DE1213024B

DE1213024B - Klemme fuer schraubenlosen Leiteranschluss

Info

Publication number: DE1213024B
Application number: DES75660A
Authority: DE
Inventors: Ladislaus Hervai; Bruno Richter
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1961-09-08
Filing date: 1961-09-08
Publication date: 1966-03-24

Description

Klemme für schraubenlosen Leiteranschluß Die Erfindung betrifft eine Klemme für den schraubenlosen Anschluß elektrischer Leiter. Schraubenlose Klemmen sind an sich bekannt und werden dort verwendet, wo es auf einen kleinen Zeitaufwand beim Anschließen des Leiters ankommt. Sie finden auch schon in der Installationstechnik Anwendung, um mit kurzen Montagezeiten beim Erreichten der Installationsanlage auszukommen.
Die bekannten schraubenlosen Klemmen haben in der Regel ein federndes Mittel zur Erzeugung des Kontaktdruckes. Bei solchen Klemmen ist der Aufbau stets derart, daß das federnde Mittel beim Einführen des Leiters durch Stoß zurückgedrückt werden muß, damit es an der Mantelfläche des Leiters eine Anlage findet. Diese Ausbildung der Klemme ist nachteilig. Hat das federnde Mittel eine kräftige Wirkung, so besteht die Möglichkeit, daß der Leiter nicht so tief eingesteckt wird, daß das federnde Mittel sich gegen die Mantelfläche legt. Es entsteht in diesem Fall entweder überhaupt keine Einklemmung des Leiters oder nur ein lockerer oder unsicherer Sitz des Leiters mit ungenügendem Kontaktdruck. Hat das federnde Mittel eine schwache Wirkung, so läßt sich der Leiter zwar leicht in die ordnungsgemäße Lage in der Klemme einführen, jedoch ist der Kontaktdruck unzureichend. Auch hat bei den bekannten schraubenlosen Klemmen mit federndem Mittel die Verschiedenheit der Leitungsquerschnitte einen großen Einfluß auf den Kontaktdruck. Wird bei diesen Klemmen das federnde Mittel von einer Blechfeder gebildet, die sich in Einsteckrichtung des Leiters schräg zu der den Leiter abstützenden Gegenlage der Klemme erstreckt, so wirkt in der Einstecklage des Leiters das federnde Mittel mit einer scharfen Kante gegen die Mantelfläche des Leiters und läßt eine Keilwirkung beim Herausziehen des Leiters entstehen.
Ferner sind schraubenlose Klemmen bekannt, die in einem Klemmengehäuse einen drehbar gelagerten, unter Federdruck stehenden Hebel zur Erzeugung des Kontaktdruckes auf den Leiter haben. Zu diesem Zweck bildet der Hebel einen massiven Druckkörper mit einer zur Drehachse exzentrisch liegenden Kurvenfläche, die schräggestellte Zähne zum Einwirken auf den Leiter hat. Er steht zur Erzeugung eines starken Kontaktdruckes unter Einwirkung einer Druckfeder in Schrauben- oder Spiralform, die sich stark vorspannen läßt, und preßt den Leiter gegen eine der Gehäusewandungen. Vor dem Einschieben des Leiters in eine Klemmenöffnung wird der Hebel unter Zusammenpressen der Druckfeder in eine das Leitereinschieben nicht hindernde Stellung geschwenkt und verbleibt in dieser Lage so lange, wie der Hebel von Hand gehalten wird. Auch bei diesen Klemmen besteht die Möglichkeit, daß der Leiter nicht oder ungenügend eingeklemmt wird. Wenn der Leiter überhaupt nicht eingeklemmt wird, muß der Hebel noch einmal betätigt werden, was umständlich ist. Ist der Leiter ungenügend eingeklemmt, was bei der Kurvenform des Druckkörpers leicht möglich ist, so bemerkt man dies nicht beim Einklemmen des Leiters, sondern erst dann, wenn die Klemme sich infolge des schlechten Stromüberganges unzulässig erwärmt. Diese bekannten Klemmen sind wegen der Verwendung von massiven Teilen und des verwickelten Zusammenbaues in der Herstellung und im Zusammenbau teuer.
Durch die Erfindung ist eine Klemme für einen schraubenlosen Leiteranschluß geschaffen, die die Nachteile der bekannten Klemmen dieser Art beseitigt. Die Klemme hat einen in einem Klemmengehäuse drehbar gelagerten, unter Federdruck stehenden Hebel zur Erzeugung des Kontaktdruckes an dem gegen eine Gehäusewandung sich legenden Leiter, wobei der Hebel zum Einschieben des Leiters in eine Klemmenöffnung unter Zusammenpressen der Druckfeder in eine das Leitereinschieben nicht hindernde Stellung schwenkbar ist. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel in seiner das Leitereinschieben nicht hindernden Stellung verriegelbar ist, daß diese Verriegelung durch Einschieben des Leiters, gegebenenfalls auch durch Handbedienung lösbar ist und daß der Leiter erst nach Lösen der Verriegelung durch den Hebel festgeklemmt ist.
Die Klemme gemäß der Erfindung hat den Vorzug, daß der unter Wirkung des federnden Mittels stehende Hebel in eine das Leitereinschieben nicht hindernde Stellung gebracht werden kann, in der er ohne Einwirkung von Hand verbleibt. Diese Stellung ist durch die Verriegelung eindeutig festgelegt. Bei dieser Stellung des Hebels läßt sich der Leiter leicht in die vorschriftsmäßige Einstecklage bringen. Erst nach Erreichen der vorschriftsmäßigen Einstecklage wird der Hebel von selbst an dem Leiter wirksam, indem die Verriegelung gelöst wird. Das federnde Mittel kann in bekannter Weise stark vorgespannt werden, um beim Einklemmen des Leiters einen starken Kontaktdruck auszuüben. Die Verriegelung des Hebels läßt sich selbsttätig durch Einschieben des Leiters lösen. Das selbsttätige Lösen der Verriegelung erfordert praktisch keine Kraft, so daß stets mit Sicherheit zu rechnen ist, daß bei tiefem Einstecken des Leiters der Hebel ausgelöst wird. Die Verriegelung des Hebels kann auch von Hand gelöst werden. Infolge der Vorspannung des federnden Mittels spielt die Größe des Leiterquerschnitts eine unwesentliche Rolle bei der Stärke des Kontaktdruckes. Der Hebel kann bereits bei der Lieferung der Klemme in seine den Leiter nicht behindernde Stellung gebracht sein. Er ist auch aus der entriegelten Lage in diese Stellung bringbar.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die F i g.1 bis 3 zeigen Schnitte durch die schraubenlose Klemme gemäß der Erfindung.
. In dem - Isoliersockel 1 des elektrischen Gerätes, das insbesondere ein Installationsgerät ist, befindet sich die erfindungsgemäße schraubenlose Klemme. Die Klemme hat zur Halterung ihrer Teile ein metallenes Klemmengehäuse 2, das zweckmäßig als Käfig ausgebildet ist. Der Käfig ist eine Hülse mit einem Schlitz 3. Die Klemme hat einen Hebel 4 mit einem unter Vorspannung stehenden federnden Mittel. Der Hebel 4 ist drehbar in dem Klemmengehäuse 2 gelagert. Zur Lagerung dient eine besondere, eingelegte Achse 5. An Stelle der Achse 5 kann auch ein Durchzug des Klemmengehäuses 2 vorhanden sein, um den sich der Hebel 4 dreht. Der Hebel 4 ist an einer Innenwand des Klemmengehäuses 2 geführt. Als federndes Mittel dient eine Drahtfeder 6, die um die Achse 5 greift, sich mit dem einen Ende an das Klemmengehäuse 2 und mit dem anderen Ende an einem abgebogenen Lappen 7 des Hebels 4 abstützt. Die Drahtfeder 6 ist unter Vorspannung eingesetzt, derart, daß sie den Hebel 4 im Gegenührzeigersinn (F i g.1 und 3) zu drehen sucht. Der Hebel 4 greift zweckmäßig mit seinem freien Ende 13 durch den Schlitz 3 des Klemmengehäuses 2 nach außen, so daß er außerhalb des Ilemmengehäuses von Hand bedienbar ist. Der Hebel 4 ist erfindungsgemäß in einer das Leitereinschieben nicht behindernden Stellung verriegelbar. Zu diesem Zweck besitzt er vorzugsweise einen Klinkenfortsatz 8, der mit einer federnden Klinkenanlage 9 zusammenwirkt. Die Klinkenanlage 9, die zweckmäßig an der einen offenen Seite des Klemmengehäuses 2 angebracht ist, hat ein Fenster 10, in das - der Klinkenfortsatz 8 eingreifen kann. Sie ist vorteilhaft, wie das Ausführungsbeispiel zeigt, von einer Blattfeder gebildet, die an dem Klemmengehäuse 2 gehaltert ist. Sie kann aber auch von einem federnden Fortsatz des Klemmengehäuses gebildet sein. An der Stelle 11 bildet das Klemmengehäuse 2 eine Gegenlage für den Leiter bei seiner Einklemmung.
Bevor der Leiter- eingeklemmt wird, ist der Hebel 4 in der Klemme verriegelt, wie die F i g.1 zeigt: ES greift der Klinkenfortsatz 8 in das Fenster 10 der Klinkenanlage 9 ein. In dieser Stellung kann sich der Hebel bei Lieferung des Gerätes befinden. Er läßt sich aber auch durch Betätigen des freien Endes 13 des Hebels 4 in diese Stellung bringen. In der Verriegelungsstellung ist das federnde Mittel 6, das an sich in der Klemme vorgespannt untergebracht ist, zusätzlich vorgespannt. Der Hebel 4 hindert nicht in dieser Stellung das Einführen des Leiters 12. Wird der Leiter, wie die F i g.1 zeigt, von der anderen offenen Seite des Klemmengehäuses, also von rechts in die Klemme eingeführt, so kann er ungehindert bis zum Anschlag an die Klinkenanlage 9 geschoben werden. Erst nach Anstoßen .an der._Klinkenanlage9_ wird die Klinkenanlage zur Seite gebogen und die Verriegelung selbsttätig ausgelöst. Nach Auslösen der Verriegelung schnellt der Hebel 4 unter Wirkung des vorgespannten federnden Mittels 6 mit seinem abgebogenen Lappen 7, der zugleich als Druckstück wirkt, gegen die Mantelfläche des Leiters. Hierdurch wird der Leiter unter Anpressen gegen die Gegenlage 11 des Klemmengehäuses 2 fest in der Klemme eingeklemmt. Es entsteht ein hoher Kontaktdruck an dem Leiter. Ein Herausziehen des Leiters aus der Klemme ist praktisch unmöglich, da sich das Druckstück 7 in bekannter Weise mit einer scharfen Kante gegen die Mantelfläche des Leiters legt und beim Herausziehen des Leiters eine Keilwirkung entsteht. Um den Leiter aus der Klemme zu lösen, ist es zweckmäßig, den Hebel 4 an seinem herausragenden Ende 13 im Uhrzeigersinn (Pfeilrichtung in F i g. 3) zu drehen, wodurch der Kontaktdruck an dem Leiter aufhört. Nach Herausnehmen des Leiters aus der Klemme kann die Klemme für das Einstecken des Leiters vorbereitet werden. Es geschieht in der Weise, daß der Hebel 4 so weit im Uhrzeigersinn gedreht wird, daß der Klinkenfortsatz 8 in die Klinkenanlage 9 einfällt. Die in der Zeichnung dargestellte schraubenlose Klemme ist zugleich auch so ausgebildet, daß der Leiter auch bei nicht verriegeltem Hebel in die Klemme eingeführt werden kann. Allerdings ist hierbei etwas Kraft beim Einstecken des Leiters aufzuwenden. Ragt das freie Ende 14 der Klinkenanlage 9 über das Klemmengehäuse 2 heraus, so kann auch von Hand die Verriegelung gelöst werden, um die Einklemmung des Leiters herbeizuführen.

Claims

Patentansprüche: 1. Klemme für schraubenlosen Leiteranschluß mit einem in einem Klemmengehäuse drehbar gelagerten, zur Erzeugung eines Kontaktdruckes gegen eine der Gehäusewandungen dienenden, unter Federdruck stehenden, zum Einschieben eines Leiters in eine Klemmenöffnung in eine das Leitereinschieben nicht hindernde Stellung schwenkbaren Hebel, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (4) in seiner das Leitereinschieben nicht hindernden Stellung verriegelbar ist, daß diese Verriegelung durch Einschieben des Leiters (12), gegebenenfalls auch durch Handbedienung lösbar ist und daß der Leiter (12) erst nach Lösen der Verriegelung durch den Hebel (4) festgeklemmt ist.
2. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verriegelung des Hebels (4) ein an dem. Hebel (4) sitzender Klinkenfortsatz (8) und eine am Klemmengehäuse (2) angebrachte bewegliche, mit dem Klinkenfortsatz in der Verriegelungsstellung zusammenwirkende federnde Klinkenanlage (9) dienen.
3. Klemme nach Anspruch 1 und 2 mit einem hülsenförmigen Klemmengehäuse, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinkenanlage (9,10) an der einen offenen Seite des Klemmengehäuses (2) angebracht ist und von einer gesonderten Blattfeder (9) oder einem federnden Fortsatz des Klemmengehäuses (2) gebildet ist, wobei zur Lösung der Verriegelung die Blattfeder oder der federnde Fortsatz bei Einschieben des Leiters (12) von der anderen offenen Seite des Klemmengehäuses durch den Leiter selbst oder von Hand nach außen biegbar ist.
4. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (4) an einer Innenwand des Klemmengehäuses (2) geführt und mit einem abgebogenen Lappen (7) zur Bildung eines Druckstückes für den Leiter (12) versehen ist.
5. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Handbedienung des Hebels (4) dieser mit einem aus einem Schlitz (3) des Klemmengehäuses (2) herausragenden Ende (13) versehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr.1 104 011, 1105 493; deutsches Gebrauchsmuster Nr.1830 465.