DE1204201B - Filtersieb - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

BiSUOTNEK

Df=P BEUrSCHEM PATENTAMTES

Int. α.:

BOId

Deutsche Kl.: 12 d- 25/02

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

D37112VIIb/12d
25. September 1961
4. November 1965

Die Erfindung bezieht sich auf Filtersiebe, die aus einer großen Anzahl gerader, einander paralleler, dicht nebeneinanderliegender, an beiden Enden offener Kapillarröhrchen bestehen.

In der Regel bestehen Filtersiebe aus einer dünnen Platte mit zahlreichen Löchern, deren Länge infolge der geringen Dicke der Platten höchstens etwa so groß ist wie ihr Durchmesser; im Längsschnitt sind diese Löcher zylindrisch oder auch zum einen oder anderen Ende hin konisch. Es sind ferner Filtersiebe aus einer großen Anzahl von einander paralleler Glasröhrchen bekannt, die mittels eines Kittes miteinander verbunden sind.

Zweck der Erfindung ist eine Verbesserung solcher Filtersiebe sowohl hinsichtlich ihrer Benutzbarkeit als auch hinsichtlich ihrer Herstellung. Was die bessere Benutzbarkeit betrifft, so soll sie beim Aussieben von Material, das eine Verstopfung üblicher Filtersiebe bewirkt, beispielsweise von Meeresplankton, wesentlich verlängert werden.

Das Filtersieb gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehenden Röhrehen, mindestens an einem Ende derart miteinander verschweißt sind, daß die zugeordneten Öffnungen verengt sind und die Oberfläche aller verengten Röhrchenöffnungen eine glatte Siebfläche bildet.

Die genannten Enden der Röhrchen münden vorzugsweise mit einer scharfen spitzwinkligen Kante in die genannte glatte Fläche. Infolge der Glätte dieser Fläche kann sie mit einem Schaber sauber abgeschabt werden; durch die Schaberkante und die spitzwinkelige Kante der Kapillarröhrchen wird der abgesiebte Stoff, beispielsweise Plankton, der zum Teil in die verengten Enden der Röhrchen hineinragt, wie mit einer Schere abgeschnitten, so daß der in den Röhrchenenden sitzende Anteil während des folgenden Siebens herausgespült wird. Es ist daher nicht notwendig, die Filtersiebe gemäß der Erfindung durch besondere Maßnahmen, z. B. durch ein Spülen der Filtersiebe, in umgekehrte Strömungsrichtung (Rückspülen) von Verstopfungen zu befreien.

Was die Herstellung dieser Filtersiebe angeht, so erfolgt sie gemäß der Erfindung derart, daß ein Bündel einer großen Anzahl Kapillarröhrchen in einer Länge des Vielfachen der Dicke des hergestellten Siebes gebildet, eine Schicht von etwa der Dicke des hergestellten Siebes abgetrennt und die Oberfläche, in die die Kapillaren münden, einer Wärmebehandlung unterzogen wird, durch die die in dieser Oberfläche liegenden Enden der Kapillarröhrchen miteinander verschweißt und ihre Öffnungen verengt wer-Filtersieb

Anmelder:

Joachim Dietzsch, Lausanne (Schweiz)

Vertreter:

Dipl.-Ing. W. Cohausz, Dipl.-Ing. W.Florack
und Dipl.-Ing. K.-H. Eissei, Patentanwälte,
Düsseldorf, Schumannstr. 97

Als Erfinder benannt:

Joachim Dietzsch, Lausanne (Schweiz)

den. Die Glätte der Oberfläche des Siebes kann noch dadurch erhöht werden, daß auf die Oberfläche zwecks Erwärmung ein heißer Körper mit seiner zur Oberfläche planparallelen Fläche kurzzeitig aufgebracht wird, wobei zwischen den heißen Körper und die Oberfläche des Bündels eine anschließend leicht abziehbare glatte Folie gelegt werden kann.

Die Erfindung ist in den Zeichnungen erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Teil eines Filtersiebes gemäß der Erfindung,

F i g. 2 eine Draufsicht auf den in F i g. 1 gezeigten Teil,

F i g. 3 einen Querschnitt nach der Linie b-b der Fig. 1,

F i g. 4 einen Längsschnitt durch einen Teil eines anderen Filtersiebes gemäß der Erfindung,

F i g. 5 eine Draufsicht auf den in F i g. 4 gezeigten TeH,

Fig. 6 einen Längsschnitt durch einen Teil eines noch anderen Filtersiebes gemäß der Erfindung,

Fig. 7 einen Längsschnitt rechtwinklig zu dem Längsschnitt nach Fig. 6,

Fig. 8 einen Schnitt durch einen Rahmen mit mehreren Filtersieben gemäß der Erfindung,

F i g. 9 einen Schnitt nach Linie b-b der Fig. 8,

Fig. 10 einen Schnitt nach Linie a-a der Fig. 8,

509 720/296

Fig. 11 und 12 schematisch je ein Kapillarröhrchenbündel,

F i g. 13 eine abgeschnittene Platte aus einem Bündel nach Fig. ll·,

Fig. 14 in vergrößertem Maßstab eine Ecke der in Fi g. 13 dargestellten Platte und

Fig. 15 bis 17 das Verfahren zur Behandlung einer Platte nach Fig. 13.

Das Filtersieb besteht aus einer großen Anzahl gerader, einander paralleler, dicht nebeneinanderliegender, an beiden Enden offener, beispielsweise spinntechnisch erzeugter Kapillarröhrchen 10 (Fi g. 1 bis 3), 20 (Fig. 4 und 5), 30 (Fig. 6), 40 (Fig. 7). ■ Öffnung 12 bzw. 22 dieser Röhrchen ist an einem Ende verengt, während ihre Öffnungen am anderen *5 Ende 14 bzw. 24 so weit sind wie der Querschnitt der Hohlräume 13 bzw. 23 dieser Röhrchen.

Die Verengung erfolgt durch eine Verdickungswulst 11 bzw. 21, an der die Röhrchen miteinander verschweißt sind, so daß sie eine Platte bilden, deren Dicke ein Mehrfaches des Durchmessers der Kapillarröhrchen darstellt. Die Achse der Röhrchen liegt bei Fig. 1 rechtwinklig zur Richtung der Platte; in Fig. 4 liegt sie schräg dazu.

Die Fläche, in die die Kapillarröhrchen mit ihren ^a5 verengten Öffnungen münden, ist glatt. In Fig. 4, noch deutlicher in Fig. 6 und 7 ist dargestellt, daß die verengten Enden der Röhrchen mit scharfer, spitzwinkliger Kante in diese glatte Fläche münden.

Die Kapillarröhrchen können statt nur an ihrem 3<> verdickten Ende auch auf einen größeren Teil ihrer Länge miteinander verbunden bzw. verschweißt sein. Eine solche Verbindung kann auch durch eingebettete Drähte oder Stäbe oder Stifte 31 bewirkt werden. Durch Stifte 41 kann ein solches Filtersieb auch mit einer Tragplatte 42 verbunden werden.

Diese Filtersiebe werden in der Weise benutzt, daß das zu füllende Fluidum (Flüssigkeit oder Gas) die Seite des Filtersiebes beaufschlagt, in der sich die verengten Öffnungen der Kapillarröhrchen befinden. Feste Stoffe, die in die Kapillarröhrchen eindringen, können diese Röhrchen daher nicht verstopfen, sondern werden von dem Fluidum während des Siebens laufend ausgespült. Feste Stoffe, die sich auf der beaufschlagten Fläche des Filtersiebes festsetzen, kön- nen mit einem Schaber abgeschabt werden, so daß dann die Öffnungen der Kapillarröhrchen wieder frei werden. Bei diesem Abschaben wirken die erwähnten scharfen spitzwinkligen Kanten der Röhrchenenden 21 zusammen mit dem Schaber wie Scheren, die feste Stoffe, die zum Teil auf der Oberfläche des Siebes liegen und zum Teil in die Kapillarröhrchen eingedrungen sind, derart abschneiden, daß der in den Kapillarröhrchen befindliche Teil beim Weiterführen des Siebvorganges sofort ausgespült wird.

Zur Herstellung von Filtersieben gemäß der Erfindung kann vorgegangen werden, wie dies in Fig. 11 bis 17 veranschaulicht ist. Von einem Bündel von Kapillarröhrchen aus thermoplastischem Kunststoff werden auf irgendeine Weise, beispielsweise mittels einer Säge, oder mittels eines heißen Drahtes, dünne Scheiben 50 geschnitten (Fig. 13), von denen eine Ecke in Fig. 14 in größerem Maßstab dargestellt ist. Um das eine Ende dieser Röhrchen miteinander zu verschweißen und an dieser Stelle ihre öffnungen zu verengen, wird diese Seite der Platte 50 einer Infrarot-Strahlung 51 (s. Yi g. 15) oder heißen Verbrennungsgasen 52 (s. Fig.. 16) ausgesetzt. Es ergibt sich dann eine Form, wie sie Fi g. 1 im Schnitt zeigt. Um eine Verdickung der verschweißten Röhrchenenden mit scharfen spitzwinkligen Kanten 21 zu erreichen, kann man über die eine Fläche der Platte 50 ein Bügeleisen 54 führen (s. Fig. 17). Es ist dann zweckmäßig, zwischen die Platte 50 und das Bügeleisen eine dünne, genügend Hitze feste Folie oder ein Blech 53 zwischen zu legen. Auf diese Weise werden die Enden der dicht nebeneinanderliegenden Kapillarröhrchen ein wenig anders geschmolzen, so daß sie miteinander verschweißen und scharfe spitzwinklige Kanten in einer sehr glatten Oberfläche bilden. Die F i g. 8 bis 10 zeigen eine Anordnung mehrerer solcher Filtersiebe 60, die parallel zueinander in einem Rahmen derart gehalten sind, daß sie Taschen 62 für das einströmende und das ausströmende Fluidum bilden. In Fig. 9 ist die Strömungsrichtung des Fluidums durch Pfeile61, 61' und in Fig. 10 durch 61 angedeutet. Die in dieser Richtung strömende zu filternde Flüssigkeit strömt von den Taschen 62 aus durch die quer zur Richtung der Taschen liegende Kapillarröhrchen der Filtersiebe 60 und von da aus ins Freie. Die Linien 66 sind lediglich Versteifungen, die beispielsweise den Steifen 41 der Fig.7 entsprechen können. Innerhalb der Taschen sind Schaber 64 (s. Fig. 8 und 9) derart angeordnet, daß sie mit je einem Ende über die glatte Oberfläche eines Filtersiebes 60 hin- und herbewegt werden können. Das abgefilterte und vom Schaber entfernte Gut wird in Sammelkammern 63 a, 63 b gesammelt und dann durch Leitungen abgezogen, die durch Ventile 65 a, 65 & geöffnet und geschlossen werden können.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Filtersieb, das aus einer großen Anzahl ge- " rader, einander paralleler, dicht nebeneinanderliegender, an beiden Enden offener Kapillarröhrchen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehenden Röhrchen (10) mindestens an einem Ende derart miteinander verschweißt sind, daß die zugeordneten Öffnungen verengt sind und die Oberfläche aller verengten Röhrchenöffnungen (12, 22) eine glatte Siebfläche bildet.

2. Filtersieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Enden der Röhrchen mit einer scharfen spitzwinkligen Kante (21) in die genannte glatte Fläche münden.

3. Filtersieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der glatten Siebfläche ein bewegbarer Schaber (64) zugeordnet ist.

4. Verfahren zum Herstellen eines Siebes nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bündel einer großen Anzahl Kapillarröhrchen in einer Länge des Vielfachen der Dicke des hergestellten Siebes gebildet, eine Schicht von etwa der Dicke des hergestellten Siebes abgetrennt und die Oberfläche, in die die Kapillaren münden, einer Wärmebehandlung unterzogen wird, durch die die in dieser Oberfläche liegenden Enden der Kapillarröhrchen miteinander verschweißt und ihre öffnungen verengt werden.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche zwecks Erwärmung ein heißer Körper mit seiner zur Ober-

fläche planparallelen Fläche kurzzeitig aufgebracht wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den heißen Körper und die Oberfläche des Bündels eine anschließend leicht abziehbare glatte Folie gelegt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 337 731, 614193, 970 494;

deutsche Auslegeschrift Nr. 1072173; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1708 009; USA.-Patentschrift Nr. 1 821190.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

£09 720/295 10.65 © Bundesdruckerei Berlin