DE1210173B - Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffen mittels in der Waerme haertbarer Melamin-Formaldehyd-Mischkondensationsharze - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffen mittels in der Waerme haertbarer Melamin-Formaldehyd-Mischkondensationsharze

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DE1210173B
DE1210173B DEM55937A DEM0055937A DE1210173B DE 1210173 B DE1210173 B DE 1210173B DE M55937 A DEM55937 A DE M55937A DE M0055937 A DEM0055937 A DE M0055937A DE 1210173 B DE1210173 B DE 1210173B
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G12/00Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
    • C08G12/02Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes
    • C08G12/26Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with heterocyclic compounds
    • C08G12/34Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with heterocyclic compounds and acyclic or carbocyclic compounds

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffen mittels in der Wärme härtbarer Melamin-Formaldehyd-Mischkondensationsharze Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffen mittels in der Wärme härtbarer Melamin-Formaldehyd-Mischkondensationsharze.
  • Melamin-Formaldehyd-Harze werden in großem Umfang bei der Herstellung von Schichtstoffen verwendet. Obgleich derartige Harze großen wirtschaftlichen Erfolg erlangt haben, sind die Harze sowie die daraus hergestellten Schichtstoffe jedoch drei bekannten Nachteilen unterworfen. Erstens haben die Melamin-Formaldehyd-Harze für Mehrschichtenkörper oder Schichtstoffe geringe Stabilität in wäßrigen Lösungen und neigen dazu, sich aus diesen beim Stehen während verhältnismäßig kurzer Zeitdauer, z. B. 1 bis 2 Tagen, auszuscheiden. Das Harz, das sich aus der Lösung ausscheidet, kann nicht wieder dispergiert werden und muß verworfen werden. Die Hersteller von Melamin-Formaldehyd-Harzenfür Schichtstoffemüssen daher diese Harze von den wäßrigen Lösungen, in denen sie bereitet werden, durch Sprühtrocknen oder ähnliche Trockenprozesse abtrennen. Diese Trockenstufe erhöht die Kosten für die Harze wesentlich.
  • Zweitens ist es notwendig, wenn Melamin-Formaldehyd-Harze zum Irnprägnieren der obersten Schicht oder Deckschicht von dekorativen Schichtstoffen verwendet werden, ein besonderes Viskosereyonpapier zu verwenden, um eine maximale Transparenz zu erzielen. Solche Viskosereyonpapiere sind beträchtlich teurer als Papier mit hohem a-Cellulosegehalt, das für das Druckblatt der dekorativen Schichtstoffe verwendet wird. Drittens haben Schichtstoffe, die aus handelsüblichen Melamin-Formaldehyd-Schichtharzen hergestellt sind, geringe Nachformungseigenschaften.
  • Es besteht daher ein technisches Interesse für Schichtstoffe, die aus Melamin-Formaldehyd-Harzen für Mehrschichtenerzeugnisse hergestellt sind, welche die vorstehend geschilderten Nachteile nicht aufweisen.
  • Es ist ein Verfahren zur Herstellung von flüssigen, halbfesten oder festen Kunstharzmassen aus Kondensationsprodukten von Carbamiden, Carbamidderivaten oder Carbamide liefernden Ausgangsmaterialien und Aldehyden bekannt, bei dem zu dem Gemisch der Ausgangsmaterialien oder zu den bereits gebildeten im Sol- oder Gelzustand befindlichen Kondensationsprodukten an einer beliebigen Stelle des Arbeitsprozesses organische Substanzen zugesetzt werden, die mit den Kondensationsprodukten Lösungen zu bilden vermögen, und zwar vorzugsweise solche, welche die entstehenden Gele klar lösen bzw. von ihnen klar gelöst werden.
  • Es ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von gießbaren Produkten durch Kondensation von Harnstoff mit Formaldehyd unter Verwendung von Zucker, Konzentration des Gemisches in der Wärme und Polymerisation bekannt, bei dem man etwa gleiche Mengen Formaldehyd und Harnstoff mit einer Zuckermenge, die etwa 30 bis 400/0 des Gewichtes jedes dieser Bestandteile beträgt, mit einer kleinen Menge Zinkoxyd als Katalysator mischt, das Gemisch zwecks Konzentrierung und Kondensation erhitzt, dann gegebenenfalls filtriert, die Erhitzung unter vermindertem Druck fortsetzt, in Formen gießt und langsam bei konstanter Temperatur (80 bis 950 C) während längerer Zeit (36 bis 40 Stunden) polymerisiert.
  • Die nach diesen beiden bekannten Arbeitsweisen hergestellten Produkte sind jedoch nicht zur Herstellung von Schichtstoffen geeignet, was insbesondere auf das Fehlen einer Beständigkeit gegenüber heißem Wasser und heißem Ö1 zurückzuführen ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, normalerweise feste, nachformbare und dekorative Schichtstoffe, die mit gewissen modifizierten Harzen gebunden oder imprägniert sind, herzustellen. Insbesondere sollen gemäß der Erfindung dekorative Schichtstoffe, bei denen die oberste oder Deckschicht aus einem Papier mit hohem os-Cellulosegehalt besteht, das mit einem modifizierten Melamin-Formaldehyd-Harz imprägniert ist, hergestellt werden.
  • Das Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffen mittels in der Wärme härtbarer Melamin-Formaldehyd-Mischkondensationsharze ist dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel ein Míschkondensationsharz aus Rohrzucker, Formaldehyd und Melamin oder einer Mischung aus bis zu 97,5 Teilen Melamin mit bis zu etwa 2,5 Teilen Thioharnstoff verwendet wird, wobei das Mischkondensationsprodukt einen Wasserverdünnungspunkt von 15 bis 350/, besitzt und der Rohrzucker in Mengen von 10 bis 35 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge von Melamin bzw.
  • Melamingemisch, Rohrzucker und Formaldehyd darstellt und der Formaldehyd in einem Verhältnis von 2,0 bis 4,0 Mol je Mol-Melamin bzw. Melamingemisch eingesetzt worden sind.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung wird ein Mischkondensationsprodukt verwendet, bei dem der Wasserverdünnungspunkt 20 bis 250/, beträgt und der Rohrzucker in Mengen von 20 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge von Melamin bzw.
  • Melamingemisch, Rohrzucker und Formaldehyd, und der Formaldehyd in einem Verhältnis von 2,5 bis 3,0 Mol je Mol Melamin bzw. Melamingemisch eingesetzt worden sind.
  • Die in diesem Mischkondensationsharz vorhandenen Anteile der Komponenten und der Kondensationsgrad des Harzes, der durch den Wasserverdünnbarkeitspunkt definiert ist, sind für die Erzielung der erwünschten Ergebnisse kritisch. Die gemäß der Erfindung zu verwendenden Harze sind äußerst stabil und können in wäßrigen Lösungen bei 25"C während Zeitdauern bis zu etwa 8 Wochen gelagert werden, ohne daß eine Ausfällung aus den Lösungen stattfindet. Wenn man ein Papier mit hohem ol-CeUulos'egehalt imprägniert, das als Deckschicht bei der erfindungsgemäßen Herstellung von dekorativen Schichtstoffen verwendet wird, wird eine überlegene Transparenz gegenüber derjenigen, die mit im Handel zur Verfügung stehenden Melamin-Formaldehyd-Harzen erhalten wird, erzielt.
  • Außerdem haben Schichtstoffe gemäß der Erfindung, die mit diesen Harzen gebunden sind, ausgezeichnete Eigenschaften hinsichtlich der nachträglichen Verformung.
  • Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Beispielen näher erläutert, in denen, wenn nichts anderes angegeben ist, die Mengenangaben auf Gewichtsteile bezogen sind.
  • In den nachstehend angegebenen Arbeitsweisen wird zunächst die Herstellung von einigen der erfindungsgemäß zu verwendenden Mischkondensationssätze kurz erläutert.
  • Arbeitsweise 1 200 Teile (2,5 Mol) einer 370/0eigen Formaldehydlösung (Formalin) wurden auf einen pH-Wert von 8,9 mit Natriumhydroxyd neutralisiert, und es wurden dann zu der Lösung 126 Teile (1 Mol) Melamin und 50 Teile Rohrzucker zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde auf 900 C erhitzt und auf dieser Temperatur 3 Stunden lang gehalten, bis das Harz einen Wasserverdünnbarkeitspunkt von etwa 300/o hatte. Der pH-Wert der Mischung wird während der ganzen Reaktion auf 8,5 bis 9,0 durch Zusatz von Ätznatron, falls erforderlich, gehalten. Der Wasserverdünnbarkeitspunkt ist als die Konzentration von Harzfeststoffen definiert, auf die eine Harzlösung mit Wasser bei 25"C verdünnt werden kann, bevor ein Beginn der Fällung des Harzes eintritt. Die Harzlösung wurde dann auf 25"C gekühlt und auf 60°/o Harzfeststoffe mit Wasser verdünnt. Die 600/0ige Harzlösung konnte 8 Wochen lang bei 25"C ohne Fällung des Harzes gelagert werden.
  • Arbeitsweise 2 Es wurde ein Harz auf genau die gleiche Weise, wie vorstehend beschrieben ist, hergestellt, mit der Ausnahme, daß die Menge an verwendetem Rohrzucker von 50 Teilen auf 100 Teile erhöht wurde. Das endgültige Harz enthielt 33 Gewichtsprozent Rohrzucker.
  • Arbeitsweise 3 200Teile (2,5 Mol) einer 370/0eigen Formaldehydlösung (Formalin) und 25 Teile Rohrzucker wurden auf 65"C während einer Zeitdauer von 30 Minuten erhitzt, um den Formaldehyd mit dem Rohrzucker zu kondensieren. Danach wurde der pH-Wert auf 8,5 mit Natriumhydroxyd eingestellt, und es wurden 126 Teile (1 Mol) Melamin zu der Lösung zugegeben.
  • Die Reaktionsmischung wurde auf einem pH-Wert von etwa 8,5 gehalten und 3 Stunden lang auf 90"C erhitzt, bis das Harz einen Wasserverdünnbarkeitspunkt von etwa 250/o hatte.
  • Arbeitsweise 4 Es wurde ein Harz aus einer Mischung von 126 Teilen (1 Mol) Melamin, 200 Teilen (2,5 Mol) einer 370/0eigen Formaldehydlösung (Formalin), 50 Teilen Rohrzucker und 1,0 Teil Thioharnstoff nach der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise hergestellt.
  • Beispiel 1 Es wurden drei dekorative Schichtstoffe aus sieben Blättern Kraftpapier, die mit etwa 35 Gewichtsprozent eines im Handel zur Verfügung stehenden Phenol-Formaldehyd-Harzes imprägniert waren, einem m-Cellulosedruckblatt, das mit etwa 40 Gewichtsprozent eines Melamin-Formaldehyd-Harzes imprägniert war, und einem o;-Cellulosedeckblatt, das mit etwa 65 Gewichtsprozent eines Melamin-Formaldehyd-Harzes imprägniert war, hergestellt.
  • Es sei bemerkt, daß die angegebenen Harzprozentsätze in einem mit Harz imprägnierten Blatt auf das Gewicht der endgültig imprägnierten Blätter bezogen sind.
  • Die Schichtstoffe wurden durch Pressen der Anordnungen während 20 Minuten bei 143"C bei einem Druck von 70 kg/cm2 erzeugt.
  • Bei dem Schichtstoff >)A« waren sowohl das Druckblatt als auch das Deckblatt mit dem Harz, wie es in der Arbeitsweise 1 beschrieben ist, imprägniert. Bei dem Schichtstoff )>B« war das Deckblatt mit dem Harz gemäß Arbeitsweise 1 imprägniert, während das Druckblatt mit einem im Handel zur Verfügung stehenden Melamin-Formaldehyd-Harz mit einem Formaldehyd-Melamin-Molverhältnis von 2,5: 1 imprägniert war.
  • Bei dem Schichtstoff »C« war sowohl das Deckblatt als auch das Druckblatt mit einem im Handel zur Verfügung stehenden Melamin-Formaldehyd-Schichtharz mit einem Formaldehyd-Melamin-Molverhäl tnis von 2,5: 1 imprägniert.
  • Die Deckblätter der Schichtstoffe »A« und »B« waren wesentlich transparenter als das Deckblatt des Schichtstoffes »C«. Demzufolge erschienen die Druckblätter der Schichtstoffe >)A« und »B« wesentlich klarer, heller und ausdruckvoller als das Druckblatt des Schichtstoffes »C«.
  • Vergleichbare Ergebnisse wurden erhalten, wenn die Deckblätter in den Schichtstoffen )>A« und »B« mit dem Harz gemäß Arbeitsweise 2, 3 oder 4 imprägniert wurden. Es wurde beobachtet, daß die Schichtstoffe, bei denen das Deckblatt mit dem Harz gemäß Arbeitsweise 4 imprägniert war, einen sehr viel höheren Glanz zusätzlich zu den anderen verbesserten Eigenschaften aufwies.
  • Beispiel 2 Eine dekorative Mehrschichtenplatte wurde aus sieben Blättern Kraftpapier, die mit etwa 35 Gewichtsprozent eines im Handel zur Verfügung stehenden Phenol-Formaldehyd-Harzes imprägniert waren, und einem oc-Cellulosedruckblatt hergestellt, dss ein dunkles Holzfasermuster trug und mit etwa 40 Gewichtsprozent eines Melamin-Formaldehyd-Halzes imprägniert wat, das ein Formaldehyd-Melamin-Molverhältnis von 2,5: 1 hatte. Eine Hälfte der Platte wurde mit einem oc-Celluloseblatt von 0,1 mm Dicke bedeckt, das mit etwa 65 Gewichtsprozent des Harzes gemäß Arbeitsweise 1 imprägniert war. Die andere Hälfte der Platte wurde mit einem Blatt Viskosereyonpapier von 0,1 mm Dicke bedeckt, das mit etwa 65 Gewichtsprozent des zui Imprägnierung des Druckblattes verwendeten Melamin-Formaldehyd-Harzes imprägniert war. Der Schichtstoff wurde 20 Minuten lang bei 143 " C bei einem Dluck von 70 kg/cm2 gepreßt.
  • Der Abschnitt der Platte, der mit dem oc-Cellulosepapier, das mit dem Harz gemäß Arbeitsweise 1 imprägniert war, bedeckt war, war durchsichtiger als der Abschnitt der Platte, der mit dem Viskosereyonpypier bedeckt war, das mit dem bekannten Melamin-Formaldehyd-Harz imprägniert war. Demzufolge war der Abschnitt der Platte, der mit dem -Cellulosepapier bedeckt war, klarer, glänzender, ausdrucksvoller und ästhetisch gefälliger als der Abschnitt der Platte, der mit dem teueren Viskosereyonpapier bedeckt war.
  • Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten, wenn das o-Cellulosedeckblatt mit einem Harz gemäß Arbeitsweise 2, 3 oder 4 imprägniert war.
  • Beispiel 3 Teil A Ein nachformbarer Schichtstoff wurde aus einem nachformbaren Ker'n, einem Druckblatt und einem Deckblatt hergestellt. Der Kern bestand aus einem unteren Blatt aus Kraftpapier, drei Zwischenblättern aus Kreppapier und einem oberen Blatt aus Kraftpapier, wobei sämtliche Blätter mit etwa 35 Gewichtsprozent eines im Handel zur Verfügung stehenden nachträglich formbaren Kresol-Formaldehyd-Harzes imprägniert waren. Das Druckblatt bestand aus einem 0,3 mm dicken oc-Cellulosepapier, das mit 40 Gewichtsprozent des in Arbeitsweise 1 beschriebenen Harzes imprägniert war. Das Deckblatt bestand aus einem 0,1 mm dicken o;-Cellulosepapier, das mit 65 Gewichtsprozent des nach Arbeitsweise 1 beschriebenen Harzes imprägniert war. Der Schichtstoff wurde durch Pressen der Anordnung während 20 Minuten bei 135"C bei einem Druck von 70 kg/cm2 hergestellt. Der fertige Schichtstoff war etwa 1,3 mm dick.
  • Teil B Ein Schichtstoff wurde hergestellt, der identisch mit dem im Teil A beschriebenen war, mit der Ausnahme, daß das Druckblatt und das Deckblatt mit dem Harz gemäß Arbeitsweise 2 imprägniert wurden.
  • Teil C Ein Schichtstoff wurde hergestellt, der identisch mit dem im Teil A beschriebenen war, mit der Ausnahme, daß das Druckblatt und das Deckblatt mit dem Harz gemäß Arbeitsweise 4 imprägniert wurden.
  • Teil D Es wurde ein Kontrollschichtstoff auf genau die gleiche Weise, wie sie im Teil A beschrieben ist, hergestellt, mit der Ausnahme, daß das zum Imprägnieren des Druckblattes und des Deckblattes verwendete Harz aus einem im Handel zur Verfügung stehenden Melamin-Formaldehyd-Harz mit einem Formaldehyd-Melamin-Molverhältnis von 2,5: 1 bestand.
  • Teil E Die nachträgliche Formbarkeit der gemäß den vorstehenden Teilen A, B, C und D hergestellten Schichtstoffe wurde nach der NEMA-Methode LP 2-2.11 bestimmt. Bei dieser Prüfmethode werden die Schichtstoffe erhitzt und um einen Winkel von 90" in einer Reihe von Spannvorrichtungen gebogen, die verschiedene Krümmungsradien an der Biegestelle vorsehen. Je kleiner der Krümmungsradius ist, um den der Schichtstoff ohne Oberflächenrisse gebogen werden kann, um so besser ist die nachtlägliche Formbarkeit des Schichtstoffes.
  • Die Schichtstoffe, die gemäß den vorstehenden Teilen A, B und C hergestellt waren, konnten um einen Krümmungsradius von 9,53 mm ohne Rissebildung gebogen werden. Im Gegensatz dazu zeigte der Schichtstoff, der gemäß dem obengenannten Teil D mit einem bekannten Melamin-Formaldehyd-Harz hergestellt war, Risse, wenn er um einen Krümmungsradius von 25 mm gebogen wurde.
  • Die in den Schichtstoffen gemäß der Erfindung verwendeten Harze sind sowohl durch das bestimmte Verhältnis der Ausgangskomponenten als auch den Kondensationsgrad gekennzeichnet. Die Harze enthalten 10 bis 35 und vorzugsweise 20 bis 25 Gewichtsprozent Rohrzucker, und der Formaldehyd ist in dem Verhältnis von 2,0 bis 4,0, vorzugsweise von 2,5 bis 3,0 Mol je Mol Melamin vorhanden. Die Harze werden auf die Stufe kondensiert, bei der sie einen Wasserverdünnbarkeitspunkt von 10 bis 350/o und vorzugsweise 20 bis 250/o haben. Der Wasserverdünnbarkeitspunkt ist als der Gewichtsprozentsatz Harzfeststoffe definiert, auf den eine wäßrige Harzlösung mit Wasser bei 25 C verdünnt werden kann, bevor der Beginn einer Fällung des Harzes eintritt. Der Wasserverdünnbarkeitspunkt kann auch als der kleinste Gewichtsprozentsatz Harz definiert werden, der mit Wasser bei 25"C gemischt werden kann, um eine noch homogene Einphasenlösung zu bilden.
  • Wenn die in dem vorstehenden Absatz diskutierten Grenzen nicht sorgfältig beobachtet werden, sind die Harze entweder hinsichtlich gewisser wichtiger Eigenschaften mangelhaft oder verhältnismäßig unstabil in wäßriger Lösung oder beides. Wenn die Harze weniger als 10 Gewichtsprozent Rohrzucker enthalten, wird eine geringe oder keine Verbesserung hinsichtlich der Harzeigenschaften erhalten. Wenn andeierseits die Harze mehr als etwa 35 Gewichtsprozent Rohrzucker enthalten, neigt der Widerstand von aus solchen Harzen hergestellten Schichtstoffen gegenüber kochendem Wasser dazu, mangelhaft zu sein. Optimale Lösungsstabilistät wird erzielt, wenn die Harze etwa 10 bis 20 Gewichtsprozent Rohrzucker enthalten, und optimale nachträgliche Formbarkeit wird erzielt, wenn die Harze 20 Gewichtsprozent oder mehr Rohrzucker enthalten. Ein optimales Gleichgewicht der Eigenschaften wird erzielt, wenn die Harze etwa 20 bis 25 Gewichtsprozent Rohrzucker enthalten.
  • In ähnlicher Weise muß das Verhältnis von Formaldehyd zu Melamin innerhalb des Bereiches von 2,0 bis 4,0, vorzugsweise von 2,5 bis 3,0 Mol Melamin gehalten werden. Wenn weniger als 2,0 Mol Formaldehyd je Mol Melamin verwendet werden, neigen die Harze dazu, in wäßriger Lösung unstabil zu sein. Wenn der Formaldehyd auf mehr als 4,0 Mol je Mol Melamin erhöht wird, neigen die daraus hergestellten Schichtstoffe dazu, rissig und/oder blasig zu werden und sind mangelhaft hinsichtlich ihres Widerstandes gegenüber kochendem Wasser.
  • Gewünschtenfalls kann Thioharnstoff in die vorstehend beschriebenen Harze in Mengen bis zu etwa 2,5 Gewichtsprozent des Melamins eingeschlossen werden. Die Gegenwart dieser Menge von Thioharnstoff beschleunigt die Härtungsgeschwindigkeit des Harzes und erhöht auch den Glanz der aus ihm hergestellten Schichtstoffe. Außerdem gestattet die Gegenwart von einkondensiertem Thioharnstoff in dem Harz, daß dekorative Schichtstoffe mit einem mit solchem Harz imprägnierten Dekblatt aus der Presse in heißem Zustand ohne Verlust an Glanz entfernt werden können. Vergleichbare Ergebnisse werden dadurch erhalten, daß man Thioharnstoff mit einer Lösung des Harzes in Mengen bis zu etwa 2,5 Gewichtsprozent des in dem Harz enthaltenen Melamins mischt.
  • Die Herstellung der Schichtstoffe gemäß der Erfindung wird im allgemeinen unter Befolgung bekannter Arbeitsweisen ausgeführt. Inerte Füllblättei aus a-Cellulosepapier, Viskosereyonpapier, Glasgewebe oder Gewebe aus Baumwolle, Wolle oder synthetischen Fasern werden mit 30 bis 80 Gewichtsprozent Harz imprägniert und auf einen Gehalt an flüchtigen Stoffen in der Größenordnung von 3 bis 100/o getrocknet. Eine Anordnung von solchen harzimprägnierten Blättern wird dann einem Druck in der Größenordnung von 17,5 bis 140 kg/cm2 unterworfen und gleichzeitig 10 bis 60 Minuten bei einer Temperatur von 93 bis 205"C erhitzt.
  • Dekorative Schichtstoffe werden aus einer Anordnung von (1) einer starren Unterlage, (2) einem harzimprägnierten Druckblatt, d. h. einem Papierblatt mit einer aufgedruckten Zeichnung oder Musterung, und (3) einem harzimprägnierten Ober- oder Deckblatt hergestellt. Bei solchen dekorativen Schichtstoffen kann die starre Unerlage aus irgendeinem geeigneten Material, wie Sperrholz, einer harzgebundenen Holzfaserplatte, Pappe oder einer Mehrzahl von harzimprägnierten Blättern, bestehen. Das Druckblatt wird vorzugsweise mit dem besonderen, vorstehend beschriebenen Harz imprägniert, obwohl bei anderen Ausführungsformen der Erfindung das Druckblatt mit einem nichtmodifi zierten Melamin-Formaldehyd-Harz oder einem Melamin-Formaldehyd-Harz, das mit geringen Mengen anderer Verbindungen, wie Toluolsulfonamid oder einem Q-Cyanoalkylguanamin, modifiziert ist, imprägniert werden kann. Das Deckblatt wird mit dem modifizierten - Melamin-Rohrzucker-Formaldehyd-Harz imprägniert. Obwohl das Deck- blatt aus Viskosereyonpapier bestehen kann, ist es ein wertvolles Merkmal der Erfindung darin, daß ausgezeichnete Durchsichtigkeit sogar dann erhalten wird, wenn das Deckblatt aus einem Papier mit hohem a-Cellulosegehalt besteht. Tatsächlich ist die Durchsichtigkeit, die mit a-Cellulosepapier, das mit den Melamin - Rohrzucker - Formaldehyd - Harzen imprägniert ist, der Durchsichtigkeit wesentlich überlegen, die man mit Viskosereyonpapieren erhält, die mit derzeit zur Verfügung stehenden Melamin-Formaldehyd-Harzen imprägniert sind. Dies ist eine Angelegenheit von beträchtlicher Wichtigkeit, da die Viskosereyonpapiere, die zur Zeit für das Deckblatt verwendet werden, beträchtlich teuerer sind als die Papiere mit hohem o¢-Cellulosegehalt, die als Druckblatt verwendet werden. Papiere mit hohem a-Cellulosegehalt sind solche, bei denen die Faserschicht aus wenigstens 90 Gewichtsprozent oc-Cellulose besteht.
  • Wenn dekorative Schichtstoffe mit nachträglicher Formbarkeit erwünscht sind, muß die starre Unterlage aus einem nachträglich verformbaren Material, wie einer Mehrzahl von Papierblättern, vorzugsweise gekreppten, bestehen, die mit besonders zusammengesetzten nachträglich formbaren Lacken, wie Kresol-Formaldehyd-Harzen oder I(resol-Phenol-Formaldehyd-Harzen, imprägniert sind. Das Druckblatt muß entweder mit Melamin-Rohrzucker-Formaldehyd-Harzen oder einem anderen nachträglich verformbaren Melaminharz, wie einem Melamin-Toluolsulfonamid-Formaldehyd-Harz oder einem Melamin-Q-Cyanoalkylguanamin-Formaldehyd-Harz, imprägniert sein.
  • Das Deckblatt wird mit dem Melamin-Rohrzucker-Formaldehyd-Harz imprägniert.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffen mittels in der Wärme härtbarer Melamin-Formaldehyd-Mischkondensationsharze, d a d u r c h gekennzeichnet, daß als Bindemittel ein Mischkondensationsharz aus Rohrzucker, Formaldehyd und Melamin oder einer Mischung aus bis zu 97,5 Teilen Melamain mit bis zu etwa 2,5 Teilen Thioharnstoff verwendet wird, wobei das Mischkondensationsprodukt einen Wasserver dünnungspunkt von 15 bis 3501, besitzt und der Rohrzucker in Mengen von 10 bis 35 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge von Melamin bzw. Melamingemisch und Formaldehyd, und der Formaldehyd in einem Verhältnis von 2,0 bis 4,0 Mol je Mol Melamin bzw. Melamingemisch eingesetzt worden sind.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein MischkondensationsDrodukt verwendet wird, bei dem der Wasserverdünnungspunkt 20 bis 250/o beträgt und der Rohrzucker in Mengen von 20 bis 25 Gewichtsplozent, bezogen auf die Gesamtmenge von Melamin bzw. Melamingemisch, Rohrzucker und Formaldehyd, und der Formaldehyd in einem Verhältnis von 2,5 bis 3,0 Mol je Mol Melamin bzw. Melamingemisch eingesetzt worden sind.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 622 639; österreiclrische Patentschrift Nr. 107 429.
DEM55937A 1958-09-26 1959-09-25 Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffen mittels in der Waerme haertbarer Melamin-Formaldehyd-Mischkondensationsharze Pending DE1210173B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT107429B (de) * 1924-08-25 1927-10-10 Fritz Dr Pollak Verfahren zur Herstellung von flüssigen, halbfesten oder festen Kunstmassen.
DE622639C (de) * 1929-08-07 1935-12-03 Gaston Charles Adolphe Manesse Verfahren zur Herstellung von giessbaren Produkten durch Kondensation von Formaldehyd mit Harnstoff

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