DE120502C

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Info

Publication number: DE120502C
Application number: DENDAT120502D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

JVe 120502 KLASSE S7b.

in LONDON.

Steuerventil für Drucklufthämmer.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. Oktober 1899 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Steuerventil für Drucklufthammer.

Ein mit diesem Ventil versehener Drucklufthammer ist in der beiliegenden Zeichnung in

Fig. ι in einem Längsschnitt in derjenigen Stellung dargestellt, in welcher der Kolben nach vorn geht, während

Fig. 2 einen gleichen Längsschnitt für die vordere Stellung des Kolbens veranschaulicht;

Fig. 3 ist ein Längsschnitt senkrecht . zu demjenigen in Fig. 1.

Der Schlagkolben / gleitet in bekannter Weise in einem im Innern des Gehäuses A angebrachten Cylinder H hin und her, wobei Druckluft in geeigneter Weise durch den Kanal L und eine ringförmige Einlafsöffnung T zugeführt wird, wenn ein auf einer die Fortsetzung des Cylinders H bildenden Hülse M vorgesehener, unter Wirkung einer Feder R stehender Ringschieber Q. rückwärts geschoben ist.

Die ringförmige Einlafsöffnung T kann auch durch ein Ventil F verschlossen werden, welches zu diesem Zwecke in dem hinteren Ende des Cylinders H untergebracht ist. Gleitet das Ventil F nach rückwärts (Fig. 2), so verschliefst es die Oeffnung T, bewegt es sich nach vorwärts (Fig. 1), so öffnet es dieselbe und läfst die Druckluft zu dem hinteren Ende des Cylinders treten, wenn der Ring Q. nach rückwärts geschoben ist (Fig. 1).

Das vordere.Ende des Ventiles F überdeckt in der Stellung gemäfs Fig. 1 einen Ringkanal W, welcher mit der Auspufföffnung X in Verbindung steht; in der Stellung gemäfs Fig. 2 wird der Kanal W freigegeben, um die Druckluft austreten zu lassen.

Am vorderen Ende des Cylinders ist ein ähnliches Ventil F¹ angeordnet, welches in seiner vorderen Stellung (Fig. 1 und 3) eine ringförmige Einlafsöffnung T¹, durch welche Druckluft zum vorderen Ende des Cylinders einströmt, schliefst, während es diese Oeffnung in seiner hinteren Stellung (Fig. 2) freigiebt, um die Druckluft vor den Kolben treten zu lassen. Das Hinterende des Ventiles F¹ überdeckt in ähnlicher Weise einen Ringkanal W¹, welcher mit dem Auspuff X¹ für das vordere Ende des Cylinders in Verbindung steht.

Die Druckluft wird durch zwei Längskanäle Y Y (Fig. 3) von dem Kanal L zur Einlafsöffnung T¹ und von hier, bei entsprechender. Stellung der Ventile, vor dem Kolben geführt!

Die Gestaltung der Ventile F und F¹ ist nebensächlich, jedoch mufs das Ventil V eine nach rückwärts gerichtete und das Ventil F¹ eine nach vorwärts gerichtete Druckfläche für die Druckluft besitzen.

Die Ventile F und F¹ sind durch Stangen oder Drähte Ji¹ A¹ auf irgend eine geeignete Weise mit einander verbunden; die Bewegung des einen Ventiles hat demnach eine entsprechende Bewegung des anderen Ventiles zur Folge.

Tritt der Kolben I bei seiner Vorwärtsbewegung in das Ventil F¹ ein, so schliefst er den davor' gelegenen Theil des Cylinders von dem Ringkanal W¹ und der vorderen Auspufföffnung X¹ ab. Die durch die weitere Vor-

wärtsbewegung des Kolbens / vor dem Kolben zusammengeprefste Luft drückt auf die vordere Druckfläche des Ventiles V¹ und bewegt dieses rückwärts, wie Fig. 2 zeigt, wobei der Kanal W¹ abgesperrt und der Einlafs T¹ freigegeben wird. Gleichzeitig wird durch die Stangen A¹ A¹ das Ventil V nach rückwärts bewegt, so dafs es den Einlafs T der Druckluft zum hinteren Cylinderende abschneidet und den Auspuff X daselbst öffnet.

Bei seinem Arbeitshub wird der Kolben / durch die vor ihm comprimirte Luft nicht aufgehalten, sondern setzt seine Vorwärtsbewegung fort, wie Fig. 2 zeigt, um den Schlag auf das Nietwerkzeug auszuführen. Dabei geht der Kolben durch eine Hülse B¹, welche in dem Vordertheil des Gehäuses A angeordnet ist und Längskanäle χ besitzt, durch welche die Luft vor dem Kolben zurückströmen kann.

Durch den Schlag auf das Werkzeug wird der Kolben wieder zurückspringen und ■ die weitere Rückwärtsbewegung wird durch die in den Einlafs T¹, welcher durch die Rückwärtsbewegung des Ventiles V¹ freigegeben wurde, eindringende Druckluft bewirkt. Am Ende seiner Rückwärtsbewegung tritt der Kolben in die Hülse M ein und. die dadurch comprimirle Luft leitet alsdann den Arbeitshub des Kolbens ein. Verläfst der Kolben dabei die Hülse Mj so wird die weitere Vorwärtsbewegung durch die bei T eindringende Druckluft bewirkt.

Der Ring Q. wird während der Arbeit durch das Aufpressen des Nietwerkzeuges auf den Niet auf irgend eine geeignete Weise zurückgedrückt, jedoch gehört diese Einrichtung nicht in den Rahmen der vorliegenden Erfindung.

Wie aus Vorstehendem hervorgeht, ist der Kolbenhub nicht von der Kolbenlänge abhängig, so dafs man also die Länge des Kolbens nach Belieben ändern kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Steuerventil für Drucklufthämmer, dadurch gekennzeichnet, dafs am vorderen und hinteren Ende des Cylinders je ein Ventil (V) und (V¹J zum Oeffnen bezw. Verschliefsen der Drucklufteinlafsöffnungen (T) und (T¹) und Auspuffkanäle (W) und (W¹) vorgesehen ist, und beide Ventile (V) und (V¹) durch Stangen oder Drähte (A¹ A¹) derart verbunden sind, dafs die Bewegung des Ventiles (V¹) eine entsprechende Bewegung des Ventiles (V) zur Folge hat.

2. Steuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die bei dem Arbeitshub durch den Kolben (I) nach Absperrung des Auspuffkanals (W¹) zusammengeprefste Luft auf die Druckfläche des Ventiles (V¹) einwirkt und dadurch die Rückwärtsbewegung des letzteren veranlafst, um so den an diesem Ende gelegenen Auspuff (W¹) zu schliefsen und die Einlafsöffnung (T¹) zu öffnen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.