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Schutzdeckel für die Außenlinsen von optischen Geräten, insbesondere
Ferngläsern und Fernrohren Die Erfindung betrifft einen Schutzdedkel für die Außenlinsen
von optischen Geräten, insbesondere Ferngläsern und Fernrohren, der infolge eines
Belastungsgewichtes bis zu einer öffnungsstellung, in der er als Seitenblende dient,
sich selbsttätig öffnet, wenn das optische Gerät aus der senkrechten oder fast senkrechten
Bereitschaftsstellung in die waagerechte oder fast waagerechte Gebrauchsstellung
gebracht wird.
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Bekannt ist ein sich selbsttätig öffnender Schutzdeckel, der durch
eine Drehfeder in die öffnungsstellung bewegt wird, wenn man das optische Gerät
aus der vertikalen Bereitschaftsstellung in die horizontale Gebrauchsstellung bringt.
Die Wirkungsweise dieses Schutzdeckels beruht darauf, daß die aus einem im Schutzdeckel
ortsfest -angeordneten Belastungsgewicht und dem Eigengewicht des Schutzdeckels
resultierende vertikale Kraftkomponente ineiner bestimmten Schrägstellung des optischen
Gerätes so klein wird, daß die vorgespannte Drehfeder die vertikale Kraftkomponente
zu überwinden imstande ist. Beim Wiederheruntemehmen des optischen Gerätes aus der
Bereitschaftsstellung schließt sich der Schutzdeckel nur dann wieder, wenn man die
Schließbewegung durch leichten Druck auf den Schutzdeckel einleitet.
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Mit der Erfindung wird bezweckt, dem Belastungsgewicht, das das selbsttätige
öffnen des Schutzdeckels bewirkt, Steuerelemente so zuzuordnen, daß der Deckel sich
rasch und geräuscharm selbsttätig wieder schließt, wenn das optische Gerät aus der
Gebrauchsstellung in die Bereitschaftsstellung zurückgeführt wird und dabei das
selbsttätige Schließen des Schutzdeckels erwünscht ist. Das ist beispielsweise beim
Ansitz auf der Jagd dann der Fall, wenn der Jäger bei regnerischem Wetter das Fernglas
nach Gebrauch in die Bereitschaftsstellung zurückführt, in der es vor seiner Brust
am Tragriemen hängt, und dann die nach oben gekehrten äußeren Linsen der Okulare
gegen Regentropfen sofort abgedeckt werden müssen, damit die Linsen nicht durch
das Regenwasser beschmutzt werden und ein sofortiger Wiedergebrauch des Fernglases
möglich ist. Bei trockenem Wetter hingegen kann, falls das Fernglas nur für einen
kurzen Augenblick aus der waagerechten oder fast waagerechten Gebrauchsstellung
in die senkrechte oder fast senkrechte Bereitschaftsstellung zurückgeführt bzw.
in senkrechter Lage griffbereit abgestellt wird, es unerwünscht, in manchen Fällen
sogar störend sein, wenn der Schutzdeckel jedesmal automatisch in die Schließstellung
gehen würde und sich schon nach wenigen Augenblicken bei erneutem Ansetzen des Fernglases
wieder automatisch öffnen muß. -
Bei einem Fernglas, das auf der Jagd benutzt
werden soll, muß die das selbsttätige öffnen und selbsttätige Wiederschließen der
Schutzdeckel bzw. Schutzkappen bewirkende Einrichtung im Bruchteil einer Sekunde
ansprechen sowie konstruktiv und in der Handhabung möglichst einfach und unbedingt
betriebszuverlässig sein.
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Der Forderung nach Einfachheit der Handhabung und nach Betriebszuverlässigkeit
genügen nicht bekannte, mit Federn ausgerüstete Klappdeckel, die von Hand betätigt
werden müssen, wenn sie sich öffnen sollen, und die von den Federn in der Offenstellung
festgehalten werden. Aus Metall oder elastischem Kunststoff gefertigte Federn sind
für den Zweck der Erfindung auch aus dem Grunde wenig geeignet, weil sie nach gewisser
Zeit ermüden und dadurch zu Unregelmäßigkeiten im öffnen und Schließen des Schutzdeckels
oder sogar zum Versagen der Vorrichtung führen können.
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Es ist bekannt, durch Gewichts- oder Federwirkung sich selbsttätig
öffnende Schutzklappen von optischen Geräten für das selbsttätige Wiederschließen
in der Weise auszubilden, daß auf die Schutz-klappe der Zug des Halsriemens
einwirkt, an dem das optische Gerät bei Nichtgebrauch getragen wird. Die Schutzklappen
schließen sich, wenn das optische Gerät in die am Halsriemen nach unten hängende
Bereitschaftsstellung gelangt oder man mit dem optischen Gerät eine Bewegung ausführt,
derzufolge der Halsriemen so straff gespannt wird, daß die Riemenspannung größer
ist als die im Sinne des öffnens der Schutzklappen wirkende Feder- bzw. Gewichtskraft.
Bei dieser Anordnung besteht, abgesehen davon, daß man zur Erzeugung der notwendigen
Riemenspannung in manchen Fällen das optische Gerät mit beiden
Händen
vom #K.,öxper wegbewegen muß, der Nachteil, daß die Schützklappen ungewollterweise
in die öffnungsstellung gehen, wenn beim Ablegen des optischen Gerätes der Tragriemen
spannungslos wird. Zudem ist die bekanntgVorrichtung nur für prismenlose
Ferngläser, bei denen die Enden des Halsriemens an den beiden; Seitiff-des Fernglases
angebracht werden können, nicht -aber- für neuzeitliche Prismenferngläser anwendbar,
bei -denen die Befestigungsösen für die Enden des Hals7ridmens an den dem Körper
des Fernglasbenutzers zugekehrten Seiten des Fernglaskörpers angeordnet sind.
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Nach der Erfindung ist ein allen Anforderungen der Praxis entsprächUhder,
beim Hochführen desoptischen Gerätes sich selbsttätig öffnender und beim Herunternehmen---
in# 'die Bereitschaftsstellung sich selbsttätig wieder -schließender Schutzdeckel
für die Außenlinsen von optischen Geräten dadurch geschaffen worden, daß. für das
selbsttätige öffnen und Schließen des Deckels'bei der Lagenveränderung des optischen
Gerätes das Belastungsgewicht des Deckels innerhalb der Deckelebene um einen Drehpunkt
drehbar angeordnet isi-und einen Dorn aufweist, der entweder in einer Kurvenbahn
des Scharniergelenkauges des Deckelträgers gleitend-geführt ist oder gegen einen
am Deckel b e- *eglichen Magneten anliegt, dem gegenüber benachbart am Deckelträger
ein Ge, genmagnet unbeweglich angeordnet ist.
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Bei einem in dieser Weise ausgebildeten Schutzdeckel erfolgt sowohl
das öffnen als auch das Schließen ohne Mitwirkung eines Federelementes und unabhängig
vom Halsriemen durch die zwangläufig bei der Lagenänderung des optischen Gerätes
eintretende Verlagerung des am Deckel drehbar angeordneten Belastungsgewichtes.
Der öffnungs- und der Schließvorgang gehen rasch und geräuscharm vonstatten. Zur
Vermeidung eines unnötigen Schließens des Deckels kann das bewegliche Belastungsgewicht
so angeordnet sein, daß es den Schutzdeckel nur dann schließt wenn man das optische
Gerät beim Herunternehmen aus der horizontalen Gebrauchsstellung bis zu einer bestimmten
Winkelstellung zum Körper nach vorn schwenkt.
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Die zur Herbeiführung der Öffnungs- und Schließbewegung erforderlichen
Steuerelemente sind außerordentlich einfach und nehmen wenig Platz in Anspruch.
Der Schutzdeckel kann daher ohne Schwierigkeit bei allen handelsüblichen Ferngläsern
und Fernrohren angebracht werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt..
Es zeigt F i g. 1 den für das linke Okular eines Fernglases bestimmten Schutzdeckel
im geschlossenen Zustand mit den das öffnen und Schließen bewirkenden Steuerelementen
in einer ersten Ausführung, F i g. 2 den Schutzdeckel - nach F i
g. 1 im geöffneten Zustand, F i g. 3 eine der F i g. 2 entsprechende
Darstellung des Schutzdeckels in einer anderen Ausführung der Steuerelemente,
. F i g. 4 eine andere Anordnung der in F i g. 3 dargestellten
Steuerelemente.
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Der Schutzdeckel c ist mit Hilfe von Stiften am Scharniergelenkauge
. eines ringförmigen Deckelträgers a um die Scharnierachse b schwenkbar
gelagert. Durch Aufklemmen des ringförmigen Deckelträgers wird an den beiden Okularen
eines Fernglases je ein Schutzdeckel c angebracht. Bei Nichtgebraüch des
abgegtellten Fernglases und in der an einem Halsriemen hängenden Bereitschaftsstellung
nehmen die Okulare eine senkrechte bzw. nahezu senkrechte Stellung ein. Der Deckel
c liegt dann auf dem nach oben gekehrten Rand des Deckelträgers a und ist geschlossen
(s. Fig. 1).
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Zur Herbeiführung der Schließstellung ist iin Deckel c um den Punkt
p ein plattenförmiges Belastungsgewicht n in der Plattenebene drehbar angeordnet.
Das Belastungsgewicht n ist mit einem Dom o versehen, der in eine etwa schraubenlinienförmig
verlaufende Kurvenbahn q am Scharniergelenkauge des Deckelträgers a eingreift..Wird
das Fernglas in Gebrauch genommen und hierbei mit den Okularen aus der senkrechten
in die horizontale oder etwa annähernd horizontale Stellung gebracht, dann dreht
sich das.,Belastungsgewicht n um den Drehpunkt p. Hierbei gleitet der Dom
o in der Kund venbahn q entlang, wodurch der Deckel c zwangläufig in - die
Offenstellung bewegt -wird. Beim Erreichen der Offenstellung'hat der Deckel
c von der Schließstellung aus eine Drehbewegung von etwa 1301 zum Deckelträger
a ausgeführt. -Er dient -dann als Seitenblende für den Benutzer des -Fernglases.
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In F i g. 2 ist der Deckel c in einer gegenüber dem Deckelträger.
a um 180' gedrehten Stellung, d. h. in;
einer um die tatsächliche
Drehbewegung hinaus-. gehenden Drehstellung gezeichnet, um die Einzelteile' und
des Deckels die Wirkungsweise bewirkenden der Steuerelemente das selbsttätige erkennbar
Öffne:u# '
und klar verständlich zu machen. Die Drehbewegung des Belastungsgewichtes
n und die durch die Drehbewegung gesteuerte, über 1801 gehende Schwenkbewegung
des Deckels c ist dadurch begrenzt, daß das Belastungsgewicht n gegen eine Nase
r anschlägt. Diese kann zweckmäßigerweise federnd nachgiebig so ausgebildet
sein, daß Anschlaggeräusche veridieden bzw. weitgehend gedämpft werden. Zur Begrenzung
der öffnungsbewegung des Deckels c kann an Stelle der oder zusätzlich zur Anschlagnase
r am Scharniergelenkauge des Deckelträgers a eine Anschlagleiste u angeordnet sein.
Diese kann ebenfalls für ein geräuschloses Auffangen des Deckels r ausgebildet und
am Scharniergelenkauge so angebracht werden, daß sie den Durchtritt von Lichtstrahlen
zwischen dem Scharniergelenkauge des Deckelträgers a und dem Schutzdeckel c verhindert.
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Wenn das Fernglas aus der Gebrauchsstellung heruntergenommen wird
und mit geöffneten Schutzdeckeln c abgesetzt oder abgestellt werden soll, weil keine
Beschmutzungsgefahr für die Linsen besteht, dann muß man das Fernglas in eine Lage
schwenken, in der die Okulare senkrecht zur Bodenoberfläche stehen oder zum Körper
des Femglasbenutzers unter einem nach oben offenen kleinen Winkel schräg geneigt
sind, der nicht größer ist als 451. Das bewegliche Belastungsgewicht n bleibt dann
in der die Öffnungsstellung des Schutzdeckels c bestimmenden Lage am Deckel.
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Ist zur Vermeidung einer Beschmutzung der Linsen durch Regentropfen,
Staub od. dgl. ein sofortiges Schließen der Schutzdeckel nach dem Gebrauch des Fernglases
erforderlich, dann muß man das Fernglas beim Herunternehmen aus der horizontalen
Gebrauchsstellung um 150' vom Körper weg nach vorn schwenken. In dieser Schrägstellung
schlägt das Belastungsgewicht n nach unten um und bewirkt über den in der Kurvenbahn
q gleitenden Dorn o das
Schließen des Deckels. Je schneller mit
dem optischen Gerät die Schwenkbewegung ausgeführt wird, um so rascher erfolgt das
selbsttätige Schließen des Schutzdeckels c.
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In F i g. 3 ist dem Dorn o statt einer Kurvenbahn
q
ein beweglicher Magnet t zugeordnet, der mit einem Gegenmagnet s zusamnienwirkt.
Der Magnets ist im Deckelträger a ortsfest eingebaut, während der Magnet
t im Deckel e beweglich angebracht ist. Die Magnete s, t sind in geringer
gegenseitiger Entfernung so übereinander angeordnet, daß in der SchließsteRung des
Deckels c ihre gleichnamigen Pole und in der öffnungsstellung des Deckels c ihre
ungleichnamigen Pole dicht benachbart zueinander liegen. Hiermit wird erreicht,
daß die Magnete s, t den Deckel c in der Schließstellung zufolge des Gegeneinanderanziehens
der ungleichnamigen Pole der beiden Magnete sicher festhalten und in der Öffnungsstellung
des Deckels c die vom Belastungsgewicht n über den Dorn o im Sinne des Schließens
des Deckels c ausgeübte Kraft unterstützen. Die für das Schließen des Deckels aufzubringende
Kraft kann dementsprechend kleiner sein.
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Auf den beweglichen Magneten t kann, wie bereits erwähnt, der Dorno
des Belastungsgewichtesn unmittelbar einwirken. Dem Domo kann jedoch, wie in F i
g. 3 dargestellt, ein zweiter Dom o' nachgeschaltet sein, der als um den
Drehpunktp' drehbarer ungleicharmiger Kraftübersetzungshebel ausgebildet ist. Diese
Anordnung ermöglicht ein leichteres und schnelleres Abheben des in der Schließstellung
befindlichen Deckels c vom Deckelträger a unter überwindung der Anziehungskraft
der mit ihren ungleichnamigen Polen einander zugekehrten Magnete t, s. Der
bewegliche Magnet t kann auch gemäß F i g. 4 auf einer schiefen Ebene gleitend
angeordnet sein. Das trägt ebenfalls noch dazu bei, daß das Verschieben des beweglichen
Magneten t aus der Stellung, in der er im Zusammenwirken mit dem festen Gegenmagneten
s den Deckel c in der Schließlage festhält, leichter und schneller vonstatten geht.
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Mit Hilfe eines Magnetenpaares t, s kann in sinngemäßer Anordnung
ein Schließmechanismus auch in dem Falle verwirklicht werden, in denen der Schutzdeckel
c an einer Linse angebracht werden muß, die in der Bereitschaftsstellung des optischen
Gerätes nach unten weist, wie z. B. die Objektive eines Fernglases. In diesem Falle
müssen die beiden Magnete t, s eine magnetische Anziehungskraft haben, die
ausreicht, zum Schließen. des Deckels dessen Eigengewicht und die nach unten wirkende
Kraft des Belastungsgewichtes n zu überwinden.