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Elektromagnetisch zu betätigender Zentralverschluß, insbesondere für
Türen von Kraftfahrzeugen Die Erfindung bezieht sich auf einen elektromagnetisch
zu betätigenden Zentralverschluß, insbesondere für die Türen von Kraftfahrzeugen,
bei dem von einem mit einem mechanischen Türschloß in Verbindung stehenden elektrischen
Schalter eines an wenigstens einer anderen Tür die die Türriegel bewegenden und
die Riegel sperrenden Magnetspulen gesteuert werden, wobei die Riegel durch die
bzw. ihren Schwanz umgebende Magnetspulen entgegen der Wirkung einer Feder zurückziehbar
sind und in der zurückgezogenen Stellung durch unter Federwirkung hinter Ansätze
eingreifende und durch Magnetspulen aushebbare Sperrglieder gehalten werden.
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Bekannt ist ein Verschluß für Türen, insbesondere von Kraftfahrzeugen,
bei dem von einem an einer Tür befindlichen mechanischen Schloß über elektromagnetische
Schließvorrichtungen an wenigstens einer anderen Tür weitere Riegel betätigt werden,
die mittels eines Gesperres sicherbar sind, welches im Sperrsinne durch Federkraft
und im anderen Sinne wie der Riegel durch eine Magnetspule betätigbar ist, wobei
in einem der Riegel umgebenden Gehäuse zwei Magnetspulen in Richtung der Riegelbewegung
hintereinander angeordnet sind. Bei diesem bekannten Verschluß dient von den beiden
in Richtung der Riegelbewegung hintereinander angeordneten Magnetspulen die eine
zur Verlagerung des Riegels in die Verriegelungslage, während die andere zur Verlagerung
des Riegels in die öffnungslage dient. Die zur Betätigung des Gesperres dienende
Magnetspule ist in einem getrennten Gehäuse untergebracht, wobei das Gesperre von
einem quer zur Richtung der Riegelbewegung verlagerbaren Sperrzapfen gebildet wird.
Dieser bekannte Verschluß ist wegen der Notwendigkeit dreier Spulen nicht nur unerwünscht
teuer, sondern auch ziemlich platzraubend. Funktionsmäßig bringt die Trennung des
Riegelgehäuses von dem Gehäuse für den Sperrzapfen die Gefahr von Störungen mit
sich, falls gegenseitige Verlagerungen zwischen den Teilen auftreten oder irgendwelche
Fremdkörper eindringen.
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Bei einem anderen dem Stand der Technik angehörenden Riegel, der ebenfalls
mit zwei entgegengesetzt wirkenden Magnetspulen arbeitet, liegt zwischen den Magnetspulen
eine dritte Magnetspule zum Rückholen eines quer zur Riegelbewegung verlagerbaren,
federnd auf die Sperrstellung vorgespannten Sperrzapfens. Auch hier verteuert die
Anordnung einer dritten Spule die Einrichtung und vergrößert auch die Abmessungen.
Dazu trägt insbesondere auch der quer zur Riegelbewegung bewegte Sperrzapfen mit
seiner Betätigungsfeder bei.
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Bekannt ist schon ein weiterer, auch vom Wageninnern durch Hebeldienung
noch zu steuernder elektromagnetisch zu betätigender Zentralverschluß, insbesondere
für die Türen von Kraftfahrzeugen, bei dem von einem mit einem mechanischen Türschloß
in Verbindung stehenden elektrischen Schalter aus an wenigstens einer anderen Tür
die die Türriegel bewegenden und die Riegel sperrenden Magnetspulen gesteuert werden,
wobei die Riegel durch sie bzw. ihren Schwanz umgebende Magnetspulen entgegen der
Wirkung einer Feder zurückziehbar sind und in der zurückgezogenen Stellung durch
unter Federwirkung hinter Ansätze eingreifende und durch Magnetspulen aushebbare
Sperrglieder gehalten werden. Abgesehen davon, daß die Hebelbedienung bei diesem
Verschluß eine unbefugte Betätigung ermöglicht, findet sich auch hier ein durch
eine Betätigungsmagnetspule und eine Feder quer zur Richtung der Riegelbewegung
verlagerbarer Sperrzapfen, der mit seinen Betätigungsteilen getrennt von dem Riegel
untergebracht ist. Auch hier treten also die oben beschriebenen Nachteile der Trennung
des Riegelgehäuses von dem Sperrzapfengehäuse auf: einmal durch die Unmöglichkeit,
diese beiden Gruppen von Betätigungs- und Sperrorganen so raumsparend unterzubringen,
wie es montagemäßig erwünscht ist; weiter aber durch die erwähnte Gefahr von Störungen,
die sich durch gegenseitige Verlagerung oder durch Eindringen von Fremdkörpern bei
solchen, nicht in einem einheitlichen Gehäuse untergebrachten Anordnungen ergeben.
Mit
dem Gegenstand der Erfindung soll eine Verschlußeinrichtung der in Rede stehenden
Art geschaffen werden, bei der der Verschlußriegel und das Gesperre mit ihren Betätigungsteilen
raumsparend in einem einheitlichen Gehäuse untergebracht sind. Das Gesperre soll
bei robuster Bauweise ohne übermäßigen Bedarf an Batterieleistung leicht und sicher
bedienbar sein und auch bei Erschütterungen die Funktionstüchtigkeit der Anlage
gewährleisten.
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Man hat zwar bereits versucht, ein elektromagnetisches Sperrwerk mit
nur einem Elektromagneten in einem einheitlichen Gehäuse unterzubringen, bei dem
der Riegel von dem Schließmagneten betätigt und durch schloßfallenähnliche, unter
Federrinb wirkung stehende Keile, die mit einem auf dem abgesetzten Riegelschaft
verschiebbaren Ring zusammenarbeiten, gesperrt gehalten werden kann. Es handelt
sich bei diesem Sperrwerk aber nicht um einen Zentralverschluß als Diebstahlsicherung,
sondern um eine nur beim Anfahren durch einen automatischen Drehschalter betätigte
Türensperre, um ein öffnen durch die Insassen zu verhindern. Eine beliebige Betätigung
von einer zentralen Schließanlage aus ist nicht möglich. Die im Interesse gedrängter
Anordnung gewählte Verwendung einer einzigen Spule stellt nur eine scheinbare Vereinfachung
dar. Infolge der nur in der Längsrichtung wirkenden Bewegung des einzigen Magnetankers
kann die Entriegelung, nämlich das Herausheben der Keile durch den genannten Ring
gegen die Wirkung einer kräftigen Sperringfeder, nur durch das Anlaufen auf der
Schrägfläche der Keile erfolgen, was große Reibungen und damit Abnutzung und ungünstige
Ausnutzung der Kraft bedeutet und zu starker Belastung der Magnetspule, also schneller
Erschöpfung der Batterie führen kann. Außerdem verlangt diese Anordnung einen starken
Anzugsmagneten und eine starke Rückzugsfeder zum Herausheben der Sperrkeile, wobei
dann die erwähnten starken Abnutzungen durch Schleifen der Keile auf dem Riegel
und seinem verschiebbaren Ring eintritt.
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Aus den dargelegten Gründen würde also auch ein derartiges Sperrwerk
für Fahrzeugtüren - ganz abgesehen von dem unterschiedlichen Verwendungszweck und
der unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeit als bloße Fahrsicherung - nicht die
obengenannte Aufgabe an eine auch zur Diebstahlssicherung dienende Zentralverschlußeinrichtung
der obengenannten Gattung erfüllen können.
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Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Riegelsperre, bestehend
aus Anschlagring und Sperrklinken, koaxial zum Riegel hinter der Betätigungsrnagnetspule
angeordnet ist und die Sperrglieder aus schwenkbar gelagerten, an der rückwärtigen
Verlängerung des Riegelschwanzes mit Anschlagring seitlich einrastenden zweiarmigen
Sperrklinken bestehen, deren vordere Arme hakenförmige Schalter aufweisen und deren
hintere Arme mit dem Kern der Verriegelungsmagnetspule zusammenwirken.
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Durch die geschilderte Anordnung der seitlich einrastenden zweiarmigen
Sperrklinken erfolgt also das Entriegeln, trotz der Unterbringung des gesamten Verriegelungs-
und Sperrmechanismus in einem einzigen handlichen länglichen Gehäuse, ohne material-und
kraftbeanspruchende Umsetzung einer Längsbewegung in eine Querbewegung mittels schräger
Anlaufflächen wie bei dem erwähnten bekannten Sperrwerk. Vielmehr reichen ganz leichte
Federn für die schwenkbaren Sperriegel aus, ohne daß an irgendeiner Stelle eine
Materialabnutzung durch Entlangschleifen eines Teiles auf eiriern anderen unter
starker Federbelastung stattfindet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
in dieser zeigt F i g. 1 einen Mittelschnitt durch einen elektromagnetischen Zentralverschluß,
F i g. 2 eine Stirnansicht desselben von links, F i g. 3 eine Stirnansicht desselben
von rechts. Der elektromagnetisch gesteuerte Zentralverschluß soll zur zusätzlichen
Sicherung und Verriegelung von Türen, Klappen od. dgl. zum Beispiel an Kraftfahrzeugen,
vorzugsweise zusätzlich zu den dort etwa vorhandenen normalen Faltenschlössern,
dienen. Das Einbauaggregat enthält in einem zylindrischen Gehäuse 1 mit Montageflansch
2 und versenkter Frontplatte 3 einen Montagerahmen 4, in welchem eine Verriegelungsmagnetspule
5 und eine Betätigungsmagnetspule 6 untergebracht sind. Die Spulen besitzen Spulenkerne
7 und B. Der Spulenkern 7 ist mit einer Befestigungsschraube 9 am Montagerahmen
4 befestigt. Der Spulenkern 8 enthält eine Mittelbohrung, in welcher der Riegelschwanz
10 längsverschiebbar gelagert ist. An seinem vorderen Ende sitzt der eigentliche
Riegel oder Schließbolzen 11 mit abgerundetem Kopf. Riegelschwanz und Riegel sind
durch einen Stift 12 miteinander verbunden. An dem nach der Austrittsseite des Riegels
zu gerichteten Ende des Spulenkerns 8 besitzt dieser hinter der Durchtrittsöffnung
für den Riegelschwanz 10 noch eine weitere Ausdrehung 13, in welcher die Schließfeder
14 in Form einer Druckschraubenfeder gelagert ist. An ihrem hinteren Ende
legt sich diese Schließfeder an die Schulter, die am Spulenkern 8 durch die Ausdrehung
13 gebildet ist. Ihr vorderes Ende legt sich gegen eine vom Riegel- oder Schließbolzen
getragene Unterlegscheibe 15. Auf seinem hinteren Ende trägt der Riegelschwanz 10
einen Anschlagring 16, dessen Bewegung nach vorn durch eine Zwischenwand 17 und
nach hinten durch die Schultern zweier klauenartiger Sperrklinken 18 begrenzt ist.
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Die zweiarmigen Sperrklinken 18 sind durch kleine Stifte 19 schwenkbar
an einem im Innern des Montagerahmens 4 sitzenden Lagerbock 20 gelagert. An ihrem
vorderen, nach dem Schließbolzen zu gerichteten Arm sind die Klinkennasen mit inneren
Abschrägungen 21 versehen, die an ihren hinteren Enden hakenförmige Schultern 22
bilden. An den hinteren Armen 24 der Sperrklinken 18 greifen kleine Zugfedern 23
an, die die Sperrklinken an ihren vorderen hakenförmigen Enden zu schließen trachten.
Zwischen die hinteren Arme 24 der Sperrklinken ragt das vordere Ende des Spulenkerns
7. Durch die hintere Rückwand des zylindrischen Gehäuses 1 sind, wie gestrichelt
angedeutet ist, die Zuleitungen zu den Magnetspulen geführt und enden dort in zwei
Reihen von Anschlußklemmen 25.
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Die Arbeitsweise dieses Schließ- und Verriegelungsaggregats ist folgende:
In der entriegelten oder Öffnungsstellung wird der Anschlagring 16 am hinteren Ende
des Riegelschwanzes 10 durch die hakenartigen Schultern 22 der Sperrklinken 18 festgehalten.
Die Zugfedern 23 halten diesen Eingriff aufrecht. Von den beiden Magnetspulen dient
eine als Verriegelungs- oder Schließspule 5 und die andere als Betätigungs- oder
Öffnungsspule 6. Wird nun die Verriegelungsmagnetspule 5 erregt, so zieht deren
Spulenkern
7 die Hinterenden der beiden Sperrklinken 18 nach innen, so daß die hakenartigen
Vorderenden auseinandergehen und den Anschlagring 16 auf dem Riegelschwanz 10 freigeben.
Dieser nur kurz währende Augenblick im Arbeitsspiel ist in der Zeichnung festgehalten.
Unmittelbar nachdem auf diese Weise der Anschlagring 16 des Riegelschwanzes 10 freigegeben
wurde, kann sich nunmehr die Schließfeder 14 entspannen und schiebt den Riegelbolzen
11 aus dem Gehäuse 1 heraus nach vorn. In dieser Lage befindet sich also das elektromagnetisch
gesteuerte Türschloß in seiner Schließstellung. Dabei ist es nicht erforderlich,
daß die Verriegelungsmagnetspule 5 erregt bleibt. Denn nachdem der Anschlagring
16 am hinteren Ende des Riegelschwanzes 10 aus dem Bereich des Greiferhakens
der schwenkbaren Sperrklinken 18 herausgekommen ist, können auch bei der Aberregung
der Verriegelungsmagnetspule 5 diese Klinken wieder von ihren Zugfedern 23 in die
andere Endstellung geschwenkt werden, ohne daß sie aber noch in der Lage wären,
den inzwischen aus ihrem Bereich herausgekommenen Anschlagring 16 des Riegelschwanzes
zu ergreifen.
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Soll der Verschluß wieder geöffnet oder entriegelt werden, so wird
nunmehr die andere Betätigungsmagnetspule 6 erregt. Dadurch wird der Riegel-oder
Schließbolzen 11 mit seinem Riegelschwanz 10 in den Spulenkern 8 der Betätigungsmagnetspule
6 hineingezogen, und der Anschlagring 16 gleitet dabei in die Abschrägungen 21 an
den Vorderenden der Sperrklinken 18, schiebt diese leicht auseinander und
kommt hinter den hakenförmigen Schultern 22 zur Ruhe, wo er durch die inzwischen
von den Zugfedern 23 wieder in ihre Sperrstellung gezogenen Sperrklinken festgehalten
wird. Wenn jetzt die Betätigungsmagnetspule 6 auch wieder aberregt wird, so ändert
das nichts daran, daß der Schließbolzen in seiner unwirksamen Stellung in zurückgezogener
Lage festgehalten wird. Beim nächsten Schließvorgang wiederholt sich das geschilderte
Arbeitsspiel.
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Die abwechselnde Betätigung der Verriegelungs-und Betätigungsmagnetspulen
erfolgt durch in der Zeichnung nicht dargestellte Schalter, die von dem mechanischen
Sicherheitsschloß betätigt werden und bei Betätigung jeweils nur einen kurzen Stromimpuls
geben. Mittels der Schalter können mehrere an verschiedenen Türen angebrachte und
elektrisch parallelgeschaltete Riegel oder Verschlußbolzen der oben beschriebenen
Art betätigt werden.