DE1213460B - Verfahren zum Ausrichten eines Gleises der Seite oder der Hoehe nach sowie Einrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

EOIb

Deutsche Kl.: 19 a-29/34

Nummer: 1213 460

Aktenzeichen: W 36529 V/19 a

Anmeldetag: 8. April 1964

Auslegetag: 31. März 1966

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausrichten eines Gleises der Seite oder der Höhe nach innerhalb eines Gleisabschnittes, der sich jeweils teils auf den bereits ausgerichteten und teils auf den noch auszurichtenden Bereich des Gleises erstreckt.

Es ist bereits ein Verfahren zum Ausgleichen von Richtungsfehlern eines Gleises innerhalb eines jeweils durch eine Sehne begrenzten Gleisabschnittes bekanntgeworden, bei dem zuerst ein Innen- oder Außenwinkel eines Dreiecks gemessen wird, dessen eine Seite durch die Sehne oder einen bestimmten Teil der Sehne gebildet wird und dessen dieser Seite gegenüberliegender Eckpunkt mit einem Gleispunkt des Gleisabschnittes zusammenfällt. Darauf wird dann aus der Größe dieses Winkels die Größe eines zweiten, in bezug auf eine zweite, kürzere, innerhalb des durch die erste Sehne abgeschnittenen Segmentes liegende Sehne analogen Winkels errechnet und hernach das Gleis an der auszurichtenden Stelle so weit seitlich verschoben, bis die errechnete Größe des zweiten Winkels mit ihrer tatsächlich gemessenen Größe übereinstimmt.

Bei diesem vorbekannten Verfahren finden demnach zwei, wenn auch in der Regel nur gedachte Sehnen Verwendung und muß aus einem gemessenen Winkel ein Soll-Winkel errechnet werden.

Demgegenüber Hegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, bei dem eine solche Berechnung nicht erforderlich wird.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an zwei Gleispunkten eines Gleisabschnittes, von denen der erste Gleispunkt im Bereich des bereits ausgerichteten Gleises und der zweite Gleispunkt im Bereich des noch auszurichtenden Gleises liegt, jeweils jener Winkel, der von den Verbindungsgeraden des Gleispunktes mit den beiden Endpunkten des Gleisabschnittes eingeschlossen ist, oder sein Ergänzungswinkel gemessen und das Gleis am zweiten Gleispunkt so weit senkrecht zur Gleislängsachse verschoben wird, bis die beiden Winkel ihrer Größe nach übereinstimmen.

Das seitliche Verschieben des Gleises kann durch eine auf dem Gleis fahrende Gleisrichtmaschine mit ständig am Gleis anliegender Richtvorrichtung erfolgen, und das Verfahren kann während der Fahrt der Gleisrichtmaschine durchgeführt werden.

Schließlich kann, einem weiteren Merkmal der Erfindung zufolge, eine Anzeigevorrichtung mit einer Meßeinteilung vorgesehen sein, auf der die beiden gemessenen Winkel angezeigt werden.

Im folgenden ist die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert.

Verfahren zum Ausrichten eines Gleises der Seite oder der Höhe nach sowie Einrichtung zur
Durchführung des Verfahrens

Anmelder:

Franz Plasser, Bahnbaumaschinen, Wien

Vertreter:

Dipl.-Ing. H. Stehmann

und Dipl.-Phys. Dr. K. Schweinzer,

Patentanwälte, Nürnberg, Essenweinstr. 4-6

Als Erfinder benannt:
Adolf Warnick, Nürnberg

Das Verfahren nach der Erfindung beruht auf dem geometrischen Lehrsatz, daß bei allen Dreiecken, deren Grundlinie die gleiche Sehne eines Kreisbogens bildet und deren Spitzen auf diesem Kreisbogen liegen, die an den Dreieckspitzen gemessenen Winkel gleich groß sind. Demnach sind die in einem Kreisausschnitt 1, 2, 3, 4 mit dem Kreismittelpunkt 5 bei Punkt 2 gemessenen Winkel β und γ zwischen den Verbindungsgeraden von Punkt 2 nach den Punkten 1 und 4 gleich groß wie die bei Punkt 3 zwischen den Verbindungsgeraden von Punkt 3 zu den Punkten 1 und 4 gemessenen Winkel. Ferner sind im Kreisausschnitt alle Peripherieaußenwinkel β immer genau halb so groß wie die Mittelpunktwinkel OC.

Zur Durchführung des Verfahrens mißt man im Kreisbogenausschnitt 1-2-3-4 beim Gleispunkt 2 den Winkel β oder γ und verschiebt dann beim Gleispunkt 3 das Gleis so weit, bis der dort «gemessene Winkel β bzw. γ gleich groß ist.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Ausrichten eines Gleises der Seite oder der Höhe nach innerhalb eines Gleisabschnittes, der sich jeweils teils auf den bereits ausgerichteten und teils auf den noch auszurichtenden Bereich des Gleises erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß an zwei Gleispunkten des Gleisabschnittes (1-2-3-4), von denen der erste Gleispunkt (2) im Bereich des bereits ausgerichteten Gleises und der zweite Gleispunkt (3) im Bereich des noch auszurich-

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tenden Gleises liegt, jeweils jener Winkel (γ), der von den Verbindungsgeraden des Gleispunktes (2 bzw. 3) mit den beiden Endpunkten (1 und 4) des Gleisabschnittes eingeschlossen ist, oder sein Ergänzungswinkel (ß) gemessen und das Gleis am zweiten Gleispunkt (3) so weit senkrecht zur Gleislängsäehse Verschöben wird, bis die beiden Winkel ihrer Größe nach übereinstimmen.

2. Verfahren nach Anspruch 1 zum Ausrichten eines Gleises der Seite nach, dadurch gekennzeichnet, daß das seitliche Verschieben des Gleises durch eine auf dem Gleis fahrende Gleis-

richtmaschine mit ständig am Gleis anliegender Richtvorrichtung erfolgt üüd daß das Verfahren während der Fahrt der Gleisrichtmaschine durchgeführt wird,

3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Anzeigevorrichtung mit einer Meßeiüteilung, auf der die beiden gemessenen Winkel angezeigt werden.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 1126 437;
französische Patentschrift Nr. 1 318 321.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

609 540/85 3.66 © Bundesdruckerei Berlin