DE1222797B - Fluessiger elektrophotographischer Entwickler - Google Patents
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. CL:
G03g
Deutsche Kl.: 57 e-1/22
Nummer: 1222797
Aktenzeichen: H 37504IX a/57 e
Anmeldetag: 23. September 1959
Auslegetag: 11. August 1966
Die Erfindung betrifft einen flüssigen elektrophotographischen Entwickler aus einer Trägerflüssigkeit
und einem darin dispergierten Toner für die Entwicklung von Ladungsbildern, und zwar vorzugsweise
solcher Ladungsbilder, die auf einem elektrophotographischen Papier erzeugt sind und auf diesem
dauerhaft fixiert werden sollen.
Es ist bekannt, als derartige Entwickler eine Dispersion eines pulverisierten Toners, wie Holzkohle,
Kohle, gefärbtes Glas, Harz od. dgl., von einem Teilchendurchmesser von höchstens 40 μπι in einer Flüssigkeit
von geeignetem elektrischem Widerstand, wie Isolieröl oder chlorierten Kohlenwasserstoffen, ferner
auch hochgradig reinem Wasser, zu verwenden. Auch wurde schon ein flüssiger elektrophotographischer
Entwickler vorgeschlagen, der als Trägerflüssigkeit einen leicht flüchtigen Stoff mit einer kleinen Dielektrizitätskonstante,
insbesondere Cyclohexan oder Toluol, enthält, worin ein Farbstoff, insbesondere Ruß oder Zinkoxyd, dispergiert und ein Fixiermittel
und Steuerstoff, beispielsweise ein Alkydharz oder ein öl, zur Erzielung einer bestimmten Ladung enthalten
ist. Außerdem kann ein Trocknungsstoff, wie Kobalt- oder Mangannaphthenat, zugesetzt sein. Der
in der Trägerflüssigkeit enthaltene Steuerstoff ist z. B. ein Alkydharz, wenn der Farbstoff eine positive
Ladung haben soll, oder Leinöl, wenn eine negative Ladung erforderlich ist.
Durch die Notwendigkeit der Verwendung eines Steuerstoffes ist dieser elektrophotographische Entwickler
in seinen Möglichkeiten bezüglich Zusammensetzung und Anwendung stark begrenzt. Die
elektrischen Eigenschaften des Toners werden dort durch die in der Trägerflüssigkeit gelösten Harze oder
Öle bestimmt. Ferner sind die Suspensionen nicht stabil, so daß ein Mischgerät benutzt werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist, flüssige elektrophotographische Entwickler zu schaffen, bei denen je nach
den gewünschten Entwicklungseffekten sehr verschiedenerlei Tonerteilchen benutzt werden können,
um dem Bild verschiedenerlei Farben zu geben, während man gleichzeitig eine große Freiheit hinsichtlich
der Wahl der zur Fixierung verwendeten Kunststoffzusätze hat.
Der Gegenstand der Erfindung geht von einem flüssigen elektrophotographischen Entwickler aus
einer Trägerflüssigkeit und einem darin dispergierten Toner aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Toner aus einer in der Trägerflüssigkeit emulgierten Suspension aus festen Tonerteilchen in einer mit der
Trägerflüssigkeit nicht mischbaren Flüssigkeit besteht.
Flüssiger elektrophotographischer Entwickler
Anmelder:
Harris-Intertype Corporation,
Cleveland, Ohio (V. St. A.)
Cleveland, Ohio (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. H.-H. Willrath, Patentanwalt,
Wiesbaden, Hildastr. 18
Wiesbaden, Hildastr. 18
Als Erfinder benannt:
Donald LeRoy, Lakewood, Ohio;
Edwin Richard KoIb, Grafton, Ohio (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 23. September 1958
(762756, 762 699)
V. St. v. Amerika vom 23. September 1958
(762756, 762 699)
Vorzugsweise sind die Tonerteilchen durch ein anderes Lösungsmittel als die Trägerflüssigkeit erweichbar.
Die mit der Trägerflüssigkeit nicht mischbare Flüssigkeit ist vorzugsweise ein Lösungs- oder Quellmittel
für das Bindemittel der das Ladungsbild tragenden Schicht oder eine Lösung eines Kunststoffs
in einem vorzugsweise polaren Lösungsmittel.
Eine vorteilhafte Ausführungsform ist ein Entwickler, der aus einer in der Trägerflüssigkeit emulgierten
Suspension aus magnetischen Tonerteilchen in einer Kunststofflösung besteht.
Dieser Entwickler ist für eine Magnetbürstenentwicklung, vorzugsweise mit sich drehender Magnetbürste,
gut geeignet.
Der Entwickler enthält vorzugsweise eine unpolare Trägerflüssigkeit und kann auch Tonerteilchen, die
aus einem Farbstoff bestehen, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Entwickler dienen besonders gut zur Entwicklung von Ladungsbildern mit
Hilfe einer Rolle, wobei die überflüssige Trägerflüssigkeit nach der Entwicklung entfernt und das
Tonerbild fixiert werden kann.
Vorzugsweise dienen die Entwickler auch zur Entwicklung mit Hilfe einer Rolle, wobei das Bindemittel
der das Ladungsbild tragenden Schicht durch den Entwickler erweicht wird.
Die Trägerflüssigkeit des Entwicklers ist bekannterweise unpolar, und da sie praktisch keine
lösende oder erweichende Wirkung auf die photo-
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leitfähige Schicht besitzt, werden die. feinverteilten
geladenen Tröpfchen der Tonersuspension von'den Ladungsbildern angezogen und darauf praktisch
permanent fixiert.
Die Trägerflüssigkeit darf insbesondere dann, wenn das Aufzeichnungsmaterial bei der Entwicklung
völlig in den Entwickler eingetaucht wird, das Aufzeichnungsmaterial
nicht aufweichen.
Als Beispiel der flüssigen Bestandteile eines Entwicklers seien eine Lösung von Mischpolymerisaten
aus 85 % Vinylidenchlorid und 15 % Vinylchlorid in Mesityloxyd, dispergiert in einer Erdölfraktion als
Trägerflüssigkeit, und eine Lösung von Epoxydharz in Isopropenylacetat, dispergiert in einer Erdölfraktion
als Trägerflüssigkeit, erwähnt. In diesem Zusammenhäng sei betönt, daß die Polarität der von
den Tröpfchen einer solchen Emulsion aufgenommenen Ladung je nach dem gelösten Kunststoff und
vielleicht auch je nach dem Lösungsmittel der Tröpfchen schwanken kann. Beispielsweise nehmen Tröpfchen
einer Mesityloxydlösung von Mischpolymerisaten aus.85% Vinylidenchlorid und 15% Vinylchlorid,
dispergiert in einer Erdölfraktion, eine negative elektrostatische Ladung an, während Tröpfchen
einer Isopropenylacetatlösung von Epoxydharz, dispergiert in einer Erdölfraktion, eine positive elektrostatische
Ladung annehmen.
Als Toner kommen anorganische oder organische Pigmente in Betracht, die in keiner der beiden Flüssigkeiten
löslich sind und in der Kunststofflösung suspendiert werden.
Befriedigende Ergebnisse werden auch mit flüssigen Entwicklern erzielt, die aus einer Lösung eines
Farbstoffes, in einem polaren Lösungsmittel dispergiert, in der nichtpolaren Trägerflüssigkeit bestehen.
Ein Beispiel eines solchen Systems ist ein schwarzer organischer Farbstoff, gelöst in Mesityloxyd oder
Isopropenylacetat und dispergiert in einer Erdölfraktion. Ferner gehören hierzu auch wäßrige Lösungen
von wässerlöslichen Farbstoffen, dispergiert als Wasser-in-Öl-Emulsion in der nichtpolaren Trägerflüssigkeit.
Da eine relativ große Freiheit in. der Wahl der Trägerflüssigkeit besteht, ergeben sich keine oder
zumindest nur geringe Schwierigkeiten aus der nachteiligen Wechselwirkung, beispielsweise bezüglich
Erweichung oder Auflösung zwischen Trägerflüssigkeit und photoleitfähiger Schicht. Infolge der Besonderheit
des Entwicklers kommen die festen Tonerteilchen in ihren mit der Trägerflüssigkeit nicht
mischbaren Tröpfchen nur dort mit den Bildteilen in Berührung, wo sie entsprechend den Ladungsverhältnissen
angezogen werden, während an den anderen Stellen die isolierende Trägerflüssigkeit eine wirksame
Trennung der suspendierten Teilchen von der photoleitfähigen Schicht gewährleistet. Man kann
daher für den Toner auch Kunststoffe wählen, die mit dem Kunststoff der photoleitfähigen Schicht eine
chemische Bindung eingehen. Insgesamt läßt sich sagen, daß durch die Verlegung des Toners in eine
mit der Trägerflüssigkeit nichtmischbare Flüssigkeit die Auswahl an Pigmenten und Bindemitteln für das
elektrophotographische Papier erheblich erweitert wird.
Beispielsweise kann der Entwickler auch so zusammengesetzt sein, daß sich kein sichtbares Bild
ergibt, sondern das bestimmte Bildteile oleophil werden, so daß eine Flachdruckform erhalten wird.
Ähnliches gilt z. B. für die Herstellung einer bildmäßig
verteilten Ätzschutzschicht. Auch gestattet die Erfindung als weiteren Vorteil die Benutzung von
Elektroden zur Steuerung der Intensität und Gleichförmigkeit der elektrostatischen Ablagerung des
Toners. ·
Gemäß einer besonderen Ausführungsform besteht ein Entwickler nach der Erfindung aus einer
in der Trägerflüssigkeit emulgierten Suspension aus
ίο einem magnetischen Toner in einer Kunststofflösung.
Mit einem solchen Entwickler kann unter dem Einfluß eines Magnetfeldes gearbeitet werden, so daß
die Tonerteilchen magnetisch von dem Ladungsbild angezogen werden (mit einer Kraft, die kleiner ist
als die elektrostatische Anziehungskraft, aber größer als die Schwerkraft oder größer als die induzierte
elektrostatische Anziehung zwischen Tonerteilchen und ladungsfreien Bildteilen). Auch läßt sich ein
Entwickler mit einem magnetischen Toner in einem elektrischen Feld verwenden.
Die Herstellung eines Entwicklers gemäß der Erfindung erfolgt dadurch, daß der Toner in der mit
der Trägerflüssigkeit nicht mischbaren Flüssigkeit suspendiert und diese Suspension dann in der Trägerflüssigkeit
emulgiert wird. Bei Verwendung eines Farbstoffes als Toner wird dieses in der ersten Flüssigkeit
aufgelöst und diese Lösung dann in der Trägerflüssigkeit emulgiert. Nähere Erläuterungen
für die Herstellung des Entwicklers rinden sich in den Ausführungsbeispielen.
Der erfindungsgemäße Entwickler eignet sich besonders gut für die an sich bekannte Entwicklung
von Ladungsbildern mit Hilfe einer Magnetbürstenentwicklung. Hierbei wird gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung die Magnetbürstenentwicklung in einem flüssigen elektrophotographischen Entwickler
ausgeführt, der aus einer in der Trägerflüssigkeit emulgierten Suspension aus einem magnetischen
Toner in einer Kunststofflösung besteht.
Zur Sauberhaltung des Untergrundes, kann es zweckmäßig sein, ein magnetisches Feld anzulegen,
durch das magnetische Tonerteilchen, die nicht durch das von mehreren Ladungen des Ladungsbildes ausgehende
elektrische Feld festgehalten werden, entfernt werden. Dabei sollen die das Magnetfeld
erzeugenden Mittel nicht wie bei der Magnetbürste als Gegenelektrode zum Ladungsbild wirken, d. h.,
das vom Ladungsbild ausgehende elektrische Feld soll unbeeinflußt bleiben. In diesem Fall bringt man
das das Magnetfeld erzeugende Mittel, z. B. eine große Elektromagnetspule, in einer, so großen Entfernung
vom Ladungsbild an, daß das von letzterem ausgehende elektrische Feld nicht mehr beeinflußt
wird.
Natürlich hängt die Auswahl unter den genannten Entwicklern in starkem Maße von den Eigenschaften
ab, die man in dem fertigentwickelten Bild erzielen will. Beispielsweise kann ein Entwickler ohne Fixiermittel
für einige Zwecke völlig befriedigend sein. In anderen Fällen kann es zweckmäßig sein, einen Entwickler
mit einem Bindemittel zu verwenden, das während der Trocknung des entwickelten Bildes den
Toner permanent fixiert.
Die Fixierung erfolgt in den Fällen, wo der Entwickler aus gefärbten oder pigmentierten Tropfen
eines Organosols, dispergiert in einer nichtpolaren Trägerflüssigkeit, besteht, vorzugsweise durch Verdampfen
der Trägerflüssigkeit.
Auch kann eine Fixierung des Toners in befriedigender Weise durch Schmelzen erzielt werden, wenn
der Toner schmelzbar ist.
Ein trockener, unlöslicher und nicht schmelzbarer Toner kann durch Übersprühen einer Bindemittellösung
nach dem Trocknen des Bildes fixiert werden. In ähnlicher Weise kann durch Nachbehandlung mit
einem geeigneten Lösungsmittel der Toner aufgelöst oder erweicht werden. Insbesondere wenn ein Farbstoff
oder eine Farbstofflösung als Toner verwendet wurde, kann durch Übersprühen eines Lösungsmittels
fixiert werden, das den Farbstoff und/oder die photoleitfähige Schicht anlöst und den Farbstoff
nach Verdampfen des Lösungsmittels fixiert. Auch kann die photoleitfähige Schicht einen Bestandteil
enthalten, der durch die Trägerflüssigkeit, durch das Lösungsmittel des Dispersums, durch ein nach der
Ablagerung aufgebrachtes Lösungsmittel oder durch Wärme derart erweicht, daß die abgelagerten Tonerteilchen
fest mit der erweichten Schicht nach deren Härtung verbunden werden, jedoch nicht ausreichend
erweicht, um das Bild zu verzerren, aufzulösen oder zu zerstören.
Die nichtpolare Trägerflüssigkeit läßt sich je nach der photoleitfähigen Schicht wählen. In dieser Schicht
ist der Photoleiter gleichförmig in einem Bindemittel dispergiert. Verschiedenartige Bindemittel,
wie wasserlösliche Polyacrylsäuren und Polyamide oder auch in polaren organischen Lösungsmitteln
lösliche Methylacrylsäurevinylacetatmischpolymerisate.Methylvinyläthermaleinsäureanhydridmischpolymerisate
oder Mischpolymerisate aus organischen Säuren und Styrol, können je nach den jeweiligen
Eigenschaften und Benutzungszwecken, die man im fertigen Erzeugnis wünscht, verwendet werden. In
Betracht kommen auch Bindemittel, die nur in polaren organischen Lösungsmitteln löslich sind, wie
gewisse Acrylsäureester oder Siliconharze.
Die flüssige Entwicklung des Ladungsbildes wurde vorgenommen, indem man das Material mit dem
Ladungsbild in den Entwickler eintauchte oder auch den Entwickler darübergoß. In jedem Fall wurde
überschüssiger Entwickler, also auch Toner, der an nicht mit Toner zu bedeckenden Bildteilen abgelagert
war, mit einem reinen unpolaren Lösungsmittel abgespült. Die Trocknung des Tonerbildes erfolgte
gegebenenfalls mit bewegter Luft. In Fällen, wo das Tonerbild durch nachträgliches Aufbringen einer
transparenten Schicht fixiert wurde, wurden dazu mit Erfolg entweder wasserlösliche Bindemittel, z. B.
Polyacrylsäure, oder in organischen Lösungsmitteln lösliche Bindemittel, z. B. Paraffin oder Epoxyharz,
benutzt. Das Lösungsmittel wurde gewählt, daß es das Bindemittel des Materials mit dem Tonerbild
nicht angriff.
Durch den flüssigen Entwickler nach der Erfindung wird infolge seiner kolloidalen Verteilung der
Tonerteilchen und Tröpfchen ein klares und scharfes Bild erreicht. Dies gilt insbesondere für Halbton-
und Mehrfarbenbilder. Ein vielleicht weniger äugenfälliger Vorteil der Benutzung eines flüssigen Entwicklers
gemäß der Erfindung ergibt sich aus der Tatsache, daß bei geeigneter Auswahl der Trägerflüssigkeit
die geladenen Tonerteilchen dem Ladungsbild in einem Medium dargeboten werden können,
das völlig nichtleitend ist. Wenn ein Halbtonbild reduziert werden soll, können ziemlich kleine
Ladungsunterschiede auftreten, auf die die Tonerteilchen ansprechen müssen. Dieses Ansprechen geht
in einem Medium, das aus nichtpolaren organischen Lösungsmitteln, wie Benzin, Tetrachlorkohlenstoff,
Leichtöl u. dgl., mit einem spezifischen elektrischen Widerstand in der Größenordnung von 1016 bis
1017 Ohm/cm besteht, besonders leicht. Hierbei ist das Medium sogar stärker isoliert als z. B. Luft, und
der hohe spezifische Widerstand wird durch Aufnahme von Feuchtigkeit aus der Atmosphäre nicht
vermindert.
Als Schichtträger der Aufzeichnungsmaterialien wurde Metall oder Papier, als Photoleiter ZnO und
als Bindemittel Polyacrylsäure oder ein Mischpolymerisat aus Methacrylsäure und Vinylacetat verwendet.
Für einen flüssigen Entwickler vom Organosoltyp wurde ein Gewichtsteil Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Mischpolymerisat
(»Saran«, Römpp, Chemielexikon, 4. Auflage, Spalte 3844) als Toner in
100 Gewichtsteilchen Mesityloxyd aufgelöst. Dann wurde unter Rühren 1 Gewichtsteil der Lösung in
20 Gewichtsteilen einer Erdölfraktion dispergiert und mit der Dispersion ein Ladungsbild entwickelt. Nach
dem Trocknen des Tonerbildes wurde es zur Fixierung in der Wärme geschmolzen und der Kontrast
durch Aufbringung von lithographischer Kreide auf das geschmolzene Bild gesteigert.
Zur Steigerung des Kontrastes wurde ein schwarzer organischer Farbstoff dem Toner des Beispiels 1
zugesetzt, bevor man die Lösung in der Erdölfraktion dispergierte. Dann wurde das Bild wie im Beispiel 1
entwickelt und fixiert.
Zur Erläuterung einer Fixierung des Toners durch Erweichen der photoleitfähigen Schicht wurde ein
flüssiger Entwickler zubereitet, indem man ein Volumenteil einer roten Tiefruckfarbe aus einem roten
Pigment, einem Kunststoff und einem Lösungsmittel für das Harz in 500 Volumteilen einer Erdölfraktion
dispergierte. Ein auf einer photoleitfähigen Schicht mit einem Bindemittel aus einem Poly-(acrylsäureester)
befindliches Ladungsbild wurde mit diesem Entwickler entwickelt und die Bildoberfläche an Luft
getrocknet. Das rote Tonerbild wurde durch Eintauchen in Toluol fixiert, wobei letzteres das Bindemittel
erweichte.
Mit demselben Entwickler wurde ein Ladungsbild entwickelt, das sich auf einer photoleitfähigen Schicht
mit einem Bindemittel aus einem Mischpolymerisat aus Methacrylsäure und Vinylacetat (»Elvalan«,
Römpp, Chemie-Lexikon, 4. Auflage, Spalte 1255) befand. Nach Entwicklung und Trocknung an der
Luft war das Tonerbild fixiert. In diesem Fall wurde die Fixierung durch die Einwirkung des Lösungsmittels
der Tiefdruckfarbe auf das Bindemittel der photoleitfähigen Schicht erreicht.
Ein Ladungsbild, das sich auf einer photoleitfähigen Schicht mit einem Bindemittel aus einem
Mischpolymerisat aus Methacrylsäure und Vinylacetat (»Elvalan«, Römpp, Chemie-Lexikon, 4. Auflage,
Spalte 1255) befand, wurde unter Benutzung des Entwicklers gemäß Beispiel 2 entwickelt. Das
Tonerbild war nach Entfernen der Trägerflüssigkeit durch die Wirkung des Mesityloxyds auf das Bindemittel
der photoleitf ähigen Schicht fixiert.
Auf einer Metallplatte mit einer photoleitfähigen Schicht aus Zinkoxyd, dispergiert in Polyacrylsäure,
wurde ein Ladungsbild durch Aufbringen einer Suspension von magnetischem Eisenoxyd in einer Lösung
von Poly-(isopropenylacetat) in Isopropenylacetat und anschließendes Eintauchen in einen Behälter mit
einer Erdölfraktion entwickelt. Der Toner (Eisenoxyd) wurde von den nicht belichteten Bildteilen
elektrostatisch angezogen. Durch 5 Minuten langes Erhitzen auf 180° C wurde sowohl die Erdölfraktion
als auch das Isopropenylacetat entfernt, wodurch das Polyisopropenylacetat die Tonerteilchen fixiert.
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Der Entwickler gemäß Beispiel 5 wurde auf eine Magnetbürste aufgebracht. Dazu wird das magnetische
Eisenoxyd als Toner in eine Lösung von PoIy-(isopropenylacetat) in Isopropenylacetat unter Bildung
einer Suspension eingerührt. Das magnetische Eisenoxyd, das aus mit Eisenoxyd überzogenen
Eisenfeilspänen besteht, trennt sich dabei in seine Bestandteile, d. h., das nichtmagnetische Eisenoxyd
schwimmt ab, während die Eisenfeilspäne von einem eingetauchten Stabmagneten angezogen werden, so 3;,
daß sich die Magnetbürste bildet. Wenn die Magnetbürste durch die Suspension des Eisenoxyds herausgezogen
wird, werden ihre Eisenfeilspäne wieder mit dem Eisenoxyd überzogen. Diese Magnetbürste wird
mehrmals in einer Erdölfraktion gespült und ist gebrauchsfertig, wenn die ablaufende Erdölfraktion
nicht mehr durch emulgiertes Poly-(isopropenylacetat) wolkig getrübt ist.
Mit der Magnetbürste wurde das Ladungsbild entwickelt, während es in einer Erdölfraktion eingetaucht
war. Dabei wird sowohl das Eisenoxyd als auch das Polyisopropenylacetat auf die nicht belichteten
Bildteile übertragen, da die elektrostatische Anziehung zwischen Ladungsbild und Tonerteilchen
(Eisenoxyd) die magnetische Anziehung zwischen Magnetbürste und Tonerteilchen überschreitet. Diese
elektrostatische Anziehung zwischen Ladungsbild und Tonerteilchen wird dadurch unterstützt, daß die
Magnetbürste zum Ladungsbild als Gegenelektrode wirkt. In dem elektrischen Feld zwischen Magnetbürste
und Ladungsbild wird die elektrostatische Anziehung verstärkt.
Sofern das Eisenoxyd nicht die erwünschte Farbe besitzt, bringt man in den Entwickler einen Farbstoff
ein, der in der Erdölfraktion unlöslich, aber in der Tonersuspension löslich ist.
Außer Eisenoxyd können feinverteiltes Eisen, Nickel, Kobalt und deren ferromagnetische Oxyde
oder CuFe2O4 als Toner verwendet werden. Die
Toner dispergiert man in einer Kunststofflösung mit einem polaren Lösungsmittel, und diese Dispersion
emulgiert man dann in einer unpolaren Trägerflüssigkeit. Vorher können die Tonerteilchen mit einem
unlöslichen, thermoplastischen Bindemittel überzogen werden.
In einer vollständigen Lösung von 1 Gewichtsteil Saran in 100 Gewichtsteilen Mesityloxyd wird ein
magnetisches Eisenoxyd als Toner dispergiert und Gewichtsteil dieser Suspension in 20 Gewichtsteile
einer Erdölfraktion als Trägerflüssigkeit eingerührt.
Darauf wird ein Ladungsbild durch Aufbringen des Entwicklers mittels einer Magnetbürste auf das in der
Erdölfraktion eingetauchte Ladungsbild entwickelt. Die Fixierung des Tonerbildes wird durch Schmelzen
des Kunststoffüberzuges des Toners, durch Beschichten des Tonerbildes mit einem transparenten Bindemittel
oder durch Anlösen der photoleitfähigen Schicht erreicht.
Gute Ergebnisse wurden auch erhalten, wenn man statt der Lösung von Saranharz in Mesityloxyd ein
ao Epoxyharz in Isopropenylacetat, Polyisopropenylacetat in Isopropenylacetat oder Epoxyharz in Mesityloxyd
benutzte.
Claims (11)
1. Flüssiger elektrophotographischer Entwickler aus einer Trägerflüssigkeit und einem darin
dispergierten Toner, dadurch gekennzeichnet, daß der Toner aus einer in der Trägerflüssigkeit emulgierten Suspension aus
festen Tonerteilchen in einer mit der Trägerflüssigkeit nicht mischbaren Flüssigkeit besteht.
2. Entwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er Tonerteilchen enthält, die
durch ein anderes Lösungsmittel als die Trägerflüssigkeit erweichbar sind.
3. Entwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er eine mit der Trägerflüssigkeit
nicht mischbare Flüssigkeit enthält, die ein Lösungs- oder Quellmittel für das Bindemittel der
das Ladungsbild tragenden Schicht ist.
4. Entwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er eine mit der Trägerflüssigkeit
nicht mischbare Flüssigkeit enthält, die eine Lösung eines Kunststoffs in einem vorzugsweise
polaren Lösungsmittel ist.
5. Entwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer in der Trägerflüssigkeit
emulgierten Suspension aus magnetischen Tonerteilchen in einer Kunststofflösung besteht.
6. Entwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er eine unpolare Trägerflüssigkeit
enthält.
7. Entwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tonerteilchen aus einem
Farbstoff bestehen.
8. Verfahren zur Entwicklung von Ladungsbildern mit Hilfe einer Magnetbürstenentwicklung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetbürstenentwicklung in einem flüssigen elektrophotographischen
Entwickler nach Anspruch 5 ausgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine sich drehende Magnetbürste
verwendet wird.
10. Verfahren zur Entwicklung von Ladungsbildern mit Hilfe einer Rolle, gegebenenfalls mit
Entfernen überschüssiger Trägerflüssigkeit nach der Entwicklung und gegebenenfalls mit Fixierung
des Tonerbildes durch Erwärmen oder durch Auflösen, dadurch gekennzeichnet, daß ein flüssiger
elektrophotographischer Entwickler nach Ansprach 1 verwendet wird.
11. Verfahren zur Entwicklung von Ladungsbildern mit Hilfe einer Rolle, wobei das Bindemittel
der das Ladungsbild tragenden Schicht durch den flüssigen elektrophotographischenEnt-
10
wickler erweichbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein flüssiger elektrophotographischer Entwickler
nach Anspruch 1 verwendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 903 414; deutsche Auslegeschriften Nr. 1016 722, 1017 911,
092, 1036 279, 1047 616,1097 269;
Journal of Scientific Instruments, 32, S. 74/75 (1955).
609 609/210 8.66 © Bundesdruckerei Berlin
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