DE1216822B - Streckenvortriebsmaschine - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

E21d

Deutsche Kl.: Sc-5

Nummer: 1216 822

Aktenzeichen: B 81196 VI a/5 c

Anmeldetag: 27. März 1965

Auslegetag: 18. Mai 1966

Die Erfindung bezieht sich auf eine Streckenvortriebsmaschine, die ein zentrales Vorbohrloch auffährt und dieses mittels Rollenmeißel, die drehbar an Rollenmeißelträgern befestigt und zusammen mit diesen um die Masohinenlängsachse drehbar sind, stufenweise auf den gewünschten Streckenquerschnitt erweitert.

Es ist bereits eine derartige Maschine bekannt, bei der die Rollenmeißel in Vortriebsrichtung gegen die Ortsbrust gedrückt werden. Die Vortriebskräfte, die außerordentlich hoch sein müssen, damit die Rollenmeißel das Gestein zertrümmern können und ein befriedigender Vorschub erzielt wird, werden dadurch erzeugt, daß sich die Maschine am Streckenausbau entgegen der Vortriebsrichtung abstützt. Dieser muß entsprechend robust ausgeführt sein. Um einen gleichmäßigen Vortrieb zu erzielen, ist es außerdem erforderlich, den Ausbau in Vortriebsrichtung während des Betriebes fortzusetzen, damit für die Abstützelemente immer wieder Angriffsmöglichkeiten gegeben sind. Hierbei ist es schwierig, die einzelnen Teile des Streckenausbaus an den Abstützelementen vorbeizutransportieren und am vorderen Ende des Streckenausbaus anzuschließen. Würde die Vortriebskraft von einem die Streckenvortriebsmaschine tragenden Raupenfahrwerk geliefert, wie es bei einer anderen Streckenvortriebsmaschine bekannt ist, wäre zwar ein Streckenausbau nicht erforderlich, die geringe Vortriebskraft würde jedoch nur einen ungenügenden Vorschub ermöglichen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Streckenvortriebsmaschine zu schaffen, bei der diese Nachteile vermieden sind, und sie besteht in erster Linie darin, daß der Vorschub der Rollenmeißel radial zur Maschinenlängsachse von innen nach außen gerichtet ist. Damit wird erreicht, daß in Vortriebsrichtung nur noch eine geringe Kraft, nämlich diejenige zum Auffahren des Vorbohrloches, benötigt wird.

Aus der deutschen Auslegeschrift 1 098 472 ist es bekannt, zum Streckenvortrieb mittels eines umlaufenden Bohrkopfes in die ebene Ortsbrust schmale konzentrische Einschnitte einzubringen und die zwischen diesen stehengebliebenen kreisringförmigen Teile mittels Kernbrechwalzen abzuarbeiten, die den die Einschnitte erzeugenden Messern nacheilen. Der Bohrkopf ist in eine kreisförmige Innenscheibe und einen Außenring unterteilt, die gegensinnig um die gemeinsame Achse gedreht werden, so daß das auf den Maschinenkörper ausgeübte Drehmoment ausgeglichen wird. Bei der erfindungsgemäßen Streckenvortriebsmaschine können ebenfalls wenigstens zwei Streckenvortriebsmaschine

Anmelder:

Beteiligungs- und Patentverwaltungsgesellschaft

mit beschränkter Haftung,

Essen, Altendorfer Str. 103

Als Erfinder benannt:
Paul Hoever, Krefeld

*5 Rollenmeißelträger mit unterschiedlich großen Abständen von der Maschinenlängsachse gegensinnig um diese umlaufen, wobei zweckmäßig die Rollenmeißel mit kleineren Abständen von der Maschinenlängsachse in Vortriebsrichtung vor denen mit größeren Abständen angeordnet sind.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 die Bohreinrichtung einer erfindungsgemäßen Streckenvortriebsmaschine in Seitenansicht

^a5 und

F i g. 2 eine Stirnansicht der Bohreinrichtung nach Fig. 1.

Eine Trommel 1 ist an der dem Ort zugewandten Stirnseite einer nicht weiter dargestellten Streckenvortriebsmaschine angeordnet. Sie weist Rollenmeißelträger 2, 3, 4, 5 auf. Der Trommel 1 ist gleichachsig in Vortriebsrichtung eine kleinere Trommel 6 vorgelagert. Diese weist Rollenmeißelträger 7, 8, 9,10 auf. Die den beiden Trommeln zugeordneten Rollenmeißelträger liegen sich, bezogen auf die Maschinenlängsachse, jeweils paarweise gegenüber und können mit Hilfe hydraulisch betätigter Kraftgeräte 11,12 auf den jeweiligen, die Maschinenlängsachse schneidenden Verbindungslinien verschoben werden. In der F i g. 1 sind die in Blickrichtung vor den Trommeln 1, 6 liegenden Rollenmeißelträger der besseren Übersichtlichkeit wegen nicht gezeichnet. An den Rollenmeißelträgern 2 bis 5 und 7 bis 10 sind ringverzahnte Rollenmeißel drehbar gelagert. Sie sind in etwa auf dem Mantel eines sich in Vortriebsrichtung verjüngenden Kegels angeordnet, und ihre Drehachsen sind derart zur Maschinenlängsachse geneigt, daß sie diese in Vortriebsrichtung gesehen vor der Streckenvortriebsmaschine schneiden. Mittig durch die Trommeln 1, 6 ist ein Gestänge 13 geführt, das zum Antrieb einer Bohrkrone 14 dient, die mit Hilfe von Rollenmeißeln 15 ein Vorbohrloch 16 auffährt.

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Beim Erstellen eines Stollens, Tunnels, Schachtes od. dgl. wird das vorgebohrte Loch 16 durch die ringverzahnten Rollenmeißel bis auf den gewünschten Streckenquerschnitt erweitert. Zu diesem Zwecke werden die Rollenmeißelträger zunächst der Maschinenlängsachse genähert. Nachdem die gesamte Streckenvortriebsmaschine in Vortriebsrichtung versetzt worden ist, werden die Rollenmeißelträger, die sich zusammen mit den Trommeln 1, 6 um die Maschinenlängsachse drehen, durch die Kraftgeräte 11 und 12 radial nach außen gedruckt. Die ringverzahnten Rollenmeißel walzen sich dabei auf dem Gestein ab und erweitern stufenförmig den Streckenquerschnitt. Haben die Rollenmeißelträger ihre äußerste Lage erreicht, werden sie wieder eingefahren, und die Streckenvortriebsmaschine wird aufs Neue in Vortriebsrichtung versetzt. Die Versetzstrecke kann gegebenenfalls größer sein als die Breite eines Rollenmeißels, so daß durch Hinterschneiden des Gebirges das Abspalten größerer Gesteinsstücke erreicht wird.

Die Trommeln 1 und 6 werden zweckmäßig gegensinnig angetrieben. Dadurch kann ein Ausgleich der großen Drehmomente erzielt werden, die zum Antrieb der Trommeln erforderlich sind. Es ist dann nicht mehr erforderlich, die Streckenvortriebsmaschine gegen Verdrehen um ihre Längsachse zu sichern, was bisher durch Abstützen an der Stollenwandung geschehen mußte, Zum Drehmomentenausgleich kann auch der Vorbohrer 14 mitbenutzt werden.

Entgegen der bei dem Ausführungsbeispiel getroffenen Anordnung von jeweils vier Rollenmeißelträgern auf einer Trommel können auch jeweils zwei, drei, fünf oder mehr Rollenmeißelträger auf einer Trommel angeordnet sein. Die Rollenmeißelträger sind jedoch jeweils so zu verteilen, daß sich die in radialer Richtung wirkenden Kräfte ausgleichen. Auch können mehr als zwei Kränze von Rollenmeißelträgern vorgesehen sein. Diese können auch unterschiedliche Anzahlen von Rollenmeißeln tragen. Zweckmäßig erfolgt der Antrieb jedoch jeweils so, daß die Antriebsdrehmomente sich immer ausgleichen.

Es ist auch vorteilhaft, so wie bei dem Ausführungsbeispiel vorgesehen, daß Rollenmeißel bei gleichem Abstand ihrer Träger von der Maschinenlängsachse von dieser unterschiedliche Abstände haben. Bei dieser Anordnung brauchen die Rollenmeißelträger nur um entsprechend geringere Beträge in radialer Richtung verstellbar sein. Die Auswärtsbewegung der Rollenmeißelträger kann zwangläufig in Abhängigkeit von den Drehbewegungen der Trommeln erfolgen. Es ist jedoch auch möglich, daß ein gleichbleibender, nach außen gerichteter Druck

ίο so lange auf die Rollenmeißelträger wirkt, bis diese ihre äußerste Endstellung erreicht haben.

Während der Vortrieb der Erweiterungsrollenmeißel nur schrittweise erfolgen kann, wird das zentrale Vorbohrloch 16 zweckmäßig mit stetigem Vorschub erstellt. Hierfür ist nur eine geringe Vortriebskraft erforderlich, die in einfacher Weise erzeugt werden kann. Dies wirkt sich, ebenso wie die leichtere Maschinenkonstruktion, die wegen der geringeren, in Längsrichtung zu übertragenden Kräfte möglich wird, günstig auf die Manövrierfähigkeit der Streckenvortriebsmaschine aus.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Streckenvortriebsmaschine, die ein zentrales Vorbohrloch auffährt und dieses mittels Rollenmeißel, die drehbar an Rollenmeißelträgern befestigt und zusammen mit diesen um die Maschinenlängsachse drehbar sind, stufenweise auf .den gewünschten Streckenquerschnitt erweitert, gekennzeichnet durch einen radial zur Maschinenlängsachse von innen nach außen gerichteten Vorschub der Rollenmeißel.

2. Streckenvortriebsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Rollenmeißelträger mit unterschiedlich großen Abständen von der Maschinenlängsachse in an sich bekannter Weise gegensinnig um diese umlaufen können und daß die Rollenmeißel mit kleineren Abständen von der Maschinenlängsachse in Vortriebsrichtung vor denen mit größeren Abständen angeordnet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 098 472.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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