-
Verfahren und Vorrichtung zum Verschließen von Kartons Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Verschließen von Kartons mit inneren und äußeren Schließlaschen,
bei dem auf eine der sich im geschlossenen Zustand berührenden Flächen der Schließlaschen
ein Klebstoff aufgebracht wird und die geschlossenen Laschen durch äußeren Druck
bis zum Abbinden des Klebstoffs in ihrer Lage gehalten werden, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
-
Es sind bereits Verfahren bekannt, bei denen beim maschinellen Verschließen
der Verschlußlaschen von Verpackungskartons verhältnismäßig billige, insbesondere
wassergelöste Klebstoffe in Gebrauch sind, wobei die dafür verwendeten Vorrichtungen
auf vielfältige Art an die praktisch möglichen Kartonabmessungen angepaßt werden
können.
-
Diese bekannten Verfahren und Vorrichtungen unterliegen aber dem
entscheidenden Nachteil, daß wegen der verhältnismäßig langen Trocknungszeit dieser
wassergelösten Klebstoffe nach dem Verschließen der Kartons die verschlossenen Karton
laschen noch einige Zeit lang bis zum Abbinden des Klebstoffs angedrückt werden
müssen. Automatisch arbeitende Vorrichtungen zum Verschließen von Kartons nach diesen
Verfahren bedingen daher entweder eine lange Transportstrecke, in der die Kartons
nach dem Verkleben bis zur Verfestigung der Klebverbindung im angedrückten Zustand
gehalten werden müssen, was erhöhten Aufwand an Konstruktion und Aufstellungsraum
verlangt, oder sie erreichen nur sehr geringe Durchsatzleistungen. Beide Nachteile
können sich auch gemeinsam auswirken.
-
Es sind auch Verfahren und danach arbeitende Vorrichtungen bekannt,
bei denen zum Verkleben der Kartonlaschen schnell abbindende Kunstharzklebstoffe
verwendet werden. Dadurch werden zwar die Nachteile der wassergelösten Klebstoffe
vermieden, die hohen Kosten für die teuren Kunstharzklebstoffe machen jedoch die
Anwendung dieser Verfahren zu unwirtschaftlich.
-
Es ist auch noch für spezielle Verpackungsprobleme, nämlich die Verpackung
von feinkörnigem Material in Kartons, bekannt, diese mit zwei verschiedenartig wirkenden
Stoffen zu verschließen, jedoch mit dem Ziel, außer einer normalen Verklebung der
Kartonverschlußlaschen mit einem herkömmlichen wassergelösten Klebstoff durch zusätzliches
Verschließen der Kartonritzen mit einem plastisch bleibenden, also nicht festabbindenden
Plastikkitt eine Abdichtung gegen ein Herausrieseln des feinkörnigen Kartoninhalts
zu erreichen. Dieses Verfahren vereinigt praktisch die vollen Nachteile
beider voranstehend
angeführten Verfahren, so daß seine Anwendung auf die erwähnte, außergewöhnlich
spezielle Verwendung beschränkt ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zum Verkleben
von Faltkartons zu schaffen, das vor allem den mit der Verwendung nasser bzw. lösungsmittelhaltiger
Klebstoffe verbundenen Nachteil der relativ langen Abbindezeit vermeidet, ohne dafür
wesentliche andere Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, wie das bei der alleinigen
Verwendung von Kunstharzklebstoffen der Fall ist.
-
Die Lösung dieser Erfindungsaufgabe besteht in der Schaffung eines
Verfahrens der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß auf die
zu verbindenden Schließlaschenfiächen neben einem die feste Laschenverbindung herstellenden
nassen Klebstoff gleichzeitig auch ein thermoplastischer Klebstoff in solchem Bereich
der Schließlaschenflächen aufgebracht wird, daß sich die verschiedenen Klebstoffe
beim Schließen der Laschen nicht überlagern und letztere nur für die Dauer des Abbindens
des thermoplastischenKlebstoffs von außen gehalten werden, worauf die Haftung dieses
Klebstoffs das weitere Festhalten der Laschen beim Abbinden des nassen I(lebstoffs
übernimmt.
-
Die Erfindung besteht weiterhin in der Schaffung einer Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens mit einer von einem Rahmen getragenen Kartonfördervorrichtung,
ferner mit einem in der Höhenlage verstellbaren Schlitten, auf dem eine Klebstoff
auftragvorrichtung,
eine Laschens chließ einrichtung und eine Andrückeinrichtung für die geschlossenen
Laschen angeordnet sind und die eine Anzahl von an quer verstellbaren Kartonführungen
gelagerte Schalter zum Steuern der Klebstoffauftragvorrichtung aufweist, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß auf dem Schlitten zwei getrennte Vorrichtungen zum Auftragen
eines nassen Klebstoffes auf abgegrenzte Bereiche der Außenseiten der eingefalteten
Innenlaschen und zwei weitere Vorrichtungen zum Auftragen eines erhitzten thermoplastischen
Klebstoffs auf die Innenseiten der Außenlaschen so angeordnet sind, daß der aufgetragene
thermoplastische Klebstoff den nassen Klebstoff nicht überlagert.
-
Der mit der Erfindung erzielte technische Fortschritt liegt durch
die kombinierte Anwendung billiger, wassergelöster Klebstoffe und kurzfristig abbindender
thermoplastischer Klebstoffe darin, daß die Nachteile des Bekannten vermieden werden.
Hauptgrundlage der endgültigen und in jeder Hinsicht sicheren Klebeverbindung der
Kartonlaschen ist dabei der billige nasse Klebstoff, während der thermoplastische
Kunststoff beim Vorgang des automatischen Verschließens- der Kartonlaschen die Rolle
eines in kürzester Zeit abbindenden Haft- und Klebemittels übernimmt, das bereits
nach nur kurzem Andrücken der Kartonlaschen aneinander den Karton zunächst ausreichend
verschließt obgleich der die Klebeverbindung hauptsächlich tragende nasse Kleber
selbst noch keine ausreichende Haftung der beiden aufeinanderliegenden Laschenfüchen
gewährleisten würde.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt daher eine wesentliche konstruktive
Vereinfachung und räumliche Verkleinerung der verwendeten Verpackungsmaschinen bei
gleichzeitig wesentlich gesteigerter Verpackungsleistung und erreicht eine bisher
nicht gekannte Wirtschaftlichkeit derartiger Verfahren. Gleichzeitig wird wertvoller
zusätzlicher Verpackungsraum gewonnen.
-
Die Erfindung ist im folgenden an Hand von Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform
einer Kartonklebevorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 2 eine Stirnansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1 aus Richtung des Pfeils
2 dieser Figur her gesehen, Fig. 3 einen Querschnitt längs der Linie 3-3 in Fig.
1, in Richtung der Pfeile gesehen, Fig. 4 einen Querschnitt längs der Linie 4-4
in F i g. 3, in Richtung der Pfeile gesehen, Fig. 5 einen Querschnitt längs der
Linie 5-5 in F i g. 3, in Richtung der Pfeile gesehen, F i g. 6 eine perspektivische
Ansicht der einen Vorrichtung zum Auftragen des nassen Klebstoffs zur Verwendung
bei der Vorrichtung gemäß den F i g. 1 bis 5, in vergrößertem Maßstab, F i g. 7
eine perspektivische Ansicht der einen bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß
den Fig. 1 bis 6 verwendeten Vorrichtung zum Auftragen des thermoplastischen Kunstharzklebstoffs,
in vergrößertem Maßstab, F i g. 8 eine waagerechte Querschnittansicht durch eine
Vorrichtung zum Auftragen des thermoplastischen Kunstharzklebstoffs und deren zugeordnete
Teile, in vergrößertem Maßstab,
F i g. 9 einen waagerechten Querschnitt durch eine
Vorrichtung zum Auftragen des thermoplastischen Kunstharzklebstoffs und deren Führungen,
in vergrößertem Maßstab, Fig. 10 eine perspektivische Ansicht eines Kartons, aus
welcher die Behandlung der Innenflächen der Schließlaschen sowie die Reihenfolge
des Umklappens der Schließlaschen ersichtlich sind, und Fig. 11 eine waagerechte
Querschnittsaufsicht auf eine Einrichtung zum Einklappen der seitlichen Schließlaschen
den Druck- bzw. Kompressionsabschnitt der Vorrichtung gemäß den F i g. 1 bis 10,
in vergrößertem Maßstab.
-
In den Zeichnungen bezeichnet die Bezugsziffer 20 den Rahmen der
Vorrichtung. Ein Schlitten 39 ist in den Rahmen 20 eingebaut und kann in diesem
mit Hilfe von Schrauben 40 lotrecht verstellt werden.
-
Je eine rechte und eine linke Vorrichtung 44 zum Auftragen des nassen
Klebstoffs sind am Schlitten 39 angebracht und können relativ zu diesem seitlich
verstellt werden.
-
An einem mit Hilfe von Schrauben 58 lotrecht verstellbar im Schlitten
39 angeordneten Nebenschlitten 43 sind eine rechte und eine linke Vorrichtung zum
Auftragen des thermoplastischen Kunstharzklebstoffs angebracht, die mit Hilfe von
Stellschrauben 91 seitlich bzw. quer verstellt werden können.
-
In Querrichtung einstellbare Seitenschienen 30 können an die Breite
der zu schließenden Kartons angepaßt werden. Gemäß F i g. 3 werden die gefüllten
Kartons über eine geneigte Fördereinrichtung 110 oder ein ähnliches Zufuhrsystem
in die Vorrichtung eingebracht und gelangen auf eine Schaltwalze 28, die sich mit
langsamerer Umdrehungsgeschwindigkeit als der Vorwärtsgeschwindigkeit eines Förderbands
21 bewegt. Auf diese Weise werden die Kartons in gewissen Abständen auf dem Förderband
21 abgelegt, so daß die verschiedenen Arbeitsvorgänge an den aufeinanderfolgenden
Kartons ohne Behinderung vorgenommen werden können.
-
Bei der Vorwärtsbewegung eines Kartons auf dem Förderband 21 werden
seine endseitigen Schließlaschen nach unten gefalzt und wird auf beide Seiten ihrer
Oberflächen nasser Klebstoff aufgetragen, so daß beim Herunterklappen der seitlichen
Schließlaschen zwischen beiden seitlichen und beiden endseitigen Schließlaschen
Klebstoff vorhanden ist. Ein schnell abbindender thermoplastischer Kunstharzklebstoff
wird wahlweise auf die Innenflächen der seitlichen Schließlaschen aufgetragen, so
daß er sich beim Herunterbiegen der Laschen zwischen beiden seitlichen und beiden
endseitigen Schließlaschen befindet. Nahe der Mittellinie des Kartons wird ein Zwischenraum
frei gelassen, auf welchen kein Klebstoff aufgetragen wird, so daß kein Klebstoff
in den Kartoninhalt hineingepreßt wird.
-
Während der Karton zu einer Andrückvorrichtung 50 bewegt wird, werden
die seitlichen Schließlaschen mit Hilfe von Riemen 47 nach unten umgelegt. Die Andrückvorrichtung
50 arbeitet zufriedenstellend, selbst wenn sie nur eine Länge von etwa 30 cm besitzt.
-
Bei einer Förderbandgeschwindigkeit von etwa 42,7 m/min und einem
Kettenradübersetzungsverhältnis von 2 :1 bringt eine Schaltwalze 28 mit einem Durchmesser
von etwa 70mm einen Abstand von etwa 150 bis 200 mm zwischen den einzelnen Kartons
hervor.
Der Abstand vergrößert bzw. verklei nert sich unmittelbar proportional zur Länge
des Kartons.
-
Das Förderband 21 wird über Kettenräder 24 und 25 sowie eine Kette
23 durch einen Motor 22 angetrieben. Das Kettenrad 24 ist auf dieselbe Welle aufgesetzt
wie die Walze 24A, welche ihrerseits das Förderband 21 antreibt Eine einstellbare
Spannrolle 21A dient zur Beseitigung eines etwaigen Durchhangs des Förderbands.
Die Walze 26A und das Kettenrad 26 sind auf eine gemeinsame Welle aufgesetzt. Die
Schaltwalze 28 besitzt mit dem Kettenrad 27 eine gemeinsame Welle und wird über
ein Kettenrad 26 mit kleinem Durchmesser und ein Kettenrad 27 mit größerem Durchmesser
sowie eine Kette 29 in Drehbewegung versetzt. Die Seitenschienen 30 sind mit Hilfe
von Muttern 31 und 31A befestigt, wobei die Arbeitsweise und Anordnung dieser Teile
später genauer beschrieben werden wird.
-
An den Seitenschienen 30 sind Schalter 32 angeordnet, die einzeln
je nach der Reihenfolge, in welcher sie auf die Kartons einwirken, mit 32-1, 32-2
usw. bezeichnet sind. Diese Schalter können entsprechend der Größe und Form der
zu verklebenden Kartons in Längsrichtung der Schienen verschoben werden; ihre genaue
Arbeitsweise wird später noch näher erläutert werden. Ein zum Einklappen der endseitigen
Kartonschließlaschen dienender, in der in Fig. 1 durch den Pfeil angedeuteten Richtung
umlaufender Riemen 33 wird über Kettenräder 35 und 36 sowie eine Kette 37 durch
einen Motor 34 angetrieben. Eine ortsfeste Schiene 38 dient zum Festhalten der endseitigen
Schließlaschen nach dem Herunterbiegen.
-
Der Schlitten 39 kann dem Rahmen 20 gegenüber verstellt werden, was
mit Hilfe von vier Schrauben 40 erfolgt, welche in am Rahmen 39 befestigte Muttern
40A eingeschraubt sind. Die Bewegung aller vier Schrauben 40 kann mittels einer
Handkurbel 41 erfolgen, welche Schnecken 56 antreibt.
-
Jeweils zwei Schnecken 56 sind mit einer von zwei am Rahmen 20 vorgesehenen
Wellen 66 verbunden.
-
Jede Schneeke 56 wirkt auf ein Schneckenrad 55 ein und bewegt eine
Schraube 40 in ihrer zugeordneten Mutter 40A hinein und heraus. Die beiden Wellen
66 sind über eine Kette 42 miteinander gekoppelt.
-
Der Nebenschlitten 43 ist am Schlitten 39 befestigt und kann diesem
gegenüber mit Hilfe von Schrauben 58 betätigenden Handrädern 46 lotrecht verstellt
werden. Die Schrauben 58 sind gemäß F i g. 7 in am Schlitten 39 angebrachten Muttern
74 eingeschraubt. Gemäß F i g. 8 sind die Handräder 46 mit Hilfe von Ketten 46 A
miteinander gekoppelt. Am Nebenschlitten 43 sind zwei Vorrichtungen 111 zum Auftragen
des thermoplastischen Kunstharzklebstoffs angebracht und mittels Stellschrauben
91 diesem gegenüber in Querrichtung verstellbar. Am Schlitten 39 sind ein Motor
45 und ein Untersetzungsgetriebe 45A angebracht, die in Verbindung mit den Vorrichtungen
111 verwendet werden.
-
Die Vorrichtungen 44 zum Auftragen des nassen Klebstoffs sind am
Schlitten 39 angeordnet und können diesem gegenüber mit Hilfe von Stellschrauben
61 seitlich bzw. in Querrichtung verstellt werden. Durch je eine Antriebseinrichtung
49 angetriebene Führungsriemen 47 dienen zum Abwärtsfalten der äußeren Schließlaschen
des Kartons und laufen um in Halterungen 48 vorgesehene Rollen 93
herum. Die Andrückvorrichtung
50 wird über Kettenräder 52 und 54 sowie eine Kette 53 von einem Motor 51 angetrieben.
Die Antriebseinrichtungen 49 für jeden Riemen 47 werden ebenfalls durch den Motor
51 angetrieben, wobei die Einzelheiten dieser Anordnung später genauer beschrieben
werden.
-
Die Seitenschienen 30 können in Querrichtung des Rahmens 20 verstellt
werden. Zu diesem Zweck sind an den Seitenschienen 30 gemäß den Fig. 2, 3 und 5
Schrauben 57 angebracht. Die Seitenschienen 30 werden durch Befestigungsmuttern
31 und 31A in ihrer Lage gehalten, wobei die Muttern fest an einer am Rahmen 20
befestigten Büchse 92 anliegen. Zum Bewegen einer Seitenschiene 30 wird an jedem
Ende derselben eine Mutter 31 bzw. 3XA gelöst, woraufhin die Schiene in die gewünschte
Lage gebracht wird und die Muttern wieder angezogen werden. Die Schraube 57 kann
sich bei gelösten Muttern 31E bzw.
-
31A frei in der Büchse 92 bewegen.
-
Den beiden am Schlitten 39 angeordneten Vorrichtungen 44 zum Auftragen
des nassen Klebstoffs, von denen die eine den Klebstoff auf die rechte Seite und
die andere auf die linke Seite der Oberseiten der endseitigen Schließlaschen aufträgt,
wird der Klebstoff unter Druck von einem Behälter 59 (F i g. 1 und 2) durch einen
nicht dargestellten Schlauch zum Schlauchanschluß 63 gemäß F i g. 6 zugeleitet.
Dieser vom Behälter 59 kommende Klebstoff gelangt in ein Rohr 64, das am einen Ende
in einem Block 67 ausläuft. Das andere Ende des Rohres 64 endet in einem biegsamen
Verbindungsstück 65, in dessen Innerem ein Ventil vorgesehen ist. Auftragglieder
dieser Art mit in biegsamen Verbindungsstücken vorgesehenen Ventilen sind bekannt.
Das Ventil wird durch einen auf den am biegsamen Verbindungsstück 65 angebrachten
Verteiler 62 ausgeübten Druck geöffnet.
-
Ein Schlitten 69 kann quer zum Schlitten 39 verschoben werden und
wird mit Hilfe der Stellschrauben 61 in seiner Lage verklemmt. Auf Grund dieser
Ausführung vermag die Bedienungsperson die Stellen festzulegen, an welchen der nasse
Klebstoff auf die endseitigen Schließlaschen aufgetragen werden soll, Der Kolben
eines Arbeitszylinders 72 wird elektrisch in Richtung der Pfeile gemäß F i g. 6
bewegt, und ein schwenkbar gelagerter Arm 70 wird um einen an einem herabhängenden
Arm 68 angebrachten Schwenkzapfen 71 herumbewegt. Der Hängearm 68 wird gegenüber
dem Schlitten 69 lagenfest gehalten.
-
Ein an seinem oberen Ende vorgesehener Schwenkzapfen 73 verbindet
den Schwenkarm 70 mit dem Kolben des magnetbetätigten Arbeitszylinders 72 bekannter
Bauart.
-
Wenn sich der Kolben in den Arbeitszylinder 72 hineinbewegt, wird
der Schwenkarm 70 am oberen Schwenkzapfen 73 in Richtung auf den Arbeitszylinder
72 bewegt, während der Verteiler 62 nach unten in die in F i g. 6 strichpunktiert
eingezeichnete Lage gelangt, die seine Auftraglage darstellt, in welcher der Verteiler
mit den gefalteten endseitigen Schließlaschen des Kartons in Berührung steht. Bei
einer Herausbewegung des Kolbens aus dem Arbeitszylinder 72 wird der obere Schwenkzapfen
73 vom Arbeitszylinder 72 wegbewegt und der Verteiler 62 vom Karton abgehoben. Die
Beaufschlagung des Arbeitszylinders 72 wird elektrisch gesteuert. Der Verteiler
62 kann dabei jede gewünschte Größe und Form besitzen und läßt sich zur leichteren
Auswechselbarkeit
einfach entfernen, wobei die Einzelheiten dieser
Ausführung jedoch nicht dargestellt sind.
-
In den F i g. 7, 8 und 9 sind Konstruktionseinzelheiten der einen
Vorrichtung 111 zum Auftragen des thermoplastischen Kunstharzklebstoffs dargestellt.
-
Gemäß diesen Figuren besteht diese Vorrichtung aus dem Motor 45, dem
Untersetzungsgetriebe 45A, einer Untersetzungsgetriebekette 75, einer Welle 76 mit
daran angebrachtem Kettenrad 77, einer Kette 78, einer Welle 79 mit einem Kettenrad
80 und einer elektrisch betätigten Kupplung 81. Ein elektromagnetisch betätigter
Druckluftzylinder 82 ist mit einer ein- und ausfahrbaren Kolbenstange 83 versehen,
die einen an einem lotrechten Schwenkarm 85 befestigten Gabelkopf 84 bewegt. Die
Bewegung des Schwenkarms 85 um einen am Nebenschlitten 43 befestigten Schwenkzapfen
86 herum hat eine Bewegung von inneren Führungsarmen 87 und 88 zur Folge, so daß
die durch letztere geführten seitlichen Schließlaschen 103, 104 des Kartons in und
außer Berührung mit je einem Rad 90 bewegt werden, welches innerhalb einem Gehäuse
89 an der Welle 76 angebracht ist.
-
Wenn die seitliche Schließlasche in Berührung mit dem Rad 90 steht,
wird erhitzter, thermoplastischer Kunstharzklebstoff auf sie aufgetragen.
-
Der Motor 45 läuft bei eingeschalteter Vorrichtung ständig mit, so
daß sich ersichtlicherweise auch das Rad 90 ständig dreht. Die Zufuhr eines thermoplastischen
Kunstharzstreifens 60 in das Gehäuse 89 wird beim Einrücken der Kupplung 81 begonnen
und beim Ausrücken derselben unterbrochen. Das Gehäuse 89 ist mit nicht dargestellten
Heizspiralen versehen, durch welche der Klebstoff vor dem Auftragen auf die seitlichen
Schließlaschen mit Hilfe des Rads 90 erhitzt wird.
-
Der Ausfluß des thermoplastischen Kunstharzklebstoffs aus der offenen
Unterseite des Gehäuses 89 wird auf bekannte Weise durch über diese Öffnung hinweg
angeordnete Zumeßleisten gesteuert. Anordnungen dieser allgemeinen Art sind bereits
bekannt.
-
Der Motor 51 läuft bei eingeschalteter Vorrichtung ebenfalls ständig
mit und dreht dabei die Walzen der Andrückvorrichtung 50 und treibt die zur Führung
bzw. zum Falzen vorgesehenen Riemen 47 an.
-
Die Walze 94 und das Kettenrad 54 sind an einer gemeinsamen Welle
angebracht und werden über ein Kettenrad 52 und die Kette 53 vom MotorS1 angetrieben.
Die Walze 94 ist über eine Kette 95 mit einer Walze 96 gekoppelt, die ihrerseits
über eine Kette 97 mit einer Walze 98 und diese wiederum über eine Kette 99 mit
Walzen 105 gekoppelt ist. Die Walzen 105 sind auf einer gemeinsamen Welle angeordnet
und übertragen die Antriebskraft über eine Kette 106 auf eine Welle 107 der Antriebseinrichtung
49 des Riemens 47. Die Welle 107 ist in Gelenklagern 108 gelagert, während die Antriebseinrichtung
des Riemens 47 in Lagern 109 gelagert ist.
-
Die Riemen 47 verlaufen zwischen ihrer Antriebseinrichtung und den
Führungsriemenrollen 93.
-
In F i g. 10 ist ein Karton 100 dargestellt. Aus dieser Figur sind
die Aufbringungslagen des nassen Klebstoffs und des thermoplastischen Kunstharzklebstoffs
an den Laschen sowie die Reihenfolge des Schließens der Laschen ersichtlich. Die
Schließlasche 101 ist die in Bewegungsrichtung vordere endseitige Schließlasche,
an deren Oberseite der nasse Klebstoff links bei 101A und rechts bei 101 B aufgetragen
wird. Zuerst wird die Schließlasche 101 nach
innen unten umgebogen, und anschließend
wird dir in Bewegungsrichtung hintere endseitige Schließ laschel02 abwärts gebogen
und links im Bereicl 102A und rechts im Bereich 102B mit nassem Kleb stoff versehen.
Der thermoplastische Kunstharzkleb stoff wird auf die Innenflächen der seitlichen
Schließ laschen 103 und 104 aufgebracht, und zwar am vor deren Ende in den Bereichen
103A bzw. 104A unc am hinteren Ende in den Bereichen 103 B bzw. 104B wonach die
Schließlaschen 103 und 104 gleichzeiti« umgeklappt werden.
-
Die Motoren22, 45 und 51 laufen ständig mit während der Motor 34
gesteuert betrieben wird, wie dies aus der folgenden Beschreibung der Arbeit weise
der Schalter 32-1 bis 32-9 genauer hervorgeht Die Vorrichtung wird über einen nicht
dargestellter Hauptschalter in Betrieb gesetzt, wobei die sich ständig mitdrehenden
Motoren zu laufen beginnen. Die Kartons gelangen von der geneigten Kartonfördereinrichtung
110 über die Schaltwalze 28 auf das Förderwand 21. Während sich der Karton längs
des Förderbands 21 weiterbewegt, gelangt die in Bewegung. richtung vordere endseitige
Schließlasche 101 ir Berührung mit dem Riemen 33 und dem aufwärts geneigten Abschnitt
der ortsfesten Schiene 38. Hierdurch wird die Schließlasche nach unten bewegt und
von der Schiene 38 festgehalten.
-
Die in Bewegungsrichtung vordere Kante des Kartons 100 stößt nunmehr
am Schalter 32-1 an, welcher den Stromkreis zum Motor 34 schließt und die Bewegung
des Riemens 33 einleitet. Der Riemen 33 läuft schneller als das Förderband 21, so
- daß die hintere endseitige Schließlasche 102 nach unten umgeklappt wird. Nach
dem Vorbeigelangen des Kartons öffnet sich der Schalter 32-1 wieder.
-
Die Vorderkante des Kartons stößt dann am Schalter 32-2 an, welcher
den Arbeitszylinder 72 betätigl und den Verteiler 62 in Berührung mit der umgeklappten
endseitigen Schließlasche 101 gelangen läßt.
-
Beim Erreichen des Schalters 32-3 werden die Zylinder 72 ausgeschaltet,
wobei die Verteiler 62 vom Karton abgehoben werden. Hierdurch wird verhindert, daß
Klebstoff auf den Behälterinhalt gelangt.
-
Die Seitenlaschen 103 und 104 werden mechanisch zwischen den Armen
87 und 88 geführt, und beim Anstoßen des Kartons am Schalter 32-4 wird die Kupplung
81 eingerückt und wird der thermoplastische I(unstharzstreifen 60 in die Kammer
89 eingeführt und durch die Heizspiralen erhitzt. Dieser erweichte Klebstoff wird
sodann in den Bereichen 103A und 104A auf die vorderen Abschnitte der Schließlaschen
103 bzw. 104 aufgetragen.
-
Am Schalter 32-5 gelangen die Verteiler 62 in Berührung mit der in
Bewegungsrichtung hinteren Schließlasche 102, wobei Naßklebstoffbereiche 102A und
102B auf die Schließlasche 102 aufgetragen werden. Bei der Berührung des Schalters
32-6 wird der Druckluftzylinder 82 betätigt, so daß die inneren Führungsarme 88
die seitlichen Schließlaschen außer Berührung mit den Rädern 90 drücken. Hierdurch
wird ein Auftragen des Klebstoffs auf die unmittelbar über dem Kartoninhalt befindlichen
Bereiche der seitlichen Schließlaschen verhindert.
-
Der Schalter 32-7 schaltet den Druckluftzylinder 82 ab, so daß die
Führungsarme 88 außer Berührung mit den seitlichen Schließlaschen bewegt und die
Seitenlaschen wieder in Berührung mit den Rädern 90 gebracht werden. Hierbei wird
der thermoplastische
Kunstharzklebstoff in den Bereichen 103 B
und 104B auf die hinteren Abschnitte der seitlichen Schließlaschen aufgebracht.
-
Am Schalter 32-8 werden die Verteiler außer Berührung mit der in
Bewegungsrichtung hinteren endseitigen Schließlasche 102 gebracht, während die Berührung
des Schalters 32-9 das Ausrücken der Kupplung 81 sowie das Unterbrechen der Zufuhr
des thermoplastischen Kunstharzstreifens 60 zum Gehäuse 89 zur Folge hat.
-
Der Karton 100 bewegt sich nunmehr unter die Führungsriemen 47, welche
die seitlichen Schließlaschen103 und 104 nach unten umklappen. Der zusammengefaltete
Karton gelangt anschließend in die Andrückvorrichtung 50 und bewegt sich durch diesen,
um ein Verkleben der Schließlaschen durch den thermoplastischen Kunstharzklebstoff
zu bewirken. Danach werden die Kartons aus der Vorrichtung ausgestoßen, wobei die
Schließlaschen durch den thermoplasüschen Klebstoff geschlossen gehalten werden,
bis der nasse Klebstoff abgebunden hat.
-
Ersichtlicherweise werden die Länge des Druckbereichs und die Festhaltezeitspanne
durch die Erfindung im Vergleich zu herkömmlichen Verklebeverfahren wesentlich herabgesetzt.
Darüber hinaus ermöglichen das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung
ein bedeutend wirtschaftlicheres Verkleben, als dies bei ausschließlicher Verwendung
von thermoplastischemKunstharzklebstoff der Fall ist.