzen.
-
In der Achse der Nuten 15 und der zylindrischeii Auflageflächen
16 besitzt die Klemmschelle 1 Bohruzi-. gen zur Aufnahme der Gewindeschäfte
der metallic schen Bolzen 4 zum Anbringen der Betätigungshebel.
-
Die Bolzen 4 haben -einen flachen Kopf 41, welcher sich in
die Nuten 15 legt. Außen bilden die Köpfe 41 gebogene Anlageflächen mit Riefen
zur Anlage an dem Rohr des Rahmens. Beim Anbring'en der Schelle stehen die Köpfe
41 aus gehärtetem Stahl aus der Öffnung 11 hervor und legen sich mit ihren
Riefen 42 gegen das Rohr T. Beim Anziehen der Schraube 2 nähern sich die Klemmlaschen
13 einander, wodurch die Schelle an einander a -"egenüberliegenden
metallischen Stützgliedern fest gezogen wird, welche durch die Köpfe 41 der Bolzen
4 gebildet werden.
-
Auf den zu den Bolzen 4 konzentrischen zylindrischen Auflageflächen
16 sind sich an den entsprechenden Flächen 17 abstützende metallische
Unterlegscheiben 5 zentriert.
-
Die Betätigungshebel 6 aus Kunststoff sind einander gleich
und bilden an ihrem Fuß einen abgerundeten flachen Abschnitt, dessen Verlängerung
das Profil des eigentlichen Hebels bildet, auf dessen Stirnseite eine profilierte
Verstärkungsrippe 61 vorgesehen ist, welche bei der Betätigung eine breite
Ab-
stützung bietet.
-
Die Betätigung des Hebels wird noch durch das genutete Profil an dem
oberen Ende erleichtert. Diese Nut erleichtert das Erfassen und das Ziehen mittels
des Zeigefingers, während sich der Daumen an dem "elenkigeii Teil des Griffs abstützt.
-
Jeder Hebel 6 ist axial an der entsprechenden Auflagefläche
16 der Schelle 1 zentriert und weist hierfür eine Bohrung
62 auf, an deren Ende eine kreisförmige Ausnehmung 63 zur Aufnahme-
der metallischen Unterlegscheibe 5 angeordnet ist.
-
Auf den auf der den Unterlegscheiben 5 abgewandten Seite außen
an den Hebeln 6 überstehenden Auflageflächen 16 sind metallische Unterlegscheiben
7 zentriert; welche an ihrem Umfang einen überstehenden Finger
71 aufweisen. Dieser greift in den Schlitz 19 der entsprechenden Lasche
18 ein und verhindert die Drehung der entsprechenden Unterlegscheibe
7, welche sich mit ihrer Stirnfläche gegen den Hebel 6 legt.
-
Hinter der metallischen Unterlegscheibe 7 ist auf jede Achse
4 ein aus Kunststoff bestehendes Zwischenstück 8 aufgeschoben. Diese Scheibe
8, welche außen ballig ist, weist innen eine dem Ende der Auflagefläche 16
entsprechende Ausnehmung 81 auf, während sich ihre ringförmige Anlagefläche
82 gegen die Stirnseite der metallischen Unterlegscheibe 7 legt. Durch
diese Ausbildung wird die natürliche Elastizität des Werkstoffs vergrößert, so daß
die elastischen Reibscheiben fortfallen können.
-
Eine auf das Ende einer jeden Achse 4 aufgeschraubte einfache Mutter
oder Flügelmutter 9 übt einen Druck auf das Zwischenstück 8 aus und
gestattet das Einstellen der Reibung des Betätigungshebels 6.
-
Die Flügehnutter 9 besteht aus Kunststoff, in. welchen die
eigentliche metallische Mutter 10 eingeformt ist.
-
Bei dieser Ausbildung wird die. auf die Flügilmutter 9 ausgeübte
Kraft über das Zwischenstück 8
übertragen, welche einen mäßigen Druck auf
die metallische Unterlegscheibe 7 ausübt. Diese an der Drehung verhinderte
Scheibe übt einen mäßigen, einstellbaren Druck auf den Hebel 6 aus, so daß
dieser an der Drehung' -verhindert wird, -während sich die entgegengesetzte Seite
des Hebels gegen die metallische Unterlegscheibe 5 legt, welche eine breite
starre Stützflächr, bildet.
-
Bei der in den A b b. 1 bis 3 dargestellten Ausführung
sind die beiden Betätigungshebel 6 genau
symmetrisch ausgebildet.
In Ab b. 4 ist jedoch eine derartige Anordnung mit einer Schelle
111 dargestellt, welche nur einen einzigen Betätigungshebel 6 trägt.
Die Schelle ist dann außen nur auf einer Seite in der obigen Weise ausgebildet und
enthält einen einzigen Bolzen 4.
-
Jeder Betätigungshebel 6 enthält ferner in seinem Fuß eine
konzentrische Nut 64 zur Führung des Kabels C bei seiner Auf- oder Abwicklung.
-
Diese Nut 64 mündet tangential in eine schräge Bohrung 65,
welche an ihrem Ende eine abgesetzte Kammer 66 zur Aufnahme des Endstückes
Cl des Kabels C aufweist, welches sich so auf einem Kreis in die Nut
64 legt und in der Längsrichtung in der einen Anschlag für die Hülle G bildenden
Stellschraube 11
verstellt. Das Kabel C wird so weich aufgewickelt,
ohne daß eine Gefahr einer Zerstörung durch Reibung an einem Metallteil besteht.
-
An seinem entgegengesetzten Ende ist das Kabel C
mit einem Kettenumschalter
oder einem beliebigen anderen Teil des Fahrrads gekuppelt.
-
Gemäß einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels können die Kunststoffteile
durch Metallbewehrungen, wie Platten oder Profilstücke, verstärkt werden, welche
bei der Herstellung der Teile mit eingeformt werden. Die obige Ausbildung bietet
folgende Vorteile: 1. Verringerung der Korrosionsgefahr durch Wegfall von
Metallteilen, 2. Gewichtsverminderung, 3. Verringerung der zu schmierenden
Flächen infolge der Selbstschmierung der Kunststoffe, 4. Möglichkeit einer sehr
genauen, den zugehörigen Metallteilen entsprechenden Formung, 5. leichtere
Instandhaltung, 6. Verminderung des Gestehungspreises für eine Vorrichtung
gleicher Qualität, 7. Wegfall des Spiels und daher Erzielung einer geräuschlosen
Anordnung, 8. Darbietung in einer neuen gefälligen Form, 9. die Anordnung
ist sehr widerstandsfähig und entspricht den Betriebsanforderungen sowohl hinsichtlich
der weicheren Betätigung als auch beim Gebrauch.