DE1211875B

DE1211875B - Hydraulisch betaetigte Teilbelagscheibenbremse

Info

Publication number: DE1211875B
Application number: DET25293A
Authority: DE
Inventors: Hans Schanz
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1963-12-19
Filing date: 1963-12-19
Publication date: 1966-03-03

Description

Hydraulisch betätigte Teilbelagscheibenbremse Bei Scheibenbremsen besteht der Nachteil, daß die Reibung zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe an der äußeren und inneren Begrenzung des Belags unterschiedliche Größen aufweist, da die die Reibung unmittelbar beeinflussende Umfangsgeschwindigkeit der Scheibe am inneren und äußeren Umfang unterschiedliche Größen aufweist. Hieraus ergibt sich die unerwünschte Folge, daß die sich aus den Reibkraftkomponenten ergebende Resultierende nicht in der Kolbenmitte, sondern außermittig am Kolben angreift, wobei die Resultierende darüber hinaus während der Bremsung infolge des Aufweitens des Bremssattels und damit Verkantens der Kolben in Richtung auf den Scheibenrand zu wandert. Zur Beseitigung dieses Nachteils ist es beispielsweise bekannt, den Kolben schräg anzuschneiden und die infolge des Anschneidens auftretenden Drehkräfte mittels eines Verdrehsicherungsbleches aufzufangen, das entsprechend den Konturen des Kolbens gelocht ist und das ähnlich einer Manschette auf den Kolben aufgeschoben ist. Mit Hilfe dieser Anordnung kann zwar der zuerst genannte Nachteil, nämlich der außermitti"e Angriff der Reibkraftresultierenden am Kolben, behoben werden, nicht jedoch der Nachteil der Verschiebung der Resultierenden infolge der durch Jochaufbiegung oder Reibungswiderstand an der Abstützfläche verursachten Schrägstellung der Kolben. Zudem bedarf es in diesem Fall der zusätzlichen Herstellung und Montage des Verdrehsicherungsbleches sowie der zu seiner Halterung notwendigen Teile.
Die Erfindung betrifft eine gegenüber der bekannten vereinfachte Art des Beanspruchungsausgleiches und der Verdrehsicherung bei einer hydraulisch betätigten Teilbelagscheibenbremse mit einem oder mehreren topfförmigen Betätigungskolben, die mit ihren Ringflächen an der offenen Stirnseite die Trägerplatte der Bremsbacken beaufschlagen. Sie besteht darin, daß die Ringfläche des Kolbens in an sich bekannter Weise durch Ausnehmungen unterbrochen ist und die verbleibenden Ringsegmente scharfkantig ausgebildet sind, so daß sie sich bei Betätigung der Bremse in die Trägerplatte eindrücken und dadurch den Kolben gegen Verdrehen sichern.
Auf diese Weise ist ein gegenüber den bekannten Anordnungen hinsichtlich des Aufbaues und der Herstellung wesentlich vereinfachter Beanspruchungsausgleich mit Verdrehsicherung geschaffen. Der Kolben drückt sich bei hoher Belastung in die Bremsbelagplatte ein und ist auf diese Weise gegen Verdrehung gesichert. Bei Schrägstellung des Kolbens infolge der Jochaufbiegung oder von Reibungswiderstand an der Abstützfläche graben sich die Ringsegmente entsprechend ihrer unterschiedlichen Belastung unterschiedlich tief in die Bremsbelagplatte ein, so daß sich die Resultierende jeweils selbsttätig gegen die Kolbenmitte hin verlagert. Der sich hieraus ergebende weitere Vorteil besteht darin, daß die Bremsbeläge sowohl bei Maximalbelastung als auch bei Minimalbelastung praktisch mit ihrer vollen Fläche beansprucht werden, da Kolbenschräg-Stellungen durch unterschiedliche Eindrücktiefen weitgehend ausgeglichen werden.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
F i g. 1 zeigt einen Teil einer Scheibenbremse gemäß der Erfindung. In den F i g. 2 und 3 ist eine Ausführungsform eines Kolbens in Seitenansicht bzw. in Vorderansicht wiedergegeben. F i g. 4 zeigt eine andere Ausführungsform eines Kolbens.
In F i g. 1 sind mit 1 die Bremsscheibe, mit 2 der Bremsbelag und mit 3 die Bremsbelagträgerplatte bezeichnet. 4 ist der Bremszylinder und 5 der Bremskolben. Die sich gegen die Bremsbelagträgerplatte 3 abstützende Ringfläche 6 des Kolbens 5 ist in an sich bekannter Weise durch Ausnehmungen unterbrochen, und die verbleibenden Ringsegmente 7 sind scharfkantig ausgebildet, so daß sie sich bei Betätigung der Bremse in die Trägerplatte 3 eindrücken. Die Abstützfläche kann auch (F i g. 4) eine Verzahnung 8 aufweisen.
Bei hoher Belastung drückt sich der Kolben 5 in die Bremsbelagplatte 3 ein und ist auf diese Weise gegen Verdrehung gesichert. Bei Schrägstellung des Kolbens 5, beispielsweise infolge von Jochaufbiegung, graben sich die oberen Segmente 7 entsprechend ihrer höheren Belastung tiefer in die Bremsbelagträgerplatte 3 ein als die unteren Segmente 7 a, so daß sich die Kraftresultierende selbsttätig gegen die Kolbenmitte hin verlagert. Gleichzeitig wird die Kolbenschrägstellung weitgehend ausgeglichen, so daß der Bremsbelag 2 mit seiner vollen Fläche beansprucht wird.

Claims

Patentanspruch: Hydraulisch betätigte Teilscheibenbremse mit einem oder mehreren topfförmigen Betätigungskolben, die mit ihren Ringflächen an der offenen Stirnseite die Trägerplatte der Bremsbacken beaufschlagen, dadurch gekennzeichnet, lo daß die Ringfläche des Kolbens in an sich be. kannter Weise durch Ausnehmungen unter brochen ist und die verbleibenden Ringsegmente (7/8) scharfkantig ausgebildet sind, so daß sie sich bei Betätigung der Bremse in die Trägerplatte(3) eindrücken und dadurch den Kolben gegen Verdrehung sichern. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 931452.