DE1213842B - Verfahren zur Herstellung von Co-R-Cobamiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Co-R-Cobamiden

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DE1213842B
DE1213842B DEH48703A DEH0048703A DE1213842B DE 1213842 B DE1213842 B DE 1213842B DE H48703 A DEH48703 A DE H48703A DE H0048703 A DEH0048703 A DE H0048703A DE 1213842 B DE1213842 B DE 1213842B
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cobalamin
cobamide
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Dr Konrad Bernhauer
Dr Otto Mueller
Gerhard Mueller
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F Hoffmann La Roche AG
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F Hoffmann La Roche AG
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H23/00Compounds containing boron, silicon, or a metal, e.g. chelates, vitamin B12

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Co-R-Cobamiden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Co-R-Cobamiden, worin das Symbol R einen Ober ein Kohlenstoffatom an das Cobaltatom des Cobamids gebundenen Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Car. boxyalkyl-, Aralkyl-, Acyl-, Carbalkoxy- oder Nucleosidrest bedeutet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein bis zum Auftreten einer hellblauen bis grünen Farbe mit einem Reduktionsmittel behandeltes Cobamid in Gegenwart eines Lösungsmittels, wie Wasser, mit einem Alkylierungs-, Hydroxyalkylierungs-, Carboxyalkylierungs-, Aralkylierungs-, Acylierungs- oder Carbalkoxylierungsmittel oder einem reaktiven Ester eines Nucleosids unter gedämpftem Licht bei ungefähr Raumtemperatur und zweckmäßig unter Ausschluß von Luftsauerstoff umsetzt und aus dem Reaktionsgemisch das gewünschte Co-R-Cobamid nach an sich bekannten Methoden isoliert, z. B. durch Phenolextraktion und nachfolgende Chromatographie.
  • Co-R-Cobamide, worin R den über das CJ mit dem Cobaltatom kovalent verknüpften Rest des 5'-Desoxy-adenosins der Formel bedeutet, sind schon als Produkte von fermentativen Prozessen beobachtet worden, bei denen Vitamin B, bildende Mikroorganismen zurVerwendung gelangten. Ein solches Co-R-Cobamid ist z. B. das Cobalamin-Coenzym (Coenzyniform des Vitamin B"), welches als die in der Natur vorliegende Form des Vitamins B" angesehen wird. So liegt das Vitamin B" in der Leber des Menschen, von Schafen, Kaninchen und Küken stets in der Coenzymform vor. Nach diesen biosynthetischen Methoden können nun nur solche Co-R-Cobamide erhalten werden, in denen R den 5'-Desoxyadenosinrest der Formel I bedeutet. Auf rein chemischem Wege konnte die Coenzymform des Vitamins B, und seiner Analogen bisher nicht synthetisiert werden. Ebensowenig war es bisher möglich, Co-R-Verbindungen des Vitamins B,2 und andere Co-R-Cobamide zu synthetisieren, die an Stelle des 5'-Desoxy-adenosins einen anderen organischen Rest in kovalenter Bindung mit dem Cobaltatom enthalten, wie z. B. einen Alkylrest (Co-Alkyl-Cobamide).
  • In den als Ausgangsstoffe dienenden hellblau- bis grüngefärbten Reduktionsprodukten liegt das Cobaltatom wenigstens zum Teil in einer niedrigeren Wertigkeit (nämlich als Co+) vor, als in den Co+2 enthaltenden, nur partiell reduzierten, gelben Reduktionsprodukten. In dieser niedrigen Wertigkeitsstufe ist das Cobaltatom stark nukleophil und damit zur Umsetzung mit Verbindungen, die elektrophile Zentren haben, befähigt.
  • Für die Reduktion der Cobamide zu Produkten mit der gewünschten niedrigen Wertigkeitsstufe des Cobalts eignet sich besonders Zink in wäßriger Ammoniumehloridlösung. Zweckmäßig wird dabei das Zink in Pulverforin verwendet. Es können jedoch auch andere Reduktionsmittel, wie z. B. Chrom(I1)-salze oder komplexe Metallhydride, wie Natriumborhydrid, verwendet werden. Die Reduktionsoperation soll unter Ausschluß von Luftsauerstoff vorgenommen werden.
  • Die Reduktionsoperation und die Umsetzung mit der den Rest R abgebenden Verbindung brauchen nicht getrennt durchgeführt zu werden, da das Reduktionsprodukt sich bei Vorhandensein des Umsetzungspartners augenblicklich umsetzt, worauf erneut ein gewisser Teil des Ausgangscobamids reduziert und umgesetzt werden kann, bis schließlich der Umsetzungspartner völlig verbraucht ist. Man kann aber auch das Cobamid zuerst vollständig in die reduzierte Form überführen und die Umsetzung mit der den Rest RabgebendenVerbindung anschließend erfolgen lassen.
  • Verbindungen, die :ein elektrophiles Zentrum besitzen und demgemäß für die Umsetzung mit dem reduzierten Cobamid iii Frage kommen, sind beisliielsweise reaktive Ester von Alkanolen., - insbesondere solche mit 1 bis 10 C-Atomen, wie die Alkylhalogenide (z. B. Methyljodid, Äthylbromid, Isopropylchlorid), die Schwefelsäurealkylester (z. B. Dimethylsulfat) und die Benzolsulionsäurealkylester (z. B. p-Toluolsulfonsäuremethylester); Aralkylhalogenide (z. B. Benzylbromid); reaktive Ester von Nueleosiden, wie Puringlykosiden (z. B. Adenosin, Inosih, Guanosin) sowie andere Verbindungen mit Hydroxyl-, Amino- oder Carbonsäuregruppen. So entstehen z. B. durch Umsetzung der reduzierten Cobamide mit Chloressigsäure die entsprechenden Co-Carboxymethyl-Derivate. Die reduzierten ' Cobemide reagieren ferner mit cyclischen Äthern, wie Äthylenoxyd oder Tetrahydrofuran. Mit Äthylenoxyd bildet sich das Co-ß-Hydroxyäthyl-Derivat und mit Tetrahydrofuran das Coco-Hydroxy-butyl-Derivat. An Stelle von Äthylenoxyd und anderen Alkyleiioxyden können auch die entsprechenden Halog6bbydrine, wie z. B. Äthylenchlorhydrin, verwendet werden. Auch mit acylierenden Agenzien lassen sich die reduzierten Cobamide um.-setzen, z. » B. mit Säureanhydriden oder Acylhalogenidbn.-' -Es - entstehen dabei - die entsprechenden Co-Acyl-Derivate; so bei der Umsetzung mit Essigsäureanhydrid das Co-Acetyl-Derivat -und bei der Umsetzung mit Chlorameisensäureäthylester das Co-Carbäthoxy-Derivat.
  • - -Die Co-Methyl- ' Derivate -lassen sich auch durch Umsetzung dei reduzierten Cobamide mit Diazomethan oder mit Methyl-sulfoniumverbindungen, wie Methionin-methylsulfoniumbromid, erhalten.
  • Iln Fall des Adenosins, das insofern besonderes Interesse beansprucht, als. es in den Coenzymformen: der Cobamide in kovalenter Bindung mit dem Cobalb vorliegt, bewährt sich für die Umsetzung mit dem reduzierten Cobamid insbesondere der Adenosin-5-Tosylester. Die noch verbleibenden, freien Hydroxylgruppen der Ribosekomponente.von Adenosin oder von anderen Ribosiden werden für die Umsetzung zweckmäßig geschützt, #z. B. durch Acetalisierung.' So wird man für die Einführung des 5'-Desoxyadenosinrestes z. B. das 2,3'-Isopropyliden-5'-tosyl-o. adenosin verwenden. Die Entfernung allenfalls vorhandener Schutzgruppen nach der Umsetzung mit dem' reduzierten Cobamid kann nach an sich bekannten Methoden unter Berücksichtigung der Eigenschaften der erhaltenen cobaltorganischen Verbindungen durchgeführt werden. Die eben genannte Isopropylidengruppe kann z. B. mit verdünnter Schwefelsäure abgespalten werden-.
  • Als Ausgangsmaterial verwendbar sind z. B. die ReduktionsproduktevonCyano-5,6-dimethylbenzimid-' azol-cobamid (Cyanocobalamin), dessen Analoga, die an Stelle der Cyanogruppe ein anderes Anion, wie z. B. die Hydroxygruppe oder ein Wassermolekül, enthalten, wie. Hydroxo(Aquo)-cobalamin sowie deren Analoga, die an Stelle. des 5,6-Dimethylbenzirni azols unsubstituiertes Benzimidazol, ein andersartig substituiertes Benzimidazol, z. B. 5-Methgxy-benzimidazoli oder eine - andere heterocyclische Sase, -wie eine Naphthimi azol-, Imidazol- oder Purinbase, z. B. 2-Methyl-adenin, enthalten.
  • Die Isolierung der Verfahrensprpdukte aus dem Reaktionsgemisch und deren Reinigung erfolgen mit Vorteil nach den an sich in der Chemie des Vitamins Bl. bekannten und bewährten Methoden, z. B. durch Phenolextraktion aus wäßrigen Lösungen bei geeignetem pH, gefolgt von chromatographischer Abtrennung des nicht umgesetzten Ausgangsmaterials. Für die chromatographische Trennung eignen sich Cellulose oder modifizierte Cellulose mit Austauschereigenschaften, z. B. Carboxymethylcellulose, durch welche die verfahrensmäßig erhältlichen Co-R-Cobamide langsam durchlaufen, während z. B. Hydroxocobalamin zurückgehalten wird. Auch elektrbphoretische Trennmetb - den können angewandt werden. Auf diese Weise gereinigte Verfahrensprodukte lassen sich aus Wasser oder aus Mischungen von Wasser mit Aceton und anderen organischen Lösungsmitteln kristallisieren und so völlig rein erhalten.
  • Die erfindungsgemäß erhältlichen Co-R-Cobamide beanspruchen Interesse als pharmakolojisch aktive Verbindungen mit Vitamin-B1.- bzw. modifizierter Vitamin-B"-Wirkung. Die Co-5'-Desoxy-a-denosyl-Derivate stellen Coenzymformen dar. Als solche spielen sie bei Enzymreaktioneni, z. B. bei der Um:. wandlung von Glutaminsäure- -*in ß-Methylasparaginsäure, bei der Methyl-malonyl-Isomerase, sowie bei der Umwandlung gewisser Glycole in Desoxyaldehyde eihe wichtige Rolle. Die Verfahrensprädukte sind zum Teil auch als Wuchsstoffe für Mikroorganismen und Tiere wirksam. Die Verfahrensprodukte können auch, als Heilmittel Verwendung finden.
  • In ihren chemischen Eigenschaften. unterscheiden sich die Co-R-Cobamide grufidlegend von denjenigen der entsprechenden Cobamide, in denen all Stelle des, Restes R ein Anion, wie CN-, OH- -usw., bzw, ein Wassermolekül vorliegt. Die erfindungsgemäß erhältlichen cobaltorganischen' Verbindungen sind lichtempfindlich. Man arbeitet deshalb zweckmäßig unter Lichtausschluß bzw. bei stark gedämpftem Licht. Gegenüber Reduktionsmitteln, wie z. B. Zink in saurer Lösung, sind die Verfahrensprodukte relativ beständig. Ma ' n kann deshalb die Umsetzung mit der den Rest R abgebenden Verbindung auch in -Gegenwart des Reduktionsmittels vornehm#ii.' Bei der Lichtspaltung der vom Cobalamin abgeleiteten Co-R-Cobamide entsteht, wenn Luft als Oxydationsmittel hicht ausgeschlossen wird, - Hydroxocobalamin. Bei Ausschluß von Luft wird bei derselben Lichtspaltung die reduzierte Form des Hydioxocobalamits, nämlich Vitamin Bl", erhalten. Auch Cyanidionen vermögen zum Teil die Co-R-Cobamide, wie z. B. das Cobalamin:-Coenzym# das Co-Acetyl-cobälainin oder das Co-Carboxymethyl-cobalamin, zu spalten. Bei Gegenwart von Luft entsteht dabei beispielsweise Cyanocobalamin. Zur-Herstellung solcher cyanidempfindlicher Produkte geht man deshalb zweckmäßig von Hydrocobalamin und nicht von Cyanocobalamin aus.
  • Bei-spiel 1 -Man. löst 250 mg Cyanocobalamin in 50 nil 100/,iger Ainmoniumchloiidlösung und gibt unter energischein: Rühren und unter Ausschluß von Luftsauerstoff: portionenweise 2 g -Zinkpulver zu. Die rote Farbei def Lösung hellt. sich. dabet näch. Gelb auf, was dem--,' Auftreten von BI" zuzuschreiben ist. Unter weiterem Rühren und zusätzlichen Gaben von Zinkpulver wird die Reaktion weitergeführt, bis eine hellblaue bis grüne Farbe das Vorliegen von weiter reduziertem Cobalamin anzeigt. Nun werden, immer bei Raumtemperatur und stark gedämpftem Licht, 2 ml Dimethylsulfat in 10 ml Methanol zugesetzt, wodurch sofort ein Farbumschlag nach Rot eintritt. Nach 3 Minuten gibt man 2 ml Eisessig hinzu, läßt noch ,einige Minuten weiterreagieren, filtriert dann von Zinkpulver und eventuell ausgefallenen Salzen ab und unterwirft die Lösung der Phenolextraktion in der für die Vitamine der B,-Gruppe üblichen Weise. Das so gewonnene Rohprodukt wird zwecks Abtrennung geringer Mengen von Hydroxocobalamin und Cyanocobalamin durch eine Säule von Carboxymethylcellulose (40 x 200 mm) filtriert und aus dem wäßrigen Eluat wieder mit Phenol extrahiert. Hydroxocobalamin wird festgehalten, Co-Methyl-Cobalamin und Cyanocobalamin trennen sich an der Säule auf. Die rascher wandernde Zone enthält Cyanocobalamin. Co-Methyl-Cobalarnin extrahiert man aus dem wäßrigen Eluat mit Phenol. Nach dieser Reinigung kann Co-Methyl-Cobalamin aus wenig Wasser in kristalliner Form erhalten werden. Die Kristallisation wird durch Zusatz von Aceton vervollständigt. Ausbeute: 226 mg Co-Methyl-Cobalamin (91 "/, der Theorie). Papierchromatographisch läuft das Präparat rascher als das im Beispiel 2 beschriebene Cobalamin-Coenzym. Das Spektrum besitzt große Ähnlichkeit mit demjenigen des Cobalamin-Coenzyms. scheidet es sich durch In die neutralem schwach Medium ausgeprägten unter- - Maxima bei 266 und 341 m#t. Die Lichtspaltung des Produktes liefert bei Anwesenheit von Sauerstoff Hydroxocobalamin, bei Ausschluß von Sauerstoff Vitamin BI".
  • Co-Methyl-Cobalamin kann auch durch Umsetzung von Cyanocobalamin mit Diazomethan erhalten werden. Man verfährt in der oben beschriebenen Weise, ersetzt aber das Dimethylsulfat durch eine ätherische Diazomethanlösung, die aus 5 g Nitrosomethylharnstoff gewonnen wurde. Ausbeute. 141 mg (57 "/, der Theorie). Beispiel 2 Man verfährt in der gleichen Weise wie im Beispiel 1, setzt aber an Stelle des Dimethylsulfates 2',3-Isopropyliden-5'-tosyl-adenosin zum reduzierten Cobalamin zu. Die Aufarbeitung erfolgt ebenfalls gleich wie im vorhergehenden Beispiel. Das auf diese Weise erhaltene Rohprodukt des Cobalamin-Coenzyms ist an zwei Hydroxylgruppen der Ribose noch durch die Isopropylidengruppe verschlossen. Durch Behandeln mit verdünnter Schwefelsäure bei Raumtemperatur wird diese Schutzgruppe abgespalten und das Produkt erneut mit Phenol der wäßrigen Phase entzogen. Die für die Aufarbeitung von Cobalamin-Coenzym bekannten Methoden liefern die kristalline Verbindung, welche in allen Eigenschaften mit einem durch Fermentation gewonnenen Produkt identisch ist. Die Ausbeute beträgt gegen 80"/, der Theorie.
  • Beispiel 3* Man löst 140mg Hydroxocobalamin in 50m1 100/0iger Ammoniumchloridlösung und gibt unter energischem Rühren und unter Verdrängung des Luftsauerstoffs durch Stickstoff 2 g Zinkpulver zu. Die rote FarbederLösunghellt sichdabei nachGelb auf, was dem Auftreten von B,2r zuzuschreiben ist. Unter weiterem Rühren wird die Reaktion weitergeführt, bis eine hellblaue bis grüne Farbe das Vorliegen von weiter reduziertem Cobalamin anzeigt. Die folgenden Operationen werden bei stark gedämpftem Licht ausgeführt. Man läßt das Zinkpulver absitzen und dekantiert die Lösung im Stickstoffstrom zu einer unmittelbar zuvor bereiteten sauerstofffreien Lösung von 100 mg 2',3'-Isopropyliden-5'-tosyl-adenosin in 15 ml Methylalkohol. Die Reaktion wird durch Rühren zu Ende geführt. Nach- 5 Minuten unterwirft man die rote Lösung der Phenolextraktion. Das so gewonnene Rohprodukt wird zwecks Abtrennung geringer Mengen Hydroxocobalamin durch eine Säule von Carboxymethylcellulose gegeben. Die Lösung der Isopropylidenverbindung des Cobalamin-Coenzyms wird in Vakuum eingeengt, in 100 ml 1 n-Schwefelsäure aufgenommen und 5 Minuten auf 60'C erhitzt. Das durch Phenolextraktion gereinigte Cobalamin-Coenzym kristallisiert aus wenig Wasser bei Zusatz von Aceton. Ausbeute: 131 mg (79 % der Theorie). Beispiel 4 Man verfährt in gleicher Weise wie im Beispiel 1, setzt aber an Stelle des Dimethylsulfates Diäthylsulfat, Toluolsulfonsäureäthylester oder Äthyljodid zum reduzierten Cobalamin zu. Ausbeute an Co-Äthyl-Cobalamin: 214 mg (85 "/, der Theorie). Beispiel 5 Man verfährt in gleicher Weise wie im Beispiel 1, setzt aber an Stelle des Dimethylsulfates Decylbromid zum reduzierten Cobalamin zu. Ausbeute an Co-Decyl-Cobalamin: 198 mg (73 0/" der Theorie).
  • Auf entsprechende Weise werden weitere Co-Alkyl-Cobalamine, so das Co-Propyl-, Co-BÜtyl-, Co-Amyl-, Co-Hexyl-, Co-Heptyl-, Co-Octyl- und das Co-No- Dyl-Cobalamin erhalten. Man verfährt dabei in der bei der Herstellung des Co-Methyl-Cobalamins mittels Dirnethylsulfat beschriebenen Weise und ersetzt dieses durch die entsprechenden Alkyljodide, Alkylbromide oder Alkylchloride. Bei der Reinigung durch Phenolextraktion muß darauf geachtet werden, daß nur die zur Extraktion eben benötigte Phenolmenge verwendet wird, da andernfalls die Rückführung der Produkte in die wäßrige Phase Schwierigkeiten bereitet. Dies gilt besonders für die höheren Glieder der Reihe. Die genannten Co-Alkyl-Cobalamine kristallisieren aus wenig Wasser bei Zusatz von Aceton. Ausbeuten: 75 bis 80 0/, der Theorie. Beispiel 6 Man verfährt in gleicher Weise wie im Beispiel 1, verwendet aber an Stelle des Cyanocobalamins 250 mg Cyano-2-Methyladenin-Cobamid und an Stelle des Dimethylsulfates Propylbromid. Das durch Phenolextraktion gewonnene Rohprodukt wird zwecks Ab- trennung geringer Mengen Hydroxo-2-Methyladenin-Cohamid und Cyano-2-Methyladenin-Cobamid auf eine Säule von Carboxymethyleellulose gegeben. Man wäscht die Säule mit destilliertem Wasser bis Cyano-2-Methyladenin-Cobamid vollständig abgetrennt ist. Dann wird mit 20/,iger Essigsäure eluiert, wobei das Co-Propyl-2-Methyladenin-Cobamid als erste Fraktion die Säule verläßt. Das durch Phenolextraktion gereinigte Produkt kristallisiert aus wenig Wasser bei Zusatz von Aceton. Ausbeute: 218 mg (860/, der Theorie).
  • Beispiel 7 Man verfährt in der im Beispie13 beschriebenen Weise., setzt aber an Stelle des Adenosin-Derivates 500 mg Chl,oressi$säure-zu. Das durch Phenolextraktion gereinigte Rohprodukt wird zwecks Abtrennung kleiner Mengen Hydroxocobalamin durch eine Säule von Carboxymethylcellulose gegeben. Co-Caboxymethyl-Cobalamin läuft rasch hindurch und kristallisiert nach einer weiteren Phenolextraktion aus wenig Wasser bei Zusatz von Aceton. Ausbeute: 98 mg (68 % der Theorie), Beispiel 8 Man verfährt in der im Beispie13 beschriebenen Weise, setzt aber an Stelle des Adenosin-Derivates 2 ml Essigsäureailhydrid zu. Das durch Phenolextraktion gereinigte Rohprodukt wird zwecks Abtrennung kleiner Mengen Hydroxocobalamin durch eine Säule von Carboxymethylcellulose (30 x 50 mm) gegeben. Co-Acetyl-Cobalanii#n läuft hindurch und kristallisiert nach einer weiteren Phenolextraktion aus wenig Wasser bei Zusatz von Aceton. Ausbeute: 108 mg (760/0 der Theorie).
  • Beispiel 9 Eine Lösung von 140mg Hydroxo(Aquo)-Cobalamin in 50 ml 101)/,iger Ammoniumchloridlösung wird in Stickstoffatmosphäre unter kräftigem Rühren mit 2 g Zinkpulver versetzt, wobei sich die rote Lösung zunächst gelb und schließlich hellblau bis grün färbt. Ferner werden 300 mg V,3'-Isopropyliden-guanosin (12 Stunden bei 70'C und 2 Torr über P.O., getrocknet) in einer Mischung aus je 1 ml wasserfreiern Pyridin und wasserfreiem Dimetliylformamid suspendiert. Man kühlt auf 0 bis -5'C -und setzt innerhalb 10 Minuten 520 mg Tosylehlorid hinzu, wobei eine klare, gelbe Lösung entsteht. Die folgenden Operationen werden - ebenso wie in allen analogen Fällen - bei stark gedämpftem Licht ausgeführt. Die, Lösung des Reduktionsproduktes wird unter.Ausschluß von Luftsauerstoff sofort mit -der Lösung des Tosylproduktes vermischt. Man rührt 1 bis 2 Minuten, filtriert vom Zink ab und unterwirft die Lösung der Phenolextraktion. Das so gewonnene Rohprodukt wird durch eine Säule von Carboxymethylcellulose (30 x 150 mm) gegeben, die Hydroxo (Aquo)-Cobalamin festhält. Der Durchlauf wird im Vakuum eingeengt, in 30 ml ln-Schwefelsäure aufgenommen und 5 Minuten auf 60'C erhitzt. Das durch Phenolextraktion gereinigte Produkt wird auf Chromatographiepapier (Whatman 3 MM) mit wassergesättigtem sekundärem Butanol absteigend chromatographiert. Die Hauptzone enthält Co-5'-Desoxygaanosyl-Cobalamin, das nach einer weiteren Phenolextraktion in reiner Form erhalten wird. Ausbeute: 10,5 mg (6,3 % der Theorie). Beispiel 10 Hydroxo(Aquo)-Cobalamin wird wie oben beschrieben reduziert und das Reduktionsprodukt mit 1,5g Chlorameisensäureäthylester umgesetzt. Das durch Phenolextraktion gewonnene Rohprodukt wird in konzentrierter wäßriger Lösung auf eine Carboxymetliylcellulosesäule (30 x 150 mm) gegeben. Beim Waschen mit Wasser wird Hydroxe(Aquo)-Cobalamin festgehalten. Den Durchlauf engt man im Vakuum auf wenige ml ein und reinigt weiter durch Cellulosesäulenchromatographie. Die am raschesten wandernde Hauptzone enthält Co-CarbÄthoxy-Cobalamin, Ausbeute: 98 mg (67 0/0 der Theorie).
  • Beispiel 11 Hydroxo(Aquo)-Cobalamin wird wie oben be- schrieben reduziert und das Reduktionsprodukt mit Äthylenoxyd umgesetzt, indem man es 3 Minuten in langsamem Strom (eine bis zwei Blasen pro Sekunde) in die, Lösung einleitet, Äthylenoxyd kann durch. 1,5 ml Äthyle-nchlorliydrin ersetzt werden, Das durch Phenolextraktion gereinigte Rohprodukt wird in konzentrierter wäßriger Lösung auf eine Carboxymethylcellulosesäule (30 x 150 mm) gegeben. Beim Waschen mit Wasser wird Hydrgxo (Aquo).Cobalarüin festgehalten, Der Durchlauf enthält Co-I-lydroxyäthyl-Cobalamin, das durch Phenolextraktion in reiner Form erhalten wird. Ausbeute: 106 mg (74"/, der Theorie).
  • Beispiel 12 Man verfährt in der beim Co-Hydroxyäthyl-Cobalamin beschriebenen Weise, ersetzt aber Äthylenoxyd durch 1,5 ml Tetrahydrofuran. Ausbeute. 98 mg Co-Hydroxybutyl-Cobalamin (67 11/0 der Theorie).

Claims (2)

  1. Patentanspräche: 1. Verfahren zur Herstellung von Co-R-Cobamiden, worin R einen über ein Koblenstoffatom an das Cobaltatom des Cobamids gebundenen Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Carboxyalkyl-, Aralkyl-, Acyl-, Carbalkoxy- oder Nueleosidrest bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man ein bis zum Auftreten einer hellblauen bis grünen Farbe mit einem Reduktionsmittel behandeltes Cobamid in Gegenwart eines Lösungsmittels mit einem Alkylierungs-, Hydroxyalkylierungs-, Carboxyalkylierungs-, Aralkylierungs-, Acyherungs- oder Carbalkoxylierungsmittel oder einem reaktiven Ester eines Nucleosids unter gedämpftem Licht bei ungefähr Raumtemperatur und zweckmäßig unter Ausschluß von Luftsauerstoff umsetzt und aus dem Reaktionsgemisch das gewünschte Co-R-Cobamid nach an sich bekannten Methoden isoliert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reduktionsprodukt mit 2',3'-Isopropyliden-5'-tosyl-adenosin -umsetzt und aus dem Umsetzungsprodukt die Isopropyliden-Schutzgruppe mit verdünnter Mineralsäure abspaltet. Bei der Bekanntmachung ist ein Prioritätsbeleg ausgelegt worden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2108794A1 (de) * 1970-10-06 1972-05-26 Roussel Uclaf
FR2159720A5 (de) * 1971-11-10 1973-06-22 Boige Jean

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