DE1207096B - Verfahren zur Verbesserung der Korrosionsbestaendigkeit von Zirkoniumlegierungen - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Korrosionsbestaendigkeit von ZirkoniumlegierungenInfo
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- C22F—CHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
- C22F1/00—Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working
- C22F1/16—Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of other metals or alloys based thereon
- C22F1/18—High-melting or refractory metals or alloys based thereon
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C22f
Deutsche Kl.: 4Od-1/18
Nummer: 1207 096
Aktenzeichen: M 48485 VI a/40 d
Anmeldetag: 23. März 1961
Auslegetag: 16. Dezember 1965
Es sind Zirkoniumlegierungen bekannt, die 0,5 bis 5% Niob enthalten und die häufig zur Herstellung
von Konstruktionsteilen für Kernreaktoren, insbesondere als Umhüllung von Brennelementen verwendet
werden, und zwar dann, wenn diese Teile dem Angriff von Wasserdampf oder Druckwasser ausgesetzt
sind. Solche Legierungen werden im allgemeinen bei Temperaturen über 640° C weichgeglüht. Die hierbei
erreichte Gefügeausbildung ist jedoch mit einem ungünstigen Korrosionsverhalten verbunden. Es ist
außerdem bekannt, solche Legierungen bei einer Temperatur von 500 bzw. 600° C zu glühen, nachdem
sie bei 900° C geglüht und anschließend abgeschreckt worden waren. Hierdurch wird das Korrosionsverhalten
zwar verbessert, jedoch ist eine weitere Verbesserung wünschenswert.
Es wurde nun gefunden, daß die Korrosionsbeständigkeit gegen Druckwasser und Dampf von
Werkstücken aus Zirkoniumlegierungen, die 0,5 bis 5% Niob enthalten und außerdem bis zu 3% Zinn
und bis jeweils 0,5%, zusammen jedoch nicht mehr als 2%, Eisen, Nickel, Chrom, Tantal, Palladium,
Molybdän und Wolfram enthalten können, weiter verbessert werden kann. Dies geschieht erfindungsgemäß
dadurch, daß die Werkstücke, gegebenenfalls nach einer Weichglühung oder Warmverformung
oberhalb 640° C, bei Raumtemperatur oder gegebenenfalls bei Temperaturen bis zu 550° C um 50
bis 60% kaltverformt und anschließend einer Wärmebehandlung zwischen 500 und 630° C, vorzugsweise
zwischen 550 und 590° C, unterworfen werden. Unter einer Kaltverformung wird demnach
eine Verformung in einem Temperaturbereich verstanden, in dem die Rekristallisation des Gefüges
noch nicht herbeigeführt wird, und der sich daher bis zu 550° C erstrecken kann, wenngleich die Verformung
zweckmäßigerweise auch bei Raumtemperatur durchgeführt wird. Vor der Kaltverformung wird das
Werkstück üblicherweise bei Temperaturen zwischen 640 und 1000° C weichgeglüht oder bei diesen Temperaturen
warmverformt und anschließend abgeschreckt oder an der Luft abgekühlt.
Die Dauer der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Wärmebehandlung richtet sich nach der verwendeten
Glühtemperatur und dem Verformungsgrad des Werkstückes. Bei einer höheren Glühtemperatur und
höherem Verformungsgrad kann die Dauer natürlich geringer sein, so daß ζ. B. bei einer Legierung ZrNb 1
nach einer Kaltverformung um 60% bei einer Wärmebehandlung von 60 Minuten bei 575° C bereits
eine wesentliche Verbesserung der Korrosionseigenschaften erreicht wurde. Bei einer entsprechenden
Verfahren zur Verbesserung der
Korrosionsbeständigkeit von
Zirkoniumlegierungen
Korrosionsbeständigkeit von
Zirkoniumlegierungen
Anmelder:
Europäische Atomgemeinschaft, Brüssel
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Müller-Börner
und Dipl.-Ing. H.-H. Wey, Patentanwälte,
Berlin 33, Podbielskieallee 68
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Dr. Kurt Anderko, Frankfurt/M.;
Dipl.-Ing. Dr. Herbert Richter,
Frankfurt/M.-Niederrad;
Dipl.-Phys. Dr. Hans-Walter Schleicher,
Chivasso (Italien)
Steigerung der Glühtemperatur kann die Dauer der Wärmebehandlung auch noch kürzer sein. Die
Höchstdauer der Wärmebehandlung ist nicht begrenzt, sondern diese wird abgebrochen, wenn die
gewünschte Verbesserung der Korrosionseigenschaften eingetreten ist.
Nach der Wärmebehandlung wird das Werkstück beliebig abgekühlt oder abgeschreckt.
Die erfindungsgemäße Wärmebehandlung soll bei der Behandlung eines Werkstückes aus der angegebenen
Legierung gewissermaßen als Schlußglühung angewendet werden, d. h., es soll keine weitere Glühung
nachfolgen, die die erzielte Verbesserung wieder aufhebt. Infolgedessen wird eine kurzfristige
Glühung bei einer Temperatur unter der Wärmebehandlungstemperatur nicht schaden, jedoch soll eine
Glühung bei höherer Temperatur vermieden werden.
Die Wärmebehandlung folgt in jedem Fall auf eine Kaltverformung, jedoch können auch mehrere
Kaltverformungen vorausgehen, zwischen denen Zwischenglühungen bei Temperaturen zwischen 640
und 1000° C stattfinden können. Nach der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung kann noch eine
weitere Kaltverformung folgen, die dann jedoch im allgemeinen nur verhältnismäßig geringfügig ist, d. h.
einem Verformungsgrad um höchstens 20% ent-
509 758/349
spricht. Selbstverständlich kann die Wärmebehandlung bei den erfindungsgemäß angegebenen Temperaturen
auch mehrfach als Zwischenbehandlung zwischen mehreren Kaltverformungen vorgenommen
werden.
Die erfindungsgemäße Wärmebehandlung führt zu einer wesentlichen Verbesserung des Korrosionsverhaltens,
wie die nachfolgenden Beispiele zeigen:
1,8mm starke Bleche aus Zirkoniumlegierungen mit 1 und 3% Niob wurden 2 Stunden bei 9000C geglüht,
dann in Wasser abgeschreckt und anschließend einer Korrosionsprüfung über 1500 Stunden in Wasserdampf
von 400° C bei 200 atü und in Druckwasser von 350° C bei Sättigungsdruck unterzogen.
Andere Bleche, die auf die gleiche Weise hergestellt worden waren, wurden nach dem Abschrecken 48
Stunden bei 575° C geglüht und anschließend der gleichen Korrosionsprüfung unterzogen. Schließlich
wurden weitere Bleche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt, nämlich nach dem Abschrecken
zunächst 60% kaltverformt und anschließend 48 Stunden bei 575° C geglüht. Die Ergebnisse
dieser Korrosionsprüfung werden in nachfolgender Tabelle gezeigt:
Gewichtszunahme, mg/dm2 | 200 | Druckwasser 350°C/1500Std. ZrNbI [ ZrNb3 |
72 | |
Art der Behandlung | Wasserdampf 400°C/200atü/1500Std. ZrNbI j ZrNb3 |
78 | 49 | 35 |
a) 900° C geglüht und abgeschreckt | 120 | 64 | 40 | 26 |
b) Wie a) mit unmittelbar anschließender Wärme behandlung bei 575° C und Luftabkühlung |
88 | 31 | ||
c) Wie a) mit anschließender Kaltverformung und anschließender Wärmebehandlung bei 575° C und Luftabkühlung |
61 | |||
Die Korrosionsprüfung bei 400° C in Wasserdampf wurde auch bei Proben aus den Legierungen
ZrNbO,5Snl und ZrNb2Snl vorgenommen. Diese
Proben wurden 24 Stunden bei 700° C geglüht, dann bei Raumtemperatur 50% kaltverformt und anschließend
24 Stunden bei 590° C wärmebehandelt. Die Gewichtszunahme betrug nach der 1900stündigen
Korrosionsprüfung 107 mg/dm2 gegenüber 123 mg/dm2 der ohne Kaltverformung und anschließender
Wärmebehandlung geprüften Proben. Bei der Legierung Zr Nb2 SnI waren die entsprechenden
Werte 120 bzw. 195 mg/dm2.
In der nachfolgenden Tabelle sind weitere Beispiele für Legierungen angegeben, deren Korrosionsbeständigkeit
durch die erfindungsgemäße Wärmebehandlung verbessert wird:
Legierungszusammensetzung
Art der Korrosionsprüfung über 500 Stunden Wärmebehandlung
1 Stunde bei 650° C
und Luftabkühlung
1 Stunde bei 650° C
und Luftabkühlung
Gewichtszunahme, mg/dm2
5O°/o Kaltverformung anschließend Wärmebehandlung
über 240 Stunden bei 575° C und Luftabkühlung
ZrNb2SnO,5CrO,3 .
ZrNb2SnO,5CrO,3 .
ZrNb2SnO,5CrO,3 .
ZrNb2SnO,5MoO,3
ZrNb2SnO,5MoO,3
ZrNb2SnO,5MoO,3
ZrNb5SnlPdO,2 ..
ZrNbS SnI PdO,2 ..
ZrNbS SnI PdO,2 ..
400° C/Dampf 480° C/Dampf
400° C/Dampf 480° C/Dampf
350° C/Wasser 400° C/Dampf 74
270
270
116
305
305
77
135
135
32 220
34 245
47 62
Claims (3)
1. Verfahren zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit gegen Druckwasser und Dampf von
Werkstücken aus Zirkoniumlegierungen, die 0,5 bis 5% Niob enthalten und außerdem bis zu
3 % Zinn und bis jeweils 0,5 %, zusammen jedoch nicht mehr als 2%, Eisen, Nickel, Chrom,
Tantal, Palladium, Molybdän und Wolfram enthalten können, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkstücke, gegebenenfalls nach einer Weichglühung oder Warmverformung oberhalb 640° C, bei Raumtemperatur oder gegebenenfalls
bei Temperaturen bis zu 550° C um 50 bis 60% kaltverformt und anschließend einer
Wärmebehandlung zwischen 500 und 63O0C3
vorzugsweise zwischen 550 und 590° C, unterworfen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke nach
der Wärmebehandlung einer weiteren Kaltverformung um höchstens 20% unterzogen werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke
mehreren Kaltverformungen, gegebenenfalls mit Zwischenglühungen bei 640 bis 1000° C,
unterworfen werden und daß die Wärmebehandlung vor oder nach der letzten Kaltverformung
stattfindet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
»Werkstoffe und Korrosion«, 11(1960), S. 694 bis 697.
509 758/349 12.65 ® Bundesdruckerei Berlin
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