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Stimmstock für Saiteninstrumente Die Erfindung betrifft einen mehrschichtigen
Stimmstück für Stimmwirbel eines Saiteninstruments.
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Da Stimmstöcke üblicherweise aus Holz bestehen und ihre Form möglichst
wenig ändern dürfen, ist es bereits bekannt, diese Stimmstöcke aus mehrschichtigem,
auch vierschichtigem Holz herzustellen, das dann in Art des bekannten Sperrholzes
wirkt bei dem die Holzfasern der verschiedenen Schichten unter einem Winkel, meist
einem rechten Winkel, in benachbarten Schichten angeordnet sind. Diese bekannten
Stimmstöcke erlitten jedoch trotz der Vielschichtigkeit bei der vorhandenen hohen
Beanspruchung eine Formveränderung, insbesondere ergab sich auch eine ovale oder
eiförmige Gestalt der ursprünglich runden Löcher im Stimmstock. Gerade durch diese
Formveränderung der Löcher werden ein genaues Einstellen und ein genaues Festsetzen
erschwert.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen mehrschichtigen
Stimmstock zu schaffen, bei dem zur leichten und genauen Verdrehung und Einstellung
der Saiten die Deformierung des Stimmstockes allgemein und ilrn besonderen die DeforTnierang
der Stimmwirbellöcher ohne Rücksicht auf die Zugrichtung der Saiten herabgesetzt
bzw. praktisch ganz vermieden wird. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei mehrschichtigen
Stimmstöcken für die Stim-mwirbel eines Saiteninstruments, insbesondere in Verwendung
für Klaviere und Flügel, dadurch gelöst, daß diese mindestens vier Arbeitsschichten
aufweisen und die Faserrichtung einer Schicht in bezug auf diejenige der benachbarten
Schicht kleiner als 901 ist.
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Hierdurch ergibt sich ein besserer Halt auf die Stimmwirbel, da die
letzteren in einem Loch gleicher Größe fester gehalten werden als bisher,
jedoch
leichter und stoßfreier gedreht werden können. Sie können ferner leicht,
genau und fest in der gewünschten Einstellung festgesetzt werden, wodurch ein leichtes,
jedoch auch festes Stimmen möglich ist und diese Eigenschaften während einer langen
Gebrauchszeit aufrechterhalten werden.
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Gemäß der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß der mehrschichtige
Stimmstock Schichten aufweist, deren Faserrichtung gleichmäßig und symmetrisch in
radialer Richtung zu den einzelnen Stimmwirbeln angeordnet ist und der eine kleinere
Zahl von langfaserigen Schichten erfordert.
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Zur Erklärung der erzielten Wirkung wird auf folgendes hingewiesen.
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Durch umfangreiche Versuche wurde festgestellt, daß die Deformierung
von Löchern oder Bohrungen, in denen die Stimmwirbel in einem Stimmstock gehalten
werden, erheblich herabgesetzt wird, wenn die Richtung der Fasern parallel zur Richtung
der Beanspruchungen ist, denen die Stimmwirbel durch die Klaviersaiten unterworfen
werden. In anderen Worten ausgedrückt, ist es erwünscht, daß mindestens einige Endfasern
gegen diejenige Seite der einzelnen Stimmwirbel anliegen sollten, die einen Druck
auf das Material des Stimmstockes ausübt. Der Ausdruck »Endfaser« soll dabei diejenigen
Fasern bezeichnen, die beim Querdurchschneiden der Fasern nach außen freiliegen.
Die unterbrochenen Fasern am Endholz sind offenbar hauptsächlich dafür verantwortlich,
daß die Stimmwirbel richtig festgehalten werden. Damit wird eine zufriedenstellende
Halterung eines Stimmwirbels dann sichergestellt, wenn der Stimmstock in einer solchen
Weise konstruiert ist, daß mehr Endfasern gegen die einzelnen Stimmwirbel an der
Stelle der größten Beanspruchung, nämlich in Richtung des Zuges der Saite, anliegen.
Da jedoch die Kraft auf die Stimmwirbel unter verschiedenen Winkeln im Klavier ausgeübt
wird, müssen die Endfasern ebenfalls unter verschiedenen Winkeln angeordnet sein.
Bei den Diskantsaiten liegen die Saiten gewöhnlich rechtwinklig zur Längsrichtung
des Stimmstockes. Dabei können die Baßsaiten einen Winkel von nur 45' mit der
Längsrichtung
des Stimmstockes einnehmen, und der mittlere Teil weist oft einen Winkel von ungefähr
651 auf.
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Die vorteilhafte Haltewirkung der Endfasem scheint im wesentlichen
von der Tatsache herzurühren, daß ein Endholz in seinen Dimensionen stabil ist,
da Holz nicht die Tendenz hat, entlang der Fasern sich auszudehnen oder sich zusammenzuziehen,
sondern vielmehr quer zu den Fasern. Auf Grund von durch das Forest Products Laboratory
im US. Department of Agriculture zusammengestellten Unterlagen ergibt sich,
daß die Druckfestigkeit von hartem Ahornholz, einem Material, das am häufigsten
bei der Herstellung von Stimmstöcken verwendet wird, in bezug auf das Endholz mindestens
dreimal größer als in bezug auf die Seitenfaser ist und daß außerdem die Elastizität
zehn- bis zwanzigmal größer ist.
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Wenn der Stimmstock ein Endholz in Richtung der maximalen Beanspruchungen
ergibt, denen er durch die Stimmwirbel unterworfen ist, so ist die Wahrscheinlichkeit
einer Deformation der Stimmwirbellöcher wesentlich kleiner, als wenn die Kräfte
quer zur Faser, d. h. in einer Richtung senkrecht zu den Fasern, wirken würden.
Dadurch, daß mehr Endholz gegen die Stimmwirbel in der Ebene der größten Belastung
des Stimmwirbels anliegt, ergibt sich eine stärkere Lochwand, und das Loch verliert
nun seine Form oder seine Passung unter Last wesentlich weniger als bei den bekannten
Konstruktionen. Ferner ergeben solche Stimmstöcke eine elastischere Lagerung für
den Stimmwirbel in ihrer Ebene, und diese wichtige Eigenschaft gewährleistet, daß
der Stimmwirbel straff gehalten wird und während vieler Jahre so verbleibt.
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Bei nicht richtig konstruierten Stimmstöcken 'kann bekanntlich nicht
verhindert werden, daß das Loch sich von einer kreisförmigen in eine etwas ovale
oder eiförmige Form deforiniert, und zwar rührt dies davon her, daß das Endholz
um das Loch herum nicht richtig und nicht gleichmäßig verteilt ist. Es handelt sich
also hier um eine Anordnung der Fasern, derart, daß ein kleiner Anteil von Endholz
in der Richtung des maximalen Zuges vorhanden ist, der auf den Stimmwirbel durch
die Klaviersaite ausgeübt wird. Es ist daher erwünscht, eine Anlage der Seitenfasern
gegen den Stimmwirbel an der Stelle der maximalen Beanspruchung auszuschalten, da,
wie bereits erwähnt, die Druckkraft und Elastizität von Holz in Richtung parallel
zur Faser um ein Vielfaches größer ist als quer zur Faser. Außerdem ist die Seitenfaser
an der freien Kante einer Schicht eines Stimmstockes einem verhältnismäßig größeren
Quellen und Schrumpfen ausgesetzt, wodurch ebenfalls das Loch deformiert werden
kann. Falls sich das Aufquellen und Schrumpfen mehrmals wiederholt, nimmt das Holz
einen Drucksitz an und drückt tatsächlich die Fasern zusammen, wodurch das Loch
weiterhin von der runden Gestalt abweichend deformiert wird.
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Die Stimmwirbel in Stimmstöcken sind bei Klavieren und ähnlichen Musikinstrumenten
im allgemeinen im Treibsitz gehalten, wobei ihr Durchmesser normalerweise ungefähr
7,135 mm (0,281 Zoll) ist, und die Stimmwirbel werden in die Löcher
oder Bohrungen von einem kleineren Durchmesser, beispielsweise von ungefähr 6,426
mm (0,253 Zoll) eingetrieben. Gemäß der Erfindung weisen die Stimmstöcke
vorzugsweise vier zentrale oder Arbeitslagen von vorzugsweise gleichmäßiger Stärke
auf, und die Lagen sind derart angeordnet, daß mindestens eine von ihnen mit Endfasem
gegen die einzelnen Stimmwirbel in Richtung der maximalen Beanspruchung des Wirbels
anliegt. Wenn der Stimmstock vier Arbeitsschichten aufweist, so ist der Winkel,
der durch die Fasern der beiden äußeren Arbeitsplatten mit den Fasern der benachbarten
mittleren Arbeitsplatten eingeschlossen ist, kleiner als 90' und vorzugsweise
45', da eine solche Anordnung nicht nur symmetrisch und gleichmäßig ist, sondern
auch einen maximalen Unterschied der Faserrichtung benachbarter Schichten und damit
eine maximale Stabilität ergibt. Es kann also davon gesprochen werden, daß die Fasern
der einzelnen Schichten eine sternförinige Lage einnehmen, und infolgedessen liegen
alle Stimmwirbel, die in ein Loch eines derart konstruierten Stimmstockes eingetrieben
werden, stets gegen die Endfasern mindestens einer Lage an, und zwar ohne Rücksicht
auf die Richtung, in der durch die betreffende Saite eine Kraft auf den Stimmwirbel
ausgeübt wird. Da ferner die Anordnung der Fasern zu den Lagen der Arbeitsschichten
des erfindungsgemäßen Stimmstockes vorzugsweise symmetrisch ist, liegen im wesentlichen
gleiche Flächen von Endfasern gegen die einzelnen Stimmwirbel an, wodurch sichergestellt
wird, daß alle Stimmwirbel mit im wesentlichen der gleichen Kraft in irgendeiner
bestimmten Lage gehalten werden, die von dem Stimmer gewählt wird. Hierbei spielt
die Richtung keine Rolle, in der ein Zug von den Klaviersaiten ausgeübt wird.
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Ein weiterer Vorteil der Anordnung der Schichten dieser Art liegt
darin, daß die Fasern in benachbarten Schichten sich unter Winkeln von weniger als
9011, vorzugsweise 45', überkreuzen. Dies hat den Vorteil, daß kürzere Materialabschnitte
verwendet werden können. Dies ist deswegen sehr bedeutsam bei der Herstellung von
Stimmstöcken, da üblicherweise hierfür verwendetes Holz ein sorgfältig ausgewähltes,
fehlerloses, geviertes (quarter-sawn), hartes Ahornholz ist, das besonders in größeren
Längen schwer zu bekommen ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform gemäß der Erfindung
mit einem Stimmstock, der im besonderen zur Verwendung in Konzertpianos geeignet
ist, wobei die Lagen teilweise abgebrochen sind, um die Bohrung des Stimmwirbels
zu zeigen, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Konstruktion gemäß Fig. 1 in kleinerem
Maßstab als diese, wobei die Lagen stufenweise abgebrochen sind und die Doppelpfeile
die Richtung der Fasern der Lagen anzeigen, F ig.3 eine Ansicht ähnlich derjenigen
von Fig. 1, die einen etwas anderen Stimmstock zeigt, zur Verwendung in Flügeln,
F i g. 4 eine schematische Ansicht, die die Lage eines Stimmwirbels in bezug
auf die Richtung der Faser verdeutlicht.
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In F i g. 1 ist der Stimmstock mit 10 bezeichnet und
weist sechs Lagen g oder Schichten auf, die aus einem geeigneten Holz, vorzugsweise
einem sorgfältig ausgewählten, fehlerlosen, gevierten, harten
Ahornholz
oder einem entsprechenden anderen Holz bestehen. Die vier zentralen oder Arbeitsschichten
11, 12, 13 und 14 haben die gleiche Dicke und sind zwischen einem
oberen Furnier 15 und einer kräftigen Hartholzbodenschicht 16 angeordnet.
Die Dicke des oberen Furniers 15 ist geringer als die Dicke der Bodenschicht
16. Ein solcher Stimnistock ist im besonderen zur Verwendung in Konzertpianos
geeignet. Die Dicke der einzelnen Arbeitsschichten 11 bis 14 kann beispielsweise
ungefähr 7,94 mm sein, die Dicke der oberen Lage oder des Furniers 15 ist
dann ungefähr 3,18 mm und die Dicke der Bodenschicht 16 ungefähr
12,7 mm.
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Der Stimmwirbel 17 ist in dem Beispiel in ein Loch oder eine
Bohrung 18 eingetrieben, das sich am einen Ende des Stimmstockes
10 im Baßbereich befindet. Wie in F i g. 2 dargestellt, bildet eine Saite
19 mit der Längsrichtung des Stimmstockes einen Winkel von ungefähr
55'. Eine schematisch angedeutete zweite Saite 19', die mit einem
Stimmwirbel im mittleren Teil des Stimmstockes 10 verbunden ist, schließt
mit der Längsrichtung des letzteren einen Winkel von ungefähr 650 ein, und
eine dritte schematisch angedeutete Saite 19" erstreckt sich im Diskantteil
unter einem rechten Winkel zum Stimmstock 10. Der Stimmwirbel 17 liegt
mit der größten Kraft gegen denjenigen Teil der Wand der Bohrung 18 an, der
mit der Längsrichtung der Saite 19
fluchtet.
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Die Richtung der Fasern in den einzelnen Lagen ist ebenfalls in F
i g. 2 dargestellt. Die Schichten 15
und 16 sind langfaserig,
d. h., ihre Fasern verlaufen in der Längsrichtung des Stimmstockes
10 parallel zur Kante 10a, wie dies durch die Doppelpfeile 20 bzw. 21 angedeutet
ist. Der Stimmstock ist vom Baßteil in Richtung auf den Diskantteil kegelig ausgebildet
(s. die schräge Längskante 10 b). Die Fasern der zentralen oder Arbeitsschichten
11 bis 14 sind durch die Doppelpfeile 22 bis 25 angedeutet. Die äußersten
Arbeitsschichten 11 und 14 sind zum Stimmstock querfaserig und die Fasern
der beiden mittleren Arbeitsschichten 12 und 13 unter einem Winkel von 45'
in bezug auf die Fasern der Schichten 11 und 14 angeordnet. Damit ergibt
die Arbeitsschicht 13 (s. den Doppelpfeil 24) ein Endholzlager gegen den
auf den Stimmwirbel 17 ausgeübten Zug, während die Schicht 12 (s. den Doppelpfeil
23) ein Endholzlager in bezug auf den auf den Stimmwirbel durch die Saite
19' ausgeübten Zug bildet. Der Stimmwirbel, an dem die Saite 19" des
Diskantteiles befestigt ist, liegt gegen die Endholzlager der Schichten
11 und 1.4 in Richtung des Zuges an (s. die Doppelpfeile 22, 25).
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Der in F i g. 3 dargestellte Stimmstock wird vorzugsweise in
Flügeln verwendet. Die zentralen oder Arbeitsschichten 111 bis 114 haben
gleiche Dicke, und die Dicke der oberen Lage oder des Furniers 115 ist gleich
der Dicke der unteren Lage oder des Furniers 116. Die Dicke der einzelnen
Arbeitsschichten kann beispielsweise von der Größenordnung von ungefähr 7,94 mm
und die Dicke der Furniere 115, 116 von der Größenordnung von ungefähr
3,18 mm sein. Die Faserrichtung der Schichten 111 bis 114 und der
Schichten 115, 116 entspricht der Richtung, wie sie durch die Pfeile 20 bis
25 in der F i g. 2 angedeutet ist.
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Die Faseranordnung in bezug auf den Stimmwirbel 17 ist schematisch
in Fig. 4 angedeutet, die lediglich die Richtung der Fasern zeigt, wobei die Schichten
11 bis 16 oder 111 bis 116 nicht dargestellt sind. Es
sei darauf hingewiesen, daß die Lagen in der Art angeordnet sind, daß ihre Faserrichtungen
radial in bezug auf die Stimmwirbelachse sind. Damit liegt der Stimmwirbel an den
Stellen maximaler Beanspruchung gegen die unterbrochenen Endholzfasern mindestens
einer Arbeitsschicht (Doppelpfeile 22 bis 25) an, und zwar ohne Rücksicht
auf die Richtung, in der ein Zug auf den Stimmwirbel durch eine Klaviersaite ausgeübt
wird. Wie bereits oben erwähnt, übt die Saite 19 auf den Stimmwirbel
17 eine maximale Kraft in einer Richtung aus, die im wesentlichen parallel
zu dem Doppelpfeil 24 (Lage 13 oder 113) ist.
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Der neuartige Stimmstock hat also eine gleichmäßigere Verteilung der
Endfasern oder des Endholzes, wie sie gegen die einzelnen Stimmwirbel anliegen,
und in Wirklichkeit umgibt das Endholz praktisch den ganzen Stimmwirbel, wie dies
am besten aus Fig. 4 hervorgeht. Die gleichmäßige Stärke der Arbeitsschichten
11 bis 14 oder 111 bis 114 trägt ebenfalls zu einer besseren Verteilung
der Beanspruchungen bei, und die Tendenz des Verbiegens oder sonstigen Deformierens
ist weniger stark. Hierdurch ergibt sich ein ausgeglichener und damit stabilerer
Stimmstock.
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Die Anordnung der zentralen Schichten 12, 13
oder 112,
113 unter einem Winkel von 45' zur Hauptachse des Stimmstockes ergibt eine
gleichmäßigere Verteilung der inneren Beanspruchungen. Derartige Beanspruchungen
ergeben sich beim Ausdehnen oder Zusammenziehen des Holzes unter sich ändernden
Feuchtigkeitsbedingungen infolge Änderungen in der Atmosphäre. Durch die gleichmäßige
Verteilung der inneren Beanspruchungen oder Spannungen wird eine stabilere Bauart
erzielt, die gerade beim Stimmstöcken von besonderer Wichtigkeit ist.
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Es ist bekannt, daß auch gealtertes Holz hygroskopisch verbleibt und
entweder Feuchtigkeit an trockene Luft abgibt oder Feuchtigkeit aus einer feuchten
Luft aufnimmt, so daß sich beim Trocknen ein Schrumpfen oder beim Feuchterwerden
ein Ausdehnen ergibt. Diese Dimensionsänderungen sind längs der Faser vernachlässigbar,
aber quer zu den Fasern ganz erheblich. Deshalb bleibt eine mehrschichtige Konstruktion
mit unterschiedlichen Faserrichtungen verhältnismäßig stabil, weil die Verleimung
zwischen den Schichten Dimensionsänderungen des Stückes dadurch verhindert oder
herabsetzt, daß die sich ausdehnenden Schichten mit den sich nicht ausdehnenden
Schichten fest verbunden sind. Vorzugsweise sind die Schichten symmetrisch angeordnet,
und die Arbeitsschichten haben gleiche Dicke, sind aus dem gleichen Holz und weisen
die gleiche Faserstruktur auf, um so die Beanspruchungen auszugleichen und den Stimmstock
zu egalisieren, der dann im wesentlichen stabil bleibt.
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Bei Verwendung eines Stimmstockes, bei dem die Fasern der mittleren
Arbeitsschichten 12, 13 bzw. 112, 113 in bezug auf die Fasern der
äußeren Arbeitsplatten 11, 14 bzw. 111, 114 schräg angeordnet sind,
und zwar unter einem Winkel von weniger als 90', vorzugsweise einem Winkel
von ungefähr 451, werden die Spannungen und Beanspruchungen gleichmäßiger verteilt,
so daß sich ein gleichmäßigerer und besser egalisierter Stimmstock
unter
den sich ändernden klimatischen Bedingungen ergibt.
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Die Stimmwirbel, die in die Löcher eines gemäß der Erfindung gebauten
Stimmstockes eingetrieben sind, verbleiben dort stramm und halten ihren strammen
Sitz lange Zeit aufrecht. Wie oben erwähnt, haben die Schichten eines Stimmstockes,
wie irgendein Holz, die Tendenz, in trockener Luft zu schrumpfen und sich in feuchter
Luft auszudehnen. Wenn ein Stimmstock trockener Luft ausgesetzt wird, bewegen sich
durch das Schrumpfen die dem Stimmwirbel zu offen liegenden Seitenfasern vom Stimmwirbel
weg, wodurch die Gesamtlageroberfläche des Stimniwirbels herabgesetzt wird. Beim
Aufquellen werden die dein Stimmwirbel zu offen liegenden Seitenfasern übermäßig
fest gegen den Stimmwirbel anliegen, und durch Zusammenpressung unter Druck ergibt
sich dann schließlich eine Reduzierung der Lagerfläche oder des strammen Sitzes
in immer größerem Ausmaß, wenn das Holz erneut trocknet und schrumpft. Das Loch
hat dann die Tendenz, oval zu werden. Wie in F i g. 2 angedeutet, sind durch
die neuartige Konstruktion, bei der die Fasem der Arbeitsschichten unter verschiedenen
Winkeln angeordnet sind, d. h. also auch in anderen Richtungen als der Längs-
und Querrichtung des Stimmstockes, die nachteiligen Wirkungen des Aufquellens und
Schrumpfens. reduziert bzw. vollständig eliminiert. Dies rührt daher, daß mehr Endfasern
und damit eine in bezug auf die Dimension stabilere Lagerfläche die Stimmwirbel
in im wesentlichen allen Richtungen umgibt. Durch diese Faseranordnung in den Arbeitsschichten
ergibt sich eine größere Stabilität der Abmessungen und ein stärkeres, zäheres und
elastischeres Lager für die Stimmwirbel unter Last.
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Es wurde ferner festgestellt, daß der Stimmstock gemäß der Erfindung
eine verbesserte Wirkungsweise der Stimmwirbel ergibt, da zwischen dem anfänglichen,
zum Drehen eines Stimmwirbels in seinem Sitz erforderlichen Drehmoment und dem Bewegungsdrehmoment
zum Bewegen des Stimmwirbels in seinem Sitz nur wenig Unterschied besteht. Es sei
ferner hier darauf hingewiesen, daß der Unterschied zwischen dem Anfangs- und dem
Bewegungsdrehmoment bei den bekannten Stimmstöcken ganz erheblich ist Ferner wird
das ruckweise Verstellen (das sogenannte »Stick-slip«-Phänomen), das unerwünscht
ist und oft Einstellschwierigkeiten bei den bekannten Stimmstöcken hervorruft, durch
die Konstruktion und die Anordnung der Arbeitsschichten gemäß der Erfindung vermieden.
Der Ausdruck »stick-slip« bedeutet, daß die Stimmwirbel sich ungleich drehen,
d. h. zeitweilig sehr leicht und zeitweilig so stark festsitzen, daß sie
eine erheblich größere Kraft zum weiteren Drehen der Stimmwirbel erfordern. Derartige
Stimmwirbel, die von den Klavierfachleuten als »Kriecher« oder »Hopfer« bezeichnet
werden, sind schwierig einzustellen und/oder genau und sicher in ihrer Winkellage
festzulegen, da kleine genaue Bewegungen des Stimmwirbels notwendig sind, um die
Klaviersaite auf die richtige Höhe einzustellen. Bei dem Stimmstock gemäß der Erfindung
kann nun der Stimmwirbel stoßfrei gedreht werden und wird in jeder gewünschten WinkeIstellung
sicher festgehalten. Es ergibt sich ein besserer Halt der Stimmwirbel im Stimmstock,
die Stimmwirbel sind in den Löchern gleicher Größe fester als bisher gehalten, und
es ist nicht notwendig, ein größeres Loch zu verwenden, da die Elastizität des Stimmstockes
erhalten bleibt.
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Ein Stimmen mit Hilfe des Stimmstockes gemäß der Erfindung ist nicht
nur einfach, sondern ergibt auch ein gutes, dauerhaftes Stimmen. Obwohl zum Drehen
ein hohes Drehmoment erforderlich ist und der Stimmwirbel in seinem Loch sehr
stramm sitzt, kann der Stimmwirbel stoßfrei ohne sprunghaftes Bewegen bewegt
werden und kann dann an jedem gewünschten Punkt festgesetzt werden. Das Verhältnis
zwischen dem Anfangsdrehmonient oder dem zum Bewegen des Stiftes aus seinem Sitz
erforderlichen Drehmoment zu dem Bewegungsdrehmoment oder der Kraft, die notwendig
ist, um den Stimmwirbel in der Drehbewegung zu halten, ist entweder 1 oder
sehr dicht bei 1, beispielsweise 1,843 bis 1,83 inkg (160 bis
150 Zollpfunde). Bei kleineren Drehmomenten ist das Verhältnis im wesentlichen
1: 1, d. h., die Kräfte sind ungefähr gleich. Dies ist ein erheblicher Vorteil
im Gegensatz zu den früheren Verfahren, sowohl in bezug auf die Leichtigkeit als
auch die Genauigkeit des Stimmens.
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Es wurde gefunden, daß die obenerwähnten Vorteile des Stimmstockes
gemäß der Erfindung über einen langen Zeitraum unverändert bleiben. Wenn das Klavier
zum drittenmal gestimmt wurde, verbleiben 70 bis 80@/o der Festigkeit oder
des Drehmomentes in den Stiminwirbeln. Am Ende von 6 Monaten oder nach
1 Jahr fällt die Festigkeit oder das Drehmoment nicht weiter, sondern verbleibt
auf einer sehr befriedigenden Höhe von bis zu 80111o des ursprünglichen Drehmomentes.
Damit ist der Abfall im festen Sitz gering, verglichen mit den bekannten, zur Zeit
verwendeten Stimmstöcken. Das Drehmoment kann bei den erfindungsgemäßen Stimmstöcken
beispielsweise von ungefähr 1,83 mkg (150 Zollpfund) auf ungefähr
1,38 inkg (120 Zollpfund) abfallen, während bei den bekannten Konstruktionen
ein Abfall bis zu ungefähr 0,92 mkg (80 Zollpfund) typisch ist. Außerdem
bleiben die charakteristischen Vorteile in bezug auf den strammen Sitz, die, stoßfreie
Drehung, die Gleichheit des Anfangs- und des Bewegungsdrehmoments und das Fehlen
einer sprunghaften Änderung unverändert.