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Schaltungsanordnung- zur Kennzeichnung von Einrichtungen in Femmelde-,
insbesondere Fernsprechanlagen Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung
für Femmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen, z. B. Identifizierer, bei denen zur
Kennzeichnung individueller Einrichtungen zwei oder mehr Kennzeichnungssehaltmittel
nacheinander wirksam werden, die in einem beispielsweise in den einzelnen Koordinatenrichtungen
einer zwei- bzw. mehrdimensionalen Kontaktmatrix verlaufenden Reihenstromkreis hintereinandergeschaltet
sind.
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Derartige Kennzeichnungseinrichtungen oder Identifizierer werden beispielsweise
beim Verbindungsaufbau durch indirekt gesteuerte Wählstufen, bei der Gebührenerfassung
usw. benötigt. Sie stellen im Grunde Umwerter dar, mit deren Hilfe eine vorgegebene
(die Lage oder Bezeichnung einer individuellen Einrichtung darstellende) Größe über
ein festliegendes Umrechnungsschema in eine andere, für die weitere Verarbeitung
günstigere Darstellungsart versetzt wird. Eine solche Umrechnung stellt z. B. die
Zerlegung einer Dezimalzahl in ihre Dezimalstellen (Einer, Zehner, Hunderter usw.)
dar.
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Üblicherweise werden zur Durchführung dieser Kennzeichnung Aufpunkte
einer zwei- oder mehrdimensionalen Koordinatenanordnung in geeigneter Weise markiert
und lassen in den verschiedenen Koordinatenrichtungen Kennzeichnungsschaltmittel
wirksam werden. Diese Markierung kann beispielsweise so erfolgen, daß Kontakte der
zu kennzeichnenden Einrichtung kreuzfeldartig vielfachgeschaltet sind, d. h., sie
verbinden im Fall eines zweidimensionalen Kreuzfeldes je eine Zeilen- und Spaltenleitung
miteinander. Diese Zeilen- und Spaltenleitungen führen zu je einem Kennzeichnungsrelais,
so daß bei der Markierung eines Kreuzpunktes dessen Lage durch die Erregung zweier
Kennzeichnungsrelais und damit durch die Angabe der durch diese Kennzeichnungsrelais
repräsentierten Koordinatenwerte vollständig bestimmt wird. Die Art der Aufspaltung
in die einzelnen Koordinaten (z. B. Zeilen und Spalten) hängt vom Einsatzzweck der
Kennzeichnungseinrichtung ab. Erfolgt die Identifizierung z. B. zu dem Zweck, die
Eingänge einer Koppelstufe zu markieren, so werden in der einen Koordinatenrichtung
so viele Kennzeichnungsschaltmittel vorzusehen sein, wie diese Koppelstufe Koppelgruppen
hat, in der anderen dagegen so viele, wie jede der einzelnen Koppelgruppen Eingänge
hat. Im allgemeinen empfiehlt es sich, die Kennzeichnungsschaltmittel für die einzelnen
Koordinatenrichtungen nacheinander wirksam werden zu lassen. Es können hiermit Fehlidentifizierungen,
die beim gleichzeitigen Schließen mehrerer Kontakte in dem genannten Kreuzfeld auftreten,
vermieden werden, wenn durch eine geeignete Kettenschaltung in den Haltestromkreisen
der Kennzeichnungsschaltmittel dafür Sorge getragen wird, daß sich von mehreren,
gegebenenfalls gleichzeitig ansprechenden Kennzeichnungsschaltmitteln einer Koordinatenrichtung
nur eines halten kann.
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Bei einer bekannten Anordnung sind Einer-, Zehner- und Hunderterrelais
hintereinandergeschaltet. Die Einer- und Zehnerrelais weisen je eine Wicklung mit
niedrigem und hohem Widerstand auf, und diese Wicklungen sind derart dimensioniert,
daß zunächst nur das Einerrelais ansprechen kann, daß dieses nach Kurzschluß seiner
hochohmigen Wicklung den Anzug des Zehnerrelais und letzteres nach Kurzschluß seiner
hochohmigen Wicklung den Anzug des Hunderterrelais ermöglicht. Die Nachteile dieser
Lösung sind offensichtlich: Es werden unterschiedliche Relais für die einzelnen
Koordinatenrichtungen benötigt, und es gelten strenge Bemessungsregeln für diese
Kennzeichnungsrelais.
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Nach einer anderen bekannten Anordnung ist in dem Identifizierstromkreis
das Kennzeichnungsrelais für die eine Koordinatenrichtung zunächst durch Kontakte
eines Hilfsrelais kurzgeschlossen, so daß nur das Kennzeichnungsrelais für die andere
Koordinatenrichtungen ansprechen kann. Dieses schaltet sich in einen externen Haltestromkreis,
in dem gleichzeitig das genannte Hilfsrelais erregt wird, das daraufhin den Kurzschluß
der Ansprechwicklung des ersten genannten Kennzeichnungsrelais aufhebt und gegebenenfalls
die Ansprechwicklung des anderen Kennzeichnungsrelais kurzschließt bzw. abschaltet.
Diese
Anordnung ist aufwendig und benötigt zudem mehr als zwei Ansprechzeiten bis zur
vollständigen Identifizierung.
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In dem Identifizierstromkreis gemäß der Erfindung sollen die einzelnen
Kennzeichnungsschaltmittel ebenfalls nacheinander ansprechen. Dabei werden die Nachteile
der bekamiten Anordnungen dadurch vermieden, daß in dem Reihenstromkreis während
der Ansprechzeit jenes Kennzeichnungsschaltmittels, das als erstes wirksam werden
soll, alle weiteren bzw. die übrigen Kennzeichnungsschaltmittel von einem Kondensator
überbrückt sind.
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Somit steht dem an erster Stelle wirksam werdenden Kenlzeichnungsschaltmittel
zunächst nahezu die volle Betriebsspannung zur Verfügung, da der Kondensator im
Einschaltaugenblick einen Kurzschluß für die übrigen Kennzeichnungsschaltmittel
darstellt. Finden als Kennzechnungssehaltmittel Relais Verwendung, so werden an
deren Bemessung wesentlich weniger strenge Anforderungen gestellt als bei der zuerst
genannten bekannten Anordnung. Dient die Kennzeichnungseinrichtung dazu, die an
die Eingänge der ersten Koppelstufe von mehrstufigem. als Suchwähler dienenden Koppelfeldern
angeschlossenen Einrichtungen zu ermitteln, so wird nach dem oben Gesagten ein zweidimensionales
Kontaktfeld Verwendung finden, dessen eine Koordinatenrichtung so viele Kennzeichnungsschaltmittel
aufweist, wie die erste Koppelstufe Koppelgruppen hat, und dessen andere Koordinatenrichtung
so viele Kennzeichnungsschaltmittel aufweist, wie jede Koppelgruppe Eingänge hat.
In diesem Fäll kann die Wegesuche durch das Koppelfeld, d. h. die Ermittlung freier
und geeigneter Zwischenleitungen jeweils bereits nach dem Ansprechen des ersten
Kennzeichnungsschaltmittels eingeleitet werden, da allein durch die Kennt nis der
Koppelgruppe die geeigneten ZwischenleituriJ gen bereits völlig bestimmt- sind.'
' Die gegebenenfalls' durch Stromverstärkung von. den zuerst ansprechenden Kennzeichnungsschaltmitteln
zu steuernde Erregung der jeweils an zweiter Stelle ansprechenden Kennzeichnungsschaltmittel
kann in sehr kurzer Zeit erfolgen, da diese Schaltmittel parallel zu de m' sieh
aufladenden Kondensator im Ansprechstrainkreis der ersten eine wachsende Voretregung
erhalten.
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AIs Ausführungsbeispiel der- Erfindung dient die in der Zeichnung
dargestellte Kenirzeichnungseinrich@ tung, bei der die -anfordernden Kbntakfe all,
bis a67 in einer zweidimensionalen Matnx mit sechs Zeilen und sieben Spalten angeordnet
sind. 'Die den einzelnen Zeilerileitüngen zugeordneten Kemizeiclinungsrelais tragen
die Bezeichnungen X 1 bis X 6 urid haben je eine Ansprechwicklung
I und eine Halt wicklung I1., Den Spaltenleitungen sind die Kennzeichnungsrelais
Y 1 bis Y7 zugeordnet.. Der Kcm= densätor Ko; Eiher den. erfindungsgemäß der Ansprechstromkteis
für die Relais X 1 bis X 6 verläuftg ist für alle Relais Y1 bis Y7
getneinsam vorgesehen. Es kann selbstverständlich auch für jedes dieses Relais ein
eigener KondeasatoT, verwendet werden. Im vorliegenden Ausfühnmgsbeispiel ist der
Kundensator Ko, über den; Kontakt h des rin Ruhezustand erregten: Hilfsrelais H
und über Entkopplungsgleichy richtet an die in der dargestellten Schalturig. oberen
E Wicklungscri .den der Relais Y 1 bis Y7 angeschaltet: Es werde noch betonst,
dag in der Zeichnung lediglich die für das V«s`tändnis der Erfindung notwertdigerrEinzelheiten
bericcksichtigt sind, insbesondere ist die Abschaltesteuerung nicht dargestellt
bzw. nur durch einen Ruhekontakt ab angedeutet.
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Die Kettenschaltung der Kontakte x 1 bis x 6 und y 1
bis y7 verhindert in bekannter Weise, daß sich vön mehreren, gegebenenfalls gleichzeitig
ansprechenden Kennzeichnungsrelais einer Koordinatenrichtung iffehr als eines halten.
kann. Die in der Schaltung vorhandenen Gleichrichter dienen ausschließlich der Entkopplung
von Stromkreisen. Sie tragen deshalb keine besonderen Benennungen und sind in den
Stromkreisbeschreibungen mit Gl bezeichnet.
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Es sei nun angenommen, daß die Einrichtung, der der anfordernde Kontakt
a43 zugeordnet ist, identifiziert werden soll. Der Kontakt a43 verbindet also die
vierte Zeile der Kontaktmatrix mit ihrer dritten Spalte und schließt damit folgenden
Stromkreis;
In diesem Stromkreis kann das Kennzeichnungsrelais X4 rasch ansprechen. Das Kennzeichnungsrelais
Y3 ist in diesem Stromkreis durch den Kondensator Ko zunächst praktisch kurzgeschlossen.
Es erfährt jedoch mit- steigender Aufladung dieses Kondensators eine wachsende Vorerregung,
so daß es nach dem Schließen des Kontaktes x 4 in dem Stton7Y kreis 2. Erde,
ab, x x, . . .,- x4, Gl, a43, Y3, Gl, y7,
... , y1"= ebenfalls rasch
ansprechen kann. Sein Kontakt y 3 unterbricht den Ansprechsttomkreis aller übrigen
Kennzeichnungsrelais und schließt. gleichzeitig einen Haltestromkrdis für das Relais
Y3: Fernei fällt- das Hilfsrelais H ab; sa- daß der Kondensator Ko sich wieder
entladen kann.
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Werden mehrere von den Kontakten all bis a67 gleichzeitig geschlossen,
so können unter ßmständeff auch mehrere der den: Zeilenleitungen zugeordneten Relais
X 1 bis X 6 ansprechen. Infolge der Kettenschaltung. der Kontakte
x 1 bis .x 6 kann. sich jedoch nur jenes halten,. dessen Kontakt in dieser Kontaktkette
zuerst geschlossen wird, bzw. dasjenige, dessen Kontakt in dieser Kontaktkette dem
Erdpotential am nächsten liegt. Nur die diesem Kontakt zugeordneten Zeilenleitung
erfährt die zum Ansprechen der Spalten, relais Y 1 bis Y 7 erforderliche StromverstärkungG
Sind andererseits mehrere Kontakte in einer Zeile des Kontaktvielfächs gleichzeitig,
geschlossen worden, so findet durch die Kontaktkette y1 bis y7 eine entsprechende
Auswahl unter den Spaltenrelais Y1 hie Y 7 statt.