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Verfahren zur Herstellung von Co-R-Cobamiden Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Co-R-Cobamiden, worin das Symbol R einen Ober
ein Kohlenstoffatom an das Cobaltatom des Cobamids gebundenen Alkyl-, Hydroxyalkyl-,
Car. boxyalkyl-, Aralkyl-, Acyl-, Carbalkoxy- oder Nucleosidrest bedeutet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
ein bis zum Auftreten einer hellblauen bis grünen Farbe mit einem Reduktionsmittel
behandeltes Cobamid in Gegenwart eines Lösungsmittels, wie Wasser, mit einem Alkylierungs-,
Hydroxyalkylierungs-, Carboxyalkylierungs-, Aralkylierungs-, Acylierungs- oder Carbalkoxylierungsmittel
oder einem reaktiven Ester eines Nucleosids unter gedämpftem Licht bei ungefähr
Raumtemperatur und zweckmäßig unter Ausschluß von Luftsauerstoff umsetzt und aus
dem Reaktionsgemisch das gewünschte Co-R-Cobamid nach an sich bekannten Methoden
isoliert, z. B. durch Phenolextraktion und nachfolgende Chromatographie.
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Co-R-Cobamide, worin R den über das CJ mit dem Cobaltatom kovalent
verknüpften Rest des 5'-Desoxy-adenosins der Formel
bedeutet, sind schon als Produkte von fermentativen Prozessen beobachtet worden,
bei denen Vitamin B, bildende Mikroorganismen zurVerwendung gelangten. Ein solches
Co-R-Cobamid ist z. B. das Cobalamin-Coenzym (Coenzyniform des Vitamin B"), welches
als die in der Natur vorliegende Form des Vitamins B" angesehen wird. So liegt das
Vitamin B" in der Leber des Menschen, von Schafen, Kaninchen und Küken stets in
der Coenzymform vor. Nach diesen biosynthetischen Methoden können nun nur solche
Co-R-Cobamide erhalten werden, in denen R den 5'-Desoxyadenosinrest der Formel I
bedeutet. Auf rein chemischem Wege konnte die Coenzymform des Vitamins B, und seiner
Analogen bisher nicht synthetisiert werden. Ebensowenig war es bisher möglich, Co-R-Verbindungen
des Vitamins B,2 und andere Co-R-Cobamide zu synthetisieren, die an Stelle des 5'-Desoxy-adenosins
einen anderen organischen Rest in kovalenter Bindung mit dem Cobaltatom enthalten,
wie z. B. einen Alkylrest (Co-Alkyl-Cobamide).
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In den als Ausgangsstoffe dienenden hellblau- bis grüngefärbten Reduktionsprodukten
liegt das Cobaltatom wenigstens zum Teil in einer niedrigeren Wertigkeit (nämlich
als Co+) vor, als in den Co+2 enthaltenden, nur partiell reduzierten, gelben Reduktionsprodukten.
In dieser niedrigen Wertigkeitsstufe ist das Cobaltatom stark nukleophil und damit
zur Umsetzung mit Verbindungen, die elektrophile Zentren haben, befähigt.
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Für die Reduktion der Cobamide zu Produkten mit der gewünschten niedrigen
Wertigkeitsstufe des Cobalts eignet sich besonders Zink in wäßriger Ammoniumehloridlösung.
Zweckmäßig wird dabei das Zink in Pulverforin verwendet. Es können jedoch auch andere
Reduktionsmittel, wie z. B. Chrom(I1)-salze oder komplexe Metallhydride, wie Natriumborhydrid,
verwendet werden. Die Reduktionsoperation soll unter Ausschluß von Luftsauerstoff
vorgenommen werden.
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Die Reduktionsoperation und die Umsetzung mit der den Rest R abgebenden
Verbindung brauchen nicht getrennt durchgeführt zu werden, da das Reduktionsprodukt
sich bei Vorhandensein des Umsetzungspartners augenblicklich umsetzt, worauf erneut
ein
gewisser Teil des Ausgangscobamids reduziert und umgesetzt werden
kann, bis schließlich der Umsetzungspartner völlig verbraucht ist. Man kann aber
auch das Cobamid zuerst vollständig in die reduzierte Form überführen und die Umsetzung
mit der den Rest RabgebendenVerbindung anschließend erfolgen lassen.
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Verbindungen, die :ein elektrophiles Zentrum besitzen und demgemäß
für die Umsetzung mit dem reduzierten Cobamid iii Frage kommen, sind beisliielsweise
reaktive Ester von Alkanolen., - insbesondere solche mit 1 bis
10 C-Atomen, wie die Alkylhalogenide (z. B. Methyljodid, Äthylbromid, Isopropylchlorid),
die Schwefelsäurealkylester (z. B. Dimethylsulfat) und die Benzolsulionsäurealkylester
(z. B. p-Toluolsulfonsäuremethylester); Aralkylhalogenide (z. B. Benzylbromid);
reaktive Ester von Nueleosiden, wie Puringlykosiden (z. B. Adenosin, Inosih, Guanosin)
sowie andere Verbindungen mit Hydroxyl-, Amino- oder Carbonsäuregruppen. So entstehen
z. B. durch Umsetzung der reduzierten Cobamide mit Chloressigsäure die entsprechenden
Co-Carboxymethyl-Derivate. Die reduzierten ' Cobemide reagieren ferner mit
cyclischen Äthern, wie Äthylenoxyd oder Tetrahydrofuran. Mit Äthylenoxyd bildet
sich das Co-ß-Hydroxyäthyl-Derivat und mit Tetrahydrofuran das Coco-Hydroxy-butyl-Derivat.
An Stelle von Äthylenoxyd und anderen Alkyleiioxyden können auch die entsprechenden
Halog6bbydrine, wie z. B. Äthylenchlorhydrin, verwendet werden. Auch mit acylierenden
Agenzien lassen sich die reduzierten Cobamide um.-setzen, z. » B. mit Säureanhydriden
oder Acylhalogenidbn.-' -Es - entstehen dabei - die entsprechenden
Co-Acyl-Derivate; so bei der Umsetzung mit Essigsäureanhydrid das Co-Acetyl-Derivat
-und bei der Umsetzung mit Chlorameisensäureäthylester das Co-Carbäthoxy-Derivat.
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- -Die Co-Methyl- ' Derivate -lassen sich auch
durch Umsetzung dei reduzierten Cobamide mit Diazomethan oder mit Methyl-sulfoniumverbindungen,
wie Methionin-methylsulfoniumbromid, erhalten.
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Iln Fall des Adenosins, das insofern besonderes Interesse beansprucht,
als. es in den Coenzymformen: der Cobamide in kovalenter Bindung mit dem Cobalb
vorliegt, bewährt sich für die Umsetzung mit dem reduzierten Cobamid insbesondere
der Adenosin-5-Tosylester. Die noch verbleibenden, freien Hydroxylgruppen der Ribosekomponente.von
Adenosin oder von anderen Ribosiden werden für die Umsetzung zweckmäßig geschützt,
#z. B. durch Acetalisierung.' So wird man für die Einführung des 5'-Desoxyadenosinrestes
z. B. das 2,3'-Isopropyliden-5'-tosyl-o. adenosin verwenden. Die Entfernung allenfalls
vorhandener Schutzgruppen nach der Umsetzung mit dem' reduzierten Cobamid kann nach
an sich bekannten Methoden unter Berücksichtigung der Eigenschaften der erhaltenen
cobaltorganischen Verbindungen durchgeführt werden. Die eben genannte Isopropylidengruppe
kann z. B. mit verdünnter Schwefelsäure abgespalten werden-.
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Als Ausgangsmaterial verwendbar sind z. B. die ReduktionsproduktevonCyano-5,6-dimethylbenzimid-'
azol-cobamid (Cyanocobalamin), dessen Analoga, die an Stelle der Cyanogruppe ein
anderes Anion, wie z. B. die Hydroxygruppe oder ein Wassermolekül, enthalten, wie.
Hydroxo(Aquo)-cobalamin sowie deren Analoga, die an Stelle. des 5,6-Dimethylbenzirni
azols unsubstituiertes Benzimidazol, ein andersartig substituiertes Benzimidazol,
z. B. 5-Methgxy-benzimidazoli oder eine - andere heterocyclische Sase, -wie
eine Naphthimi azol-, Imidazol- oder Purinbase, z. B. 2-Methyl-adenin, enthalten.
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Die Isolierung der Verfahrensprpdukte aus dem Reaktionsgemisch und
deren Reinigung erfolgen mit Vorteil nach den an sich in der Chemie des Vitamins
Bl. bekannten und bewährten Methoden, z. B. durch Phenolextraktion aus wäßrigen
Lösungen bei geeignetem pH, gefolgt von chromatographischer Abtrennung des nicht
umgesetzten Ausgangsmaterials. Für die chromatographische Trennung eignen sich Cellulose
oder modifizierte Cellulose mit Austauschereigenschaften, z. B. Carboxymethylcellulose,
durch welche die verfahrensmäßig erhältlichen Co-R-Cobamide langsam durchlaufen,
während z. B. Hydroxocobalamin zurückgehalten wird. Auch elektrbphoretische Trennmetb
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den können angewandt werden. Auf diese Weise gereinigte Verfahrensprodukte
lassen sich aus Wasser oder aus Mischungen von Wasser mit Aceton und anderen organischen
Lösungsmitteln kristallisieren und so völlig rein erhalten.
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Die erfindungsgemäß erhältlichen Co-R-Cobamide beanspruchen Interesse
als pharmakolojisch aktive Verbindungen mit Vitamin-B1.- bzw. modifizierter Vitamin-B"-Wirkung.
Die Co-5'-Desoxy-a-denosyl-Derivate stellen Coenzymformen dar. Als solche spielen
sie bei Enzymreaktioneni, z. B. bei der Um:. wandlung von Glutaminsäure- -*in ß-Methylasparaginsäure,
bei der Methyl-malonyl-Isomerase, sowie bei der Umwandlung gewisser Glycole in Desoxyaldehyde
eihe wichtige Rolle. Die Verfahrensprädukte sind zum Teil auch als Wuchsstoffe für
Mikroorganismen und Tiere wirksam. Die Verfahrensprodukte können auch, als Heilmittel
Verwendung finden.
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In ihren chemischen Eigenschaften. unterscheiden sich die Co-R-Cobamide
grufidlegend von denjenigen der entsprechenden Cobamide, in denen all Stelle
des, Restes R ein Anion, wie CN-, OH- -usw., bzw, ein Wassermolekül vorliegt. Die
erfindungsgemäß erhältlichen cobaltorganischen' Verbindungen sind lichtempfindlich.
Man arbeitet deshalb zweckmäßig unter Lichtausschluß bzw. bei stark gedämpftem Licht.
Gegenüber Reduktionsmitteln, wie z. B. Zink in saurer Lösung, sind die Verfahrensprodukte
relativ beständig. Ma ' n kann deshalb die Umsetzung mit der den Rest R abgebenden
Verbindung auch in -Gegenwart des Reduktionsmittels vornehm#ii.' Bei der Lichtspaltung
der vom Cobalamin abgeleiteten Co-R-Cobamide entsteht, wenn Luft als Oxydationsmittel
hicht ausgeschlossen wird, - Hydroxocobalamin. Bei Ausschluß von Luft wird
bei derselben Lichtspaltung die reduzierte Form des Hydioxocobalamits, nämlich Vitamin
Bl", erhalten. Auch Cyanidionen vermögen zum Teil die Co-R-Cobamide, wie z. B. das
Cobalamin:-Coenzym# das Co-Acetyl-cobälainin oder das Co-Carboxymethyl-cobalamin,
zu spalten. Bei Gegenwart von Luft entsteht dabei beispielsweise Cyanocobalamin.
Zur-Herstellung solcher cyanidempfindlicher Produkte geht man deshalb zweckmäßig
von Hydrocobalamin und nicht von Cyanocobalamin aus.
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Bei-spiel 1
-Man. löst 250 mg Cyanocobalamin in
50 nil 100/,iger Ainmoniumchloiidlösung und gibt unter energischein: Rühren
und unter Ausschluß von Luftsauerstoff: portionenweise 2 g -Zinkpulver zu.
Die rote Farbei def Lösung hellt. sich. dabet näch. Gelb auf, was dem--,'
Auftreten
von BI" zuzuschreiben ist. Unter weiterem Rühren und zusätzlichen Gaben von Zinkpulver
wird die Reaktion weitergeführt, bis eine hellblaue bis grüne Farbe das Vorliegen
von weiter reduziertem Cobalamin anzeigt. Nun werden, immer bei Raumtemperatur und
stark gedämpftem Licht, 2 ml Dimethylsulfat in 10 ml Methanol zugesetzt,
wodurch sofort ein Farbumschlag nach Rot eintritt. Nach 3 Minuten gibt man
2 ml Eisessig hinzu, läßt noch ,einige Minuten weiterreagieren, filtriert dann von
Zinkpulver und eventuell ausgefallenen Salzen ab und unterwirft die Lösung der Phenolextraktion
in der für die Vitamine der B,-Gruppe üblichen Weise. Das so gewonnene Rohprodukt
wird zwecks Abtrennung geringer Mengen von Hydroxocobalamin und Cyanocobalamin durch
eine Säule von Carboxymethylcellulose (40 x 200 mm) filtriert und aus dem wäßrigen
Eluat wieder mit Phenol extrahiert. Hydroxocobalamin wird festgehalten, Co-Methyl-Cobalamin
und Cyanocobalamin trennen sich an der Säule auf. Die rascher wandernde Zone enthält
Cyanocobalamin. Co-Methyl-Cobalarnin extrahiert man aus dem wäßrigen Eluat mit Phenol.
Nach dieser Reinigung kann Co-Methyl-Cobalamin aus wenig Wasser in kristalliner
Form erhalten werden. Die Kristallisation wird durch Zusatz von Aceton vervollständigt.
Ausbeute: 226 mg Co-Methyl-Cobalamin (91 "/, der Theorie). Papierchromatographisch
läuft das Präparat rascher als das im Beispiel 2 beschriebene Cobalamin-Coenzym.
Das Spektrum besitzt große Ähnlichkeit mit demjenigen des Cobalamin-Coenzyms. scheidet
es sich durch In die neutralem schwach Medium ausgeprägten unter- -
Maxima
bei 266 und 341 m#t. Die Lichtspaltung des Produktes liefert bei Anwesenheit
von Sauerstoff Hydroxocobalamin, bei Ausschluß von Sauerstoff Vitamin BI".
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Co-Methyl-Cobalamin kann auch durch Umsetzung von Cyanocobalamin mit
Diazomethan erhalten werden. Man verfährt in der oben beschriebenen Weise, ersetzt
aber das Dimethylsulfat durch eine ätherische Diazomethanlösung, die aus
5 g Nitrosomethylharnstoff gewonnen wurde. Ausbeute. 141 mg (57 "/,
der Theorie). Beispiel 2 Man verfährt in der gleichen Weise wie im Beispiel
1,
setzt aber an Stelle des Dimethylsulfates 2',3-Isopropyliden-5'-tosyl-adenosin
zum reduzierten Cobalamin zu. Die Aufarbeitung erfolgt ebenfalls gleich wie im vorhergehenden
Beispiel. Das auf diese Weise erhaltene Rohprodukt des Cobalamin-Coenzyms ist an
zwei Hydroxylgruppen der Ribose noch durch die Isopropylidengruppe verschlossen.
Durch Behandeln mit verdünnter Schwefelsäure bei Raumtemperatur wird diese Schutzgruppe
abgespalten und das Produkt erneut mit Phenol der wäßrigen Phase entzogen. Die für
die Aufarbeitung von Cobalamin-Coenzym bekannten Methoden liefern die kristalline
Verbindung, welche in allen Eigenschaften mit einem durch Fermentation gewonnenen
Produkt identisch ist. Die Ausbeute beträgt gegen 80"/, der Theorie.
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Beispiel 3* Man löst 140mg Hydroxocobalamin in 50m1 100/0iger Ammoniumchloridlösung
und gibt unter energischem Rühren und unter Verdrängung des Luftsauerstoffs durch
Stickstoff 2 g Zinkpulver zu. Die rote FarbederLösunghellt sichdabei nachGelb
auf, was dem Auftreten von B,2r zuzuschreiben ist. Unter weiterem Rühren wird die
Reaktion weitergeführt, bis eine hellblaue bis grüne Farbe das Vorliegen von weiter
reduziertem Cobalamin anzeigt. Die folgenden Operationen werden bei stark gedämpftem
Licht ausgeführt. Man läßt das Zinkpulver absitzen und dekantiert die Lösung im
Stickstoffstrom zu einer unmittelbar zuvor bereiteten sauerstofffreien Lösung von
100 mg 2',3'-Isopropyliden-5'-tosyl-adenosin in 15 ml Methylalkohol.
Die Reaktion wird durch Rühren zu Ende geführt. Nach- 5 Minuten unterwirft
man die rote Lösung der Phenolextraktion. Das so gewonnene Rohprodukt wird zwecks
Abtrennung geringer Mengen Hydroxocobalamin durch eine Säule von Carboxymethylcellulose
gegeben. Die Lösung der Isopropylidenverbindung des Cobalamin-Coenzyms wird in Vakuum
eingeengt, in 100 ml 1 n-Schwefelsäure aufgenommen und 5 Minuten
auf 60'C erhitzt. Das durch Phenolextraktion gereinigte Cobalamin-Coenzym
kristallisiert aus wenig Wasser bei Zusatz von Aceton. Ausbeute: 131 mg
(79 % der Theorie). Beispiel 4 Man verfährt in gleicher Weise wie im Beispiel
1,
setzt aber an Stelle des Dimethylsulfates Diäthylsulfat, Toluolsulfonsäureäthylester
oder Äthyljodid zum reduzierten Cobalamin zu. Ausbeute an Co-Äthyl-Cobalamin: 214
mg (85 "/, der Theorie). Beispiel 5
Man verfährt in gleicher Weise
wie im Beispiel 1,
setzt aber an Stelle des Dimethylsulfates Decylbromid zum
reduzierten Cobalamin zu. Ausbeute an Co-Decyl-Cobalamin: 198 mg
(73 0/" der Theorie).
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Auf entsprechende Weise werden weitere Co-Alkyl-Cobalamine, so das
Co-Propyl-, Co-BÜtyl-, Co-Amyl-, Co-Hexyl-, Co-Heptyl-, Co-Octyl- und das Co-No-
Dyl-Cobalamin erhalten. Man verfährt dabei in der bei der Herstellung des Co-Methyl-Cobalamins
mittels Dirnethylsulfat beschriebenen Weise und ersetzt dieses durch die entsprechenden
Alkyljodide, Alkylbromide oder Alkylchloride. Bei der Reinigung durch Phenolextraktion
muß darauf geachtet werden, daß nur die zur Extraktion eben benötigte Phenolmenge
verwendet wird, da andernfalls die Rückführung der Produkte in die wäßrige Phase
Schwierigkeiten bereitet. Dies gilt besonders für die höheren Glieder der Reihe.
Die genannten Co-Alkyl-Cobalamine kristallisieren aus wenig Wasser bei Zusatz von
Aceton. Ausbeuten: 75 bis 80 0/, der Theorie. Beispiel 6
Man
verfährt in gleicher Weise wie im Beispiel 1,
verwendet aber an Stelle des
Cyanocobalamins 250 mg Cyano-2-Methyladenin-Cobamid und an Stelle des Dimethylsulfates
Propylbromid. Das durch Phenolextraktion gewonnene Rohprodukt wird zwecks
Ab-
trennung geringer Mengen Hydroxo-2-Methyladenin-Cohamid und Cyano-2-Methyladenin-Cobamid
auf eine Säule von Carboxymethyleellulose gegeben. Man wäscht die Säule mit destilliertem
Wasser bis Cyano-2-Methyladenin-Cobamid vollständig abgetrennt ist. Dann wird mit
20/,iger Essigsäure eluiert, wobei das Co-Propyl-2-Methyladenin-Cobamid als erste
Fraktion die Säule verläßt. Das durch Phenolextraktion
gereinigte
Produkt kristallisiert aus wenig Wasser bei Zusatz von Aceton. Ausbeute:
218 mg (860/, der Theorie).
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Beispiel 7
Man verfährt in der im Beispie13 beschriebenen Weise.,
setzt aber an Stelle des Adenosin-Derivates 500 mg Chl,oressi$säure-zu. Das
durch Phenolextraktion gereinigte Rohprodukt wird zwecks Abtrennung kleiner Mengen
Hydroxocobalamin durch eine Säule von Carboxymethylcellulose gegeben. Co-Caboxymethyl-Cobalamin
läuft rasch hindurch und kristallisiert nach einer weiteren Phenolextraktion aus
wenig Wasser bei Zusatz von Aceton. Ausbeute: 98 mg (68 % der Theorie),
Beispiel 8
Man verfährt in der im Beispie13 beschriebenen Weise, setzt aber
an Stelle des Adenosin-Derivates 2 ml Essigsäureailhydrid zu. Das durch Phenolextraktion
gereinigte Rohprodukt wird zwecks Abtrennung kleiner Mengen Hydroxocobalamin durch
eine Säule von Carboxymethylcellulose (30 x 50 mm) gegeben. Co-Acetyl-Cobalanii#n
läuft hindurch und kristallisiert nach einer weiteren Phenolextraktion aus wenig
Wasser bei Zusatz von Aceton. Ausbeute: 108 mg (760/0 der Theorie).
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Beispiel 9
Eine Lösung von 140mg Hydroxo(Aquo)-Cobalamin in
50 ml 101)/,iger Ammoniumchloridlösung wird in Stickstoffatmosphäre unter
kräftigem Rühren mit 2 g Zinkpulver versetzt, wobei sich die rote Lösung
zunächst gelb und schließlich hellblau bis grün färbt. Ferner werden
300 mg V,3'-Isopropyliden-guanosin (12 Stunden bei 70'C und 2 Torr
über P.O., getrocknet) in einer Mischung aus je 1 ml wasserfreiern Pyridin
und wasserfreiem Dimetliylformamid suspendiert. Man kühlt auf 0 bis -5'C
-und setzt innerhalb 10 Minuten 520 mg Tosylehlorid hinzu, wobei eine
klare, gelbe Lösung entsteht. Die folgenden Operationen werden - ebenso wie
in allen analogen Fällen - bei stark gedämpftem Licht ausgeführt. Die, Lösung
des Reduktionsproduktes wird unter.Ausschluß von Luftsauerstoff sofort mit -der
Lösung des Tosylproduktes vermischt. Man rührt 1 bis 2 Minuten, filtriert
vom Zink ab und unterwirft die Lösung der Phenolextraktion. Das so gewonnene Rohprodukt
wird durch eine Säule von Carboxymethylcellulose (30 x 150 mm) gegeben,
die Hydroxo (Aquo)-Cobalamin festhält. Der Durchlauf wird im Vakuum eingeengt, in
30 ml ln-Schwefelsäure aufgenommen und 5 Minuten auf 60'C erhitzt.
Das durch Phenolextraktion gereinigte Produkt wird auf Chromatographiepapier (Whatman
3 MM) mit wassergesättigtem sekundärem Butanol absteigend chromatographiert.
Die Hauptzone enthält Co-5'-Desoxygaanosyl-Cobalamin, das nach einer weiteren Phenolextraktion
in reiner Form erhalten wird. Ausbeute: 10,5 mg (6,3 % der Theorie).
Beispiel 10
Hydroxo(Aquo)-Cobalamin wird wie oben beschrieben reduziert und
das Reduktionsprodukt mit 1,5g Chlorameisensäureäthylester umgesetzt. Das
durch Phenolextraktion gewonnene Rohprodukt wird in konzentrierter wäßriger Lösung
auf eine Carboxymetliylcellulosesäule (30 x 150 mm) gegeben. Beim
Waschen mit Wasser wird Hydroxe(Aquo)-Cobalamin festgehalten. Den Durchlauf engt
man im Vakuum auf wenige ml ein und reinigt weiter durch Cellulosesäulenchromatographie.
Die am raschesten wandernde Hauptzone enthält Co-CarbÄthoxy-Cobalamin, Ausbeute:
98 mg (67 0/0 der Theorie).
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Beispiel 11
Hydroxo(Aquo)-Cobalamin wird wie oben
be-
schrieben reduziert und das Reduktionsprodukt mit Äthylenoxyd umgesetzt,
indem man es 3 Minuten in langsamem Strom (eine bis zwei Blasen pro Sekunde)
in die, Lösung einleitet, Äthylenoxyd kann durch. 1,5 ml Äthyle-nchlorliydrin
ersetzt werden, Das durch Phenolextraktion gereinigte Rohprodukt wird in konzentrierter
wäßriger Lösung auf eine Carboxymethylcellulosesäule (30 x 150 mm)
gegeben. Beim Waschen mit Wasser wird Hydrgxo (Aquo).Cobalarüin festgehalten, Der
Durchlauf enthält Co-I-lydroxyäthyl-Cobalamin, das durch Phenolextraktion in reiner
Form erhalten wird. Ausbeute: 106 mg (74"/, der Theorie).
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Beispiel 12 Man verfährt in der beim Co-Hydroxyäthyl-Cobalamin beschriebenen
Weise, ersetzt aber Äthylenoxyd durch 1,5 ml Tetrahydrofuran. Ausbeute.
98 mg Co-Hydroxybutyl-Cobalamin (67 11/0 der Theorie).