DE1215038B

DE1215038B - Verfahren zum Herstellen einer Auskleidung fuer Leitungsrohre aus Metall

Info

Publication number: DE1215038B
Application number: DES57569A
Authority: DE
Inventors: Guy Lebrigand; Robert Pinet
Original assignee: Electro Refractaire SA
Current assignee: Societe Europeenne des Produits Refractaires SAS
Priority date: 1957-11-12
Filing date: 1958-03-27
Publication date: 1966-04-21

Description

Verfahren zum Herstellen einer Auskleidung für Leitungsrohre aus Metall Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Auskleidung für Leitungsrohre aus Metall, welche die gesamte Innenfläche der Leitungsrohre abdeckt und aus einem gegen Abnutzung und Korrosion widerstandsfähigen Material besteht, wobei die Auskleidung gesondert hergestellt und in das Leitungsrohr eingesetzt wird.
Bei der Herstellung von Zementrohren mit einer Glaseinlage ist es bekannt, ein Glasrohr auf einen herausnehmbaren Kern, z. B. aus Sand, aufzuziehen und um dieses Rohr das Zementrohr zu stampfen und zu formen. Ein solches Verfahren ist bei Leitungsrohren aus Metall nicht ausführbar.
Bei Leitungsrohren aus Metall, insbesondere bei Rohrkrümmern, ist es bekannt, wenigstens am Außenbogen des Krümmers aus zahlreichen vorgefertigten Einzelteilen eine Verschleißeinlage zusammenzusetzen. Diese Auskleidungsteile werden in den häufigsten Fällen durch ihre Formgebung und die entsprechende Querschnittsgestalt des Rohrleitungsabschnitts in ihrer Lage gehalten. Es ist auch bekannt, bei den an in dieser Weise ausgebildeten Rohrkrümmern anschließenden geraden Rohrleitungsenden ringförmige oder hülsenförmige Einsätze geringer Länge aus verschleißfestem Auskleidungsmaterial auswechselbar vorzusehen.
Bei längeren geraden Rohrleitungsabschnitten hat man zur Herstellung einer Auskleidung die Metallrohre bisher mit Zement oder geschmolzenen Mineraloxyden ausgegossen. Zementbeläge sind häufig nicht widerstandsfähig genug, während das Ausgießen mit Mineraloxyden außerordentlich schwierig und kostspielig und bei gekrümmten Rohren praktisch kaum durchzuführen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem Leitungsrohre aus Metall, auch dann, wenn diese gekrümmt sind, auf wirtschaftliche und einwandfreie Weise mit einer verschleißfesten, durchgehenden Auskleidung versehen werden können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zur Gewinnung von Gießformteilen auf die bearbeiteten Oberflächen von Modellteilen eine Mischung aus pulverisiertem und wärmebeständigem Material und wärmehärtbarem Kunstharz aufgebracht wird, das Kunstharz ausgehärtet wird, in die von den Modellteilen abgenommenen und zusammengesetzten Gießformteile flüssige Mineraloxyde gegossen werden und die hülsenförmigen Gußteile in die Rohre eingeschoben werden.
Es ist bei der Herstellung von Metallgußteilen durch das sogenannte Formmasken-Verfahren be- kannt, zunächst von Abdruckplatten mit einer aus Sand und einem warm aushärtbaren Kunststoff bestehenden Formmasse dünnwandige schalenförmige Formmasken herzustellen, die dann als Form für den eigentlichen Metall-Gießvorgang dienen. Gemäß der Erfindung wird dieses bekannte Vorgehen in vorteilhafter Weise dazu verwendet, um die bisher bei der Herstellung ausgekleideter Metallrohrleitungen auftretenden Schwierigkeiten, insbesondere die aufwendigen komplizierten Maßnahmen bei der Auskleidung gekrümmter Rohre, zu vermeiden. So erhält man auch für gekrümmte Rohrleitungsabschnitte glatte, durchgehende Auskleidungen, die in normale Rohrleitungen auf einfache Weise eingesetzt werden können.
Ein besonderer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, daß die Auskleidungen aus Mineraloxyden, die als Material teuer sind, sehr dünnwandig hergestellt werden können, da sie mit engen Toleranzen in das Leitungsrohr eingeschoben werden können und durch dieses dann abgestützt werden.
Die Erfindung ist an Hand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 die Draufsicht auf eine Gießformhälfte, die von der anderen Hälfte getrennt ist, und den Gießkern im Schnitt, F i g. 2 einen Ringauschnitt der vollständigen Form in schaubildlicher Darstellung, wobei der Schnitt entlang der Linie II-II in F i g. 1 verläuft, F i g. 3 einen Längsschnitt durch die vollständige, gefüllte Form entlang der Linie III-III in Fig. 1, F i g. 4 einen Querschnitt durch das Modellteil für den Formmantel, F i g. 5 einen Querschnitt durch das Modellteil für den Formkern und F i g. 6 einen Längsschnitt durch eine fertige Auskleidung.
Die in der Zeichnung dargestellte Gießform für die Auskleidung weist kreisförmigen Querschnitt auf und ist für ein gekrümmtes Rohrleitungsstück bestimmt. Sie besteht einerseits aus zwei den Formmantel bildenden Gießformteilen 1 und la und andererseits aus einem den rohrförmigen Kern bildenden Gießformteil 3, dessen eines glattes Ende in einem kreisförmigen Zentriersitz 4 zentriert ist und dessen anderes Ende einen abgestuften Bund 5 aufweist.
Der durch die Gießformteile 1, la und das Gießformteil 3 begrenzte, ringförmige Hohlraum 6 ist in F i g. 1 leer und in F i g. 3 mit geschmolzenem Mineraloxyd gefüllt dargestellt. Das Eingußloch ist bei 1 b in einem der Gießformteile 1, 1a vorgesehen. Mit 2 sind Zentrierstifte zum Zentrieren der Formteile bezeichnet.
An dem einen Ende der Form ist an den Gießformteilen des Formmantels eine ringförmige Schulter 7 angeordnet, die an der Auskleidung eine äußere ringförmige Einschnürung 8 (F i g. 6) bildet, während an dem anderen Ende ein ringförmiger Absatz9, der an dem Gießformteil 3 des Kerns vorgesehen ist, an der Auskleidung eine innere ringförmige Erweiterung 10 erzeugt. Die Umfangsflächen dieser Einschnürung bzw. Erweiterung sind konisch und entsprechen einander derart, daß gemäß Fig. 6 das eine EndeA-A jeder Auskleidung in das Ende B-B der nachfolgenden Auskleidung einsteckbar ist.
Die Rohrleitungsabsehnitte können auch eine Länge haben, die ein Vielfaches der Länge der Auskleidung ausmacht. Hierbei werden die Auskleidungen nacheinander in einer entsprechenden Anzahl in das Rohr geschoben und dabei die eine mit ihrem Ende in die andere hineingesteckt.
Die den Gießraum begrenzenden Flächen der Formteile, nämlich die Innenfläche der den Formmantel bildenden Gießformteile 1, la und die Außenfläche des den Formkern bildenden Gießformteils 3, müssen mit großer Genauigkeit gearbeitet werden, um das Einführen der Auskleidungen in die Metallrohre und ein gutes Ineinanderpassen der Auskleidungen zu ermöglichen. Zu diesem Zweck werden die betreffenden Flächen der Gießformteile auf den metallischen Oberflächen von Modellteilen dadurch erzeugt, daß man, z. B. mit Hilfe einer Spritzpistole, auf ihnen eine Mischung aus pulverisiertem, wärmebeständigem Material und einem wärmehärtbaren Kunstharz, das als Bindemittel dient, aufbringt.
Zum Herstellen der den PQrsmantel bildenden Gießformteile 1, la verwendet man ein Modellteil, wie es in F i g. 4 dargestellt ist. Das Modellteil 12 weist einen halbzylindrischen oder entsprechend gekrümmten Bereich auf, auf dessen glatte Außenfläche die Mischung für die Gießformteile aufgebracht wird. Das pulverisierte Material kann aus siliziumhaltigem Sand oder aus schwer schmelzbarem Sand bestehen, der nicht auf die geschmolzenen, die Auskleidung bildenden Mineraloxyde reagiert. Das pulverisierte Material darf verhältnismäßig teuer sein, ohne daß dadurch das Verfahren zu kostspielig wird; denn es wird nur in geringen Mengen gebraucht, da die Gießformteile selbst nur eine geringe Stärke von etwa 2 bis 3 mm haben. Diese geringe Stärke hat außerdem den Vorteil, daß die so hergestellte Form nur wenig auf Wärme reagiert, was in vorteilhafter Weise dazu beiträgt, saubere Flächen und genaue Maße zu erhalten.
Vorteilhafterweise wird jedes der Modellteile, von denen eines in F i g. 4 gezeigt ist und die aus Metall guter Wärmeleitfähigkeit wie Aluminium oder seinen Legierungen bestehen, vor dem Aufbringen der Mischung aus pulverisiertem Material und dem wärmehärtbaren Kunstharz erwärmt, wobei die Temperatur an der Oberfläche der Modellteile mehr als 2500 C betragen kann. Im übrigen kann die Temperatur entsprechend den Eigenschaften des Kunststoffes variiert werden. Man hat gute Ergebnisse mit warmhärtbaren Phenolharzen erzielt. Nach der Aushärtung des Kunstharzes werden die Gießformteile 1, la von dem Modellteil 12 abgenommen.
Um das den rohrförmigen Kern bildende Gießformteil 3 herzustellen, verfährt man in ähnlicher Weise, nur daß als Modellteil 13, 13 a eine zylindrische, aus zwei Hälften bestehende Kokille verwendet wird. Die Hälften werden mit Hilfe eines Flansches verbunden. Das Aufbringen der Mischung aus pulverisiertem Material und warmhärtbarem Kunstharz erfolgt auf der Innenfläche dieser Kokille.
Die so hergestellten Kerne gehen von selbst am Schluß des Gießvorgangs zu Bruch, da sie den Kräften, die beim Schrumpfen der Auskleidungen während der Abkühlung entstehen, nicht widerstehen können. Hierdurch ist es möglich, die Bildung von Rissen bei der Abkühlung in den Auskleidungen zu vermeiden.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen einer Auskleidung für Leitungsrohre aus Metall, welche die gesamte Innenfläche der Leitungsrohre abdeckt und aus einem gegen Abnutzung und Korrosion widerstandsfähigen Material besteht, wobei die Auskleidung gesondert hergestellt und in das Leitungsrohr eingesetzt wird, dadurch gekennz e i c h n e t, daß zur Gewinnung von Gießformteilen auf die bearbeiteten Oberflächen von Modellteilen (12, 13, 13a) eine Mischung aus pulverisiertem und wärmebeständigem Material und wärmehärtbarem Kunstharz aufgebracht wird, das Kunstharz ausgehärtet wird, in die von den Modellteilen (12, 13, 13a) abgenommenen und zusammengesetzten Gießformteile (1, la, 3) flüssige Mineraloxyde gegossen werden und die hülsenförmigen Gußteile in die Rohre eingeschoben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunstharzmaterial ein wärmehärtbares Phenolharz verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die Modellteile (12, 13, 13a) Metall von guter Wärmeleitfähigkeit verwendet wird, das vor Aufbringen der Mischung erwärmt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 223 500, 694405, 827 624, 943 399, 1135039; schweizerische Patentschrift Nr. 197 938; bntische Patentschrift Nr. 695 693; Zeitschrift »Gießerei«, 1952, Heftl9, 8.467 bis 472.