DE1203572B - Mehrspindeldrehautomat mit Werkstueckgreif-einrichtung zum Umspannen der einzelnen Werkstuecke - Google Patents
Mehrspindeldrehautomat mit Werkstueckgreif-einrichtung zum Umspannen der einzelnen WerkstueckeInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
B23b
Deutsche Kl.: 49 a-6/02
Nummer: 1203 572
Aktenzeichen: Sch 308641 b/49 a
Anmeldetag: 22. Januar 1962
Auslegetag: 21. Oktober 1965
Mehrspindeldrehautomaten zeichnen sich gegenüber Einspindeldrehautomaten dadurch aus, daß bei
ihnen eine verhältnismäßig große Anzahl von Arbeitsoperationen an einem Drehteil vorgenommen
werden kann. Jedes Werkstück durchläuft nacheinander mehrere Spindelstellungen und jeder Spindelstellung
können wiederum ein oder mehrere Werkzeuge zugeordnet sein. Dabei ist es möglich, außer
Arbeitsoperationen am Werkstücksumfang auch eine Bearbeitung an der freien Stirnseite vorzunehmen.
Dazu zählen auch Bohrungen an der Stirnseite, die wiederum gleichachsig oder aber auch exzentrisch
zur Werkstückachse angeordnet sein können.
Die Fertigung von Bohrungen an der Einspannseite sind dagegen nicht ohne weiteres möglich. Dazu
ist es vielmehr erforderlich, daß das Werkstück nach dem Durchlaufen der einzelnen Spindelstellungen
umgespannt wird. Das Werkstück muß also von einem Greifer, der nicht in der Spindeltrommel gelagert
ist, am bisher freien Ende erfaßt und aus dem Spannfutter der Spindeltrommel herausgenommen
werden. Bei Stangenautomaten erfolgt dieses Greifen während des Abstechens.
Bei bekannten Einrichtungen dieser Art ist die Greifereinrichtung gewöhnlich auf einem Längsschlitten
oder auf dem Längsschlittenblock der Maschine angebracht. Dabei wird das Werkstück nach
dem Abstechen und Greifen in Richtung seiner Achse um einen bestimmten Betrag zurückgefahren. Alsdann
wird ein Werkzeug eingeschwenkt, das die Bearbeitung des Werkstückes auf seiner Rückseite, also
an dem erst durch das Abstechen gebildeten Ende vornimmt.
Zeitlich gesehen, muß — dem Rhythmus der Maschine entsprechend — innerhalb der kurzen zur
Verfügung stehenden Bearbeitungszeit das Greifen, das Zurückfahren und das Bearbeiten des umgespannten
Werkstückes erfolgen. Dabei kann im allgemeinen nur ein Werkzeug arbeiten bzw. nur eine Bearbeitungsoperation
vorgenommen werden. Ein Einschwenken des Werkzeuges in den Zerspanüngsraum, der bekanntlich wegen der Übersichtlichkeit und
eines ungehinderten Späneabfalles möglichst freigehalten werden soll, läßt sich dabei nicht vermeiden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Mehrspindelautomat mit Werkstückgreifeinrichtung zum Umspannen
der einzelnen Werkstücke zwecks weiterer Bearbeitung am bis dahin eingespannten Ende. Dabei besteht
das Neue darin, daß mehrere Greifzangen in einem drehbaren und axial verschiebbaren Träger
angeordnet sind. Die einzelnen Greifzangen gelangen dann im Arbeitstakt der Spindeltrommel nacheinan-Mehrspindeldrehautomat
mit Werkstückgreifeinrichtung zum Umspannen der einzelnen
Werkstücke
Werkstücke
Anmelder:
Fa. Alfred H. Schütte,
Köln-Deutz, Alfred-Schütte-AIlee 76
Als Erfinder benannt:
Erwin Kohring, Köln-Poll;
Helmut Drees, Senne I
Erwin Kohring, Köln-Poll;
Helmut Drees, Senne I
der in die Übernahmestellung, um jeweils ein Werkstück aus einer Greifzange einer der Spindeln zu
übernehmen, um es dann im Taktverfahren der Ma-
a5 schine durch eine oder mehrere weitere Bearbeitungsstellungen zu führen. Diese zusätzliche Bearbeitung
erfolgt dabei im wesentlichen außerhalb des normalen Zerspanungsraumes, so daß die Bearbeitung der
von den Spindeln der Spindeltrommel gehaltenen Werkstücke durch die zusätzlichen Bearbeitungsvorgänge nicht beeinträchtigt oder erschwert wird.
Vorteilhaft ist der Träger der Umspann-Greifzangen um eine Achse drehschaltbar, die parallel zur
Achse der Spindeltrommel angeordnet ist und die nach der Übernahme eines Werkstückes als ganzes
von der Spindeltrommel axial zurückgeschoben wird. Diese axiale Verschiebung des Trägers kann als Anstellhub
für das oder die Werkzeuge in den verschiedenen Schaltstellungen ausgenutzt werden.
Die Fortschaltung des Trägers der Umspanngreifzangen ist zweckmäßig von dem Schaltantrieb der
Spindeltrommel abgeleitet. Dadurch wird zwangsweise der Synchronismus zwischen der Weiterschaltung
der Spindeltrommel und dem Träger der Um-
spann-Greifzangen gesichert. Die Fortschaltung kann gegebenenfalls über ein Vorgelege erfolgen. Alsdann
besteht noch die Möglichkeit, diese Vorgelegewelle ihrerseits in einem Block zu lagern, der um einen
begrenzten Winkel um die Achse des Trägers
schwenkbar ist. Diese Schwenkung kann durch eine besondere Kurve od. dgl. gesteuert werden. Durch
eine solche Überlagerung von zwei Vorschaltbewe-
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gungen ist es möglich, den Greiferträger zunächst nur um einen Teilbetrag weiterzuschalten. In dieser
Zwischenstellung kann dann die Greifereinrichtung als Stangenanschlag benutzt werden. Auch könnte
in einer derartigen Zwischenstellung eine exzentrisehe Bearbeitung eines der umgespannten Werkstücke
erfolgen. Anschließend kann dann die Fortschaltung des Greifzangenträgers um den restlichen Teilbetrag
bewirkt werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 die Stirnseite des Spindelstockes eines Mehrspindelautomaten mit dem Greifzangenträger
schematisch und
F i g. 2 einen Schnitt durch die Greifereinrichtung das Schaltgetriebe.
Im Spindelstock 10 eines Mehrspindelautomaten ist die drehschaltbare Spindeltrommel 11 gelagert. In
dieser Trommel sind sechs Werkstückspindeln 12 mit Spannzangen gelagert, die bei der Fortschaltung der
Spindeltrommel 11 die einzelnen Werkstücke nacheinander durch die verschiedenen Bearbeitungsstellimgen
führen. ,
Gemäß der Erfindung ist der Automat zusätzlich mit einer revolverkopfartigen Umspannvorrichtung
versehen. Es ist am Spindelstock 10 drehbar der bei der skizzierten Ausführung kreuzförmig ausgebildete
Träger 13 gelagert, an dessen Armen Greifzangen 14 angebracht sind. Der Träger 13 ist um eine Achse 15
drehbar, die parallel zur Achse der Spindeltrommel 11 liegt. Der Antrieb des Trägers 13 geschieht über
dem Zahnkranz 16, der an der Spindeltrommel 11 angebracht ist. Der Drehantrieb wird über das lose
Übertragungsritzel 16 α auf das Ritzel 17 der Vorgelegewelle 18 übertragen. Von hier aus erfolgt
schließlich durch das Ritzel 19 der Drehantrieb der mit einer Verzahnung versehenen Büchse 20, die
ihrerseits mit der Hohlachse 21 des Trägers 13 verkeilt ist. Die Vorgelegewelle 18 ist in einem Block 22
gelagert, der um die Hohlwelle 21 drehbar ist, der aber normalerweise durch den Hebel 23, der in eine
Verzahnung 24 des Blockes 22 eingreift, in seiner Ruhelage gesichert ist.
Die Zähnezahl der verschiedenen Übertragungselemente ist derart aufeinander abgestimmt, daß bei
jeder Fortschaltung der Spindeltrommel 11 von einer Spindelstellung zur nächsten der Träger 13 ebenfalls
um eine Stellung weitergeschaltet wird. Bei der skizzierten Ausführung vollführt dabei die Spindeltrommel
11 jeweils eine Drehung von 60°, da sie sechs Spindeln enthält, während der Träger 13 der Greiferzangen
gleichzeitig um jeweils 90° weitergeschaltet wird, da er nur vier Greiferzangen trägt.
Wie insbesondere in F i g. 1 der Zeichnung erkennbar ist, liegt nur ein Arm des Trägers 13 mit
einer Greiferzange im Zerspanungsraum einer Spindel 12 der Spindeltrommel 11. Diese Zange 14 übernimmt
jeweils das Werkstück, welches in dieser Spindelstellung fertig bzw. abgestochen wird. Zu diesem
Zweck fährt der Träger 13, der zunächst einen größeren Abstand von dem Spindelkasten 10 hat, in die
Übernahmestellung. Alsdann wird der Träger 13 durch nicht dargestellte Steuerelemente dem Spindelkasten
10 genähert, daß die Greiferzange 14 in der in F i g. 2 skizzierten Weise das Werkstück übergreift.
Das Werkstück liegt dann lose in der Zange 14, sobald es von der Stange, die in der Spindel 12 der
Spindeltrommel 11 steckt, abgestochen ist. Anschließend erfolgt eine Drehschaltung von Spindeltrommel
11 und Greif zangenträger 13. Wird nach erfolgter Weiterschaltung der Greifzangenträger 13 wieder
näher an die Stirnwand des Spindelstocks 10 heranbewegt, so kann dabei die endgültige Einklemmung
des übernommenen Werkstückes so bewirkt werden, wie unten rechts in F i g. 2 erkennbar ist. Dabei ist
in dem Bewegungsbereich der Spannzange 14 ein Rohrstück 25 angeordnet, dessen Länge so bemessen
ist, daß beim Vorschieben des Trägers 13 die kegelförmig ausgebildeten Klemmbacken 26 in den Hohlkegel
des Trägers 13 hineingepreßt werden, wodurch die gewollte Einspannung des Werkstückes bewirkt
wird. Die eigentliche Bearbeitung des in dieser Weise umgespannten Werkstückes geschieht in einer oder
mehreren der nachgeschalteten Schaltstellungen des Greifzangenträgers 13. Die dabei arbeitenden Werkzeuge,
also z. B. Bohr-, Schleif-, Fräswerkzeuge od. dgl., können an der Stirnwand des Spindelstockes
befestigt sein. Die bei jedem Weiterschalten des Greifzangenträgers 13 erfolgende axiale Bewegung
desselben in Richtung der Drehachse 15 kann dabei als Anstellhub für den Bearbeitungvorgang ausgenutzt
werden.
Der Konus der Spannzange ist im Beispiel als selbsthemmend angenommen. Das Öffnen derselben
und Herausstoßen des fertig bearbeiteten Werkstückes könnte in nicht dargestellter Weise durch
einen Bolzen erfolgen, der in entsprechender Stellung beim Abrücken des Trägers vom Spindelstock zunächst
gegen das rückwärtige Ende der Spannzange anläuft und diese nach vorn drückt und sie öffnet.
Der Bolzen wäre dabei so auszubilden, daß er gleichzeitig das Werkstück nach vorn herausstößt.
Es besteht noch die Möglichkeit, den Greifzangenträger zugleich als Anschlag für die vorgeschobene
Werkstoffstange zu benutzen. Alsdann darf der Träger 13 zunächst nur so weit vorgeschaltet werden,
daß ein Anschlagbolzen 27 desselben vor die Spindel
12 der Trommeln gelangt. Erst wenn dann die
Werkstückaufnahme, die als Greifzange ausgebildet sein kann, vorgeschoben ist, erfolgt die weitere Drehung
des Trägers 13 um den Restbetrag. Diese differenzierte Schwenkbewegung kann dadurch erreicht
werden, daß der Hebel 23 seinerseits eine Schwenkbewegung vollführt, die durch die Kurve 28 gesteuert
ist. Der Hebel 23 bewirkt dann im Takt der Trommelvorschaltung eine pendelnde Hin- und Herbewegung
des Gehäuses 22 und damit der Vorgelegewelle 18. Das hat die Wirkung, daß die Vorschaltbewegung,
die bei der Drehung der Spindeltrommel 11 über die Vorgelegewelle 18 auf den Träger 13 übertragen
wird, ihrerseits überlagert ist von einer hin- und herpendelnden Bewegung des Vorgelegegehäuses
22, wobei sich aus dieser Bewegungskombination die gewollte absatzweise Vorschaltung des Trägers 13
bei jedem Vorschalttakt der Spindeltrommel 11 ergibt. Es bleibt noch zu erwähnen, daß durch Verschieben
des Kupplungsrades 17 aus der in F i g. 2 skizzierten Lage in eine Innenverzahnung 29 des
Gehäuses 22 die Verzahnung 19 wirkungslos gemacht werden kann. Auf diese Weise wird die Vorgelegewelle
18 gegen Verdrehung gesperrt. Das wiederum hat zur Folge, daß die volle Schwenkbewegung des
Hebels 23 zur Verschwenkung des Gehäuses 22 ausgenutzt wird. Das käme in Frage, wenn an Stelle der
Greifereinrichtung 14 lediglich ein Werkstoffanschlag an dem Träger 13 montiert wäre. Eine Vorschaltung
dieses Trägers 13 von der Spindeltrommel 11 aus bei der jeweiligen Vorschaltung derselben würde
dabei nicht stattfinden.
Claims (6)
1. Mehrspindeldrehautomat mit Werkstückgreifeinrichtung zum Umspannen der einzelnen
Werkstücke zwecks weiterer Bearbeitung am rückseitigen Ende, gekennzeichnet durch
mehrere in einem drehschaltbaren und axial verschiebbaren Träger (13) angeordnete Werkstückaufnähmen
z. B. Greifzangen (14), die im Arbeitstakt der Spindeltrommel (11) nacheinander in die
Übernahmestellung gelangen und die übernommenen Werkstücke durch eine oder mehrere
weitere Arbeitsstellungen führen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (13) der Werkstückaufnahmen
(14) auf eine zur Achse der Spindeltrommel (11) parallelen Achse (15) drehbar und
axial verschiebbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Weiterschaltung des Werkstückaufnahmenträgers
(13) von dem Drehantrieb der Spindeltrommel (11) abgeleitet ist und gegebenenfalls
über ein Vorgelege (18) erfolgt.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorgelegewelle
(18) in einem Block (22) gelagert ist, der seinerseits um einen begrenzten Winkel um die Achse
des Trägers (15) schwenkbar ist, wobei diese Schwenkung durch eine besondere Kurve (28)
od. dgl. gesteuert wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (13) in Umfangsrichtung
gegenüber den einzelnen Werkstückaufnahmen (14) versetzte Anschläge (27) für den
Werkstoffstangenvorschub aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, gekennzeichnet durch ein Kupplungsritzel (17),
welches wahlweise in das Vorgelege zur Ableitung des Drehantriebes für den Werkstückaufnahmenträger
(13) von der Spindeltrommel einschaltbar oder aber in eine Sperrstellung bewegbar
ist, in der es die Vorgelegewelle (18) im Gehäuse (22) blockiert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509 718/137 10.65 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (3)
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