DE1218414B - Verfahren zur Herstellung eines Phosphorsaeuregemisches - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Phosphorsaeuregemisches

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Phosphorsäuregemisches Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Phosphorsäuregemisches aus Orthophosphorsäure und acyclischer Polyphosphorsäure unter Verwendung von nach dem Naßverfahren hergestellter Phosphorsäure (Naßverfahren-Phosphorsäure) als Ausgangsprodukt.
  • Es ist bekannt, daß sich durch Konzentration von reiner Orthophosphorsäure verschiedene entwässerte Phosphorsäurearten ergeben wie etwa Pyrophosphorsäure, Tripolyphosphorsäure, Tetrapolyphosphorsäure, Pentapolyphosphorsäure, Metaphosphorsäure USW.
  • Es ist ferner bekannt, Orthophosphorsäure durch Auslaugen von Phosphorgestein mit einer Mineralsäure herzustellen. Das Erzeugnis wird allgemein »Naßverfahren-Phosphorsäure« genannt. Es enthält eine große Menge von Verunreinigungen. Wird eine solche unreine Naßverfahren-Phosphorsäure neutralisiert, so bilden die metallischen Verunreinigungen gelatinöse Niederschläge. Man hat sich bemüht, die Verunreinigungen aus der unreinen Säure zu entfernen oder die Neutralisierung derart zu steuern, daß sich von dem Produkt abzufilternde körnige Niederschläge ergeben.
  • Handelsübliche »Naßverfahren«-Phosphorsäure wird nach einem Verfahren hergestellt, das im wesentlichen darin besteht, Phosphatgestein (hauptsächlich Calciumphosphat) mit Schwefelsäure zu behandeln, wodurch freie Phosphorsäure und Calciumsulfat gebildet werden. Letzteres, das unlöslich ist, wird von der Säure durch Filtrieren abgetrennt. Obgleich das Verfahren an sich einfach ist, ist es mit vielen Schwierigkeiten und technischen Komplikationen behaftet, und die erhaltene Phosphorsäure ist ein sehr unreines Material, das dunkel gefärbt ist und verhältnismäßig große Mengen gelöster Sulfate und kleinere Mengen an Fluoriden, Fluosilicaten und anderen Salzen des Aluminiums, Magnesiums, Eisens und anderer Metalle sowie suspendiertes organisches Material enthält.
  • Diese Naßverfahrensäure wird im allgemeinen in einer Konzentration zwischen etwa 25 und 52 Gewichtsprozent Phosphor, berechnet als Pentoxyd, erzeugt und gebraucht. Während der Lagerung und des Transports der Säure fallen häufig einige der vorhandenen Verunreinigungen aus und setzen sich am Boden des Behälters ab. Diese Präzipitate sind nachteilig und haben zu einer allgemeinen Praxis der Lieferanten oder Hersteller geführt, den Käufern nur die aus den Transportgefäßen entfernte Säuremenge zu berechnen, wobei das abgesetzte Präzipitat zurückgesandt wird. Die Naßverfahrensäure, wie sie üblicherweise erzeugt und gebraucht wird, ist ferner für Weichstahl bei Zimmertemperatur in hohem Maße korrodierend und für die meisten Baumaterialien, einschließlich rostfreien Stählen, bei erhöhten Temperaturen korrodierend. Die Säure wird deshalb gewöhnlich in mit Gummi oder Polyäthylen ausgekleideten Behältern versandt und in mit Blei, Ziegelstein oder Gummi ausgekleideten Gefäßen gelagert.
  • Die Konzentration der Säure, wie sie üblicherweise gebraucht wird, ist wegen der verhältnismäßig großen Menge Wasser, die sie enthält, zum Versand nicht die wirtschaftlichste. Bisherige Versuche, die Säure in konzentrierterer Form herzustellen und zu gebrauchen, haben häufig fehlgeschlagen, weil sich die Säure irreversibel zu einer harten Masse verfestigte. Aus diesem Grund wird die Säure üblicherweise als verdünnte, korrodierende Flüssigkeit erzeugt und gebraucht.
  • Da die Naßverfahren-Phosphorsäure, wie sie üblicherweise hergestellt wird, Fluor enthält, ist sie zur Verwendung als Phosphatquelle in Tier- und Geflügelfutter ungeeignet.
  • Wird derartige Naßverfahrensäure mit Ammoniak unter Bildung wäßriger Ammoniumphosphatlösungen (z. B. des als »8-24-0« bekannten Düngers, der eine wäßrige Ammoniumphosphatlösung mit einem Gehalt von 8 Gewichtsprozent Stickstoff und 24 Gewichtsprozent Phosphor, berechnet als P205, ist) behandelt, so werden die in der Säure vorhandenen Verunreinigungen aus der Lösung in Form gelatinöser Präzipitate ausgefällt, und es ist praktisch unmöglich, fliese von der wäßrigen Phase durch Filtrieren oder andere übliche Methoden zur Trennung von Festsubstanzen und Flüssigkeiten abzutrennen. Solche ausgefallenen Verunreinigungen beeinträchtigen den Düngewert des Ammoniumphosphats in keiner Weise (es wird sogar angenommen, daß sie selbst Nähreigenschaften für Pflanzen besitzen), doch setzen sie sich auf dem Boden der Lagerungsgefäße ab und verstopfen die Leitungen und die Vorrichtungen, die zum Aufbringen des Produkts auf den Boden verwendet werden. Diese Verunreinigungen machen die wäßrige Ammoniumphosphatlösung tixotrop und führen häufig dazu, daß sich die Lösung als festes Gel absetzt, wodurch ihre Handhabung in flüssiger Form unmöglich wird.
  • Die bisherigen Versuche, wäßrige Lösungen von Ammoniumphosphat aus Naßverfahren-Phosphorsäure herzustellen, waren im allgemeinen darauf gerichtet, die Säure zu reinigen, oftmals durch Ausfällung und Entfernung der Verunreinigungen als unlösliche Salze. Diese Methoden haben keine weitverbreitete Anwendung gefunden, da sie kompliziert durchzuführen und kostspielig sind. Sie setzen auch den Nährwert des Produkts, bezogen auf denjenigen der Säure, auf Grund eines Verlustes an Phosphor sowie der Entfernung der ausgefallenen Verunreinigungen, die selbst Pflanzennährstoffe sind, herab.
  • Aus diesen Gründen wird praktisch das gesamte aus Naßverfahren-Phosphorsäure hergestellte Ammoniumphosphat in fester Form erzeugt und in den Handel gebracht. Die mit dem Eindampfen des wäßrigen Materials zur Herstellung eines Trockenprodukts verbundenen Kosten und der Umstand, daß ein solches Produkt bröckelig und hygroskopisch und somit schwierig zu verpacken und zu lagern ist, haben die Verwendung der Naßverfahrensäure zur Herstellung von Ammoniumphosphat für Düngezwecke und andere Zwecke stark eingeschränkt.
  • Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Phosphorsäuregemisch unter Verwendung von Naßverfahren-Phosphorsäure als Ausgangsprodukt herzustellen, aus dem ohne die angegebenen Mängel wäßrige Lösungen von Ammoniumphosphat gewonnen werden können, die als flüssige Düngemittel brauchbar sind.
  • Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, aus Naßverfahren-Phosphorsäure ein praktisch wasserfreies Phosphorsäuregemisch herzustellen, das unter Bildung wäßriger Ammoniumphosphatlösungen und harter, nichthygroskopischer, fester Ammoniumsalze neutralisiert werden kann.
  • Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein praktisch wasserfreies Phosphorsäuregemisch in Form einer nichtkorrodierenden Flüssigkeit zu erhalten.
  • Ein solches Phosphorsäuregemisch wird erfindungsgemäß dadurch gewonnen, daß Naßverfahren-Phosphorsäure, die 1 bis 10 Gewichtsprozent Metallverunreinigungen gelöst enthält, konzentriert wird, bis das Molverhältnis von Wasser zu Phosphor (als P205 berechnet) zwischen etwa 2,1 und 3,5 liegt und bis die Säure eine Menge acyclischer Polyphosphorsäure enthält, die der folgenden Gleichung entspricht: worin P205poly = Mol P205 als Polyphosphorsäure je 100 g Säure, P205ortho = Mol P205 als Orthophosphorsäure je 100 g der Phosphorsäure, M = Gesamtmenge der nichtflüchtigen Metallverunreinigungen in Grammatomen je 100 g der Phosphorsäure, a = mittlere Wertigkeit der nichtflüchtigen Metallverunreinigungen, worin die Atomsymbole die Grammatome der entsprechenden Metalle je 100 g der Phosphorsäure darstellen und K =nicht größer als 0,5 - 10-2 ist. Es wurde gefunden, daß Eisen- und Aluminiumionen, die als vorwiegende Verunreinigungen in Naßverfahren-Phosphorsäure vorhanden sind, gelatinöse Präzipitate bilden, die die hergestellten Ammoniumsalzlösungen tixotrop und gelatinös machen. Andere als Verunreinigungen in Naßverfahren-Phosphorsäure vorhandene Metallionen, wie beispielsweise Kupfer-, Chrom-, Magnesium-, Zinkionen u. dgl., bilden in ammoniakalischen Lösungen körnige Präzipitate. Es wurde weiterhin, gefunden, daß die Bildung der gelatinösen Eisen- und Aluminiumausfällungen dadurch verhindert werden kann, daß die Säure zur Austreibung der flüchtigen Verunreinigungen erhitzt und anschließend acyclische Polyphosphorsäure in der Säure gebildet wird. Die an= deren Metallverunreinigungen in der Säure kann man ausfallen lassen und von der Säure durch einfaches Absetzenlassen, Zentrifugieren oder Filtrieren abtrennen. Vorzugsweise wird jedoch die Ausfällung dieser Metalle ebenso verhindert, indem in der Säure eine zusätzliche Menge acyclischer Polyphosphorsäure gebildet wird.
  • Es wurde ferner gefunden, daß die Neigung der Säure, Festbestandteile abzuscheiden und sich irreversibel zu einer harten Masse zu verfestigen, dadurch verhindert werden kann, daß die Naßverfahrensäure zu einer praktisch wasserfreien Phosphorsäure eingeengt wird, die den genannten Gehalt an acyclischer Polyphosphorsäure besitzt. Diese wasserfreie Phosphorsäure kann unter Bildung klarer Ammoniumphosphatlösungen neutralisiert werden, die frei von Präzipitaten sind. Diese wasserfreie Säure hat auch noch andere, im folgenden noch beschriebene, außerordentlich günstige Eigenschaften.
  • Polyphosphorsäure ist im Rahmen vorliegender Beschreibung ein allgemeiner Ausdruck für Phosphorsäuren, die weniger Konstitutionswasser als Orthophosphorsäure besitzen. Während Orthophosphorsäure 1 Atom Phosphor je Molekül enthält und ein theoretisches Molverhältnis von Wasser zu Phosphorpentoxyd von 3,0 oder mehr besitzt, haben Polyphosphorsäuren 2 oder mehr Atome Phosphor in einer Ketten- oder Ringstruktur in abwechselnder Folge mit Sauerstoff und weisen ein theoretisches Molverhältnis von Wasser zu Phosphorpentoxyd von weniger als 3 auf. Polyphosphorsäure gibt es in zwei Hauptformen, die acychsche Form und die cyclische Form, die im allgemeinen Metaphosphorsäure genannt wird. Die acyclische Form, die durch begrenzte Dehydratation der Orthophosphorsäure erhalten wird, besteht aus einzelnen Ketten von Phosphor- und Sauerstoffatomen begrenzter Länge und besitzt ein theoretisches Molverhältnis von Wasser zu Phosphorpentoxyd zwischen 2 und 3. In. Metaphosphorsäure, die aus der acyclischen Form durch weitere Dehydratation entsteht, ist die Kette endlos, wobei Ringstruktoren gebildet sind. Metaphosphorsäuren haben theoretische Molverhältnisse von Wasser zu Phosphorpentoxyd von 2 oder weniger. Bei der Durchführung der Erfindung wird die acyclische Form durch Konzentrieren der Orthoform gebildet, doch wird die Konzentrierung oder Dehydratation der Säure vor Bildung der Metaform abgebrochen, da diese Form für die Verhinderung der Bildung von Präzipitaten in neutralen Salzlösungen nicht nur unwirksam ist, sondern Metaphosphorsäure auch mit den Metallverunreinigungen Salze bildet, die in der Säure ebenfalls unlöslich sind.
  • Die empirische Formel für die gewünschte acyclische Polyphosphorsäure ist: Hu + 2Pnoß n+ 1 ° worin H Wasserstoff, P Phosphor und O Sauerstoff bedeutet und h größer als 1 ist.
  • Ist n = 2, so wird die Form gewöhnlich als Pyrophosphorsäure bezeichnet; ist n = 3, so handelt es sich um Tripolyphosphorsäure.
  • Sollen nur neutrale Salzlösungen aus Naßverfahren-Phosphorsäure hergestellt werden, die als Flüssigkeiten behandelt werden können, so können zwei Säuretypen verwendet werden; der erste Typ, der im nachfolgenden als eine nicht im Gleichgewicht befindliche Säure bezeichnet wird, besteht aus einem Gemisch der acyclischen Polyphosphorsäure, Orthophosphorsäure und Wasser, das in einer ausreichenden Menge vorhanden ist, um die Polyphosphorsäure zur Orthoform zu hydrolysieren. Diese Säure kann eine durchschnittliche Konzentration aufweisen, die nicht wesentlich größer als die der Naßverfahren-Phosphorsäure ist, aus der sie hergestellt wird und von deren Eigenschaften sie sich hauptsächlich durch ihre Fähigkeit unterscheidet, wäßrige Salzlösungen zu bilden, die frei von Aluminium- und Eisenpräzipitaten und vorzugsweise sogar frei von allen Niederschlägen sind. Da sich ihre Zusammensetzung nicht im Gleichgewicht befindet, ist diese Säure instabil, und bei längerer Lagerung vor der Neutralisation ist eine Hydrolyse der Phosphorsäure zur Orthoform möglich, was einen Verlust ihrer Fähigkeit, wäßrige Salzlösungen zu bilden, zur Folge hat. Die aus dieser Säure vor Auftreten einer merklichen Hydrolyse gebildeten Lösungen sind jedoch stabil, da die Hydrolysegeschwindigkeit von Polyphosphaten zu Orthophosphaten bei neutralen pH-Werten vernachlässigbar ist. Es können zwar klare, wäßrige Salzlösungen mit der im vorstehenden beschriebenen, nicht im Gleichgewicht befindlichen Phosphorsäure erhalten werden, doch wurde gefunden, daß der Säure zusätzliche außerordentlich günstige Eigenschaften verliehen werden können, wenn die Gesamtmasse derselben so weit konzentriert wird, daß sie den genannten Gehalt an acyclischer Polyphosphorsäure mit einer im Gleichgewicht befindlichen Zusammensetzung erreicht. Der Ausdruck »wasserfreie flüssige Phosphorsäure« wird im folgenden zur Bezeichnung dieser Säure verwendet, da sie, obgleich sie etwas freies Wasser enthalten kann, in dem Sinne wasserfrei ist, daß sie über den maximalen Gehalt an Orthophosphorsäure hinaus konzentriert wurde. Eine weitere Konzentrierung der Säure führt zu einer Erhöhung der Menge an Polyphosphorsäure. Da diese Säure als eine praktisch nichtkorrodierende Flüssigkeit erhalten wird, die eine hohe Säurekonzentration aufweist, werden die mit dem Transport und der Handhabung einer größeren Menge der verdünnteren Naßverfahren-Phosphorsäure in korrosionsbeständigen Vorrichtungen verbundenen Kosten beträchtlich herabgesetzt.
  • Naßverfahren-Phosphorsäure kann zur Erzielung der erforderlichen Menge acyclischer Polyphosphorsäure auf verschiedenen Wegen behandelt werden. Da die gewünschte acyclische Polyphosphorsäureform ein Zwischenglied bei der Konzentrierung zwischen der in Naßverfahrensäure vorhandenen Orthoform und der hochgradig dehydratisierten Metaform ist, kann sie bequem durch Konzentrierung der gesamten oder eines Teils der Naßverfahren4Phosphorsäure gebildet werden. Die Säure kann zur Vertreibung der flüchtigen Verunreinigungen, Kieselsäure und Fluor, erhitzt und anschließend kann wasserfreies Phosphorpentoxyd zugesetzt werden, um die Säure zur Bildung der acyclischen Polyphosphorsäure ausreichend zu konzentrieren. Vorzugsweise wird die Säure jedoch unter Atmosphärendruck oder unteratmosphärischem Druck erhitzt, um einen ausreichenden Anteil derselben zu dehydratisieren und die acyclische Polyphosphorsäure in situ zu bilden. Wird durch Erhitzen eingeengt, so kann die gesamte Masse der Naßverfahrensäure gleichmäßig erhitzt werden, um die praktisch wasserfreie, flüssige Säure mit der genannten Menge an acyclischer Polyphosphorsäure im Gleichgewichtszustand zu erzeugen, wobei der Rest der Säure hauptsächlich aus Orthophosphorsäure und etwas Wasser besteht. Die nicht im Gleichgewicht befindliche Säure kann ebenfalls durch Erhitzen der gesamten Masse der Naßverfahren-Phosphorsäure unter solchen Bedingungen erhalten werden, daß die acyclische Polyphosphorsäureform nur in der den Heizvorrichtungen benachbarten Säure gebildet wird. Gewünschtenfalls kann die Masse der Naßverfahrensäure auch geteilt und ein Teil derselben ausreichend konzentriert und mit dem nicht erhitzten. Teil unter Bildung der nicht im Gleichgewicht befindlichen Säure vermischt werden.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Säuren werden nun im einzelnen beschrieben, wobei die Grenzen ihres Gehalts an acyclischer Polyphosphorsäure und ihr Einfluß auf die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Säuren dargelegt werden.
  • Zunächst sei das erfindungsgemäße Verfahren in seinen allgemeinen Grundzügen betrachtet. Es läßt sich zur Herstellung der nicht im Gleichgewicht befmdlichen Säure und der praktisch wasserfreien Phosphorsäure anwenden. Die Säure, die der Behandlung unterworfen wird, ist die im vorstehenden beschriebene Naßverfahrensäure, die die verschiedenen normalerweise vorhandenen metallischen Verunreinigungen, wie Eisen, Aluminium, Magnesium, Chrom, Vanadium, Zink, Kupfer u. dgl., in Form von Sulfaten, Fluoriden, Phosphaten u. dgl, enthält. Diese metallischen Verunreinigungen fallen im allgemeinen als unlösliche Orthophosphate aus, wenn die Säure mit einer geeigneten Base, z. B. Ammoniumhydroxyd oder einem Alkalihydroxyd, neutralisiert wird. Eine vollständige Beschreibung einer solchen Säure und der Verfahren, durch welche sie hergestellt wird, findet sich in »Phosphoric Acid, Phosphates and Phosphate Fertilizers« von W. H. W a g g a m a n, 2. Auflage, S. 174 bis 208 (Rheinhold Publishing Corp., 1952). Eine solche Säure ist sowohl in verdünnter als auch in »konzentrierter« Form im Handel, mit einem Gehalt von etwa 25 bis 35 bzw. etwa 35 bis 55 Gewichtsprozent P205. Es kann jede Konzentration verwendet werden. In den meisten Fällen ist es jedoch wirtschaftlicher, als Ausgangssubstanz die Säure in der vorerwähnten »konzentrierten« Form zu verwenden.
  • Eine vorteilhafte erfindungsgemäße Wärmebehandlung besteht darin, die Naßverfahren-Phosphorsäure auf eine Temperatur über etwa 100° C bei überatmosphärendruck, Atmosphärendruck oder herabgesetztem Druck zu erhitzen, um die flüchtigen Verunreinigungen, z. B. Kieselsäure und Fluor, zu entfernen. Das Erhitzen kann chargenweise oder kontinuierlich erfolgen. Während des Erhitzens tritt eine reichliche Freisetzung von weißen Dämpfen, die Kieselsäure, Fluor und etwas Wasser aus der Säure enthalten, auf. Nach Aufhören der Entwicklung dieser Dämpfe, die sich im allgemeinen innerhalb von 1 bis 15 Minuten bilden, kann das Erhitzen abgebrochen und die weitere Konzentrierung der Säure durch Zugabe von wasserfreiem Phosphorpentoxyd oder einer stärker konzentrierten Säure bewirkt werden. Vorzugsweise wird das Erhitzen der Säure jedoch fortgesetzt, um weitere Mengen Wasser auszutreiben und die genannte Menge Polyphosphorsäure zu bilden. Da die Säure durch das Erhitzen von Fluor praktisch befreit wird, wird sie für die Verwendung als Phosphatquelle in Tier- und Geflügelfutter geeignet.
  • Ist die Herstellung von flüssigen, neutralen Salzlösungen aus einem erfindungsgemäß hergestellten Phosphorsäuregemisch beabsichtigt, so ist bei Einhaltung der genannten Bedingungen die Minimalmenge an acyclischer Polyphosphorsäure diejenige Menge, die verhindert, daß sich gelatinöse Ausfällungen, hauptsächlich Aluminium- und Eisenorthophosphat, in einer solchen Menge bilden, daß die Säure nicht fließfähig wird. Diese Menge beträgt etwa 2 Grammatome Phosphor als Polyphosphorsäure je Grammatom Aluminium und Eisen. Bei diesem Konzentrationsminimum an Polyphosphorsäure werden zwär unlösliche Präzipitate mit den verbleibenden Metallverunreinigungen gebildet, doch sind diese Ausfällungen körnig und können leicht durch Absetzenlassen oder Filtrieren abgetrennt werden. Vorzugsweise ist die Menge an gebildeter acyclischer Polyphosphorsäure größer als die im vorstehenden genannte Minimalmenge und zur Verhinderung der Bildung aller Präzipitate ausreichend. Wie im vorstehenden erwähnt, kann die Polyphosphorsäure in der Naßverfahren-Phosphorsäure durch Erhitzen gebildet und das Säureprodukt eine nicht im Gleichgewicht befindliche Säure sein, die eine mittlere Konzentration und Eigenschaften aufweist ähnlich der unbehandelten Naßverfahrensäure mit der Ausnahme, daß sie unter Bildung fließfähiger und vorzugsweise klarer Salzlösungen neutralisiert werden kann. Vorzugsweise wird die Naßverfahrensäure zur Herstellung der praktisch wasserfreien, flüssigen Phosphorsäure erhitzt und eingeengt, die als solche in den Handel gebracht oder zur Herstellung von wäßrigen und festen Düngemitteln durch Neutralisation mit Ammoniak verwendet werden kann.
  • Es wurde gefunden, daß, falls die acyclische Polyphosphorsäure in der wasserfreien, flüssigen Phosphorsäure nicht in einer ausreichenden Menge im Überschuß über die zur Vermeidung der Ausfällung des Eisens und Aluminiums erforderlichen Menge vorliegt, die in der Säure vorhandenen Metallverunreinigungen als Orthophosphate ausfallen und bewirken können, daß sich die wasserfreie, flüssige Phosphorsäure verfestigt. Dies ist völlig unerwartet, da Metallorthophosphate bekanntlich eine hohe Löslichkeit in Säuren besitzen. Tritt diese Ausfällung auf, so besteht der einzige Weg, das Präzipitat aufzulösen, darin, die Säure durch Zugabe großer Wassermengen zu verdünnen oder auf etwa 150 bis 200°C zu erhitzen. Das Erhitzen auf solche Temperaturen ist gewöhnlich untragbar, und das Verdünnen macht die Säure korrodierend und alle günstigen Eigenschaften der konzentrierten Säure zunichte. Das Problem wird durch die Gefahr, die Ausfällung der Metallorthophosphate für ein Gefrieren der Säure zu halten, erschwert. Wenn sich die Säure zu verfestigen beginnt, so zieht man leicht hieraus den Schluß, daß sie sich unterhalb ihres Gefrierpunktes befindet, und erhitzt. Ein Erhitzen der Säure setzt jedoch nur ihre Viskosität herab und erhöht, wenn die Verfestigung durch Ausfallen von Metallorthophosphaten bedingt ist, die Geschwindigkeit der Ausfällung bis die gesamte Masse der Säure zu einer harten Festsubstanz geworden ist. Aus diesen Gründen ist es wichtig, daß die Konzentration der Säure größer als die zur Verhinderung der Ausfällung der Metallverunreinigungen minimal erforderliche Menge ist. Diese Konzentration ist auch ausreichend, um die Bildung von Präzipitaten in neutralen Salzlösungen, wie sie üblicherweise aus der Säure hergestellt werden, z. B. »8-24-0«, zu verhindern.
  • Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen erläutert.
  • F i g. 1 zeigt den Gehalt an Polysäure, die Korrosionsgeschwindigkeit und die Viskosität einer aus Naßverfahrensäure stammenden, im Gleichgewicht befindlichen Phosphorsäure als Funktion ihrer durchschnittlichen Konzentration, ausgedrückt als Molverhältnis von Wasser zu Phosphor, berechnet als P205; F i g. 2 zeigt den Gefrierpunkt der Phosphorsäure durch eine Kurvenschar bei 0, 4 und 8 Gewichtsprozent Verunreinigungen; F i g. 3 erläutert die Wirkung der in Naßverfahrensäure vorhandenen Metallverunreinigungen auf die Konzentration der Phosphorsäure, die erforderlich ist, um das Gelieren der aus ihr erhaltenen Salzlösungen und die Ausfällung der Metallverunreinigungen in der Säure und/oder in den aus ihr hergestellten Salzlösungen zu verhindern; F i g. 4 gibt eine Kurvenschar wieder, die die Säurekonzentration zeigt, die erforderlich ist, um die Bildung von Präzipitaten in der Säure und/oder in den aus ihr hergestellten Salzlösungen für jede der in Naßverfahrensäure vorhandenen verschiedenen nichtflüchtigen Metallverunreinigungen zu verhindern; F i g. 5 zeigt den Wert von K, einer im nachstehenden beschriebenen Löslichkeitskonstanten, als Funktion der Konzentration einer Naßverfahrensäure; F i g. 6 und 7 erläutern ein System für die erfindungsgemäße Behandlung von Phosphorsäure; F i g. 8 zeigt ein System zur Herstellung einer wäßrigen Ammoniumsalzlösung aus erfindungsgemäß behandelter Naßverfahren-Phosphorsäure.
  • An Hand der F i g. 1 werden nun die bei der Herstellung einer praktisch wasserfreien Phosphorsäure aus Naßverfahrensäure auftretenden Änderungen beschrieben. Punkt a auf der Viskositätskurve siellt eine unbehandelte Naßverfahren-Phosphorsäure dar, die 6,5 Gewichtsprozent Verunreinigungen und etwa 53,5 Gewichtsprozent Phosphor, als Phosphorpentoxyd, enthält. Das Molverhältnis von Wasser zu Pentoxyd dieser Säure beträgt 6,2. Wird die Säure erhitzt, so werden Kieselsäure, Fluor und Wasser ausgetrieben, und die Säureviskosität steigt, wie gezeigt, fortschreitend. Nach Erreichen eines Molverhältnisses von Wasser zu Pentoxyd von etwa 4,0 sinkt die Korrosivität der Säure rasch, bis die Säure bei einem Molverhältnis von Wasser zu Pentoxyd zwischen etwa 3,3 und etwa 3,6 praktisch nichtkorrodierend ist. Bei einem Molverhältnis von Wasser zu Pentoxyd von 3,6 beginnt sich die acyclische Form von Phosphorsäure zu bilden; die Säurezusammensetzung in Mol P205 in Form der Polyphosphorsäure je 100 g Gesamtsäure, ist durch die gestrichelte Kurve gezeigt. Die Bildung der Polysäure ist von einem raschen Anstieg der Viskosität der Säure begleitet, und es folgt ihr ein Anstieg der Korrosivität der Säure. Der Anstieg der Viskosität ist zum Teil durch die Bildung der acyclischen Polyphosphorsäure und zum Teil durch die vorhandenen Metallverunreinigungen bedingt. Es wurde gefunden, daß bezüglich der Metallverunreinigungen das Vorhandensein von Aluminium den größten Anstieg der Viskosität hervorruft.
  • Wie im vorstehenden erwähnt, beträgt die maximale Konzentration in der erfindungsgemäß hergestellten wasserfreien Phosphorsäure etwa 2,0 Mol Wasser je Mol Pentoxyd, da bei höheren Konzentrationen Metaphosphorsäure gebildet wird, die die Verunreinigungen als unlösliche Metaphosphate ausfällt. Die Korrosionsgeschwindigkeit der wasserfreien Phosphorsäure beträgt jedoch vorzugsweise bei 52° C nicht mehr als etwa 0,38 mm je Jahr. Aus F i g. 1 ist ersichtlich, daß zur Aufrechterhaltung dieser Korrosionsgeschwindigkeit nicht bis zu einem Molverhältnis von Wasser zu Pentoxyd von etwa 2,8 oder darunter konzentriert werden sollte. Es sei bemerkt, daß sich die Polysäure in der im Gleichgewicht befindlichen Säure bei einem Molverhältnis von Wasser zu P205 von 3,6 zu bilden beginnt, d. h. in einer Säure, die etwa 95 Gewichtsprozent Orthophosphorsäure und noch etwa 5 Gewichtsprozent ungebundenes Wasser enthält. Obgleich diese Zusammensetzung etwas freies Wasser enthält, wird die Säure hier als eine praktisch wasserfreie Säure bezeichnet, da sie in dem Sinne wasserfrei ist, daß sie ihre maximale Konzentration an Orthophosphorsäure erreicht hat, und eine weitere Konzentrierung den Polysäuregehalt erhöht.
  • In F i g. 2 ist der Gefrierpunkt der Säure als Funktion ihrer Konzentration gezeigt. Naßverfahrensäure, wie sie üblicherweise in den Handel gebracht wird, hat einen Gefrierpunkt unter -10° C. Wenn die Säure konzentriert wird, steigt der Gefrierpunkt auf etwa 29° C bei einem Molverhältnis von Wasser zu P205 von etwa 4,24, sinkt dann auf etwa 22° C bei etwa einem Molverhältnis von Wasser zu P205 von etwa 3,4, steigt wieder auf etwa 42° C bei einem Molverhältnis von Wasser zu P205 von etwa 3,0 und sinkt dann auf etwa 16° C bei etwa 2,55 Mol Wasser je Mol Pentoxyd. Ein weiteres Konzentrieren erhöht den Gefrierpunkt der Säure auf etwa 70° C bei einem Molverhältnis von Wasser zu Pentoxyd von etwa 2,0. Die erniedrigende Wirkung, die Verunreinigungen auf den Gefrierpunkt haben, ist auch durch die Kurven c und d gezeigt, welche den Gefrierpunkt von Säuren angeben, die 4 bzw. 8 Gewichtsprozent Verunreinigungen, wie sie üblicherweise in Naßverfahrensäure gefunden werden, enthalten. Es sei erwähnt, daß die Säure innerhalb eines beträchtlichen Teils des Polyphosphorsäurebereichs, d. h. bei einem Molverhältnis von Wasser zu P205 von weniger als etwa 3,6, einen Gefrierpunkt besitzt, der meist über den Umwelttemperaturen liegt. Trotz ihres hohen Gefrierpunktes ist die Säure gewöhnlich bei Zimmertemperatur eine Flüssigkeit, da sie ohne Kristallisation unterkühlt werden kann. Kristallisiert die Säure, so kann sie durch bloßes Erhitzen auf eine Temperatur über ihren Gefrierpunkt in Flüssigkeit umgewandelt werden. In Fällen, in denen es nicht zweckmäßig ist, die Säure zu erhitzen, kann der Gefrierpunkt auf eine Temperatur unterhalb der erwarteten Minimaltemperatur durch Zugabe eines den Gefrierpunkt erniedrigenden Mittels herabgesetzt werden. In dieser Beziehung ist es wichtig, die Bildung einer unlöslichen Ausfällung mit den Metallverunreinigungen in der Säure zu verhüten, die durch bloße Beobachtung des Gefrierens der Säure nicht unterscheidbar ist. Die Zugabe von den Gefrierpunkt herabsetzenden Mitteln zu der Säure vermag diese Verfestigung nicht zu verhindern, und der Versuch, die feste Masse durch Erhitzen aufzutauen, beschleunigt die Verfestigung, bis eine harte Masse erhalten ist. Demzufolge soll der Polysäuregehalt der erfindungsgemäßen praktisch wasserfreien Säure ausreichend sein, um diese Verfestigung zu verhindern, bestimmt nach der irii vorstehenden angeführten Gleichung. .
  • In F i g. 3 ist die Konzentration einer Naßverfahrensäure, die zur Verhinderung des Gelierens der aus ihr hergestellten neutralen Salzlösungen erforderlich ist, als Funktion des Gehalts der nichtflüchtigen Metallverunreinigungen in der Säure in Gewichtsprozent gezeigt. Ferner ist die Konzentration gezeigt, die erforderlich ist, um die Bildung von Ausfällungen in der praktisch wasserfreien Säure sowie in aus ihr hergestellten neutralen Salzlösungen zu verhindern. Die Steilheit und Lage dieser Kurven hängt von den Mengenverhältnissen der Verunreinigungen ab. Die Kurven der F i g. 3 wurden für eine Naßverfahrensäure mit den folgenden Mengenverhältnissen der Verunreinigungen, ausgedrückt als Oxyde, angefertigt.
    Gewichtsprozent
    Eisen ......................... 19,3
    Aluminium .................... 66,0
    Magnesium .................... 2,0
    Zink .......................... 4,4
    Chrom ........................ 3,6
    Vanadium .................... 4,7
    F i g. 4 erläutert die Säurekonzentration, die zur Verhütung der Ausfällung von Metallorthophosphaten für eine Reihe üblicherweise als Verunreinigungen in Naßverfahrensäure vorkommender Metalle notwendig ist. Aus dieser Gruppe von Kurven ist ersichtlich, daß Magnesium eine viel höhere Säurekonzentration zur Verhütung der Ausfällung erfordert als die gleiche Menge anderer Metallverunreinigungen. 1 Grammatom Magnesium erfordert 6mal so viel Grammatome Phosphor in Form von Polyphosphorsäure als 1 Grammatom Eisen oder Aluminium. Die selektive Entfernung von einem Grammatom Magnesium würde daher den erforderlichen Gehalt an acyclischer Polyphosphorsäure um das 6fache der durch die Entfernung von 1 Grammatom Eisen oder Aluminium erhaltenen Erniedrigung herabsetzen. Die selektive Entfernung von Magnesium kann in jeder beliebigen geeigneten Weise, beispielsweise durch Ionenaustausch oder durch Elektroabscheidung des Magnesiums, erzielt werden. Um die letztere Methode für Magnesium selektiv zu gestalten, kann um die Kathodenzelle eine geeignete Membran, die nur für Magnesiumionen permeabel ist, angebracht werden.
  • Es wurde gefunden, daß Magnesium selektiv aus der verdünnten Naßverfahrensäure dadurch entfernt werden kann, daß die Säure über ein Kationenaustauscherharz unter geeigneten Bedingungen, beispielsweise Atmosphärendruck und Umwelttemperatur, geleitet wird. Dies steht im Gegensatz zu der allgemeinen Annahme, daß dreiwertige Ionen durch Ionenaustauscherharze stärker adsorbiert werden als zwei- und einwertige Ionen (vergleiche z. B. »Ion Exchange« von Walton, 1949, S: 13 bis 16). Es war daher zu erwarten, daß Ionenaustauscher aus der Naßverfahrensäure Aluminium- und Eisenverunreinigungen bevorzugt gegenüber Magnesium entfernen würden. Es wurde jedoch gefunden, daß durch Leiten der Säure über ein übliches Kationenaustauscherharz Magnesium bevorzugt gegenüber Aluminium und Eisen entfernt wird. Die Entfernung des Magnesiums in dieser Weise ist besonders vorteilhaft, wenn die Säure einen ausreichend hohen Gehalt an Verunreinigungen besitzt, d: h. auf einen Korrosionsbereich konzentriert werden muß, um die Ausfällung der Verunreinigungen zu verhindern, d. h. auf ein Molverhältnis von H20: P205 von weniger als etwa 2,8. Die Entfernung von einigen der Verunreinigungen, insbesondere von Magnesium, setzt den Konzentrierungsgrad auf ein Verhältnis herab, das größer als etwa 2;8 ist, und ermöglicht die Herstellung einer wasserfreien Säure, die noch eine überwiegende Menge der Metallverunreinigungen enthält, jedoch nicht korrodierend ist.
  • Zur Entfernung von Magnesiumionen kann man jedes beliebige der bekannten Materialien verwenden, die wasserunlöslich und fähig sind, ein Wasserstoffion gegen ein Metallion auszutauschen. Insbesondere kann man die kohlenstoffhaltigen Wasserstoffzeolithe verwenden, wie sie in »Transactions of the American Society of Mechanical Engineers«, Mai 1958, S. 315 bis 325, beschrieben sind, oder jedes beliebige der verschiedenen Phenol-Aldehyd-Harze oder Phenolsulfonsäure-Aldehyd-Harze. Diese Materialien sind zum Austausch eines Wasserstoffions gegen ein Metallion selbst dann befähigt, wenn die perkolierende Lösung bereits ziemlich konzentriert an Säure ist. Es wurde gefunden, daß Lösungen mit einem pH-Wert von 1,0 noch zum Austausch von Metallionen gegen Wasserstoffionen befähigt sind.
  • Bei Verwendung dieser Ionenaustauschermaterialien, wie beispielsweise kohlenstoffhaltigen Wasserstoffzeolithen, wird die Flüssigkeit vorzugsweise durch ein Bett des Materials geleitet. Es ist jedoch nicht wesentlich, daß dies auf diese Weise geschieht. Wichtig ist, daß die Flüssigkeit und das Behandlungsmaterial in innigen Kontakt gebracht werden. Dies kann beispielsweise durch Vermischen des Materials mit der Flüssigkeit und anschließendes Abtrennen, beispielsweise durch Sieben, Walzdekantieren, Zentrifugieren, Filtrieren u. dgl., erzielt werden. Bei jedem solchen Verfahren muß natürlich auf die Brüchigkeit des Ionenaustauschermaterials geachtet werden.
  • Wenn bei der Verwendung dieser Materialien Prüfungen zeigen, daß merkliche Mengen der Kationen, die entfernt werden sollen, in die behandelte Flüssigkeit durchtreten, so muß die Behandlung mit diesem Material abgebrochen werden. Das Material kann regeneriert und seine Fähigkeit, Wasserstoffionen gegen andere Kationen auszutauschen, durch kräftiges Waschen mit einer starken Säure, wie beispielsweise einer wäßrigen Lösung einer Mineralsäure, erneuert werden. Das Material wird dann sorgfältig gespült, um ein Einschleppen der Regenerierungssäure bei einer nachfolgenden Säuresorptionsstufe zu vermeiden.
  • Außer Magnesium wird auch etwas Aluminium durch den Ionenaustausch entfernt. Da Aluminium die ausgeprägteste Wirkung auf die Viskosität der Säure besitzt, führt seine Entfernung zu einer beträchtlichen Herabsetzung der Viskosität der wasserfreien Phosphorsäure. Demgemäß gehört es zum Bereich der Erfindung, selektiv die Magnesium- und/ oder Aluminiumverunreinigungen aus der Naßverfahren-Phosphorsäure vor ihrer Konzentrierung zu entfernen. Vorzugsweise wird diese Entfernung durch Kationenaustausch mit einem geeigneten Kationenaustauscherharz vorgenommen.
  • Die F i g. 3 und 4 dienen nur zur Erläuterung der Wirkung von Art und Menge der Verunreinigungen. Die in F i g. 3 gezeigte Beziehung ist zwar im allgemeinen für Naßverfahrensäuren mit verschiedener Zusammensetzung der Metallverunreinigungen ähnlich, doch hängt die erforderliche Konzentrierung von der Art der Verunreinigungen ab und sollte daher aus der vorerwähnten Gleichung bestimmt werden.
  • Durch Umstellung der Ausdrücke der im vorstehenden angegebenen Gleichung kann die folgende Gleichung erhalten werden: in der die Symbole die oben angegebenen Definitionen besitzen. In jeder einzelnen Säure sind a; C und M konstant, und der K-Wert der Säure hängt demgemäß von der- Konzentration der Poly- und Orthophosphorsäure ab: F i g. 5 erläutert die Änderung des Wertes K, die bei Konzentrierung einer typischen Naßverfahrensäure festgestellt wird. Die horizontale Linie K, bei 0,5 - 10-2 stellt den Wert von K dar, der - wie bestimmt wurde - zur Verhinderung einer Ausfällung in der Säure erforderlich ist.
  • Eine typische Naßverfahrensäure mit etwa 53 Gewichtsprozent Phosphor, berechnet als Pentoxyd, und etwa 4,6 Gewichtsprozent Verunreinigungen ist durch Punkt e dargestellt. Diese Säure besitzt einen Wert K von 3,1 10-2, was zeih , daß Ausfällung auftreten würde. Diese Ausfällung tritt tatsächlich in den Behältern und Tankwagen, die zur Lagerung und zum Transport der Säure verwendet werden, auf. Eine durch diese Ausfällung erforderlich gewordene allgemeine Praxis der Hersteller besteht darin, dem Käufer nur die aus dem Tankwagen entfernte Menge flüssiger Säure zu verrechnen, und die ausgefallenen Verunreinigungen zurückzunehmen. Wenn die Säure konzentriert wird, steigt ihr K-Wert, bis ein Maximum von 6,4 - 10-2 bei einer Konzentration von 3,6 Mol Wasser je Mol Pentoxyd erreicht ist. Das Ausmaß der Ausfällung, die bei dieser Konzentration eintreten kann, ist so groß, daß die Verfestigung der gesamten Masse der Säure bewirkt wird. Weiteres Konzentrieren der Säure führt zu einer Erniedrigung des K-Werts, bedingt durch die Bildung der acyclischen Phosphorsäure, bis bei einem Molverhältnis von Wasser zu Pentoxyd von 2,75 der K-Wert etwa 0,5 - 10-2 erreicht und die Metallverunreinigungen in der Säure stabilisiert sind. Diese Kurve zeigt die Schwierigkeit, die auftreten kann, wenn die Säure unzureichend konzentriert ist. Wurde die Säure beispielsweise auf etwa 2,8 Mol Wasser je Mol Pentoxyd konzentriert, so kann eine Ausfällung auftreten. Wie im vorstehenden erwähnt, erniedrigt ein Erhitzen nur die Viskosität der Säure und erhöht die Ausfällungsgeschwindigkeit. Ein Verdünnen der Säure erhöht anfänglich ebenfalls das Ausmaß der Ausfällung, bis der Maximalwert von K überschritten ist. Anschließend vermindert das Verdünnen die Ausfällung. Zu diesem Punkt enthält die Säure jedoch keine acyclische Polyphosphorsäure mehr, und alle ihre günstigen Eigenschaften sind verlorengegangen. Analytische Arbeitsweisen Die folgenden Arbeitsweisen wurden zur Analyse der erfindungsgemäß hergestellten Säuren angewendet: Der Gesamtgehalt der Säuren an P205 wird durch Verdünnen einer Probe mit Wasser, Zugabe von Perchlorsäure und Salpetersäure und Sieden des Gemisches zur überführung aller Formen von Phosphorsäure in Orthophosphorsäure ermittelt. Die Probe wird dann über ein Kationenaustauscherharz zum Ersatz der Metallkationen durch Wasserstoff geleitet, da diese Kationen die anschließende Analyse stören. Die mit dem Ionenaustauscher behandelte Probe wird dann mit einer starken Base über zwei Umschlagpunkte hinweg titriert, deren ersterer der Neutralisation der vorhandenen starken Säuren, Salzsäure, Salpetersäure u. dgl., und des am stärksten ionisierten Wasserstoffs der Orthophosphorsäure entspricht. Der zweite Umschlagpunkt in der Titrationskurve bei einem pH-Wert von etwa 9,5 bis 10 entspricht der Neutralisation des zweiten, weniger stark ionisierten Wasserstoffs der Orthophosphorsäure. Die Differenz im Titer zwischen diesen Umschlagpunkten entspricht dem vorhandenen Gesamtphosphat, das als Gesamt-P.O., angegeben ist.
  • Der Wassergehalt der Säure, der sich aus Konstitutionswasser und Verdünnungswasser zusammensetzt, wird bestimmt, indem ein abgewogener Teil der Säure in einem Tiegel mit Zinkoxyd im überschuß über die zur Umsetzung mit der Säure erforderliche Menge gebracht wird. Der Tiegel wird dann gewogen, bei 100° C 1 Stunde getrocknet und in einen Ofen bei 550° C für 1 Stunde eingebracht. Der Gewichtsverlust entspricht dem in der Säure vorhandenen Gesamtwasser.
  • Zur Bestimmung der Menge an vorhandener Orthophosphorsäure können verschiedene analytische Arbeitsweisen angewendet werden. Gleichgültig welche der analytischen Methoden angewendet wird, wird die Säureprobe vorher durch Verdünnen mit Wasser, Ansäuern mit konzentrierter Schwefelsäure oder Salpetersäure und anschließendem weiteren Verdünnen zubereitet. Es ist darauf zu achten, daß erhöhte Temperaturen vermieden werden, und die Herstellung der Probe soll in einem Eisbad erfolgen, um eine Hydrolyse der Polyphosphorsäureformen zu vermeiden. Die erhaltene Lösung wird dann über ein stark saures Kationenaustauscherharz, z. B. Amberlite IR-12011, geleitet, um die Metallkationen, die die anschließende Analyse stören, zu entfernen. Unmittelbar nach dem Leiten über das Harz soll die Säure auf einen pH-Wert von etwa 3,5 bis 6 neutralisiert werden, um die Neigung der Polyphosphorsäure, zu hydrolisieren, herabzusetzen. Die Säure wird anschließend bis zu dem Umschlagpunkt titriert, der zwischen etwa 9,5 und 10 fällt und der Neutralisation des zweiten, schwach ionisierten Wasserstoffs der Orthophosphorsäure entspricht. Anschließend wird eine Silbernitratlösung im überschuß zugesetzt, um Silberorthophosphat auszufällen und das dritte, sehr schwach ionisierte Wasserstoffion der Orthophosphorsäure in Freiheit zu setzen. Die erhaltene Lösung wird dann zur Bestimmung der Menge an in der Silberausfällung freigesetzten Wasserstoffionen titriert, und dieser Titerwert entspricht der Menge der in der Probe vorhandenen Orthophosphorsäure, die als P205 angegeben ist.
  • Die Menge an in der Form von Polyphosphorsäure vorliegenden Phosphorpentoxyd kann als Differenz des gesamten vorhandenen P205 und des als Orthophosphorsäure vorliegenden P205 bestimmt werden. Ist jedoch die Polyphosphorsäure in niedrigen Konzentrationen, die 5 0/0 oder weniger des Gesamtgehalts an P205 ausmachen, vorhanden, so ist es vorzuziehen, auf Polyphosphorsäure direkt durch eine Anionenaustauschchromatographie zu analysieren, wie sie beispielsweise von Peters und R i e m a n in »Analytica Chimica Acta«, Bd. 14, S. 131, und von Weiner in »Journal American Oil Chemists' Society«, Bd. 34, S. 124, beschrieben ist. Vor der Analyse sollte jedoch die im vorstehenden beschriebene Zubereitung der Probe sorgfältig vorgenommen werden.
  • Die Gesamtmenge der in der Säure vorhandenen Verunreinigungen kann durch eine Differenzmethode als Gewichtsprozent bestimmt werden, d. h. durch Subtraktion der Summe der Gewichtsprozente Wasser und Gesamtphosphorpentoxyd von 100. Da der Wert von M in der oben angeführten Gleichung nur für Metallverunreinigungen gilt, müssen die durch die Differenzmethode bestimmten Verunreinigungen bezüglich des Sulfatgehalts der Säure korrigiert werden. Die Menge kann leicht durch eine genormte Schwefelanalyse nach der Induktionsofenmethode bestimmt werden. Die Metallverunreinigungen können auch entweder durch übliche analytische Arbeitsweisen auf nassem Wege oder durch quantitative Emissionsspektroskopie bestimmt werden.
  • Erhitzungsstufe Die Erhitzungsstufe, durch die Naßverfahren-Phosphorsäure zur Herstellung von entweder wasserfreier oder nicht im Gleichgewicht befindlicher Säure konzentriert wird, kann diskontinuierlich oder kontinuierlich erfolgen und bei überatmosphärischem, atmosphärischem oder herabgesetztem Druck durchgeführt werden. Indirekte Heizvorrichtungen, wie beispielsweise Heizschlangen, von außen erhitzte Gefäße, Tauchbrenner und auch elektrisches Erhitzen, können angewendet werden. Die Temperatur, auf die die Säure erhitzt werden muß, kann zwischen etwa 120 und etwa 400° C je nach dem Druck und der Art des Erhitzens betragen.
  • Die wasserfreie, flüssige Säure wird durch Erhitzen der Naßverfahrensäure unter solchen Bedingungen hergestellt, daß ein verhältnismäßig gleichmäßiges Erhitzen der gesamten Säuremasse gdwährleistet ist. Die Naßverfahrensäure kann durch die Wandungen ihres Gefäßes oder durch in die Flüssigkeit eingetauchte Wärmeübertragungsvorrichtungen erhitzt werden. Während des Erhitzens wird die Flüssigkeit vorzugsweise gerührt oder geschüttelt, um die Säure kräftig zu durchmischen und lokale überhitzungen und Konzentrierungen zu vermeiden, die in der viskosen Säure leicht auftreten. Die Säure kann auch durch Bildung eines Säurefilms auf einer erhitzten Oberfläche erhitzt werden, beispielsweise indem man sie über eine schräge oder vertikale erhitzte Platte fließen läßt. Es kann auch Tauchheizung unter sehr starker Turbulenz angewendet werden, beispielsweise indem man entgegengesetzt gerichtete Strahlen von heißen Gasen und kalter Säure zusammenleitet und/oder die heißen Gase und die mitgerissene Flüssigkeit längs einer gekrümmten Bahn oder durch einen sehr engen Strömungsbereich leitet. Die heißen Verbrennungsgase dienen auch als Abstreifmedium und setzen die zur Erzielung der gewünschten Konzentrierung erforderliche Erhitzungstemperatur herab. Eine andere Arbeitsweise besteht darin, die Säure in einem Lichtbogenofen durch Eintauchen von Kohlenelektroden in die Säure und Anschließen derselben an Wechselstrom zu erhitzen. Gewünschtenfalls kann der Behälter oder ein Teil desselben als eine Elektrodenoberfläche verwendet werden. Die Verwendung von Wechselstrom verhindert eine Polarisation der Elektroden, die bei Gleichstrom auftreten kann. Wird die Spannung auf über etwa 80 Volt erhöht, so bildet sich an den Elektroden eine Bogenentladung zwischen Elektroden und Säure und verhindert den Kontakt zwischen der Säure und den Elektroden. Durch diese Methode wird eine Korrosion der Elektroden durch die Säure verhindert, und es können gewünschtenfalls Metallelektroden verwendet werden.
  • Die nicht im Gleichgewicht befindliche Säure kann hergestellt werden, indem nur ein Teil der rohen Naßverfahrensäure zur Konzentrierung und Bildung der erforderlichen Menge acyclischer Polyphosphorsäure ausreichend erhitzt wird. Dies kann durch Abtrennen eines Teils der Säure, Konzentrieren des abgetrennten Teils durch Erhitzen und anschließendes Wiedervermischen erzielt werden. Da die Säure verhältnismäßig viskos ist und sich schlecht mischen läßt, besteht eine andere Methode zur Herstellung der nicht im Gleichgewicht befindlichen Säure darin, die Gesamtmasse der Säure zu erhitzen, wobei sie nacheinander durch eine Heiz- und Kühlzone geleitet wird. In der Heizzone wird die Masse der Säure für die Bildung von Polyphosphorsäure unzureichend erhitzt d. h. auf eine Temperatur von weniger als etwa 200° C bei Atmosphärendruck, während der Teil der Säure an der Heizfläche auf über etwa 200° C erhitzt wird, so daß ausreichend Wasser daraus entfernt und die acyclische Polyphosphorsäure gebildet wird. Diese Säure wird dann zu der Kühlzone geführt, wo sie rasch abgekühlt wird. Ist die Säure so gekühlt, so weist die in ihr enthaltene acyclische Polyphosphorsäure eine Hydrolysegeschwindigkeit auf, die geringer ist als ihre Bildungsgeschwindigkeit bei der höheren Temperatur der Heizzone. Als Folge hiervon wird eine Anhäufung der Polyphosphorsäure in der zu behandelnden Säuremasse erzielt, und diese Ansammlung kann erhöht werden, indem man die Säure nacheinander durch Heiz- und Kühlzonen umlaufen läßt.
  • Diese Heizbedingungen können geeigneterweise durch Verwendung der in F i g. 6 und 7 gezeigten Apparatur erzielt werden. Diese Apparatur besteht aus einem zentralen Rohr 1, das aus einem korrosionsbeständigen Material, z. B. undurchlässigem Graphit, hergestellt und an seinem unteren Außenrand von dem Heizmantel 2 umgeben ist. In dem Mantel befinden sich Einlaß- und Auslaßstutzen 4 und 5 zur Zirkulation einer Heizflüssigkeit, z. B. heißer Verbrennungsgase. Eine Abzugsleitung 6 für flüchtige Bestandteile ist in der oberen nicht erhitzten Fläche des Rohres 1 angebracht. Unmittelbar stromabwärts des Heizmantels 2 befindet sich der Kühlmantel 9. Gewünschtenfalls kann das zentrale Rohr in diesem Bereich aus dem gleichen Material wie in der Erhitzungszone, z. B. dichtem Graphit, oder einem anderen Material, z. B. rostfreiem Stahl, hergestellt sein. Vorzugsweise befindet sich zwischen diesen Zonen im Rohr 1 eine Wärmeisolation. Stromabwärts des Kühlabschnittes ist eine zentrale Rückführungsabzugsleitung 10 angebracht, durch die flüssige Säure aus der Mitte des strömenden Materials entfernt wird. Das Säureprodukt wird durch Rohr 11 entfernt.
  • Beim Betrieb wird Naßverfahrensäure durch die Heizzone so geleitet, daß sich der obere Flüssigkeitsspiegel bei oder etwas über der oberen Grenze des Heizmantels 2, jedoch unterhalb des Abzugs 6 für flüchtige Bestandteile befindet. Vorzugsweise ist der Flüssigkeitsspiegel auch so hoch, daß die Mündung der Leitung 10 eintaucht. Heiße Abgase oder Verbrennungsgase werden bei Temperaturen zwischen 260 und 1927° C (500 und 3500° F) in die Heizzone geleitet und erhitzen das Graphitrohr 1. Der über die Innenfläche des Rohres 1 fließende Säurefilm wird rasch erhitzt und gibt einen Teil seiner Wärme an die Hauptmasse der Säure ab, die auf etwa 120 bis 185° C erhitzt wird. Während dieses Erhitzens werden flüchtige Verunreinigungen, z. B. Kieselsäure und Fluor, aus der Säure zusammen mit einem Teil des in der Säure enthaltenen Wassers abgetrieben. Da die Säure selbst bei ihrem Siedepunkt verhältnismäßig viskos ist, beispielsweise 0,1 bis 1,0 cSt aufweist, wird der der erhitzten Fläche des Rohres 1 anliegende Säurefilm nicht rasch mit der Hauptmasse der Säure vermischt, sondern auf Temperaturen zwischen etwa 200 und 375° C erhitzt, was zur Entfernung von etwas Konstitutionswasser und zur Bildung der im vorstehenden genannten acyclischen Polyphosphorsäure ausreicht. Trotz seiner höheren Temperatur hält sich der Film, da die Polyphosphorsäure, die einen Hauptteil des Films ausmacht, viskos ist. Die erhitzte Säure fließt in eine Kühlzone, die von dem Kühlmantel 9 umgeben ist und eine Kühlschlange 13 enthält. In dieser Kühlzone wird die Säure rasch auf eine Temperatur unter etwa 200° C und vorzugsweise auf eine Temperatur unter etwa 65° C abgekühlt. Da die Säure rasch abgekühlt wird, bevor die Polyphosphorsäure vollständig in die Orthoform zurückverwandelt wird, wird eine Ansammlung der Polyphosphorsäure in der wärmebehandelten Säure erzielt. Diese wird dadurch vermehrt, daß ein Teil der Säure von Leitung 10 zu der Säureeinleitung zurückgeführt wird.
  • Es ist ersichtlich, daß andere Systeme verwendet werden können ohne aus dem Bereich der Erfindung zu gelangen; beispielsweise kann die Rückführung dadurch ersetzt werden, daß man eine Reihe abwechselnder Heiz- und Kühlzonen miteinander verbindet. Statt kontinuierlich zu arbeiten, kann man das erfindungsgemäße Verfahren sehr gut diskontinuierlich durch Erhitzen einer Charge der Säure in einem Gefäß und Entfernen der verflüchtigten Verunreinigungen und Wasserdampf durchführen. Während der Zeitspanne, in der diese flüchtigen Bestandteile entfernt werden, oder unmittelbar danach wird ein Kühlmittel durch unter den Flüssigkeitsspiegel und vorzugsweise in den oberen Teil der flüssigen Säure eingetauchte Kühlschlangen geleitet. Der Wechsel der Säure zwischen den Heiz- und Kühlzonen wird durch die Konvektionsströme, die in der Flüssigkeit auftreten, erzielt. Wenn eine ausreichende Menge Polyphosphorsäure gebildet ist, die zwischen etwa 1 und 40 % des P205 Gehaltes der Säure beträgt, so wird das Erhitzen abgebrochen und das Kühlen fortgesetzt, bis die Säure auf eine verhältnismäßig stabile Temperatur, beispielsweise etwa 225° C oder darunter, abgekühlt ist.
  • Gegebenenfalls kann auch elektrische Widerstandserhitzung zum Erhitzen eines Teils der Säure und zur Herstellung des nicht im Gleichgewicht befindlichen Produktes angewendet werden. Hierbei wird ein elektrischer Widerstandserhitzer, beispielsweise ein Graphitstab oder ein ähnlicher korrosionsbeständiger Erhitzer, in die Säure eingetaucht und Strom durch den Widerstand geleitet, um ihn und die umgebende Säure zu erhitzen. Diese Arbeitsweise kann beispielsweise in den in F i g. 6 und 8 gezeigten Vorrichtungen durch einfaches Anbringen einer Widerstandsheizvorrichtung unterhalb des Flüssigkeitsspiegels im Heizende des zentralen Rohres 1 oder 20 an Stelle der gezeigten Heizmäntel 2 und 21 angewendet werden.
  • Wenn die nicht im Gleichgewicht befindliche Säure durch Vermischen von behandelter und unbehandelter Säure erhalten wird, so besteht die Naßverfahrensäure, die der Wärmebehandlung unterzogen wird, entweder aus einem Teil der Hauptmenge der Säure, oder sie ist irgendeine andere beliebige zur Verfügung stehende Naßverfahrensäure. Die Wärmebehandlung ist geeigneterweise eine beliebige der im vorstehenden angeführten Behandlungen, doch wird sie unter schärferen Bedingungen, d. h. bei höheren Temperaturen und/oder niedrigeren Drücken, durchgeführt, so daß ein höherer Gehalt an acyclischer Polyphosphorsäure gebildet wird. Wie im vorstehenden erwähnt, kann die Säure nicht auf ein Molverhältnis von Wasser zu P205 von 2,0 oder darunter konzentriert werden, da sich sonst Metaphosphorsäure bildet und Metalhnetaphosphate in der erhitzten Säure ausfallen. Dieser maximale Gehalt an kondensierter Phosphorsäure ist ausreichend, um Verdünnungen von unbehandelter Naßverfahrensäure zu erhitzter Säure bis zu 7,5 :1 zu gestatten und bei der Neutralisation noch ein gelfreies wäßriges Ammoniumphosphat zu erhalten.
  • Nach Beendigung des Erhitzens wird das nichtflüchtige Produkt vorzugsweise auf eine Temperatur von etwa 125° C oder darunter abgekühlt, bevor es mit der nicht erhitzten Naßverfahrensäure vermischt wird. Soll die zuletzt erhaltene vermischte Säure, d. h. die Kombination von wärmebehandelter und nichtwärmebehandelter Säure unmittelbar danach oder nur wenig später mit Ammoniak unter Bildung von Ammoniumphosphat umgesetzt werden, so wird die wärmebehandelte Säure gewöhnlich nur auf etwa 75 bis 125° C vor dem Vermischen mit der unbehandelten Säure abgekühlt. Sollen andererseits die kombinierten Säuren für mehrere Stunden oder länger gelagert werden, so ist es erforderlich, die wärmebehandelte Säure auf atmosphärische Temperatur, d. h. 15 bis 40° C, vor dem Vermischen mit der nicht erhitzten Säure abzukühlen, um die gewünschten Eigenschaften aufrechtzuerhalten.
  • Die Mengenanteile, in denen die wärmebehandelte und die nichterhitzte Säure kombiniert werden, hängt in erster Linie von dem Ausmaß der bei der Erhitzungsbehandlung erzielten Konzentrierung ab. Beträgt die Temperatur des Erhitzens unter Atmosphärendruck beispielsweise 300° C, und sind etwa 62 % des P205 Gehaltes hierdurch in acyclische Polyphosphorsäure übergeführt, so wird eine kleinere Menge wärmebehandelter Säure verwendet, als wenn die Temperatur des Erhitzens beispielsweise 250° C beträgt und nur etwa 36 % des P205 Gehaltes in die acyclische Polyphosphorsäureform übergeführt sind. Wie im vorstehenden erwähnt, ist es zur Erzielung einer gelfreien, flüssigen Salzlösung erforderlich, dafür zu sorgen, daß etwa 1 Mol P205 in Form von Polyphosphorsäure je vorhandenem Grammatom Aluminium und Eisen vorliegt. Vorzugsweise wird die gemischte Säure ganz aus roher Naßverfahrensäure mit 50 bis 55 Gewichtsprozent P205 hergestellt, und die Erhitzungstemperatur beträgt etwa 275 bis 325° C, was ausreicht, um etwa 65 % des P205 Gehaltes in acyclische Polyphosphorsäure umzuwandeln. Etwa 30 bis etwa 50 % der Säure werden der Wärmebehandlung unterworfen und anschließend mit den verbleibenden 70 bis 50 % der ursprünglichen Säure vermischt. Das so erhaltene gemischte Produkt enthält etwa 62,5 bis etwa 67,5 Gewichtsprozent P205 auf verunreinigungsfreier Basis, wovon 40 bis 60 % aus der wärmebehandelten Säure und der Rest aus der unbehandelten Säure stammen. Insgesamt sind je 100 g vermischter Säure etwa 0,107 bis 0,179 Mol P205 als Polyphosphorsäure vorhanden. Dies ist ausreichend, um der im vorstehenden angegebenen Gleichung für die meisten Naßverfahren-Phosphorsäuren zu genügen und alle nichtflüchtigen Verunreinigungen nach der Neutralisation in Lösung zu behalten.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Beispiel 1 Eine typische Naßverfahren-Phosphorsäure mit einer Konzentration, ausgedrückt als P205, von etwa 53 Gewichtsprozent, einem Gesamtgehalt an Verunreinigungen von etwa 6,5 Gewichtsprozent und einem Gehalt an nichtflüchtigen Metallen von etwa 4,1 Gewichtsprozent, berechnet als Oxyde, wurde langsarri mit Hilfe eines Heizmantels erhitzt, bis ihr Siedepunkt bei Atmosphärendruck etwa 260° C betrug. Während des Erhitzens wurde die Säure ständig gerührt, um lokale überhitzungen zu vermeiden, während weiße Dämpfe, die hauptsächlich Kieselsäure, Fluor und Wasserdampf enthielten, entfernt wurden. Die Säure wurde abgekühlt, und die Prüfung einer Probe ergab einen P205 Gehalt von 71 Gewichtsprozent und einen Wassergehalt von 21%. Der Gehalt an nichtflüchtigen Verunreinigungen (durch Differenz) betrug 8 0/0, wovon etwa 2,6 Gewichtsprozent aus. Sulfat bestanden, berechnet als Schwefeltrioxyd.
  • Die Metallverunreinigungen (berechnet als Oxyde) setzten sich wie folgt zusammen:
    Gewichtsprozent
    Aluminium .................... 66,0
    Eisen ......................... 19,3
    Magnesium .................... 2,0
    Zink .......................... 4,4
    Chrom ........................ 3,6
    Vanadium .................... 4,7
    Auf der im vorstehenden angegebenen Gleichung beruhende Berechnungen zeigen, daß diese Säure auf eine Konzentration, ausgedrückt als Molverhältnis von Wasser zu Pentoxyd, von etwa 2,82 verdünnt werden kann, was nach der Analyse einer P.O. - Konzentration von 68 oder 72,8 Gewichtsprozent auf verunreinigungsfreier Basis entspricht, ohne daß eine Gefahr der Ausfällung der Metallverunreinigungen in der Säure oder in aus dieser hergestellten wäßrigen Salzlösungen auftritt. Allquote Teile der Säure wurden mit einer solchen Wassermenge verdünnt, daß acht Säureproben mit abnehmenden P.0.-Gehalten von je 1% von 70 bis 63 Gewichtsprozent P205 erhalten wurden. Diese Säureproben wurden 24 Stunden zur Gewährleistung der Gleichgewichtseinstellung bei 650 C gehalten. Die Viskositäten bei 25° C wurden bestimmt und sind in F i g.1 gezeigt. Zum Nachweis der gewünschten Eigenschaften der Säuren wurden sie mit 28%iger wäßriger Ammoniaklösung bei 30° C auf einen pH-Wert von 6,5 neutralisiert, um Ammoniumphosphatlösungen mit einer Stärke von »8-24-0« herzustellen. Der Gesamtgehalt an P205 und der Orthophosphatgehalt wurden in der so erhaltenen wäßrigen Ammoniumphosphatlösung bestimmt und ihr Polyphosphatgehalt durch Differenz zwischen Gesamt-P205 und Ortho-P205 ermittelt. Der entsprechende Polyphosphorsäuregehalt der Säuren ist in F i g. 1 gezeigt, und ein Vergleich des vorausgesagten und des tatsächlichen Verhaltens der Säure nach Neutralisation ist in Tabelle I wiedergegeben. Aus der Tabelle I ist ersichtlich, daß in Fällen, bei denen der tatsächliche Polyphosphorsäuregehalt den berechneten Minimalgehalt überstieg oder diesem gleich war, keine Präzipitate in der »8-24-0«-Lösung gebildet wurden.
  • Es waren 0,028 Grammatome Aluminium und Eisen in der aus den Säuren hergestellten »8-24-0«-Lösung je 100 g Lösung vorhanden. Aus den Säuren 4, 5 und 6 hergestellte Lösungen besaßen Polyphosphatgehalte von 0,055, 0,033 bzw. 0,016. Aus den Proben 4 und 5 kann man somit sehen, daß das Vorhandensein von zumindest 2 Grammatomen Phosphor als Polyphosphorsäure oder 1 Mol P205 je Grammatom Eisen und Aluminium in der Säure ein Gelieren der aus dieser hergestellten »8-24-0«-Lösung verhindert. Ist diese Menge an Polyphosphorsäure nicht vorhanden (Probe 6), so tritt Gelieren der neutralisierten Lösung auf.
    Tabelle I
    Tatsächliche Berechnetes Beschaffenheit von »8-24-0
    Probe P205 H20 Molverhältnis Poly- Minimum (a)
    H20: P205 Phosphor- Polyphosphorsäure, vorausgesagt tatsächlich
    Gewichtsprozent säure (a) niederschlagsfrei (b) 1 70 22,1 2,49 0,26 0,05 klar klar
    2 69 23,2 2,65 0,18 0,08 klar klar
    3 68 24,3 2,82 0,13 0,09 klar klar
    4 67 25,5 3,00 0,052 0,09 Präzipitat 1 bis 2,% ausgefallen
    5 66 26,6 3,16 0,030 0,09 Präzipitat 1 bis 2'% ausgefallen
    6 65 27,7 3,36 0,016 0,09 Gel geliert
    7 64 28,8 3,54 0 0,09 Gel geliert
    8 63 29,8 3,74 0 0,09 Gel geliert
    (a) Ausgedrückt in Mol P205 je 100 g Säure.
    (b) Berechnet aus P205pply = M - C @ 0,5.10-2
    2 (2P205ort$o)a
    Beispiel 2 Eine Naßverfahren-Phosphorsäure mit einer Konzentration von etwa 53 Gewichtsprozent P205 und etwa 4,6 Gewichtsprozent nichtflüchtiger Metallverunreinigungen wurden mittels eines Tauchbrenners erhitzt und konzentriert. Die Analyse der erhitzten Säure ergab folgende Resultate:
    Gewichtsprozent
    P20 ......................... 68,3
    H20 .......................... 22,3
    Gesamtverunreinigungen
    (Differenz) .................. 9,4
    Sulfatverunreinigungen ......... 3,4
    Nichtflüchtige Metalle .......... 6,0
    Die nichtflüchtigen Metallverunreinigungen setzten sich wie folgt zusammen, ausgedrückt als Oxyde:
    Gewichtsprozent
    Aluminium .................... 62,3
    Eisen ......................... 22,5
    Magnesium .................... 2,1
    Zink ......................... 4,3
    Chrom ........................ 3,7
    Vanadium ..................... 5,2
    Dann wurden Proben der Säure mit Wasser zur Herstellung von Säuren mit sinkenden Konzentrationen (berechnet als P205) von je 1% von 68,3 bis 62 Gewichtsprozent verdünnt. Teile dieser Säureproben wurden in einen Ofen bei 66° C (150° F) gebracht, um die Ausfällung von jeglichem Metallorthophosphat, das unlöslich sein kann, zu beschleunigen. Die Temperatur von 66° C (150° F) lag oberhalb des maximalen Gefrierpunktes der Säure in diesem Konzentrationsbereich (44° C; 112° F), und es war daher jede Möglichkeit, daß die Säure gefriert, ausgeschlossen. Zu jeder der verbleibenden Teile der Säureproben wurden - wiederum zum Nachweis ihrer gewünschten Eigenschaften - etwa 1,5 Gewichtsprozent wasserfreies Ammoniak zugegeben, was ausreichte, den Gefrierpunkt der wasserfreien, flüssigen Phosphorsäure um etwa 10° C herabzusetzen. Diese Säureproben wurden ebenfalls in den Ofen bei 66° C (150° F) eingebracht. Aus auf dem Polyphosphorsäuregehalt der Proben basierenden Berechnungen wurde ihr Verhalten vorausgesagt, und in Tabelle II ist ein Vergleich des vorausgesagten und des tatsächlichen Verhaltens wiedergegeben.
  • Aus diesem Vergleich ist ersichtlich, daß der minimale Polyphosphorsäuregehalt der Säure gleich oder größer als der durch die Gleichung bestimmte sein muß, da sonst Ausfällung der Metallverunreinigungen in der praktisch wasserfreien, flüssigen Säure auftritt. Diese Ausfällung ist völlig unerwartet, da Metalle normalerweise in Phosphorsäure löslich sind. Die Ausfällung war in den Säureproben 4 bis 7 so stark, daß die ganze Masse der Säure fest erschien. Die Zugabe von 1,5 Gewichtsprozent Ammoniak zu den Säureproben vermochte die Ausfällung nicht zu verhindern.
    Tabelle II
    Tatsächliche Berechnetes Beschaffenheit der Säure
    P205 H20 Molverhältnis Poly-
    Probe H20: P205 Phosphor- Minimum
    Gewichtsprozent säure (a) Polyphosphorsäure vorausgesagt tatsächlich
    1 68,3 22,3 2,58 0,220 0,062 klar klar
    2 67 23,7 2,79 0,170 Q,074 klar klar
    3 66 24,9 2,98 0,054 0,089 Präzipitat ausgefallen
    4 65 26,0 3,16 0,036 0,089 Präzipitat umfangreiche
    Ausfällung
    5 64 27,2 3,35 0,018 0,086 Präzipitat umfangreiche
    Ausfällung
    6 63 28,3 3,54 0 0,086 Präzipitat umfangreiche
    Ausfällung
    7 62 29,6 3,76 0 0,084 Präzipitat umfangreiche
    Ausfällung
    (a) Ausgedrückt in Mol P205 je 100,g Säure.
    (b) Berechnet aus P205poly = M - C 2 [ 0,5'10-2
    (2 P205ortho)a
    Beispiel 3 Eine Probe der gleichen Naßverfahrensäure mit etwa 53 % P.0., wie sie gemäß Beispiel 2 verwendet wurde, wurde langsam unter Rühren bei Atmosphärendruck erhitzt, bis Präzipitate in der Säure festgestellt wurden. Die Temperatur betrug zu diesem Zeitpunkt 385° C. Ein Teil der Säure wurde abgekühlt, mit Wasser verdünnt und - aus den im Beispiel 1 und 2 genannten Gründen - mit Ammoniak unter Bildung eines »8-24-0«-Ammoniumphosphats neutralisiert. Die in der erhitzten Säure festgestellte Ausfällung verblieb in dem erhaltenen Ammoniumphosphat und betrug etwa 20 Volumprozent des Ammoniumphosphats nach Zentrifugieren. Diese Ausfällung enthielt Metalimetaphosphate. Nach Kühlen verfestigte sich der Rest der erhitzten Säure zu einer harten, grünen, hygroskopischen Festsubstanz. Das Molverhältnis von Wasser zu P205 der konzentrierten Säure betrug 1,65. Da die Säure außerordentlich viskos und dunkelgrün gefärbt war, war es schwierig festzustellen, wann sich die Präzipitate zuerst bildeten. Die Präzipitate waren Metaphosphate der Metallverunreinigungen. Da sich Metaphosphorsäure bei einer Konzentration von etwa 2,0 Mol Wasser je Mol Pentoxyd zu bilden beginnt, wird diese Konzentration vorzugsweise nicht überschritten.
  • Beispiel 4 Zur Erläuterung der Methode des nicht gleichmäßigen Erhitzens der Säure, wie sie unter Bezugnahme auf F i g. 6 und 8 beschrieben wurde, wurden etwa 111 Gewichtsteile Naßverfahren-Phosphorsäure mit einem Gehalt von etwa 53 Gewichtsprozent P205 in ein Reaktionsgefäß eingebracht und darin mit Hilfe eines Brenners auf eine Temperatur von etwa 135° C erhitzt. Das Reaktionsgefäß bestand aus einem Dreihalskolben mit 500 ml Fassungsvermögen. An einem Ende des Kolbens wurde zur Bestimmung der Temperatur der Hauptmasse der Säure ein Thermometer angebracht, und durch den Hals an der entgegengesetzten Seite des Reaktionsgefäßes wurde das untere Ende eines Scheidetrichters knapp oberhalb des Flüssigkeitsspiegels angebracht. Ein Rührer mit einer einzigen Rührschaufel am Ende einer motorbetriebenen Welle wurde durch den mittleren Hals eingeführt und innerhalb des unteren Teiles des Gefäßes so angebracht, daß an der Seitenwand des Kolbens ein Spielraum von etwa 4,76 bis 6,35 mm vorhanden war. Der Rührer wurde mit etwa. 120 bis 300 Upm betrieben. Ein Laboratoriumsgasbrenner wurde so angebracht, daß die Flamme gegen die Seite des Gefäßes unterhalb des Flüssigkeitsspiegels an dem den Trichter enthaltenden Ende des Kolbens gerichtet war. Während des Erhitzens trat eine Freisetzung weißer Dämpfe aus der Säure auf, die bei etwa 118° C zu sieden begann. Das Erhitzen wurde fortgesetzt, bis die Säuretemperatur 135° C erreicht hatte, was etwa 10 Minuten in Anspruch nahm. Sobald das Thermometer 135° C zeigte, wurde die Flamme abgedreht, und - aus den genannten Gründen - etwa 106 Gewichtsteile 28gewichtsprozentiges wäßriges Ammoniak wurden aus dem Scheidetrichter in die wärmebehandelte Säure innerhalb von etwa 3 Minuten geleitet. Das erhaltene Produkt wurde dann mit 135 Gewichtsteilen Wasser unter Bildung von Ammoniumphosphat in Form einer klaren, grünen Flüssigkeit vermischt, das eine Viskosität von etwa 8,6 cP, einen pH-Wert von etwa 7,1 und einen Gehalt von etwa 8 Gewichtsprozent Stickstoff und etwa 24 Gewichtsprozent Phosphor, berechnet als P205, aufwies.
  • Diese Probe wurde analysiert und der Gehalt an dehydratisiertem Phosphat zu etwa 20% des P205 Gehaltes ermittelt. Wurde die Säure nicht erhitzt, jedoch durch langsame Zugabe des Ammoniaks innerhalb von 3 bis 5 Minuten neutralisiert, so bildete das Produkt eine trübe Flüssigkeit, die große Mengen an Präzipitaten enthielt und zur Gelbildung neigte. Wurde die Säure langsam innerhalb einer Zeitspanne von etwa 40 Minuten, mit Hilfe eines elektrischen Heizmantels, der den gesamten unteren Teil des Kolbens umgab, auf 135° C erhitzt, so wurde nach Neutralisation eine ähnliche trübe Flüssigkeit, die Präzipitate enthielt, gebildet. Die Analyse dieser Probe zeigte, daß innerhalb der analytischen Fehlergrenze das gesamte Phosphat in der Orthoform vorlag.
  • Beispiel s Etwa 1000 Gewichtsteile Naßverfahrensäure mit einem Gehalt von etwa 53 Gewichtsprozent P205 wurden in ein Gefäß eingebracht und darin langsam mit Hilfe eines elektrischen Heizmantels unter raschem Rühren auf eine Temperatur von etwa 195° C erhitzt. Während des Erhitzens fand eine reichliche Freisetzung von weißen Dämpfen aus der Säure statt, die innerhalb etwa 5 Minuten nach Erreichen einer Temperatur von 195° C praktisch beendet war. Der aus der Säure verflüchtigte Wasserdampf wurde kondensiert und machte 181 ml aus. Während die Temperatur noch über 160° C gehalten wurde, wurde - aus den genannten Gründen -wasserfreies Ammoniak langsam in einer zur Neutralisation der Säure ausreichenden Menge zugegeben. Aus dem Reaktionsgemisch wurde eine Probe entnommen, die man auf Zimmertemperatur abkühlen ließ, worauf sie sich zu einer praktisch nichthygroskopischen Masse verfestigte, die in kaltem Wasser nur schwer zu lösen war. Man ließ die Hauptmenge des Reaktionsgemisches auf etwa 150° C abkühlen und verdünnte dann mit etwa 1100 Teilen kaltem Wasser. Nach dem Verdünnen wurde der pH-Wert des Produktes durch Zugabe einer geringen Menge wäßrigen Ammoniaks auf etwa 8,1 eingestellt. Das so erhaltene wäßrige Ammoniumphosphat war eine klare, grüne Flüssigkeit mit einer Viskosität von etwa 8 cP und ergab bei der Analyse einen Gehalt von etwa 8 Gewichtsprozent Stickstoff und 20 Gewichtsprozent Phosphor, berechnet als P205. Durch geeignete Einstellung des pH-Wertes und Verdünnen können in entsprechender Weise verschiedene Lösungen mit Stickstoffgehalten zwischen 3 und 15 Gewichtsprozent und Phosphorgehalten, als P205, zwischen 10 und 45 Gewichtsprozent hergestellt werden.
  • Beispiel 6 Etwa 500 Gewichtsteile Naßverfahrensäure mit einem Gehalt von etwa 53 Gewichtsprozent P205 wurden in ein Gefäß eingebracht und darin langsam unter raschem Rühren auf eine Temperatur von etwa 185° C erhitzt. Während des Erhitzens wurden weiße Dämpfe aus der Säure freigesetzt. Der Wasserdampf in dem verflüchtigten Teil wurde kondensiert und ergab 75 Teile. Während das Erhitzen fortgesetzt wurde, wurden - aus den genannten Gründen - 120 Teile wasserfreies Ammoniak langsam zugegeben, wobei die Geschwindigkeit der Ammoniakzugabe so eingestellt wurde, daß eine verhältnismäßig konstante Temperatur aufrechterhalten wurde. Während der Umsetzung mit Ammoniak stieg die Temperatur auf etwa 197° C, und es wurden weitere 60 Teile Wasser entfernt. Die mit Ammoniak umgesetzte Reaktionsmasse wurde geprüft, und es wurden etwa 582 Teile Wasser zu der Hauptmasse des Produktes zugegeben. Der pH-Wert des verdünnten Produktes wurde mit 28%igem wäßrigem Ammoniak auf etwa 8 eingestellt. Das so erhaltene flüssige Ammoniumphosphat bildete eine klare, grüne Flüssigkeit und enthielt etwa 8 Gewichtsprozent Stickstoff und etwa 20 Gewichtsprozent Phosphor, berechnet als P205. Die vor dem Verdünnen entnommene Probe wurde auf Zimmertemperatur abgekühlt und bildete dann eine harte, dichte, grüne Festsubstanz mit einem Gehalt von etwa 13 Gewichtsprozent Stickstoff und 55 Gewichtsprozent Phosphor, berechnet als P205.
  • Beispiel 7 Etwa 500 Gewichtsteile Naßverfahren-Phosphorsäure mit einem Gehalt von etwa 53 Gewichtsprozent P205 wurden in ein Reaktionsgefäß eingebracht und darin langsam auf etwa 185° C erhitzt. Nach einem Verlust von etwa 95 Gewichtsteilen bildete die behandelte Säure eine klare, grüne, von Ausfällungen freie Flüssigkeit, die abgekühlt und 24 Stunden gelagert wurde. Die Säure wurde dann mit etwa 300 Teilen Wasser verdünnt und - aus den genannten Gründen - sofort bei einer Temperatur zwischen etwa 20 und 40° C mit etwa 425 Teilen 28%igem wäßrigen: Ammoniak umgesetzt. Die erhaltene Lösung war eine klare, dunkelgrüne Flüssigkeit mit einem pH-Wert von etwa 7. Nach etwa 48 Stunden wurde eine kleine Menge eines weißen, mikrokristallinen Präzipitat; beobachtet. Dieses Präzipitat wurde durch Filtrierer entfernt und machte etwa 0,14 Gewichtsprozent dei Lösung aus. Eine Probe der filtrierten Lösung und eine Probe des Niederschlags wurden durch qualitative Emmissionsspektroskopie analysiert. Es wurde ermittelt, daß die Lösung Phosphor in Hauptmengen, Aluminium und Eisen in mittleren Mengen und Magnesium, Chrom, Zink, Kieselsäure, Calcium und Bor in geringen Mengen enthielt. Das kristalline Präzipitat enthielt -größere Mengen Phosphor, geringe Mengen Magnesium und Spurenmengen Eisen, Chrom, Kieselsäure und Mangan. Im Niederschlag wurde kein Aluminium gefunden.
  • Beispiel 8 Eine gemischte, nicht im Gleichgewicht befindliche Säure wird durch Aufteilen einer Naßverfahren-Phosphorsäure mit einem Gehalt von etwa 53 Gewichtsprozent P205 in zwei gleiche Teile, die im nachfolgenden als Teil A und Teil B bezeichnet werden, hergestellt. Teil A wird in ein Reaktionsgefäß, das mit einem Rührer und Dampfauslaß ausgestattet ist, eingebracht und darin auf eine Temperatur von 300° C etwa 40 Minuten lang erhitzt. Während des Erhitzens steigt die Viskosität der Säure beträchtlich, und es entweichen in reichlicher Menge weiße Dämpfe aus dem Dampfauslaß. Der erhitzte Teil wird dann auf etwa 100° C abgekühlt und mit Teil B unter Bildung einer gemischten Säure vermischt, die etwa 64 Gewichtsprozent P205 enthält. Nach dem Gewichtsverlust beim Erhitzen und einer typischen Phosphorsäureanalyse macht die im Teil A vorhandene Menge Polyphosphorsäure etwa 83 % des gesamten P.O. ,- Gehaltes und in der gemischten, nicht im Gleichgewicht befindlichen Säure etwa 34 % des Gesamtgehaltes an P205 aus. Etwa 500 Teile dieser nicht im Gleichgewicht befindlichen Säure werden auf 600 C erhitzt, und - aus den genannten Gründen -833 Teile verdünntes, wäßriges Ammoniak mit einer Konzentration von 15 Gewichtsprozent werden allmählich unter Rühren zugegeben. Das so erhaltene wäßrige Ammoniumphosphat bildet eine klare, grüne Flüssigkeit, die beim Stehen keine Festsubstanzen absetzt und nicht viskoser wird.
  • Beispiel 9 Die Selektivität von Ionenaustauscherharzen für die Entfernung verschiedener, in Naßverfahren-Phosphorsäure als Verunreinigungen enthaltener Metallionen wurde bestimmt, indem eine Probe von Naßverfahren-Phosphorsäure mit etwa 53 Gewichtsprozent P205 über ein wasserstoffbeladenes Ionenaustauscherharz geleitet wurde. Das verwendete Harz war ein von der Firma Röhm und Haas Company unter der Bezeichnung Amberlite IR-120 in den Handel gebrachtes Harz. Es ist dies ein stark saures Polystyrolharz mit ringständigen Sulfonsäuregruppen, das eine hohe Kapazität für Kationenaustausch besitzt. 120 g des Harzes (nasse Form) wurden zwischen zwei Glaswollestopfen in eine Glassäule gepackt. Man ließ die Naßverfahrensäure abwärts durch die Säule fließen. Nachdem 50 g Säure durch das Harz gelaufen waren, wurden aus dem AbHuß Proben entnommen und durch quantitative Emissionsspektroskopie analysiert. Eine aus dem Abfluß entnommene Probe, nachdem 100 g durch die Säule gelaufen waren, wurde in gleicher Weise analysiert. Die so erhaltenen analytischen Ergebnisse wurden bezüglich der Verdünnung, die durch das nasse Harz bedingt war, korrigiert und sind in Tabelle III zusammengestellt. Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich, daß ein beträchtlicher Prozentsatz der Magnesium- und Zinkverunreinigungen während des Versuchs entfernt wurden. Anfänglich wurde etwas Eisen und Chrom entfernt, doch wurde nach Durchleiten von 100 g Säure durch das Harz kein Absinken des Gehaltes der Säure an diesen Verunreinigungen mehr beobachtet. Der Gehalt der Säure an Chrom wurde durch das Ionenaustauscherharz nicht verändert. Der Aluminiumgehalt wurde zu Beginn merklich herabgesetzt, doch war die Kapazität des Harzes, Wasserstoff für Aluminium auszutauschen, bei 100 g Säure überschritten. Berechnungen unter Verwendung der im vorstehenden angegebenen Gleichung zeigen, daß zur Herstellung einer wasserfreien Phosphorsäure, aus der die Metallverunreinigungen nicht ausfallen, ein Gehalt an acyclischer Polyphosphorsäure von 0,113 Mol P205 je 100 g erforderlich ist. Diese Säure hat, wie aus F i g. 1 ersichtlich ist, eine Korrosionsgeschwindigkeit von etwa 0,38 mm je Jahr bei 520 C. Entsprechende, auf einer nach Leiten von 50 g Säure über das Harz entnommenen Säureabflußprobe beruhende Berechnungen zeigen, daß 0,070 Mol P205 je 100 g Säure als acyclische Polyphösphorsäure vorliegen sollen. Diese Säure hat eine beträchtlich niedrigere Korrosionsgeschwindigkeit; etwa 0,05 bis 0,076 mm je Jahr bei 520 C. Weitere entsprechende Berechnungen bei der 100-g-Abftußprobe zeigen, daß diese Säure konzentriert werden soll, bis zumindest 0,100 Mol ihres P205 Gehaltes in Form der acyclischen Polyphosphorsäure vorliegen. Die Korrosivität dieser Säure liegt zwischen derjenigen der beiden vorstehenden Proben; etwa 0,254 mm je Jahr bei 520 C. Dieses Beispiel mit der beschriebenen Berechnung zeigt, wie eine wasserfreiePhosphorsäure als nichtkorrodierende Flüssigkeit durch Kationenaustauscherbehandlung der Naßverfahrensäure vor ihrer Konzentrierung hergestellt werden kann.
    Tabelle III
    Gehalt an * Beschickung 50-g-
    100-g-
    Verunreinigungen Abfluß Abiluß
    Aluminium ........ 2,56 1,80 2,56
    Eisen ............. 0,75 0,70 0,75
    Magnesium ........ 0,08 0,03 0,05
    Zink .............. 0,17 0,05 0,07
    Chrom ............ 0,14 0,14 0,14
    Vanadium ........ 0,18 0,08 0,18
    Die angegebenen Mengen sind Gewichtsprozente der
    Metalle (berechnet als Oxyde) in den Säureproben.
    Die in den vorangegangenen Ausführungen angegebenen Konzentrationen sind als P205 Gehalt ausgedrückt. Dies entspricht dem üblichen Gebrauch. Die vorteilhaften Eigenschaften erfindungsgemäß hergestellter Säuregemische wurden zwar unter anderem bei ihrer Verwendung zur Herstellung wäßriger Lösungen von Ammoniumsalzen der Phosphorsäure beschrieben, doch können sie auch bei der Herstellung wasserlöslicher Salze der Alkalimetalle, die im Neutralen oder Alkalischen liegende pH-Werte besitzen, nachgewiesen werden.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung eines Phosphorsäuregemisches aus Orthophosphorsäure und acyclischer Polyphosphorsäure, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t, daß Naßverfahren-Phosphorsäure, die 1 bis 10 Gewichtsprozent Metallverunreinigungen gelöst enthält, konzentriert wird, bis das Molverhältnis von Wasser zu Phosphor (als P205 berechnet, zwischen etwa 2,1 und 3,5 liegt und bis die Säure eine Menge acyclischer Polyphosphorsäure enthält, die der folgenden Gleichung entspricht: worin P205poly = Mol P205 als Polyphosphorsäure je 100 g Säure, P205ortho = Mol P205 als Orthophosphorsäure je 100 g Phosphorsäure, M = Gesamtmenge der nichtflüchtigen Metallverunreinigungen in Grammatomen je 100 g der Phosphorsäure, a = mittlere Wertigkeit der nichtflüchtigen Metallverunreinigungen worin die Atomsymbole die Grammatome der entsprechenden Metalle je 100 g der Phosphorsäure darstellen, und K = nicht größer als 0,5 - 10-2 ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Naßverfahren-Phosphorsäure auf eine Temperatur zwischen etwa 120 und 400° C erhitzt wird, daß das Erhitzen unter Entfernung von Wasserdampf und Verunreinigungen aus der Säure fortgesetzt wird, daß die Erhitzung abgebrochen wird und daß die Erhitzung abgebrochen wird, wenn der bestimmte Gehalt an acyclischer Polyphosphorsäure erreicht ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß von einer Eisen-, Aluminium-und Magnesiumverunreinigungen enthaltenden Naßverfahren-Phosphorsäure ausgegangen wird, daß vor dem Erhitzen die Naßverfahrensäure mit einem Kationenaustauscherharz zur Adsorption eines beträchtlichen Teils des Magnesiums an diesem in Kontakt gebracht wird und daß die Naßverfahrensäure mit einem herabgesetzten Gehalt an Magnesium von dem Harz abgetrennt und anschließend erhitzt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die rohe Naßverfahren-Phosphorsäure durch eine Heizzone und eine Kühlzone leitet, die Hauptmenge der Säure in der Heizzone auf eine Temperatur von weniger als etwa 200° C erhitzt, einen Teil der rohen Naßverfahren-Phosphorsäure in der Nähe der Wärmequelle der Heizzone auf eine Temperatur über etwa 200° C erhitzt, Wasserdampf und verflüchtigte Verunreinigungen aus dieser Säure während des Erhitzens entfernt, wobei so viel Wasser aus dem über etwa 200° C erhitzten Teil entfernt wird, daß der bestimmte Gehalt an acyclischer Polyphosphorsäure in der gesamten Säure erreicht wird, wonach die Säure in eine Kühlzone übergeführt und dort auf eine Temperatur unter etwa 65° C abgekühlt wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man (1) Naßverfahren-Phosphorsäure mit einer P,0.-Konzentration von etwa 25 bis 55 Gewichtsprozent und einem Gehalt an Metall- und flüchtigen Verunreinigungen, die die Bildung von Präzipitaten und gelatinösen Produkten bewirken, wenn die Säure mit Ammoniak unter Bildung von wäßrigem Ammoniumphosphat umgesetzt wird, auf eine Temperatur zwischen etwa 200 und 400° C erhitzt, (2) die Säure durch Entfernung der gasförmigen Produkte, die aus der Säure während des Erhitzens freigesetzt werden, unter Bildung einer flüssigen Säure, die die Metallverunreinigungen in gelöster Form enthält, konzentriert und (3) die so erhaltene Säure mit Naßverfahren-Phosphorsäure mit einer P205 Konzentration von etwa 25 bis 55 Gewichtsprozent und einem Gehalt an Metall- und flüchtigen Verunreinigungen, die die Bildung von Präzipitaten und gelatinösen Produkten hervorrufen, wenn die Säure mit Ammoniak unter Bildung von wäßrigem Ammoniumphosphat umgesetzt wird, in solchen Mengen vermischt, so daß der bestimmte Gehalt an acyclischer Polyphosphorsäure erreicht wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Naßverfahren-Phosphorsäure zur Ausbreitung verdampfbarer Kieselsäure und Fluor enthaltender Verunreinigungen in ihr erhitzt wird und daß nach Abbrechen der Erhitzung der Säure Phosphorpentoxyd zugegeben wird, bis der bestimmte Gehalt an acyclischer Polyphosphorsäure erreicht ist.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Konzentrierung aus der Naßverfahren-Phosphorsäure Aluminium- und/oder Magnesiumverunreinigungen selektiv, etwa mittels eines Kationenaustauschers entfernt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 1790 503, 1822 040; Chemisches Zentralblatt 1957, S. 362; 1959, S. 16 572.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2034107A1 (en) * 1969-02-05 1970-12-11 Tennessee Corp Solid ammonium polyphosphate-based - fertiliser

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1790503A (en) * 1931-01-27 Process job
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