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Lastfahrzeug, insbesondere Tieflade'r Die Erfindung bezieht sich auf
ein Lastfahrzeug, insbesondere einen Tieflader, mit einer mindestens an einem Ende
heb- und senkbaren, für stirnseitige Lastaufnahme eingerichteten Ladebrücke, an
der als Träger für die zugeordneten Fahrzeugräder dienende Schienen quer zur Fahrzeuglängsrichtung
verschiebbar gelagert sind.
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Ein bekanntes Lastfahrzeug dieser Art dient zum Transport von Flugzeugen
auf Flugplätzen. Zur Fahrt auf normalen Straßen ist dieses Fahrzeug nicht geeignet,
weil seine Breite über das für Straßenfahrzeuge zulässige Maß hinausgeht. Die Schienen
für die jeweils gegenüberliegenden Fahrzeugräder verlaufen bei dem bekannten Fahrzeug
senkrecht zur lotrechten Fahrzeuglängsmittelebene und fluchten zueinander, so daß
die gegenüberliegenden Schienen nur bis zur Fahrzeuglängsmittelebene eingefahren
werden können, in der sie mit ihrer Stirnseite aneinanderstoßen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug der eingangs genannten
Gattung so auszugestalten, daß es im Straßenverkehr verwendbar ist. Straßenfahrzeuge
mit tiefliegender Ladebrücke dienen in der Regel zum Transport von schweren Lasten,
z. B. Baggern, Transformatoren oder Eisenbahnwagen.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht gemät der Erfindung darin,
daß die Schienen für gegenüberliegeÜde Fahrzeugräder jeweils über die Fahrzeuglängsmitte
ragen und parallel nebeneinander, jedoch schräg zur Fahrzeuglängsrichtung angeordnet
sind.
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Durch diese Maßnahmen wird eine besonders lange Führung der Schienen
erzielt, so daß einerseits eine gute, für Straßenfahrten geeignete Lagerung der
als Träger der Fahrzeugräder dienenden Schienen erreicht wird und andererseits die
Schienen quer zur Fahrzeuglängsrichtung soweit ausgeschoben werden können, daß die
daran befindlichen Räder beim stirnseitigen Beladen des Fahrzeuges nicht stören.
Trotz der Schräganordnung der Schienen ist es jedoch möglich, daß die gegenüberliegenden
Räder im eingefahrenen Zustand mit ihren Achsen fluchten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Dabei zeigt F i g. 1 das Lastfahrzeug in Teildarstellung
in Seitenansicht, wobei die Räder der besseren übersicht halber nur strichpunktiert
gezeichnet sind, und F i g. 2 eine Draufsicht auf das Lastfahrzeug ge-mäß
F i g. 1.
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Bei dem Lastfahrzeug gemäß dem Ausführungsbeispiel handelt es sich
um ein Tiefladefahrzeug zum Transport von Eisenbahnwagen. Die Ladebrücke des Lastfahrzeugs
besteht aus zwei Längsträgern 1, welche durch Traversen 2 in der üblichen
Weise verbunden sind. An der Unterseite der Längsträger 1 sind Führungen
3 befestigt, die als liegende, mit den offenen Seiten einander zugekehrte
U-Profile ausgebildet sind. In diesen Führungen 3 sind in der gleichen Weise
aus U-Profilen zusammengesetzte Schienen 4 längs verschiebbar gelagert. Die Schienen
4 sind an ihrem freien Ende jeweils mit einer lotrecht angeordneten Hubvorrichtung
5 versehen. Zwischen den U-Profilen jeder Schiene 4 ist eine Verschiebeeinrichtung
angeordnet, die aus einem an der Führung 3
befestigten, hydraulischen Druckzylinder
6 und einem darin gleitenden, doppelt wirkenden Kolben besteht, welcher über
eine Kolbenstange 7 und ein Querhaupt 8 an der zugehörigen Schiene
4 angreift. Jede Hubvorrichtung 5 stützt sich über einen Achssehenkel
9 auf einem Rad 10 ab. Um eine gute Führung zu erzielen, sind die
Schienen 4 und die Führungen 3
jeweils so lang, daß sie über die Fahrzeuglängsmitte,
d. h., die lotrechte Fahrzeuglängsmittelebene ragen. Damit sich die nebeneinanderliegenden
Schienen 4 und Führungen 3 nicht stören, sind sie parallel zueinander, jedoch
schräg zur Fahrzeuglängsrichtung angeordnet. Im eingefahrenen Zustand weisen jeweils
zwei gegenüberliegende Räder 10 eine gemeinsame ideelle Achse auf.
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Beim Ausführungsbeispiel sind am hinteren Ende des Lastfahrzeuges
vier Räder 10 vorgesehen. Die Führungen und Schienen für die am Fahrzeugende
befindlichen Räder 10 sind in der gleichen Weise ausgebildet wie die Führungen
3 und Schienen 4 der anderen Räder. Der Einfachheit halber sind sie
je-
doch in F i g. 2 nur durch die strichpunktierten Linien
3' angedeutet.
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Die Hubvorrichtungen 5 können grundsätzlich beliebig gestaltet
sein. Beispielsweise sind sie als hy-
draulische Druckzylinder
ausgebildet. Dabei kann dann am Druckzylinder ein Lenkhebe118 befestigt sein,
welcher jeweils mit Hilfe einer Lenkstange19 (durch die Mittellinie angedeutet)
mit einem Winkelhebel 20 gelenkig verbunden ist, der an der Traverse 2 schwenkbar
gelagert ist. Der zweite Arm des Winkelhebels 20 ist an einer in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufenden Stange 21 angelenkt, durch deren Längsverschiebung die Lenkeinschläge
vom vorderen Teil des Fahrzeugs auf die hinteren Räder 10 übertragen werden.
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Die Lenkstangen 19 sind in bekannter Weise zweiteilig ausgebildet,
wobei die beiden Teile durch eine leicht trennbare, in der Zeichnung nicht dargestellte
Kupplung miteinander verbunden sind, so daß die Verschiebbarkeit der Schienen 4
trotz der lenkbar ausgebildeten Räder 10 gewährleistet ist. Zum Erzielen
eines großen Radeinschlages können an den Längsträgem 1 Aussparungen
23 vorhanden sein, deren Größe vom notwendigen Einschlag der Räder
10 abhängt. Auf diese Weise ist es möglich, die lenkbaren- Räder
10 mittels der Schienen 4 einander soweit zu nähern, daß die zulässige Fahrzeugl;reite
für Straßenfahrzeuge nicht überschritten wird.
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Bei der Verwendung des Fahrzeuges zum Transport von Eisenbahnwagen
können an der Außenseite der Längsträger 1 unterhalb ihrer Oberkante Schienen
22 befestigt sein, auf welchen sich die Räder des zu transportierenden Eisenbahnwagens
abstützen.
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Soll das Lastfahrzeug beladen werden, so wird zunächst die Ladebrücke
durch entsprechende Betätigung der Druckzylinder der Hubvorrichtung 5 äbgelassen,
bis sie sich mit den Widerlagern 29 auf dem Boden abstützt. Die Druckzylinder
der Hubvorrichtung 5 sind doppelt wirkend ausgebildet, so daß im Anschluß
nach dem Ablassen der Ladebrücke dem Raum unterhalb des Kolbens im Druckzylinder
das Druckmittel zugeführt werden kann, wodurch sich die Räder 10 vom Erdboden
abheben. Nunmelir kann eine vorhandene Verriegelung zwischen den Schienen 4 und
den Führungen 3 entfernt und jede Lenkstange 19 durch öffnen ihrer
Kupplung unterbrochen werden. Durch Zuführen eines Druckmittels zu den Druckzylindern
6 werden anschließend die Schienen 4 und somit auch die daran befestigten
Räder 10 nach außen gefahren. Durch die Betätigung aller Hub- und Verschiebeeinrichtungen5
bis 7 durch ein Druckmittel ist die Handhabung des Lastfahrzeugs zum Beladen
außerordentlich einfach. Nach dem Verschieben der Räder 10 nach außen kann
der Eisenbahnwagen nunmehr in bekannter Weise, z. B. mittels einer am Fahrzeug angeordneten
Seilwinde auf die Ladebrücke gezogen werden, wobei sich die Räder des Eisenbahnwagens
auf den Schienen 22 der Längsträger 1 abstützen. Im Anschluß daran werden
die Räder 10 mittels der Verschiebeeinrichtungen 6,
7 wieder
eingefahren und die Lenkstangen 19 verbunden. Danach wird den oberhalb der
Kolben befindlichen Räumen der Hubvorrichtung 5 das Druckmittel zugeführt.
Dadurch werden die Räder 10 zunächst wieder auf den Boden abgesenkt, weiterhin
wird jedoch die Ladebrücke wieder bis in ihre fahrbereite Stellung angehoben.
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Es ist möglich, mit Hilfe der Schienen 4 eine Federung vorzusehen,
wobei die Führungen 3 und die Schienen 4 als an sich bekannte Drehstabfederungen
ausgebildet werden. In diesem Falle sind die Hubvorrichtungen 5 an mit den
Schienen 4 festverbundenen Kurbelarmen befestigt.
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Das Lastfahrzeug kann zum Transport aller bekannten Schwerlastgüter
benützt werden. Es kann hierzu als Anhängefahrzeug ausgebildet und entweder nur
ein Ende oder beide Enden mit den Führungen'3 und Schienen 4 versehen sein. Das
Lastfahrzeug kann auch als Sattelauflieger ausgebildet sein, wobei sein vorderes
Ende auf dem Sattelschlepper auflastet.