DE1224887B - Verfahren und Vorrichtung zum Vorspannen flacher Glastafeln - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Vorspannen flacher Glastafeln

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DE1224887B
DE1224887B DEL43800A DEL0043800A DE1224887B DE 1224887 B DE1224887 B DE 1224887B DE L43800 A DEL43800 A DE L43800A DE L0043800 A DEL0043800 A DE L0043800A DE 1224887 B DE1224887 B DE 1224887B
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Libbey Owens Ford Glass Co
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Libbey Owens Ford Glass Co
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    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B27/00Tempering or quenching glass products
    • C03B27/04Tempering or quenching glass products using gas
    • C03B27/044Tempering or quenching glass products using gas for flat or bent glass sheets being in a horizontal position

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  • Materials Engineering (AREA)
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  • Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Vorspannen flacher Glastafeln Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Vorspannen flacher Glastafeln und auf eine zu seiner Durchführung dienende Vorrichtung.
  • Bei den bekannten Verfahren zum Vorspannen von flachen Glastafeln werden diese unter waagerechter Abstützung durch eine Heizzone und anschließend durch eine Kühlzone geführt; in der Heizzone erfolgt eine Erhitzung des Glases auf den Erweichungspunkt, während in der Kühlzone die beiden Oberflächen der Glastafel rasch abgeschreckt werden. Auf diese Weise wird eine Vorspannung der Glastafeln erreicht, bei der das Innere der Tafel unter Zugspannung und die Außenseiten unter Druckspannung stehen. Die auf diese Weise erzielte Vorspannung führt zu einer beträchtlichen Erhöhung der mechanischen Festigkeit; gleichzeitig werden die Brucheigenschaften der Glastafel so verändert, daß im Fall der Zerstörung die Glastafel in zahllose kleine und ungefährliche Bruchstücke zerfällt, ohne daß scharfkantige Stücke oder splitterförmige Stücke auftreten, wie sie stets bei einer allmählich erkalteten Glastafel, also bei einer Glastafel ohne Vorspannung, anfallen.
  • Bei der Herstellung vorgespannten Tafelglases wird zweckmäßigerweise die Hitzebehandlung so gesteuert, daß der durch sie bewirkte Spannungsaufbau in Form einer Gitterstruktur vorliegt, durch die ein Glas geschaffen wird, das wesentlich fester und widerstandsfähiger gegen Stoß und Biegebelastung ist als ein in üblicher Weise abgekühltes Glas. Die durchschnittliche Zerreißgrenze von langsam abgekühltem Glas beträgt etwa 421 kg/cm2, während bei einem vorgespannten Glas eine Zerreißgrenze von etwa 2109 kg/cm2 gefordert wird. Diese erhöhte Festigkeit ist eine Folge der Druckspannungszonen in den Oberflächen der vorgespannten Glastafel; die Druckspannung in den Oberflächen beträgt etwa 1687 kg/cm2, wodurch die Festigkeit des vorgespannten Glases gegenüber dem auf übliche Weise abgekühlten Glas auf den fünffachen Wert ansteigt.
  • Von einem derartigen bekannten Verfahren geht die Erfindung aus; ihr liegt die Aufgabe zugrunde, dieses bekannte Verfahren zu verbessern und insbesondere die Möglichkeit auszuschließen, daß die in Erweichungszustand befindlichen Glastafeln bei ihrem Weg durch den Behandlungsofen Deformationen erleiden, durch die die Güte der vorgespannten Glastafel herabgesetzt wird. Im letzten Teil des Behandlungsofens beginnen die in waagerechter Lage abgestützten Glastafeln zu erweichen, wobei bei den üblichen Behandlungsöfen, die mit einer konstanten Durchlaufgeschwindigkeit arbeiten, die Gefahr besteht, daß die Oberfläche der Glastafeln durch die Berührung mit den Transportrollen eingedrückt werden kann. Auch können Verformungen auftreten, da die Tafeln in ihrem erweichten Zustand zufolge ihres Eigengewichtes zwischen den Rollen durchsacken können.
  • Es wurde erkannt, daß sich dieser Nachteil vermeiden läßt, wenn die Berührungszeit zwischen der in erweichtem Zustand vorliegenden Glastafel und den Förderrollen so kurz gehalten wird, daß ein Durchsacken oder eine sonstige Verformung der auf der Transportbahn befindlichen Glastafel nicht erfolgen kann. Die Erzielung derartig hoher Fördergeschwindigkeiten macht bei Anwendung des bekannten Herstellungsverfahrens insofern Schwierigkeiten, als die Vorwärmzone und die Kühlzone sehr lang ausgebildet werden müssen, da bei den bekannten Verfahren mit konstanter Durchlaufgeschwindigkeit gearbeitet wird.
  • Es wurde erkannt, daß sich ein in seinem Aufbau wirtschaftliches Verfahren und eine zu seiner Durchführung dienende Vorrichtung erzielen läßt, die die Erzeugung von vorgespannten Glastafeln ohne jegliche Deformation ermöglicht. Demgemäß kennzeichnet sich die Erfindung dadurch, daß die Tafeln zunächst mit einer ersten konstanten Geschwindigkeit durch die Heizzone geführt werden, bis ihre Temperatur im Entspannungsbereich des Glases liegt, worauf die Vorschubgeschwindigkeit der Tafeln über die erstgenannte Geschwindigkeit hinaus auf einen zweiten konstanten Wert gesteigert wird, während sie durch den restlichen Teil der Heizzone geführt werden und in die Kühlzone gelangen, innerhalb deren die Vorschubgeschwindigkeit auf einen dritten konstanten Wert verringert wird, den die Glastafeln auf dem gesamten Weg durch die Kühlzone beibehalten. Ein weiteres Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß das größte Verhältnis zwischen der erhöhten Geschwindigkeit und der ersten konstanten Geschwindigkeit 7: 1 beträgt. Für das erfindungsgemäße Verfahren ist weiterhin von Bedeutung, daß die erste konstante Geschwindigkeit im Bereich von 254 bis 508 cm/min und die erhöhte Geschwindigkeit im Bereich von 1778 bis 3048 cm/min liegt, während die dritte konstante Geschwindigkeit ungefähr 15% größer als die erste konstante Geschwindigkeit ist.
  • Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen unterschiedlichenVorschubgeschwindigkeiten in der ersten und zweiten Stufe der Erhitzung und in der Stufe der Abkühlung ist bei Aufrechterhaltung der üblichen Räume für die Vorwärmung und für die Kühlung in dem zweiten Teil der Erhitzungsstufe eine solche Fördergeschwindigkeit erreichbar, daß mit Zuverlässigkeit Beschädigungen und Beeinträchtigungen der behandelten Glastafeln durch Durchsacken ausgeschlossen werden. Außerdem ist es möglich, die erhitzten Glastafeln schnell aus dem Ofen heraus- und zwischen den Kühlköpfen der Kühlzone hindurchzuführen, so daß eine gleichmäßigere Abkühlung der Glastafeln erzielbar ist, als sie bei den bekannten Verfahren möglich ist.
  • Bei der Durchführung des Verfahrens dienende Vorrichtung kennzeichnet sich dadurch, daß der die Glastafeln durch die Heizzone und durch die Kühlzone tragende Förderer fünf unabhängig voneinander angetriebene Abschnitte hat, deren erster, zweiter und dritter innerhalb der Heizzone und deren vierter und fünfter innerhalb der Kühlzone liegen, daß ferner eine Einrichtung " zum Antrieb des ersten Fördererabschnittes mit konstanter, verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit, zum Antrieb des dritten Abschnittes mit konstant hoher Geschwindigkeit, zum Antrieb des zweiten Abschnittes sowohl mit einer Geschwindigkeit, die derjenigen des ersten Abschnittes entspricht, als auch mit einer Geschwindigkeit, die derjenigen des dritten Ab-" schnittes entspricht, zum Antrieb des vierten Abschnittes sowohl mit einer Geschwindigkeit, die derjenigen des dritten Abschnittes entspricht, als auch mit einer Geschwindigkeit, die derjenigen des fünften Abschnittes entspricht, und schließlich zum Antrieb des fünften Abschnittes mit konstanter Geschwindigkeit vorgesehen ist und daß ferner eine erste Steuereinrichtung, die anspricht, wenn sich die Tafel dem Ende des ersten Abschnittes nähert, um die Geschwindigkeit des zweiten Abschnittes bis auf diejenige des dritten Abschnittes zu erhöhen, sowie eine zweite Steuereinrichtung vorgesehen sind, die in Abhängigkeit von einer auf dem fünften Abschnitt liegenden Glastafel _betätigt wird, um die Geschwindigkeit des vierten Abschnittes bis auf diejenige des fünften Abschnittes zu verringern.
  • " Ein weiteres Merkmal der Vorrichtung besteht darin, daß der Antrieb des zweiten Abschnittes einen Elektromotor und. eine Drehzahländerungseinrichtung umfaßt, die zwischen den Motor und den zweiten Abschnitt geschaltet ist, und daß die erste Steuereinrichtung eine lichtstrahlbeaufschlagte Fotozelle, die anspricht, wenn eine Tafel den ersten Abschnitt verläßt, und einen Zeitschalter enthält, wobei sowohl die Fotozelle als auch der Zeitschalter in Reihe mit der Drehzahländerungseinrichtung geschaltet sind, um zu erreichen, daß die Drehzahländerungseinrichtung und der zweite Abschnitt schneller laufen, nachdem die Tafel vollständig auf dem zweiten Abschnitt liegt.
  • Ein weiteres Kennzeichen besteht darin, daß der Antrieb des vierten Abschnittes einen Elektromotor und eine Drehzahländerungseinrichtung umfaßt, die zwischen den Motor und den vierten Abschnitt geschaltet ist, und die zweite Steuereinrichtung ein Fotozellenaggregat enthält, das elektrisch mit der Drebzahländerungseinrichtung verbunden und so lichtstrahlbeaufschlagt ist, daß es auf eine auf dem vierten Abschnitt liegende Glastafel anspricht und bewirkt, daß die Geschwindigkeit der Drehzahländerungseinrichtung und des vierten Abschnittes bis auf die Geschwindigkeit des fünften Abschnittes herabgesetzt und anschließend wieder bis auf die Geschwindigkeit des dritten Abschnittes erhöht wird.
  • Weiter ist wesentlich, daß das Fotozellenaggregat eine erste Fotozelle, die den vierten Abschnitt in einem Punkt nahe seinem dem fünften Abschnitt zugewandten Ende abtastet, und eine zweite Fotozelle, die den fünften Abschnitt in einem Punkt, der zwischen den Enden dieses Abschnittes liegt, abtastet, umfaßt.
  • Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, und es bedeutet F i g. 1 einen senkrechten Längsschnitt in Teildarstellung und F i g. 2 einen waagerechten Schnitt längs der Linie 2-2 der F i g.1.
  • Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung 12 zur Durchführung des Verfahrens weist einen Ofen 13 auf, in dem die Glastafeln erhitzt werden; weiterhin ist eine Abschreckvorrichtung mit oberen und unteren Blasköpfen 14 und 15 vorgesehen, die einen bestimmten Abstand voneinander haben und an einer Wand 16 am Ausgangsende des Ofens angeordnet sind.
  • Der Ofen 13 besteht aus einem Boden 17, Seitenwänden 18 und 19, einem Dach 20, einer Stirnwand 16 und einer zweiten, hier nicht dargestellten Stirnwand auf der Eingangsseite des Ofens 13, die entsprechend der Stirnwand 16 ausgebildet ist. Innerhalb des Daches 20 des Ofens 13 sind Strahlungs-Gasbrenner 21 in Quer- und Längsreihen gruppenweise angeordnet, während in den Seitenwänden 18 und 19 des Ofens 13 zusätzliche gasgespeiste Brenner 22 in der Nähe des Ofenbodens angeordnet sind, um die Temperatur in der Ofenkammer 23 innerhalb eines Bereiches von ungefähr 477° C auf der Eingangsseite bis 642° C auf der Ausgangsseite des Ofens konstant zu halten.
  • Jeder Blaskopf 14 und 15 .enthält eine Luftkammer 24, deren jede mit zahlreichen Auslässen.25, die die Form verhältnismäßig langer und enger Nuten, die sich quer durch den Ofen erstrecken, haben, oder einer Anzahl einzelner Düsen ausgerüstet ist.
  • Ein. Fördersystem des Rollentyps erstreckt sich waagerecht durch den Ofen 13 in gleicher Höhe mit den Öffnungen 27 in den einander gegenüberliegenden Stirnwänden 16 und zwischen den Auslässen 25 der oberen und unteren Luftkammern 24. Das Fördersystem 26 ist in fünf Abschnitte geteilt, deren jeder unabhängig von den anderen in Richtung des Pfeiles 28 der F i g. 1 angetrieben wird.
  • Die Rollen 33 des ersten Abschnittes 29 des Fördersystems 26 werden mit konstanter Geschwindigkeit, die in einem Bereich von ungefähr 254 bis 508 cm/min liegt, von dem Motor 30 aus durch ein Getriebe 31 mit rechtwinkliger Umlenkung und einen Kettentrieb 32 angetrieben, so daß diese einzelnen Rollen 33 in Uhrzeigerrichtung umlaufen. Der zweite Abschnitt 34 des Fördersystems ist ein Beschleunigungsabschnitt, dessen Rollen 35 innerhalb eines niedrigsten Bereiches von ungefähr 254 bis 508 cm/ min und innerhalb eines höchsten Bereiches von ungefähr 1778 bis 3048 cm/min arbeiten. Die Antriebskraft für den zweiten Abschnitt 34 wird von dem Motor 36 aus über eine einstellbare Drehzahlände= rungseinrichtung 37, ein Getriebe senkrechter Umlenkung 38 und einen Kettentrieb 39 auf die einzelnen Rollen 35, die zu dem zweiten Abschnitt 34 gehören, übertragen.
  • Der dritte Abschnitt 40 des Fördersystems 26, zu dem die Rollen 41 gehören, wird mit konstanter Geschwindigkeit innerhalb eines Bereiches von ungefähr 1778 bis 3048 cm/min von einem Motor 42 über ein Getriebe 43 mit senkrechter Umlenkung und einen Kettentrieb 44 angetrieben, so daß die Rollen 41 gemeinsam im Uhrzeigersinn gedreht werden.
  • Wie die F i g. 1 zeigt, befinden sich die drei Abschnitte 29, 34 und 40 des Fördersystems 26 innerhalb der Ofenkammer 23 mit der einzigen Ausnahme, daß die Rolle 45 des dritten Abschnittes 40 außerhalb des Ofens zwischen den oberen und unteren Blasköpfen 14 und 15 liegt.
  • Der vierte Abschnitt 46 des Fördersystems 26 ist zwischen den Blasköpfen 14 und 15 angeordnet. Auf ihm wird die Geschwindigkeit der Glastafeln herabgesetzt, so daß diese innerhalb eines höchsten Bereiches von ungefähr 1778 bis 3048 cm/min und eines niedrigsten Bereiches von ungefähr 292 bis 584 cm/ min auf diesem vierten Abschnitt verschoben werden. Der Antrieb des vierten Abschnittes erfolgt von einem Motor 47 aus über ein einstellbares Drehzahländerungsgetriebe 48, ein Getriebe 49 mit rechtwinkliger Umlenkung und einen Kettentrieb 50, der die einzelnen Rollen 51 antreibt.
  • Der fünfte Abschnitt 52 des Fördersystems 26 wird mit konstanter Geschwindigkeit innerhalb eines Bereiches von ungefähr 292 bis 584 cm/min von einem Motor 53 aus über ein Getriebe 54 mit rechtwinkliger Umlenkung und einen Kettentrieb 55, der die einzelnen Rollen 56 in Uhrzeigerrichtung dreht, angetrieben.
  • Durch die Öffnung 58 innerhalb der Seitenwand 18 des Ofens ragt eine fotoelektrische Zelle 57 in die Ofenkammer 23 hinein, und diese ist so angeordnet, daß sie den Spalt 59 zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt 29 und 34 des Fördersystems 26 abtastet. Diese Fotozelle 57 ist elektrisch mit den einstellbaren Geschwindigkeitsänderungsgetriebe 37 über einen Zeitschalter 60 verbunden, so daß die Drehzahl der Rollen 35, die zu dem zweiten Abschnitt 34 des Fördersystems 26 gehören, in der im folgenden beschriebenen Weise verändert werden kann. Die beiden Fotozellen 61 und 62 tasten den vierten Abschnitt 46 des Fördersystems 26 an der dritten oder vierten Rolle, vom Ende desselben her gerechnet, und den fünften Abschnitt 52 an der vierten oder fünften Rolle, vom Anfang desselben her gerechnet, ab. Diese beiden Fotozellen sind elektrisch mit der einstellbaren Drehzahländerungseinrichtung 48 verbunden, um die Drehzahl der Rollen 51, die zu dem vierten Abschnitt 46 des Fördersystems 26 gehören, in der im folgenden beschriebenen Weise zu variieren.
  • Die Vorrichtung gemäß der Erfindung wird dadurch betriebsbereit gemacht, daß zunächst die Brenner 21 und 22 gezündet werden, so daß die Temperatur der Ofenkammer 23 bis auf einen Wert innerhalb des Bereiches von ungefähr 477 bis 642° C ansteigt. Danach werden die Blasköpfe 14 und 15 in Betrieb gesetzt und das Fördersystem 26 eingeschaltet.
  • Zu diesem Zeitpunkt, also bevor die flachen Glastafeln 63, die vorgespannt werden sollen, auf den Förderer 26 gelegt werden, arbeiten der erste und der zweite Abschnitt 29 und 34 des Fördersystems 26 mit der gleichen Geschwindigkeit, die innerhalb eines Bereiches von ungefähr 254 bis 508 cm/min liegt, der dritte und vierte Abschnitt 40 und 46 mit der gleichen Geschwindigkeit innerhalb eines Bereiches von ungefähr 1778 bis 3048 cm/min und der fünfte Abschnitt 52 mit einer Geschwindigkeit, die ungefähr um 15 % oberhalb der Geschwindigkeit der ersten beiden Abschnitte liegt, oder inerhalb eines Bereiches von ungefähr 292 bis 584 cm/min.
  • Lediglich zu Zwecken der Erläuterung und nicht etwa zwecks Einschränkung der Erfindung auf diesen Anwendungsfall sind in der Zeichnung mehrere Glastafeln 63, die dreieckig geformt sind, außerhalb des Einganges des Ofens 13 auf dem Fördersystem 26 in praktisch rechtwinkligen Gruppen A angeordnet, so daß die vordere und die hintere Kante jeder GruppeA parallel zu den Längsachsen der Rollen 33 des ersten Abschnittes 29 des Fördersystems 26 liegt.
  • Wie aus F i g. 1 hervorgeht, werden die einzelnen Gruppen A von Glastafeln 63 durch den ersten Abschnitt 29 des Fördersystems 26 in Richtung des Pfeiles 28 weiterbewegt, wobei zwischen den aufeinanderfolgenden Gruppen regelmäßige Abstände B liegen. Wenn eine Gruppe von Tafeln A das Ende des ersten Abschnittes 29 des Förderers 26 erreicht hat, wird die Temperatur der Tafeln 63, die zu dieser Gruppe A gehören, auf ungefähr 560 bis 615° C erhöht. In diesem Temperaturbereich ist das Glas so weit erweicht, daß es Verformungen oder Oberflächenveränderungen leicht aufnimmt.
  • Wenn die vordere Kante der Gruppe A über den Spalt 59 zwischen dem ersten Abschnitt 29 und dem zweiten Abschnitt 34 des Fördersystems 26 geschoben wird, überträgt die Fotozelle 57 einen elektrischen Impuls, der den Zeitschalter 60 in Gang setzt. Dieser Zeitschalter 60 ist für ein Zeitintervall bemessen, das so groß ist, daß innerhalb desselben die Gruppe A vollständig von den letzten Rollen 33 des ersten Abschnittes 29 auf die ersten Rollen 35 des zweiten Abschnittes 34 gelangen können. Danach überträgt der Zeitschalter 60 einen elektrischen Impuls, der das Geschwindigkeitsänderungsgetriebe 38 in den oberen Drehzahlbereich umschaltet, so daß die Drehzahl der Rollen 35, die zu dem zweiten Abschnitt 34 gehören, so weit beschleunigt wird und sich eine Verschiebungsgeschwindigkeit der Glastafeln ergibt, die mit derjenigen des dritten Abschnittes 40 übereinstimmt. Infolgedessen werden die Tafeln von dem zweiten Abschnitt 34 schnell auf den dritten Abschnitt 40 geschoben. Der Zeitschalter 60 läuft dabei während eines zweiten Zeitintervalls weiter, das ausreichend groß bemessen wurde, um zu gewährleisten, daß die Gruppe A der Tafeln von dem zweiten Abschnitt 34 vollständig auf die ersten Rollen 41 des dritten Abschnittes 40 übertreten kann. Nach Ablauf dieses zweiten Zeitintervalls hört der auf die Geschwindigkeitsänderungseinrichtung 37 gegebene Impuls auf, und der zweite Abschnitt 34 setzt seine Geschwindigkeit auf diejenige des ersten Abschnittes 29 herab.
  • Wie bereits erwähnt wurde, liegt die letzte Rolle 45 des dritten Abschnittes 40 bereits außerhalb des Ofens 13 zwischen den Blasköpfen 14 und 15, und außerdem arbeitet der vierte Abschnitt 46 des Förderers 26 mit der gleichen Geschwindigkeit wie der dritte Abschnitt 40. Da also beide Förderabschnitte 40 und 46 mit der gleichen hohen Geschwindigkeit arbeiten, werden die Tafeln sehr schnell von dem Abschnitt 40 auf den Abschnitt 46 in die gewünschte Lage zwischen den Blasköpfen 14 und 15 gebracht. Die sehr schnelle Verschiebung der Tafeln zwischen den Blasköpfen 14 und 15 hindurch ist wichtig, um ein gleichförmiges Vorspannen zu erreichen. Würde man keine derartig hohe Geschwindigkeit bei der Verschiebung der Glastafeln einhalten, so könnten die vorderen Enden der Tafeln bereits abgeschreckt sein, während die hinteren Enden derselben noch auf höherer Temperatur lägen, so daß insgesamt ein ungleichförmiger Spannungszustand eintreten würde.
  • Wenn die vordere Kante einer Gruppe von Tafeln A in die durch die fotoelektrische Zelle 61 abgetastete Zone eintritt, wobei also die Tafeln vollständig auf den ersten Rollen 51 des vierten Abschnittes 46 liegen, so überträgt die Fotozelle 61 einen elektrischen Impuls an die Drehzahländerungseinrichtung 48, die daraufhin den vierten Abschnitt 46 des Fördersystems 26 bis auf die Geschwindigkeit des fünften Abschnittes 52 herabsetzt, so daß jetzt die Tafeln langsamer zwischen den Blasköpfen 14 und 15 hindurchgeführt werden. Nachdem die Gruppe A der Tafeln vollständig auf dem fünften Abschnitt, 52 des Fördersystems 26 liegt, gibt die Fotozelle 62 an die Drehzahländerungseinrichtung 48 einen elektrischen Impuls, so daß diese den vierten Abschnitt 46 des Fördersystems 26 wieder beschleunigt, so daß er die gleiche Geschwindigkeit erhält wie der dritte Abschnitt 40 und so von diesem eine neue Gruppe von Tafeln aufnehmen kann.
  • Aus dem bisher Gesagten geht ohne weiteres hervor, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung ohne jede Abänderung auch rechteckige Glastafeln bearbeiten kann. Auch die Länge der Tafeln kann in weiten Grenzen schwanken bzw. kann die erfindungsgemäße Anordnung verschiedenen Längen leicht dadurch angepaßt werden, daß die Anzahl der Rollen 35 und 51 in dem zweiten und vierten Abschnitt 34 und 46 des Fördersystems 26 vergrößert wird.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Vorspannen flacher Glastafeln, bei dem die waagerecht abgestützten Tafeln durch eine Heizzone und anschließend durch eine Kühlzone geführt werden, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß die Tafeln zunächst mit einer ersten konstanten Geschwindigkeit durch die Heizzone geführt werden, bis ihre Temperatur im Entspannungsbereich des Glases liegt, worauf die Vorschubgeschwindigkeit der Tafeln über die erstgenannte Geschwindigkeit hinaus auf einen zweiten konstanten Wert gesteigert wird, während sie durch den restlichen Teil der Heizzone geführt werden und in die Kühlzone gelangen, innerhalb deren die Vorschubgeschwindigkeit auf einen dritten konstanten Wert verringert wird, den die Glastafeln auf dem gesamten Weg durch die Kühlzone beibehalten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das größte Verhältnis zwischen der erhöhten Geschwindigkeit und der ersten konstanten Geschwindigkeit 7: 1 beträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste konstante Geschwindigkeit im Bereich von 254 bis 508 cm/min und die erhöhte Geschwindigkeit im Bereich von 1778 bis 3048 cm/min liegt, während die dritte konstante Geschwindigkeit ungefähr 15 % größer als die erste konstante Geschwindigkeit ist.
  4. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der die Glastafeln durch die Heizzone und durch die Kühlzone tragende Förderer (26) fünf unabhängig voneinander angetriebene Abschnitte (29, 34, 40, 46, 52) hat, deren erster, zweiter und dritter innerhalb der Heizzone (23) und deren vierter und fünfter innerhalb der Kühlzone (14, 15) liegen, daß ferner je eine Einrichtung zum Antrieb des ersten Fördererabschnittes (29) mit konstanter, verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit, zum Antrieb des dritten Abschnittes (40) mit konstanter hoher Geschwindigkeit, zum Antrieb des zweiten Abschnittes (34) sowohl mit einer Geschwindigkeit, die derjenigen des ersten Abschnittes (29) entspricht, als auch mit einer Geschwindigkeit, die derjenigen des dritten Abschnittes (40) entspricht, zum Antrieb des vierten Abschnittes (46) sowohl mit einer Geschwindigkeit, die derjenigen des dritten Abschnittes (40) entspricht, als auch mit einer Geschwindigkeit, die derjenigen des fünften Abschnittes entspricht, und schließlich zum Antrieb des fünften Abschnittes (52) mit konstanter Geschwindigkeit vorgesehen ist und daß ferner eine erste Steuereinrichtung (57), die anspricht, wenn sich die Tafel dem Ende des ersten Abschnittes (29) nähert, um die Geschwindigkeit des zweiten Abschnittes (34) bis auf diejenige des dritten Abschnittes (40) zu erhöhen, sowie eine zweite Steuereinrichtung (61, 62) vorgesehen sind, die in Abhängigkeit von einer auf dem fünften Abschnitt (52) liegenden Glastafel betätigt wird, um die Geschwindigkeit des vierten Abschnittes (46) bis auf diejenige des fünften Abschnittes (52) zu verringern.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des zweiten Abschnittes (34) einen Elektromotor (36) und eine Drehzahländerungseinrichtung (37) umfaßt, die zwischen den Motor und den zweiten Abschnitt geschaltet ist, und daß die erste Steuereinrichtung eine lichtstrahlbeaufschlagte Fotozelle (57), die anspricht, wenn eine Tafel den ersten Abschnitt (29) verläßt und einen Zeitschalter (60) enthält, wobei sowohl die Fotozelle als auch der Zeitschalter in Reihe mit der Drehzahländerungseinrichtung geschaltet sind, um zu erreichen, daß die Drehzahländerungseinrichtung und der zweite Abschnitt (34) schneller laufen, nachdem die Tafel vollständig auf dem zweiten Abschnitt liegt.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des vierten Abschnittes (46) einen Elektromotor (47) und eine Drehzahländerungseinrichtung (48) umfaßt, die zwischen den Motor und den vierten Abschnitt geschaltet ist, und die zweite Steuereinrichtung ein Fotozellenaggregat (61, 62) enthält, das elektrisch mit der Drehzahländerungseinrichtung verbunden und so lichtstrahlbeaufschlagt ist, daß es auf eine auf dem vierten Abschnitt (46) liegende Glastafel anspricht und bewirkt, daß die Geschwindigkeit der Drehzahländerungseinrichtung und des vierten Abschnittes (46) bis auf die Geschwindigkeit des fünften Abschnittes (52) herabgesetzt und anschließend wieder bis auf die Geschwindigkeit des dritten Abschnittes (40) erhöht wird.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Fotozellenaggregat eine erste Fotozelle (61), die den vierten Abschnitt (46) in einem Punkt nahe seinem dem fünften Abschnitt (52) zugewandten Ende abtastet, und eine zweite Fotozelle (62), die den fünften Abschnitt (52) in einem Punkt, der zwischen den Enden dieses Abschnittes liegt, abtastet, umfaßt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 767 435.
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