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Straßenlastfahrzeug mit einem Ladegerät
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Die Erfindung betrifft ein Straßenlastfahrzeug mit einer Ladefläche
und einem über der Ladefläche in der Fahrzeuglängsrichtung an einem Gestell beweglichen
Ladegerät für das Be-und Entladen des Fahrzeuges, vorzugsweise mit Stückgut, wobei
das Gestell sich am Ladeflächenrand abstützt und das Ladegerät im wesentlichen aus
einer in Führungsschienen beweglichen Laufkatze mit einem um eine senkrechte Achse
verschwenkbaren Arm für ein Hebezeug besteht.
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Ein Straßenlastfahrzeug dieser Art ist beispielsweise beschrieben
in der Dt-OS 23 57 066. Über der Mitte der Ladefläche ist dabei eine Führungsschiene
vorgesehen.
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Der Verschwenkarm der Laufkatze ist ausreichend lang, um die ganze
Ladefläche erreichen zu können. Der Verschwenkarm reicht auch aus, um am rückwärtigen
Fahrzeugende eine Last anheben und auf das Fahrzeug aufsetzen zu können.
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Straßenlast fahr zeuge dieser Art haben den wesentlichen Vorteil,
daß die Last mittels des Hebezeuges an jede Stelle der Ladefläche gebracht werden
können und daß es auch möglich ist, mehrere Lasten aufeinander zu stapeln.
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Insofern ergibt sich ein Vorteil gegenüber einem Fahrzeug mit einer
Ladebordwand.
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Ein weiterer Vorteil derartiger Straßenlastfahrzeuge ist darin zu
sehen, daß es möglich ist, oberhalb des Gestells und oberhalb der Laufkatze eine
Plane oder eine ähnliche Abdeckung vorzusehen, so daß die aufgeladenen Güter immer
vor Witterungseinflüssen geschützt sind und insbesondere der Auf- und Abladevorgang
auch bei mehr oder weniger geschlossener Plane durchführbar ist.
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Es sind zwar Lastfahrzeuge bekannt, bei denen vorzugsweise zwischen
dem Fahrerhaus und der Ladefläche, aber auch an anderer Stelle, ein Ladegerät in
Form eines Kranes angeordnet ist, mit dem es möglich ist, Lasten auf- und abzuladen.
Bei diesen Fahrzeugen ist aber der Ladevorgang nur bei abgenommener Plane durchführbar,
was oft unerwünscht ist.
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Bei einem Straßenlastfahrzeug der eingangs beschriebenen Art ergibt
sich nun das Problem, daß die Führungsschienen über ein Gestell abgestützt werden
müssen, das seinerseits wiederum die Ladefläche freilassen soll. Das Gestell kann
sich also nur im Bereich des Fahrzeugrandes erstrecken und kann nur dort mit dem
Fanrgestell des Fahrzeuges verbunden werden. Die Stützen zwischen Gestell und Fahrgestell
müssen dabei in ihren Abmessungen möglichst gering gehalten werden, um die Verkleinerung
der ausnutzbaren Ladefläche möglichst gering zu halten. Hinzu kommt, daß diese Stützen
auch beim Ladevorgang hinderlich sein können, wenn gewünscht wird, daß von der Fahrzeugseite
her auf- oder abgeladen wird.
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Die Laufkatze und der Schwenkarm und die zugehörigen Einrichtungen
vermindern ferner die Ausnützbarkeit des oberen Teils des Laderaums bzw. beansprucht
eine stabile Konstruktion Platz in der Höhe, der als Laderaum fehlt.
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Es ist ein Ziel der Erfindung, ein Straßenfahrzeug der eingangs beschriebenen
Art so zu verbessern, daß bei geringen Raumabmessungen eine stabile Konstruktion
für die Führungsschiene und die Laufkatze und insbesondere das Gestell erhalten
wird, wobei insbesondere eine Belademöglichkeit von verschiedenen Seiten erleichtert
oder ermöglicht werden soll.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß die Führungsschienrnim
wesentlichen über dem seitlichen Ladeflächenrand angeordnet sind und sich die Laufkatze
brückenartig zwischen den Führungsschienen erstreckt.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird e.reicht, daß die Führungsschienen
selbst eine mehrfache Aufgabe lösen.
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Sie führen nicht nur die Laufkatze, sondern können selbst bei ausreichender
Höhe eine solche Stabilität erhalten, daß zusätzliche Gestellelemente entbehrlich
werden. Mit anderen Worten heißt dies, die Abstützungen der Führungsschienen können
vergleichsweise in geringer Zahl und mit gingen Abmessungen vorgesehen werden, da
die Führungsschienen selbst eine hohe Stabilität aufweisen.
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Da sich die Führungsschienen direkt über dem seitlichen Ladeflächenrand
befinden, genügen einige wenige senkrechte Stützelemente, insbesondere nur an den
Schienenenden.
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Günstig ist weiter, daß sich die Führungsschienen an einer Stelle
des Laderaums befinden, nämlich im oberen Teil und im Randbereich, der in der Regel
ohnehin schlecht ausnützbar ist, so daß die Verkleinerung des zur Verfügung stehenden
Laderaums durch die Führungsschienen kaum merklich ist.
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Die brückenartige Laufkatze kann bei der Erfindung vergleichsweise
viel höher angeordnet werden als bei der bekannten Konstruktion, bei der sich die
Führungsschienen etwa über der Mitte der Ladefläche befinden. Während bisher die
Laufkatze unter der Führungsschiene angeordnet war bzw. sich die Höhenabmessung
von Führungsschiene und Laufkatze addiert, befindet sich bei der Erfindung die Laufkatze
im wesentlichen zwischen den Führungsschienen.
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Bei der Erfindung kann der Verschwenkarm direkt an der brückenartigen
Laufkatze angeordnet sein. Besser ist es jedoch, wenn die brückenartige Laufkatze
eine Führungseinrichtung
für eine zweite, querbewegliche Laufkatze
besitzt und diese zweite Laufkatze den Verschwenkarm trägt. Dadurch kann bei mäßiger
Länge des Schwenkarmes, die durch die Manövrierbarkeit zwischen den Abstützungen
und der Führungsschiene begrenzt ist, eine ausreichende Reichweite gewonnen werden,
so daß Lasten in hinreichender Entfernung vom Fahrzeug aufgenommen bzw. abgesetzt
werden können.
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Dabei ist es für die Erfindung von Vorteil, daß auch ein seitliches
Be- und Entladen möglich ist und durch ein Verschieben der querbeweglichen Laufkatze
bis zu einem Ende der brückenartigen Laufkatze der Schwenkarm ausreichend weit neben
das Fahrzeug reicht.
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Die Erfindung schlägt ferner vor, daß die brückenartige Laufkatze
sich über verschiebbare Zwischenschienen auf den Führungsschienen abstützt.Wenn
sich die Laufkatze direkt auf den Führungsschienen abstützt, wird sich regelmäßig
eine örtliche Belastung der Führungsschiene ergeben, die eine entsprechende Dimensionierung
notwendig macht. Die Abmessungen der brückenartigen Laufkatze müssen ja in der Fahrzeuglängsrichtung
vergleichsweise gering bleiben, um den Verschwenkarm möglichst nahe an die Enden
der Ladefläche heranzubringen.
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Mittels der Zwischenschienen ist es möglich, die punktartige Belastung
der Führungsschienen zu vermeiden. Besondere Vorteile werden dann erhalten, wenn
die Zwischenschienrnmindestens rückwärts über die Führungsschienen zur Verlängerung
der Bewegungsbahn der brückenartigen Laufkatze herausschiebbar sind. Auf diese Weise
können noch Lasten aufgenommen werden, die in einem beträchtlichen Abstand hinter
dem Fahrzeug lagern bzw. können solche Lasten dort abgesetzt werden.
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Ein weiterer Vorteil der Führungsschienen besteht darin, daß auf diese
Weise der Schwenkarm auch diejenigen Bereich erreichen kann, die sich hinter den
Stützen für die Führungschienen befinden. Mit anderen Worten heißt dies, mittels
der Zwischenschienen ist eine praktisch geschlossene Fläche rund um das Fahrzeug
vom Hebezeug erreichbar.
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Wenn die brückenartige Laufkatze und die Zwischenschiene miteinander
gekoppelt sind, beispielsweise durch eine umlaufende Führungskette an den Zwischenschienen,
die sowohl an der brückenartigen Laufkatze als auch an den Führungsschienen befestigt
ist, läßt sich der Antrieb der Laufkatze und der Zwischenschienen wesentlich vereinfachen.
Die Anordnung kann dabei beispielsweise derartig getroffen sein, daß jeweils die
Extremlagen der brückenartigen Laufkatze und der Führungsschienen übereinstimmen.
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Es ist günstig, wenn die Steuer- und Energieleitungen, beispielsweise
die hydraulischen Anschlüsse für den Antrieb der Laufkatze des Hebezeuges uw., parallel
zur Führungskette geführt sind, da dann im wesentlichen die gleichen Hohlräume,
Kanäle od. dgl., gegebenenfalls auch die gleichen Umlenkelemente, benützt werden
können.
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Günstig ist eine flaschenzugartige Spanneinrichtung für die Steuer-
und Energieleitungen an der brückenartigen Laufkatze, die die Bewegungen der querbeweglichen
Laufkatze gegenüber der brückenartigen Laufkatze berücksichtigt.
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Die beiden Zwischenschienen können mechanisch miteinander gekoppelt
sein. Notwendig ist dies jedoch nicht. Besser ist es, wenn die beiden Zwischenschienen
je durch einen
Hydraulikmotor angetrieben sind und die beiden Hydraulikmotoren
im Druckmittelkreislauf hintereinandergeschaltet sind. Auf diese Weise wird ein
guter Gleichlauf der Zwischenschienen untereinander und auch beider Seiten der brückenartigen
Laufkatze erreicht.
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Diese und weitere Merkmale der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Straßenlastfahrzeuges,
Fig. 2 eine Draufsicht auf. die Darstellung der Fig. 1, Fig. 3 eine Teildarstellung
des Straßenlastfahrzeuges gemäss Fig. 1 in einem anderen Maßstab, Fig. 4 eine Teildarstellung
des Straßenlastfahrzeuges gemäss Fig. 2 in einem anderen Maßstab, Fig. 5 eine Ansicht
der Rückseite des Straßenlast fahrzeuges und Fig. 6 eine Einzelheit der Erfindung
in einem größeren Maßstab.
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Das Straßenlastfahrzeug 23 trägt über den seitlichen Rändern 3 und
4 der Ladefläche 21 die Führungsschienen 1 und 2. Diese Führungsschienen werden
am rückwärtigen Ende des Fahrzeuges von den Abstützungen 20 getragen und am vorderen
Ende von der Abstützung 24. Die Bordwand 25 ist in der Transportstellung hochgeklappt
und kann für den Ladevorgang, wie bekannt, auch abgeklappt werden. Auf diese Weise
kann die Ladefläche 21 auf ihrer ganzen Linie auch von der Seite her beladen werden.
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Wie insbesondere aus der Fig. 5 hervorgeht, sind die rückwärtigen
Abstützungen 20 über die Ladefläche 21 nach unten geführt und dort mittels des Unterfahrschutzes
22 sowie weitere Bauteile 26 verbunden, so daß die Abstützungen 20 die ausreichende
Standfestigkeit besitzen. Insbesondere läßt die Fig. 5 auch den Querschnitt der
Führungsschienen 1 und 2 erkennen, die im wesentlichen C-förmig ist.
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Die Führungsschienen 1 und 2 tragen die Zwischenschienen 8 und 9,
deren Länge geringer ist als die Länge der Führungsschienen 1 und 2. Eine Länge
von etwa 70% der Länge der Führungsschienen 1 und 2 ist als ausreichend anzusehen.
Der Querschnitt der Zwischenschienen 8 und 9 entspricht im wesentlichen dem Querschnitt
der Führungsschienen 1 und 2 und ist ebenfalls C-förmig.
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Die Führungsschienen 1 und 2 führen, wie insbesondere aus der Fig.
6 hervorgeht, die Zwischenschienen 8 und 9 und zwar ragen die Zwischenschienen mit
Lagerböcken 27 an den Enden in den Raum der Führungsschienen 1 bzw. 2 hinein, und
die Lagerböcke 27 tragen Rollen 28, mit denen sich die Zwischenschienen jeweils
an den Führungsschienen abstützen.
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An den Enden der Führungsschienen sind auch Umlenkrollen 32 bzw. Kettenräder
30 und 31 vorgesehen. Die Kettenräder 30 und 31 führen dabei die Führungskette 10
, die bei 33 mit der Führungsschiene 1 bzw. 2 und bei 34 mit der brückenartigen
Laufkatze 5 verbunden ist. Auf diese Weise ergibt sich eine gegenseitige Führung
zwischen der brückenartigen Laufkatze5und den Zwischen -schienen 8 und 9 und den
Führungsschienen 1 und 2.
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Für den Antrieb der Zwischenschienen 1 und 2 dienen die Hydraulikmotore
16 und 17, die hydraulisch miteinander gekoppelt sind, indem das zugeführte Hydrauliköl
nacheinander beide Hydraulikmotoren durchläuft. Die Hydraulikmotoren wirken auf
die Kettenräder 30. Dadurch ergibt sich ein Antrieb für die Zwischenschienen 8 und
9 und über die Führungskette 10 wird auch die brückenartige Laufkatze jeweils mitgenommen.
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Die Steuer- und Energieleitungen 11, 12, und 13, die je von der Umlenkrolle
32 an einem Ende d-er Zwischenschienen 8 und 9, insbesondere am rückwärtigen Ende
geführt werden, verlaufen im wesentlichen parallel zur Führungskette 10. Dabei kann
beispielsweise vorgesehen sein, daß die vom Führerstand kommenden Steuer-und Energieleitungen
11, 12 und 13 im Inneren der Führungsschiene 1 geführt sind und an der Umlenkrolle
32 am Ende der Führungsschiene 1 in die Zwischenschiene 8 umgelenkt werden, um beispielsweise
in der Nähe der Befestigungsstelle 34 an der Laufkatze 5 befestigt zu sein. Diese
Steuer- und Energieleitungen sind an der flaschenzugartigen Spanneinrichtung 15
an der Laufkatze 5 geführt und zwar über die Umlenkrolle 35 zur zweiten Laufkatze
6. In der Darstellung der Fig. 4 befindet sich diese Laufkatze in der linken Stellung.
Wird diese Laufkatze in die rechte Stellung in die Nähe der Führungsschiene 2 verschoben,
bewegt sich die Umlenkrolle 35 in Richtung des Pfeiles 36, so daß die Steuer- und
Energieleitungen immer gespannt bleiben.
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In der anderen Führungsschiene 2 können ebenfalls Steuer-und Energieleitungen
vorgesehen werden, notwendig ist dies jedoch nicht. In der Regel werden alle Antriebe
hydraulisch betätigt, während die Steuerung durch elektrische Hydraulikventile erfolgt.
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Die zweite , querbewegliche Laufkatze 6 trägt mittels einer Drehkranzabstützung
37 den Verschwenkarm 7, der an seinem Ende eine hydraulische Winde 38 besitzt.
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Mit den strichpunktierten Linien 39 ist der Arbeitsbereich des Hebezeuges
angedeutet, wenn sich dieses in der gezeigten Stellung am rückwärtigen Ende des
Fahrzeuges befindet.
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Die strichpunktierte Linie 40 zeigt den Arbeitsbereich in der hintersten
Stellung der Laufkatze 5, die durch die strichpunktierte Linie 41 ( vgl. Fig. 2
) angedeutet ist.
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Die strichpunktierte Linie 42 zeigt den Arbeitsbereich an de linken
Fahrzeuglängsseite. An der rechten Fahrzeuglängsseite ergibt sich ein entsprechender
Arbeitsbereich.
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Die Fig. 5 zeigt, wie die Last 44 beispielsweise auf eine Last 45
, die sich bereits auf der Plattform 21 befindet, gestapelt werden kann.
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Bei der praktischen Verwirklichung des erfindungsgemässen Lastfahrzeuges
empfiehlt sich, insbesondere im Bereich des rückwärtigen Endes des Fahrzeuges bzw.
der Ladefläche 21 bzw. der Abstützung 20 noch Stützfüße 46 vorzusehen(vgl. Fig.
3).
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Entsprechende Stützfüße können auch unter den vorderen Abstützungen
24 empfehlenswert sein, sind aber in der Zeichnung nicht dargestellt.
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L e e r s e i t e