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Verfahren zur Behandlung durchlässiger Massen Die Erfindung bezieht
sich auf die Behandlung von entweder oberhalb oder unterhalb der Erdoberfläche gelagerten
durchlässigen Massen unter Anwendung einer Epoxyverbindung, die beim Härten - das
bei der Umgebungstemperatur der Masse oder auch bei erhöhter Temperatur durchgeführt
werden kann -entweder die Poren der betreffenden durchlässigen Masse ganz ausfüllt
oder einen Film bildet, der die Wände der Poren der Masse auskleidet.
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Falls die betreffende Masse gegenüber dem Durchgang von Flüssigkeit
oder Gasen abgedichtet werden soll, kann diejenige Durchführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens angewendet werden, gemäß deren die gehärtete Epoxyverbindung die Poren
der durchlässigen Massen ausfüllt und somit den gesamten Porenraum verstopft. Dies
ist z. B. oft bei Dämmen oder Deichen oder bei in den Boden gegrabenen Löchern der
Fall oder wenn die Verbindung zwischen einer unterirdischen, öl-, wasser- oder gashaltigen
Formation und dem Innenraum einer Bohrung oder eines Schachtes, der in eine derartige
Lagerstätte eindringt, unterbrochen werden soll. Weiterhin ist es oft wünschenswert,
den Porenraum völlig auszufüllen, wenn es sich um Erstellung eines Fundaments handelt,
worin die Festigkeit einer entweder schon abgebundenen oder noch nicht abgebundenen
Masse verbessert werden soll. Insbesondere kann die Behandlung durchgeführt werden,
um die unter Gebäuden oder an den unteren Enden von Pfeilern befindliche unterirdische
Bodenschicht zu befestigen.
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Die andere Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
welcher die gehärtete Epoxyverbindung einen Film bildet, der die Wände des Porenraumes
einer durchlässigen Masse bedeckt, kann mit Vorteil dann angewendet werden, wenn
die Festigkeit einer nicht abgebundenen oder im wesentlichen nicht abgebundenen
Masse verbessert werden soll, z. B. bei der Fundamentierung.
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Da bei einer Masse, die erfindungsgemäß derart behandelt ist, daß
die gehärtete Epoxyverbindung einen Film an den Porenwänden bildet, die Durchlässigkeit
im wesentlichen erhalten bleibt, ist diese Durchführungsform des Verfahrens jedoch
insbesondere dazu geeignet, eine Bindung zwischen den losen Körnern einer unterirdischen
Formation zu erzeugen, die von einem Bohrloch durchbrochen wird, um hierdurch zu
verhindern, daß die Körner von der Flüssigkeit oder dem Gas mitgerissen werden,
die bzw. das in die betreffende Formation hinein oder aus ihr heraus geführt werden
soll. Insbesondere dann, wenn eine derartige Bohrung zur Gewinnung von Gas, Wasser
oder Öl aus einer unterirdischen Lagerstätte benutzt wird, kann an den Gewinnungseinrichtungen
durch derartige Körner, die durch den Strom in der Bohrung nach oben geführt werden,
beträchtlicher Schaden angerichtet werden. Die gröberen Körner, die von dem Strom
nicht bis zum oberen Ende des Bohrloches mitgeführt werden, sammeln sich in dem
Ausbringungsabschnitt des Bohrloches an und verringern so die Produktivität der
Bohrung. Fällt die Produktion zu sehr ab, so muß das Bohrloch gereinigt werden,
bevor ein neuer Ausbringungszyklus beginnen kann. In manchen Fällen dringen die
Körner in derartigen Mengen in das Bohrloch ein, daß die Bohrung überhaupt nicht
wirtschaftlich ausgenutzt werden kann.
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Es ist selbstverständlich, daß man beim Abbinden derjenigen Teile
der unterirdischen Schichten, die das Bohrloch umgeben, dafür sorgen muß, daß in
den behandelten Schichten noch eine merkliche Durchlässigkeit für Öl, Gas oder Wasser
erhalten bleibt, da es sonst sehr schwer - wenn nicht unmöglich -wird, diese Produkte
aus den unterirdischen Lagerstätten zu gewinnen. Das gleiche gilt auch für die Schichten,
durch welche Injektionsbohrungen getrieben werden, d. h. wobei die Bohrlöcher dazu
benutzt werden, eine Flüssigkeit oder ein Gas in eine unterirdische Formation einzupressen,
um sie entweder dort zu deponieren oder damit wertvolle Produkte auszutreiben, die
in den Porenräumen der betreffenden Schicht enthalten sind und über die Bohrung
gewonnen werden sollen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung
von durchlässigen Massen besteht aus folgenden Schritten a) Herstellung einer Lösung
aus einer Epoxyverbindung und einem Härtungsmittel in einem alkoholischen Lösungsmittel;
b) Einspritzen der Lösung in den Porenraum der Masse und c) Zurückhalten der Lösung
in der Masse über eine Zeitspanne, die dazu ausreicht, daß sich aus der Lösung ein
harzartiges Zwischenprodukt ausscheidet, das sich an den einzelnen Teilchen der
Masse absetzt und zu einem harten, vernetzten Harz ausgehärtet wird.
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Vorzugsweise beträgt der Gesamtanteil an Epoxyverbindung und Härtemittel
in der Lösung 3 bis 50 Volumprozent der Lösung.
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Erfindungsgemäß kann als Epoxyverbindung ein unter dem Handelsnamen
»EPIKOTE 828« bekanntes Produkt benutzt werden. Diese Verbindung wird erhalten durch
Umsetzung von Diphenylolpropan mit einem Überschuß an Epichlorhydrin im alkalischen
Medium und hat ein Molekulargewicht von 350 bis 400 bei durchschnittlich 1,85 Epoxygruppen
je Molekül.
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Als Härtungsmittel werden vorzugsweise Amine benutzt, wie 1-Cyclohexylamino-3-aminopropan,
bis-(3-Methyl-4-aminocyclohexyl)methan, bis-(4-Aminocyclohexyl)-methan, bis-(3-Methyl-4-aminophenyl)-methan,
bis-(4-Aminophenyl)-methan, bis-(4-Aminophenyl)-sulfon, 1,3-Diaminobenzol, 1,4-Diaminobenzol,
N-Aminoäthylpiperazin, Hexylendiamin, Propylendiamin oder ein Gemisch aus diesen
Substanzen.
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Als alkoholisches Lösungsmittel sind bevorzugt: Methanol, Äthanol,
Isopropanol, n-Propanol, Butanol, Isobutanol, sekundäres Butanol, tertipres Butanol
oder Gemische daraus.
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Handelt es sich um Massen, die in einem gewissen Abstand unterhalb
der Erdoberfläche gelagert sind, so muß der Einfluß derTemperatur auf die Umsetzungsgeschwindigkeit
berücksichtigt werden. Außerdem muß dafür Sorge getragen werden, daß das intermediäre
Harzprodukt sich nicht aus der Lösung abscheidet, während diese sich noch zwischen
der Erdoberfläche und der zu behandelnden unterirdischen Lagerstätte befindet, da
sonst die Verbindung zwischen der letzteren und dem Bohrloch, durch das die Lösung
eingespritzt wird, verstopft werden würde. Im Hinblick darauf ist es besonders wünschenswert,
daß die Umsetzungsgeschwindigkeit innerhalb weiter Grenzen steuerbar ist, wenn das
Verfahren nach der Erfindung zur Behandlung unterirdischer Formationen benutzt wird.
Es muß Vorsorge getroffen werden, daß einerseits (bei Formationen in größeren Tiefen)
keine Ausscheidung des Harzes erfolgt, bevor die Lösung in die betreffende Schicht
eingedrungen ist, sowie'daß andererseits (bei Formationen in geringer Tiefe) nicht
allzu viel Zeit verlorengeht, ehe sich das intermediäre Harzprodukt aus der Lösung
auszuscheiden beginnt.
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Zweckmäßigerweise werden durch Laboratoriumsversuche die Prozentsätze
für die am besten geeignete Epoxyverbindung, den Härter, das Lösungsmittel und andere,
die Umsetzung beeinflussende Bestandteile ermittelt, die unter den gegebenen Bedingungen
(z. B. Temperatur, Lagertiefe, Porositätsgrad) bei der zu behandelnden Formation
die besten Resultate ergeben.
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In der folgenden Tabelle 1 sind beispielsweise die Ergebnisse derartiger
Laboratoriumsversuche zusammengefaßt.
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Bei diesen Versuchen wurde in Äthanol als Lösungsmittel eine Epoxyverbindung,
die unter dem Handelsnamen »EPIKOTE 828« bekannt ist, in Kombination mit den angegebenen
Härtungsmitteln gelöst. Zur Verbesserung der Lösungseigenschaften bei Normaltemperatur
und zwecks Verzögerung der Reaktionsgeschwindigkeit wurde dem Lösungsmittel. in
einem Volumenverhältnis von 1:3 ein Kohlenwasserstoff gemisch zugesetzt, das unter
dem Handelsnamen »SHELLSOL N« bekannt ist und im wesentlichen aus aromatischen Kohlenwasserstoffen
besteht. Die Konzentration der Epoxyverbindung gemeinsam mit dem Härtungsmittel
betrug in den fertigen, Äthanol, »SHELLSOL N«, Epoxyverbindung und Härter enthaltenden
Lösungen 18 Volumprozent.
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In der zweiten Spalte der Tabelle finden sich die Werte für das Volumenverhältnis
zwischen dem betreffenden Härtungsmittel und der Epoxyverbindung (EPIKOTE 828),
bei welchem eine optimale Druckfestigkeit erreicht werden konnte, wenn Sandpackungen
mit einer mittleren Korngröße von 0,2 mm verfestigt wurden; die Gesamtkonzentration
an Epoxyverbindung plus Härtungsmittel in der Lösung blieb dabei konstant und betrug
in den in der Tabelle aufgeführten Versuchen 18 Volumprozent. Für die verschiedenen
Volumenverhältnisse zwischen 0,14 und 0,5 : 1 wurde bei verschiedenen Temperaturen
die Zeit bestimmt, nach der die Harzausscheidung begann, d. h. diejenige Zeitspanne,
die zwischen dem Ansetzen der Lösung und dem Zeitpunkt, zu dem die ersten Harztropfen
sich aus der Lösung ausscheiden, verstrichen war. Wie aus der Tabelle ersichtlich,
wird die bis zur ersten Harzausscheidung verstreichende Zeit sehr stark durch die
Temperatur beeinflußt.
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Bei Verwendung anderer Epoxyverbindungen, anderer Alkohole und/oder
anderer Härtungsmittel als in Tabelle 1 angegeben, ergeben sich andere Werte für
das Verhältnis von Härtungsmittel zu Epoxyverbindung, das zu einer optimalen Festigkeit
führt und ebenso für die Zeit bis zum Beginn der Harzausscheidung.
Tabelle 1 |
Volumenverhältnis Härter: Zeit bis zum Beginn der |
Härter Epoxyverbindung für opti- Harzausscheidung in Stunden |
male Druckfestigkeit 40° C 60°C 80°C |
Gemisch aus bis-(4-Aminocyelohexyl)-methan und |
1-Cyclohexylamino-3-aminopropan . . . . . . . ... . . . . 0,4
2,8 1,4 0,5 |
1-Cyclohexylamino-3-aminopropan . . .. ... .. .. .. .. . 0,3
- 2,0 1,3 |
bis-(3-Methyl-4-aminocyclohexyl)-methan .......... 0,5 5,9
1,8 0,75 |
his-(4-Aminophenyl)-methan ..................... 0,33 2,8 1,4
0,75 |
Methandiamin ................................. 0,3 - - 4,0 |
1,3-Diaminobenzol.............................. 0,14 3,7 1,7
0,7 |
bis-(4-Aminophenyl)-sulfon ...................... 0,32 - -
I 20 |
Wie aus der Tabelle ersichtlich, verkürzt sich die Zeitdauer bis
zum Beginn der Harzausscheidung mit ansteigender Temperatur. Da außerdem für die
jeweiligeTemperatur, je nach dem verwendeten Härtungsmittel und dem alkoholischen
Lösungsmittel, verschiedene Werte für diese Zeitspanne gefunden werden, läßt sich
für jede beliebige Kombination Lagertiefe-Temperatur eine entsprechende Kombination
Härtungsmittel-alkoholisches Lösungsmittel finden, die unter den herrschenden Bedingungen
zu einer Ausscheidungszeit führt, die dazu ausreicht, daß die Lösung mit der Epoxyverbindung
und dem Härtungsmittel in die betreffende Formation eindringt, ehe irgendeine Harzausscheidung
stattfindet.
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Unter gewissen Umständen wäre es jedoch von Nachteil, eine größere
Anzahl von Härtungsmitteln am Lager zu führen. Es ist dann zweckmäßig, sich auf
ein einziges Härtungsmittel zu beschränken und die Zeitdauer bis zum Beginn der
Harzausscheidung dadurch zu steuern, daß man einen die Reaktionszeit beeinflussenden
Zusatz verwendet, und zwar in Anbetracht der ziemlich kurzen Reaktionszeiten, die
bei Verwendung eines Alkohols als Lösungsmittel zu beobachten sind, vorzugsweise
ein Verzögerungsmittel. Zur Verzögerung der Ausscheidung können beispielsweise aromatische
Kohlenwasserstoffe, Aldehyde und Ketone, vorzugsweise Aceton oder Cyclohexanon zugesetzt
werden.
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Aus Tabelle 2 ist der Bereich ersichtlich, innerhalb dessen die Zeit
bis zum Beginn der Harzausscheidung variiert werden kann, wenn man die Art des alkoholischen
Lösungsmittels und den Volumanteil des Verzögerungsmittels (im vorliegenden Fall
Aceton) in der Lösung abwandelt. Bei den in Tabelle 2 angeführten Beispielen enthält
die Lösung außer dem Lösungsmittel und dem Verzögerungsmittel 13 Volumprozent Epoxyverbindung
(EPIKOTE 828) und 4,5 Volumprozent bis-(4-Aminophenyl)-methan als Härter.
Tabelle 2 |
Aceton- Zeit bis zum Beginn |
Alkoholisches konzentration derHarzausscheidung |
Lösungsmittel in Volumprozent in Stunden |
40°C 60°C 80°C |
Methanol ...... 0 0,6 0,28i 0,1 |
Methanol ...... 10 2,0 0,77 0,35 |
Methanol ...... 15 3,2i 1,1 0,47 |
Methanol ...... 20 - 1,6 0,65 |
Methanol ...... 25 - 2,4 0,87 |
Methanol ...... 30 - 3,3 1,2 |
Äthanol ........ 10 2,5 1,2 0,5 |
Äthanol ........ 15 4,5 1,8 0,75 |
Äthanol........ 20 - 2,8 1,1 |
Äthanol........ 25 - 3,9 1,6 |
Äthanol ........ 30 - 2,3 |
Äthanol........ 35 - - 3,4 |
Isopropanol .... 10 4,8 2,5 1,2 |
Isopropanol .... 15 8,9 3,8 2,0 |
Isopropanol .... 20 21 5,7 2,5 |
Isopropanol .... 25 - 7,5 3,8 |
Es wurde ferner gefunden, daß die Druckfestigkeit einer durchlässigen verfestigten
Masse verbessert wird, wenn die gehärtete Epoxyverbindung einige Zeit lang mit einer
Waschflüssigkeit gespült wird, um das in der gehärteten Epoxyverbindung eingeschlossene
Lösungsmittel zu extrahieren. Bei Verwendung von Alkoholen als Lösungsmittel verwendet
man vorzugsweise als Waschflüssigkeit einen Kohlenwasserstoff oder ein Gemisch aus
Kohlenwasserstoffen, wie Gasöl. Stellt die verfestigte Masse einen Teil einer ölhaltigen
Formation dar und ist um das zur Ölförderung dienende Bohrloch herum gelagert, so
kann als Waschflüssigkeit das aus der Formation geförderte Rohöl selbst dienen.
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Um einen Hinweis auf die durch die erfindungsgemäße Behandlung erzielbare
Druckfestigkeit einer Masse zu bekommen, die beispielsweise in einer gewissen Tiefe
unter der Oberfläche gelagert ist, können Laboratoriumsversuche durchgeführt werden.
Man behandelt hierzu eine der zu untersuchenden Masse äquivalente Masse entsprechend
und bestimmt dann die Druckfestigkeit bei derjenigen Temperatur, die in der betreffenden
Schicht zu erwarten ist. Falls die zu behandelnde Masse Teil einer ölhaltigen Schicht
ist, ist es notwendig, die Testmasse im Laboratorium mit einer Waschflüssigkeit
auszulaugen, bevor man die Druckfestigkeit mißt, um so die an der Lagerstätte herrschenden
Bedingungen herzustellen.
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Aus Tabelle 3 ist der Einfluß der Temperatur auf die Druckfestigkeit
einer verfestigten Masse aus Heidesand ersichtlich. Bei den Versuchen wurde eine
Masse aus Heidesand mit einer durchschnittlichen Korngröße von 0,2 mm mit einer
Lösung aus folgenden Bestandteilen verfestigt: Härtungsmittel bis-(4-Aminophenyl)-methan
4,5 Volumprozent Epoxyverbindung EPIKOTE 828 . . . . . . . . . . . . . 13,5 Volumprozent
Lösungsmittel Bei Serie A . . . . . . . . . . . . . . . . Methanol Bei Serie B .
. . . . . . . . . . . . . . . . Äthanol Bei Serie C . . . . . . . . . . . . . .
. . . Isopropanol Verzögerungsmittel ........... Aceton Die Konzentration des Acetons
wurde so gewählt, daß in allen Fällen die Zeit bis zum Beginn der Harzausscheidung
21/2 Stunden betrug.
Tabelle 3 |
Temperatur Druckfestigkeit in kg/cm2 |
in ° C Serie A I Serie B Serie C |
40 205 182 167 |
60 243 224 221 |
80 288 260 251 |
Die Druckfestigkeit kann dadurch gesteigert werden, daß man die Konzentration der
Epoxyverbindung in der Lösung erhöht. Da dies Hand in Hand geht mit einer immer
stärker werdenden Verringerung "der Durchlässigkeit, muß man bei der Behandlung
von durchlässigen Massen, durch welche Flüssigkeiten oder Gase durchstreichen sollen
(z. B. bei den Schichten, die ein Bohrloch umgeben) einen Kompromiß finden zwischen
der Herabsetzung der Durchlässigkeit und der notwendigen Druckfestigkeit.
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Gelegentlich können unterirdische Formationen, die . ein Bohrloch
umgeben und erfindungsgemäß behandelt werden sollen, fossiles Wasser, d. h. Wasser,
das auf Grund von Kapillarkräften an den einzelnen Körnern der Formation haftet,
enthalten. Derartiges fossiles Wasser wird zweckmäßigerweise entfernt bevor man
die Harzlösung auf den Teil der Formation einwirken läßt, der das Bohrloch umgibt.
Man durchspült
zu diesem Zweck diesen Teil der Schicht mit einer
wasserentziehenden Flüssigkeit, die in der Harzlösung löslich ist bzw. in der sich
die Harzlösung löst.
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Vorzugsweise wird außerdem nach Anwendung der wasserentziehenden Flüssigkeit,
jedoch vor Einspritzen der Harzlösung, eine Füllflüssigkeit eingespritzt, die, um
eine verfrühte Ausscheidung des Epoxyharzes zu verhindern, in der Harzlösung löslich
sein muß. Im übrigen sollte auch die wasserentziehende Flüssigkeit in der Füllflüssigkeit
löslich sein, da auf diese Weise die wasserentziehende Flüssigkeit, die das fossile
Wasser enthält, durch die Füllflüssigkeit mit guter Wirkung aus dem zu verfestigenden
Teil der Schicht ausgetrieben wird. Im allgemeinen kann man sagen, daß vorzugsweise
jede der eingespritzten Flüssigkeiten in der folgenden Flüssigkeit löslich sein
soll, damit sichergestellt wird, daß zum Schluß in dem zu verfestigenden Teil der
Formation ausschließlich die Harzlösung vorhanden ist.
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Die wasserentziehende Flüssigkeit kann ein oberflächenaktives Mittel
enthalten, vorzugsweise einAlkyltrimethylendiamin der allgemeinen Formel R - NH
- (CH,), - NHZ, worin R eine aus Kokosöl, Sojabohnenöl oder Talg stammende Alkylgruppe
ist. Als wasserentziehendes Mittel können organische Flüssigkeiten verwendet werden,
wie Kohlenwasserstoff-Sauerstoff-Verbindungen mit weniger als 6 C-Atomen, die mindestens
eine Keto-Sauerstoffgruppe und/oder eine Hydroxylgruppe aufweisen, wie Aceton oder
Isopropylalkohol.
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Vorzugsweise benutzt man zur Wasserentziehung den Alkohol, der auch
als Lösungsmittel für die Epoxyverbindung und den Härter dient.
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Im folgenden Beispiel wird eine bevorzugte Durchführungsform des Verfahrens
nach der Erfindung zur Behandlung einer unterirdischen Formation beschrieben. Beispiel
Bei einer Ölbohrung, bei welcher die ölführende Schicht aus nicht verfestigtem Sand
besteht, mißt man zunächst die herrschenden Bedingungen, wie Temperatur und Einspritzbarkeit,
und entnimmt Sandproben, an denen unter anderem der Grad der Wassersättigung gemessen
wird.
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Aus der Kapazität der Pumpe und der Tiefe der Bohrung sowohl als aus
der Durchdringbarkeit der betreffenden Formation ergibt sich die Mindestzeit, die
bis zur Harzausscheidung verstreichen muß und mindestens derjenigen Zeit entspricht,
die benötigt wird, um die Harzlösung zu der Formation hinunterzupumpen.
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Aus den in Tabelle 1 und 2 niedergelegten Versuchsergebnissen sowie
aus weiteren Versuchen mit anderen Kombinationen aus Härter und Epoxyverbindung
läßt sich ohne weiteres der notwendige Prozentsatz an Epoxyverbindung, Härter, Verzögerungsmittel
(falls verwendet) und alkoholischem Lösungsmittel feststellen, welcher bei der in
der Formation herrschenden Temperatur eine Zeitdauer für den Beginn der Harzausscheidung
ergibt, die um einen ausreichenden Betrag länger ist als die zum Hinunterpumpen
der Lösung benötigte Zeit.
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Daraufhin werden in dem Lösungsmittel die errechneten Anteile an Epoxyverbindung,
Härter und (falls nötig) Verzögerungsmittel aufgelöst, wobei die Menge des letzteren
ausreichen muß, um die Reaktion zwischen Härter und Epoxyverbindung in dem gewünschten
Grad zu verzögern. Falls die Formation so weit an Wasser angereichert ist, daß ihr
dieses vor der Verfestigung entzogen werden muß, führt man der Bohrung ein wasserentziehendes
Mittel und daraufhin eine gewisse Menge an Füllmittel zu, ehe man die benötigte
Menge an Harzlösung einpumpt. Selbstverständlich müssen die Mengen so berechnet
sein, daß sie dem Volumen des zu verfestigenden Teiles der Formation entsprechen.
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Zur Einführung der wasserentziehenden Flüssigkeit, der Füllflüssigkeit
und der Harzlösung über die Bohrung in die zu verfestigende Schicht benutzt man
eine Treibflüssigkeit bzw. ein Treibgas.
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Zunächst dringt die wasserentziehende Flüssigkeit in den zu behandelnden
Teil der Formation ein und löst bzw. emulgiert das fossile Wasser, das an den Körnern
der Schicht haftet. Nun wird zunächst die Lösung bzw. Emulsion von Wasser in der
wasserentziehenden Flüssigkeit durch Einführung einer Füllflüssigkeit (an deren
Stelle gegebenenfalls auch ein Gas treten kann) ausgetrieben, worauf dann die Einführung
der Harzlösung folgt.
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Da die Harzlösung in dem zu verfestigenden Teil der Formation gehalten
werden muß, bis die Harz-. ausscheidung vollständig ist, unterbricht man das Einspritzen
der Treibflüssigkeit, sobald' die gesamte Harzlösung in die Formation eingepreßt
ist. Es muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß von der Lösung nichts in dem
Bohrloch selbst zurückbleibt, da sich sonst an der Oberfläche der Formation eine
undurchdringliche Hülle aus Epoxyharz bildet, die den Durchgang von Flüssigkeit
in die oder aus der ölführenden Schicht verhindert. Andererseits darf die Lösung
nicht allzu weit in die Schicht hineingetrieben werden, da sonst diejenigen Teile
der Formation, die das Bohrloch unmittelbar umgeben, nicht verfestigt werden. Man
verwendet daher als Treibmittel vorzugsweise eine Flüssigkeit mit mörtelartigen
Eigenschaften (wie eine Lehmaufschwemmung), da eine derartige Flüssigkeit unmittelbar
nach dem Einpressen der Harzlösung an der Wand der Schicht eine so gut wie undurchdringliche
Hülle bildet, wodurch ein Wandern der Harzlösung innerhalb der Formation verhindert
wird.
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Als Ergebnis der Reaktion zwischen Epoxyverbindung und Härtungsmittel
schlägt sich aus der Lösung ein harzartiges Zwischenprodukt an der Oberfläche der
Sandkörner nieder, das bei der nachfolgenden Härtung die einzelnen Körner aneinander
bindet, so daß eine Verfestigung der Masse erzielt wird. Nach der Verfestigung wird
das in den Poren der Formation zurückgebliebene Lösungsmittel durch eine Waschflüssigkeit
verdrängt, die auch geeignet ist, das in dem gehärteten Harz eingeschlossene Lösungsmittel
zu extrahieren. Handelt es sich um eine Injektionsbohrung, so kann als Waschflüssigkeit
ein Kohlenwasserstoff, z. B. Gasöl, benutzt werden. Soll die Bohrung zur Förderung
von Öl benutzt werden, so kann als Waschflüssigkeit das in der Formation selbst
vorhandene Rohöl dienen und dessen Wirkung tritt einfach dadurch ein, daß die Bohrung
in Benutzung genommen wird.