DE1210551B

DE1210551B - Verfahren zur Herstellung und Beschichtung von Spanpressteilen

Info

Publication number: DE1210551B
Application number: DEW26434A
Authority: DE
Inventors: Edmund Munk
Original assignee: Furnier und Sperrholzwerk JF Werz Jr KG Werzalit Pressholzwerk
Current assignee: Furnier und Sperrholzwerk JF Werz Jr KG Werzalit Pressholzwerk
Priority date: 1959-09-23
Filing date: 1959-09-23
Publication date: 1966-02-10

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Deutschem.: 39 a7-5/06

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

1210 551
W26434Ic/39a7
23. September 1959
10. Februar 1966

Es ist bekannt, plane oder gering verformte Spanholzformteile mit wärmehärtbaren Kunstharzfolien in einfachen aus Matrize und Patrize bestehenden Werkzeugen zu vefpressen. Dabei wird im Normalfall auf eine Mitbeschichtung der Ränder verzichtet bzw. diese Ränder werden in einem weiteren Arbeitsgang gesondert beschichtet, oder aber die Mitbeschichtung muß in einem komplizierten und dadurch relativ teuren, mehrteiligen Werkzeug durchgeführt werden.

Bei der Verwendung eines einfachen aus Matrize und Patrize bestehenden Werkzeuges kann der für die Verpressung, insbesondere der für die Aushärtung der wärmehärtbaren Kunstharzfolien notwendige Druck auf die Ränder der Platten oder Formteile nur erzielt werden, wenn diese Ränder erheblich mehr als 90° zur Plattenebene geneigt sind; d. h. wenn die senkrecht zur Plattenebene wirksame Druckkomponente auf die Ränder einen genügend großen Teildruck parallel zur Plattenebene ausübt. Bei dieser Verfahrensweise tritt jedoch immer noch der Schwund des Preßteils während des Aushärtungsprozesses nachteilig in Erscheinung. Es ist also immer noch die Möglichkeit gegeben, daß sich der anfänglich zur Verdichtung und Beschichtung ausreichende Druck während des Kondensationsprozesses, infolge des Schwundes des Spankörpers, so stark verringert, daß er zur vollständigen Durchführung der Verpressung nicht mehr ausreicht.

Hinzu kommt, daß ein plattenförmiger, scharfkantiger Preßling der aus den für die Herstellung von Spanpreßlingen besonders günstigen Flachspänen hergestellt wird, die quasi parallel zur Plattenebene geschüttet sind, senkrecht zur Plattenebene eine bedeutend höhere Druckfestigkeit hat als parallel zur Plattenebene.

Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, Qine Möglichkeit zu schaffen, die es gestattet, beschichtete Spanpreßlinge in einfachen, aus Matrize und Patrize bestehenden Werkzeugen, mit wahlweise gleichen oder ungleichen Wanddicken sowie mit senkrecht oder nahezu senkrecht zur Plattenebene stehenden Rändern herzustellen. Weiterhin ist Aufgabe der Erfindung, zu verhindern, daß sich der Preßschwund so stark auf die Ränder auswirkt, daß die Druckkraft in der Kante zur Verpressung und Beschichtung nicht mehr ausreicht.

Die Erfindung bezieht sich somit auf ein Verfahren zur Herstellung und Beschichtung von Spanpreßteilen mit gleichen oder ungleichen Wanddicken oder mit gerundeten oder ungerundeten oder gebrochenen, jedoch senkrecht oder zur einfacheren Verfahren zur Herstellung und Beschichtung
von Spanpreßteilen

Anmelder:

Furnier- und Sperrholzwerk J. F. Werz jr. K. G.
Werzalit-Preßholzwerk Oberstenfeld,
Oberstenfeld (Kr. Ludwigsburg)

Als Erfinder benannt:

Edmund Munk, Oberstenfeld (Kr. Ludwigsburg)

Entformung nahezu senkrecht zur Plattenebene verlaufenden Rändern und ist dadurch gekennzeichnet, daß der Preßling aus einem Gemisch von organischen Faserstoffen — vorzugsweise Holzspänen — und durch Erhitzung wirksam werdenden Bindemitteln mit einer umschließenden Kunstharzfolie verpreßt wird, wobei zur Erzeugung des zur Verpressung der Folie und des Spankörpers erforderlichen Druckes an den senkrecht oder nahezu senkrecht zur Plattenebene verlaufenden Rändern eine von innen wirkende schräge Anlagefläche vorgesehen wird, deren Neigung so bemessen wird, daß im Preßgang, auf Grund der Keilwirkung, in Richtung der Ränder ein größtmöglicher Druck aufgebaut und entgegen der durch den Preßschwund entstehenden Kraft gehalten wird.

Durch eine entsprechende Anordnung der Neigung der Anlagekante kann der Grad des Preßdruckes variiert werden. Ein weiterer Erfolg dieser Anordnung ist darin zu sehen, daß die untere Anlagekante der Platte infolge der Keilwirkung dem Preßschwund entgegenwirkt, d. h., der Plattenrand wird festgehalten, und es kann kein sehr großer Druckabfall infolge Preßschwundes auf den Plattenrand wirksam werden. Das Verfahren macht es somit möglich, mit einem einfachen Werkzeug (Matrize und Patrize) plane Preßteile mit senkrechten oder nahezu senkrechten Rändern zu pressen und gleichzeitig, oder in einem nachfolgenden Preßgang, mit Kunstharzfolien fugenlos zu beschichten.

Zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt die Zeichnung zwei schematische -Darstellungen:

Fig. 1 stellt einen Vorpreßling3 dar, der sich in einem teilweise geöffneten Werkzeug mit Oberteil 1 und Unterteil 2 befindet, wobei die Folien 4, S lose eingelegt sind.

609 507/285

F i g. 2 zeigt das beschichtete Preßteil 4, 5, 6 im geschlossenen Werkzeug 1,2. Das Werkzeugoberteil 1 hat eine obere Preßebene 7 und eine seitliche Preßebene 8, die zur Preßebene 7 zum Zweck der einfacheren Herausnahme des Preßteiles, leicht unter dem Winkel 10 geneigt ist. Das untere Werkzeugteil 2 veranschaulicht die Lage der inneren Anlagekante 9, die zur oberen Preßebene 7 schräg, in einem auf die Kraftverteilung günstigen Winkel zwischen 1 und 89° stehen kann, und dadurch bewirkt, daß auf die seitliche Preßebene 8 der zur Verpressung und Beschichtung notwendige Druck erzeugt und gehalten wird.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zur Herstellung und Beschichtung von Sp'anpreßteilen mit gleichen oder ungleichen Wanddicken, mit gerundeten oder ungerundeten oder gebrochenen, jedoch senkrecht oder zur einfacheren Entfernung nahezu senkrecht zur Plattenebene verlaufenden Rändern, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßling(3) aus

einem Gemisch von organischen Faserstoffen — vorzugsweise Holzspänen — und durch Erhitzung wirksam werdenden Bindemitteln mit einer umschließenden Kunstharzfolie (4, 5) verpreßt wird, wobei zur Erzeugung des zur Verpressung der Folie und des Spankörpers erforderlichen Druckes an den senkrecht oder nahezu senkrecht zur Plattenebene verlauf enden Rändern (8) eine von innen wirkende schräge Anlagefläche (9) vorgesehen wird, deren Neigung so bemessen wird, daß im Preßgang, auf Grund der Keilwirkung, in Richtung der Ränder ein größtmöglicher Druck aufgebaut und entgegen der durch den Preßschwund'entstehenden Kraft gehalten wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1055 225;
»Holz-Zentralblatt«, 80. Jg. vom 12, Juni 1954, S. 842 und 843, »Konstruktionsrichtlinien für zweckmäßige Gestaltung von Spanholz-Formteilen«.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen