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Verfahren zur Herstellung von Rundstricknadeln Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Rundstricknadeln, bei welchem ein im
wesentlichen über seine ganze Länge gleich stark bemessener, aus einem zähen, massiven
Polyamidfaden bestehender, biegsamer Mittelteil, der je eine angestauchte knotenartige
Verdickung im Bereich seiner Enden aufweist, mit seinen den Verdickungen vorgelagerten
Mittelteilenden in Längsbohrungen von aus Metall, vorzugsweise Leichtmetall, bestehenden
Strickenden unter axialer Anpressung der Verdickung an die Stirnfläche des Strickendes
und unter Anwendung radialen Anpreßdruckes auf die Strickenden im Bereich ihrer
Bohrung festgeklemmt wird.
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Bei den nach diesem bekannten Verfahren hergestellten Rundstricknadeln
hat die dem Mittelteilende vorgelagerte knotenartige Verdickung zwar die auch schon
bei Mittelteilen aus Drahtseilen ausgenutzte Wirkung, die sich beim Stricken einstellende
Zone größter Biegung gegenüber dem Berührungsbereich mit den metallischen Strickenden
zurückzuverlegen und dadurch einen vorzeitigen Verschleiß des Mittelteils zu verhindern.
Gegenüber Metallknoten hat jedoch die angestauchte Verdickung eines Polyamidmittelteils
noch die sich aus den Eigenschaften dieses Werkstoffes ergebende besondere Eigenschaft,
eine das Hängenbleiben der Maschen verursachende Spaltbildung an der Einführungsstelle
zu verhindern. Während nämlich die mit einer Zurückverlegung der Stelle stärkster
Biegung zwangläufig einhergehende Vergrößerung des Hebelarmes bei einem aus einem
Drahtseil bestehenden Mittelteil die Neigung zur Spaltbildung vergrößert, wird bei
einem Mittelteil aus Polyamid die bei auftretenden Spannungsunterschieden in der
Druckzone unter Druckspannung stehende Werkstoffmasse des angestauchten Knotens
im Sinne eines Spannungsausgleiches in die Zugzone hinein verdrängt und durch diese
Materialverlagerung die Entstehung eines Spaltes vermieden.
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Trotzdem haben sich die aus diesen Eigenschaften des Polyamids ergebenden
Vorteile hinsichtlich der Vermeidung einer Spaltbildung nicht in vollem Umfang nutzen
lassen, weil sich die knotenartigen Verdickungen bei der Serienfertigung nicht mit
ausreichend hoher Vorspannung beim radialen Einklemmen der Mittelteilenden in der
Bohrung der Strickenden gegen deren Stirnfläche zur Anlage bringen lassen. Zumindest
aber wird eine zunächst bestehende Vorspannung durch die beim Einklemmen der Mittelteilenden
entstehende Kriechbewegung des Werkstoffes mehr oder weniger wieder aufgehoben.
Dadurch reicht die bei Biegebeanspruchungen des Mittelteils in die Zugzone verdrängte
Werkstoffmasse nicht immer dazu aus, bei Abbiegungen des Mittelteils eine Spaltbildung
so vollständig zu verhindern, wie es notwendig wäre, um ein Hängenbleiben des Gestrickes
mit Sicherheit zu vermeiden.
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Diese Erscheinung ließe sich zwar wenigstens teilweise durch eine
Vergrößerung des Knotens ausgleichen, doch läge hierin deswegen keine befriedigende
Lösung, weil eine Durchmesservergrößerung des Knotens das störungsfreie Hinübergleiten
der Maschen von den metallischen Strickenden auf den Mittelteil erheblich behindern
würde.
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Erfindungsgemäß wird die erwähnte nachteilige Spaltbildung dadurch
vermieden, daß bei der Herstellung der Nadeln die Mittelteilenden, deren Längs-
und Querabmessungen auf die Bohrung der Strickenden entsprechend abgestimmt sind,
unter überwindung eines leichten Klemmwiderstandes bis zum Anschlag der knotenartigen
Verdickung an der kalottenförmig abgerundeten Stirnfläche der Strickenden in deren
Bohrung eingeschoben werden und anschließend der Bohrungsrand unter Einschnürung
des Mittelteilendes im. Ansatzbereich der Verdickung einwärts gebördelt wird. Da
Polyamid sehr hohes Querkoutraktionsvermögen und gegenüber Stahl einen etwa 10 000-
bis 100 000mal kleineren Elastizitätsmodul aufweist und damit weitgehende Volumenbeständigkeit
verbunden ist, werden als Folge der erfindungsgemäßen EinschnUrung des Einführungsendes
unmittelbar vor der Verdickung an deren Oberfläche Zugspannungen erzeugt. Diese
bewirken eine Werkstoffverschiebung von beiden Seiten her zur Einschnürungskehle
hin. Umgekehrt wird der Werkstoff im Inneren des Mittelteilendes beiderseits von
der Einschnürungskehle weg und im Sinne der Einstellung eines Spannungs- und Massenausgleichs
in den Zugspännungsbereich an der Oberfläche abgedrängt. Diese Erscheinungen bewirken
eine Verdickung des Mittelteilendes in den an die Einschnürung beiderseits angrenzenden
Bereichen und damit einen hohen axialen Anpreßdruck, mit welchem diese Bereiche
an- dem eingebördelten Bohrungsrand des Strickendes beiderseits anliegen. Innerhalb
der Bohrung führt dies, zumal in Verbindung mit der durch die Längenabstimmung verhinderten
Längung
des-Mittelteilendes, zu einer wirksamen Verbesserung des
Formschlusses und damit zu einer sehr. festen Verbindung zwischen Strickende und
Polyamidfaden. Ferner schiebt sich die knotenartige Verdickung nach Art eines Quellwulstes
auf einen Teil der kalottenförmig abgerundeten Stirnfläche des Strickendes, wodurch
in Verbindung mit dem sich bei Biegebeanspruchungen selbsttätig einstellenden Spannungs-
und Materialausgleich mit Sicherheit, eine Spaltbildung ausgeschlossen wird. .
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Bei Rundstricknadeln ist das Befestigen des biegsamen Mittelteils
in Längsbohrungen von den Strickenden zugeordneten Verbindungsstücken durch radiales
Einschnüren des Bohrungsrandes an sich bekannt. Hierbei wird aber nicht dasselbe
erreicht wie beim erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren, weil weder der biegsame
Mittelteil aus Polyamid oder einem diesem -hinsichtlich-der für die Erfindung wesentlichen
Eigenschaften vergleichbaren Werkstoff besteht noch eine am Mittelteilende anliegende
knotenartige Verdickung vorhanden ist. Abgesehen davon, daß eine radiale Einschnürüng
demzufolge in den an die Kehle beiderseits .angrenzenden Bereichen keine von der
Volumenbeständigkeit des Polyamids herrührende Materialaufweitung hervorrufen würde,
die im Falle der Erfindung erst in Verbindung mit der knotenartigen Verdickung.
die. Spaltbildung verhinderte soll die Einschnürungsnute-auch noch vor dem Einbördeln
des Bohrungsrandes hergestellt werden. Dadurch würden bei einem Mittelteil aus Polyamid
diejenigen Erscheinungen von vornherein nicht auftreten, auf denen die Erfindung
beruht.
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Bei Rundstricknadeln mit metallischen Strickenden und einem biegsamenMittelteil
aus einem Polyamidfaden ist es ferner bekannt, die Stelle größter Biegung gegenüber
dem angrenzenden metallischen Strickende zurückzuverlegen- und die Verbindung dieser
Teile so auszubilden, daß sich beim Abbiegen der Strickenden gegenüber dem Mittelteil
kein das Hängenbleiben der Maschen verursachender Spalt bildet. Zu diesem Zwecke
wird die Verbindung jedoch im Gegensatz zur Erfindung durch ein Gießverfahren hergestellt,
und zwar in der Weise, daß das Polyamid um den rückwärtigen, im Durchmesser verjüngten
und mit Verzahnungsnuten versehenen Schaft der Strickenden in einer Form herumgegossen
wird. Dieses Verfahren zwingt jedoch dazu, daß der auf diesem Wege nur in begrenzter
Länge gießbare Polyamidschaft nach dem Erkalten in dem sich an die Verbindungsstellen
beiderseits anschließenden Mittelteil unter Belassung eines entsprechenden übergangskonus
durch einen Streckpiozeß gleichzeitig gelängt und auf den erforderlichen kleinen
Durchmesser reduziert wird. Dieses Herstellungsverfahren ist umständlich und teuer.
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Eine bevorzugte weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens-besteht
darin, daß der Bohrungsrand durch etwa lotrecht auf die kalottenförmige -Stirnfläche
des Strickendes -einwirkende Verformungskräfte einwärts gebördelt wird. Dadurch
wird auf das Mittelteilende eine zusätzliche, gegen- den Bohrungsgrund hin gerichtete
Schubkraft ausgeübt; die einer aus der Bohrung herausgerichteten Kriechbewegung
des Einführungsendes entgegenwirkt und sowohl die Anpressung der knotenartigen Verdickung
an der Stirnfläche des Strickendes noch vergrößert als auch innerhalb der-Bohrung,
in Verbindung mit der Anlage des Mittelteilendes am Bohrungsgrund,.. zu :einer zusätzlichen
Anstauchung vor dem.innexen. Bördelrand. führt und. damit den Fo!m,-schlußverbessert.
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Ferner kann im vorstehend genannten Fall das Einwärtsbördeln des Bohrungsrandes
durch ein Radialhämmerwerk erfolgen, -womit eine Wärmeentwicklung verbunden ist..
Die entstehende Wärme wird von den metallenen Strickenden weitgehend verlustfrei
unmittelbar auf die Einschnürungsstelle des Mittelteilendes übertragen und dadurch
eine Verbesserung der gegenseitigen Anpassung der zu verbindenden Teile erzielt.
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Schließlich kann das Einwärtsbördeln des Bohrungsrandes unter gleichzeitiger
Einwirkung von Wärme auf den Einschnürungsbereich des Mittelteilendes erfolgen.
Durch die Anwendung von Wärme, und zwar bei Temperatursteigerungen um nur etwa 8
bis 30° gegenüber der Zimmertemperatur, wird während des Einschnürungsvorganges
vorübergehend ein nahezu .vollplastischer Zustand des Polyamids herbeigeführt. Durch
das anschließende Erkalten entsteht ein ausgeglichenes Spannungsbild im Mittelteilende,
durch welches die Tendenz desselben, aus der Bohrung herauszukriechen; herabgemindert
wird.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der
Zeichnung erläutert. In dieser zeigt F i g. 1 eine Gesamtansicht einer Rundstricknadel,
und F i g. 2 einen Längsschnitt der Verbindungsstelle zwischen Strickende und Mittelteil
der Rundstricknadel im vergrößerten Maßstab.
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Die dargestellte Rundstricknadel wird aus den Strickenden 1 und dem
diese verbindenden biegsamen Mittelteil 2 zusammengesetzt. Die massiven Strickenden
1 bestehen aus eloxiertem Aluminium, während der biegsame Mittelteil 2 aus einem
vorzugsweise geglätteten massiven Polyamidfaden gebildet ist.
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Wie insbesondere aus F i g. 2 ersichtlich, weist der Polyamidfaden
2 nahe seinen Enden eine angestauchte lmotenartige Verdickung 3 auf, an die sich
das eigentliche Mittelteilende 2a anschließt. Dieses Ende 2a wird in eine axiale
Bohrung 1a des Strickendes 1 eingeschoben, wobei sowohl der Durchmesser als auch
die Länge der Bohrung derart auf die Abmessungen des Mittelteilendes 2 a abgestimmt
sind, daß nach dem Einschieben des Mittelteilendes in die Bohrung die Basisfläche
3 a des Knotens 3 fest gegen die Stirnfläche des Strickendes 1 anliegt und das Mittelteilende
im wesentlichen spielfrei am Bohrungsgrund endet. Wie .aus F i g. 2 ersichtlich,
ist die Stirnfläche der Strickenden 1 kalottenförmig abgedreht. Unter der
Wirkung etwa lotrecht auf die kalottenförmige Stirnfläche der Strickenden gerichteter
Radialkräfte, deren Wirkungslinien mit den Pfeilen x bezeichnet sind, wird der Bohrungsrand
1 b einwärts gebördelt. Dabei wird eine gegen die Spitze des Strickendes gerichtete
Schubkraftkomponente auf das Mittelteilende ausgeübt. Durch das Bördeln wird das
Mittelteilende im Ansatzbereich der knotenartigen Verdickung eingeschnürt und dadurch
innerhalb der Bohrung festgeklemmt.
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Wie sich aus der Zeichnung ergibt, entspricht der größte Durchmesser
der knotenartigen Verdickung 3 etwa dem Außendurchmesser der Strickenden 1.
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Die Bohrungswandung des Strickendes kann nach dem Einklemmen des Mittelteilendes
und dem Einwärtsbördeln. des Bohrungsrandes zusätzlich an einer oder einigen wenigen
Stellen punktförmig eingedrückt werden, beispielsweise mit einem Dorn, ohne daß
die Gefahr-besteht, daß das Mittelteilende dadurch noch
eine Kriechbewegung
aus der Bohrung heraus vollführt. Durch das Eindrücken wird der Halt des Mittelteilendes
in der Bohrung noch weiter verbessert.