DE1218925B

DE1218925B - Verfahren zur Herstellung der Dekoration von Porzellan, Glas, Steingut u. dgl.

Info

Publication number: DE1218925B
Application number: DEA38928A
Authority: DE
Inventors: Karl Heinz Kluge
Original assignee: ALBRECHT J FA
Current assignee: ALBRECHT J FA
Priority date: 1961-12-04
Filing date: 1961-12-04
Publication date: 1966-06-08

Description

Verfahren zur Herstellung der Dekoration von Porzellan, Glas, Steingut u. dgl. In bekannter Weise werden Glas, Porzellan, Steingut und Emailwaren unter Verwendung keramischer Schiebebilder dekoriert.
Das Spezial-Schiebebilderpapier wird entweder im Offset- oder Flachdruck mit keramischdn Druckfarben oder im Siebdruckverfahren bedruckt. Als Druckmedium für den Offset- oder Flachdruck werden geeignete Druckfirnisse angewendet. Der Auftrag im Offset- oder Flachdruck läßt nur einen sehr farbkörperarmen Druck zu. Als Druckmedium für den Auftrag im Siebdruckverfahren werden sogenannte Drucköle verwendet, die nach dem Stand der Technik meist aus Lösungen von Acrylsäureestern bzw. Methacrylsäureestern bestehen.
Im Siebdruckverfahren bei der Herstellung von keramischen Schiebebildern wird im Gegensatz zum Flachdruckauftrag ein erhabener Druckauftrag erreicht. Die so mit einem Farbdruck versehenen keramischen Schiebebilder werden mit einem sogenannten Filmlack, ebenfalls im Siebdruckverfahren, im Flächendruck überdruckt.
Nach dem Stand der Technik besteben solche Filmlacke in der Hauptsache aus Acrylsäureestern bzw. Methacrylsäureestern, gelöst in geeigneten Lösungsmitteln. Solche Bilder lassen sich nach dem Wässern als Schiebebilder auf die zu dekorierenden keramischen Gegenstände übertragen.
Ein großer Nachteil der nach diesem bekannten Verfahren hergestellten keramischen Schiebebilder ist, daß bei erhabenem Farbauftrag während des Brennvorganges die Farben .aufkochen, da das als Druckmedium verwendete Bindemittel zu stürmisch depolymerisiert. Diese Erscheinung wird hervorgerufen durch die den genannten Mischpolymerisaten beigefügten Weichmacher, die erforderlich sind, da die genannten Mischpolymerisate für sich keine ausreichende Elastizität besitzen.
Zu dieser störenden Erscheinung neigen besonders solche Schmelzfarben, die im Siebdruckverfahren aufgebracht sind. Dabei sind besonders anfällig solche Drucke, die mit großmaschigen Drucksieben angefertigt sind und aus diesem Grunde eine starke Auftragsschicht zeigen.
Die bisherigen Nachteile beim Aufbringen der Schmelzfarben zu beseitigen, bildet den Gegenstand der Erfindung.
Nach Abschluß größerer Versuchsreihen wurde gefunden, daß sich die bisherigen Schwierigkeiten vermeiden lassen, sofern als Anteigmittel für die Schmelzfarben die Lösung eines Polyvinylacetates zur Anwendung kommt.
Während des Brennprozesses depolymerisiert das Polyvinylacetat vollständig ohne störende Gasentwicklung und ohne die Schmelzfarben zu beeinflussen. Es wurde weiter gefunden, daß das nach dem beschriebenen neuen Verfahren hergestellte Anteigmittel ein leichtes und glattes Anpesten der Schmelzfarben ermöglicht. Die so angepasteten Schmelzfarben können direkt auf das Porzellan, die Majolikawaren und die Glaswaren gemalt, gedruckt oder gespritzt werden. Ebenso läßt sich diese angepastete Schmelzfarbe leicht und glatt im Siebdruckverfahren bei der Herstellung von keramischen Abziehbildern verdrucken. Diese Drucke lassen sich ohne Schwierigkeiten mit geeigneten Filmlacken überdrucken.
Beispiel für die Zusammensetzung eines erfindungsgemäßen Anteigmittels 30 kg Polyvinylacetat, 30 kg Butylglycolacetat, 30 kg Terpentinölderivat, 5 kg Diacetonalkohol, 5 kg Butylacetat.
Es wurde weiter gefunden, daß bei der Herstellung von keramischen Abziehbildern nach dem beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren die Drucke mit einem Filmlack, bestehend aus in geeigneten Lösungsmitteln gelöstem Polyvinylacetat, in vorteilhafter Weise überfihnt werden können.
Nach dem übertragen der Bilder auf Glas, Porzellan oder Majolikawaren und dem Einbringen in den; keramischen Schmelzofen depolymerisiert dieser Lackfilm zusammen mit dem Anteigmittel der Schmelzfarben, ohne diese zu beeinflussen und ohne auf der Oberfläche des Materials einen Rückstand zu hinterlassen. Beispiel für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Filmlackes Auf 100 Teile Masse kommen etwa: 45 kg Polyvinylacetat, 40 kg Butylglycolacetat, 10 kg Diacetonalkohol, 5 kg Butylacetat.

Claims

Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung der Dekoration von Glas, Porzellan, Steingut u. dgl. unter Verwendung keramischer Abziehbilder, wobei als Anteigmittel die Lösung eines Polyvinylacetates für das Anpasten der Schmelzfarben zur Anwendung kommt, dadurch gekennzeichnet, daß die so hergestellten Bilder mit einem Filmlack überzogen werden, der aus in geeigneten Lösungsmitteln gelöstem Polyvinylacetat besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr.1155 051, 909 072, 855 407, 898 909; deutsche Auslegeschrift Nr.1080 444; britische Patentschrift Nr. 624 751.