DE1203222B - Verfahren zur Abtrennung der Zellsubstanzen aus Fermentationsfluessigkeiten - Google Patents

Verfahren zur Abtrennung der Zellsubstanzen aus Fermentationsfluessigkeiten

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DE1203222B
DE1203222B DEM57749A DEM0057749A DE1203222B DE 1203222 B DE1203222 B DE 1203222B DE M57749 A DEM57749 A DE M57749A DE M0057749 A DEM0057749 A DE M0057749A DE 1203222 B DE1203222 B DE 1203222B
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Germany
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calcium
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fermentation
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DEM57749A
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Tullio Giacometti
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/02Separating microorganisms from their culture media

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Description

  • Verfahren zur Abtrennung der Zellsubstanzen aus Fermentationsflüssigkeiten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Fennentationsbrühen durch Abtrennung dei Zellsubstanzen und anderer Verunreinigungen aus denselben.
  • Bei der Gewinnung von organischen Substanzen auf fermentativem Wege fällt am Ende der Fermentation im allgemeinen eine sogenannte Fermentationsbrühe an, welche außer den zu gewinnenden Endstoffen verschiedene feste oder halbfeste Stoffe, wie die Zellsubstanzen der zur Ferinentation verwendeten Mikroorganismen, restliche Ausgangsstoffe und andere zufällige Verunreinigungen in wäßriger Suspension bzw. Lösung enthält. Das Fermentationsprodukt bleibt im allgemeinen in Lösung und kann, nachdem die Feststoffe und halbfesten Stoffe einmal abgetrennt sind, in bekannter Weise, wie z. B. durch Kristallisation, Extraktion, Fällung u. dgl., gewonnen werden.
  • Die Abtrennung der Zellsubstanzen vor der weiteren Verarbeitung der Ferinentationsbrühe ist im allgemeinen unumgänglich. Verbleiben die Zellsubstanzen in der Fermentationsbrühe, so ist eine direkte Isolierung der zu gewinnenden Substanzen regelmäßig sehr schwierig. So wirken die Zellsubstanzen beispielsweise kristallisationshemmend. Ebenso ist eine Isolierung der Fermentationsprodukte mittels Ionenaustauschern unmöglich, da die Zellsubstanzen den Austauscher in kurzer Zeit verstopfen. Die Ab- trennung der Zellsubstanzen durch einfache Filtration ist wegen der geringen Größe der Zellen industriell selten durchführbar. Desgleichen führt eine Zentrifugation der Fermentationsbrühe selten zum Ziel.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese Zellsubstanzen leicht dadurch aus der Fennentationsbrühe abgetrennt werden können, daß man die Fermentationsflüssigkeiten mit Calciumhydroxyd oder gebranntem Kalk in einer Menge versetzt, bis der Calciumgehalt, berechnet als Ca0, 0,1 bis 10 Gewichtsprozent beträgt, die Mischung 5 bis 40 Minuten, vorzugsweise 10 bis 20 Minuten, bei Temperaturen von 70 bis 90' C, vorzugsweise 75 bis 85' C, hält, danach das Calcium als Calciumkarbonat ausfällt und anschließend die unlöslichen Substanzen von der Flüssigkeit abtrennt.
  • Der gebrannte Kalk wird vorzugsweise in fein gemahlener Form zugegeben. Im Falle der Verwendung von gebranntem Kalk tritt eine Erwärmung der Fermentationsbrühe von selbst ein.
  • An und für sich ist die sogenannte Kalkreinigung in der Zuckerindustrie seit langem ein bequemes Verfahren zur Reinigung von Zuckersäften, doch war es in hohem Maße überraschend und nicht vorauszusehen, daß auf analoge Weise lebende oder vor kurzem abgetötete Mikroorganismenzellen aus Fermentationsbrühen abgetrennt werden können.
  • Es wird angenommen, daß sich dabei folgende Vorgänge abspielen. Unter der Einwirkung des Calciumhydroxyds denaturiert das vorwiegend aus Eiweißstoffen bestehende Zellgerüst, schrumpft zusammen und lädt sich gleichzeitig negativ auf. Bei der Überführung des Calciumhydroxyds in Calciumkarbonat bildet sich in statu naseendi Caleiumkarbonat mit einer positiven Ladung. Dieses adsorbiert sofort die Zellsubstanzen wie auch eventuell vorhandene Farbstoffe und wird dadurch negativ geladen. Wenn vorher ausgefällte Calciumkarbonatteilchen anwesend sind, welche durch Adsorption von Zellsubstanzen oder anderen Verunreinigungen eine negative Ladung angenommen haben, bilden die frisch gefällten positiv geladenen mit den älteren negativ geladenen Teilchen Agglomerate. Dadurch wird eine einfache und schnelle Abtrennung des Niederschlags ermöglicht, beispielsweise durch Filtration, Zentrifugation, Dekantierung od. dgl.
  • Die Ausfällung des Calciums kann bei Raumtemperatur oder bei erhöhter Temperatur erfolgen. Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man die Überführung des Caleiumhydroxyds in Caleiumkarbonat in zwei Stufen bei verschiedenen pH-Werten durchführt und sowohl nach der ersten als auch nach der zweiten Stufe das ausgefällte Calciumkarbonat zusammen mit den mitgefällten Zellsubstanzen abtrennt, beispielsweise durch Filtration. Dabei wird die erste Stufe der überführung so durchgeführt, daß man Kohlendioxyd in die Fermentationsbrühe einleitet, bis ein pH-Wert von etwa 9,4 bis 9,5 erreicht ist. Die Ferinentationsbrühe kann dann ohne Schwierigkeiten filtriert werden. Die filtrierte Brühe wird darauf erneut mit Kohlendioxyd behandelt, bis ein pH-Wert von etwa 7,7 erreicht ist, und dann wiederum filtriert.
  • Erfolgt die Abtrennung der ausgefällten Substanzen durch Filtration, so wird diese zweckmäßig bei Raumtemperatur oder aber bei 50 bis 60' C durchgeführt.
  • Durch die erwähnte Reinigung wird eine Fermentationslösung erhalten, welche nicht nur frei von Zellsubstanzen und jeglichen kolloidalen Stoffen ist, sondern auch von allfällig vorhandenen Farbstoffen weitgehend befreit ist, und aus welcher im allgemeinen die Fermentationssubstanzen direkt und in großer Reinheit isoliert werden können.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet für die Abtrennung von Zellsubstanzen aus den bei der ferinentativen Herstellung von Glutaminsäure anfallenden Fermentationsbrühen, doch ist seine Anwendung keineswegs auf die Behandlung solcher Fermentationsbrühen beschränkt. Vielmehr kann es auch zur Entfernung der Zellsubstanzen aus den bei anderen Fermentationsverfahren anfallenden Br#Ühen mit Vorteil angewendet werden, so z. B. bei der ferinentativen Herstellung anderer Aminosäuren, wie Alanin, Asparaginsäure, Ornithin, Lysin, Valin, Threonin, Homoserin, Isoleuein, Diaminopimelinsäure oder deren Salze und Betaine; von Antibiotiea, wie Penicillin, Aureomycin, Streptomycin, Mitomycin, von Nucleotiden, wie Inosinsäure (Inosin-5'-phosphat), Xanthosin; und anderer organischer Substanzen, wie Citronensäure, allo-Isoeitronensäure, Itaconsäure, Apfelsäure, Orotsäure, 5-Ketofractose.
  • Bei den in den nachfolgenden Beispielen genannten Mengenangaben handelt es sich um Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente.
  • Beispiel 1 100 Teile einer Fermentationsbrühe, welche 16 % Trock-einnasse, davon 511/o Glutaminsäure und 31/o Bakterienzellen, enthält, werden auf 80' C erwärmt. Dann werden 10 Teile einer Kalkmüch mit 40% Calciumhydroxydgehalt ün Verlauf von 20 Minuten unter ständigem starkem Rühren zugegeben. Nach 10 Minuten Einwirkungszeit wird unter ständigem Rühren Kohlensäure eingeleitet, bis der pH-Wert der Brühe 7,5 erreicht hat. Nach 15 Minuten Reaktionszeit wird das ausgefällte Calciumkarbonat zusammen mit den mitgefällten Bakterienzellen abfiltriert. Aus der nunmehr klaren Lösung kann die Glutaminsäure auf bekannte Weise, z. B. durch Ausfällen am isoelektrischen Punkt bei pH 3,2, isoliert werden.
  • Beispiel 2 Zu 100Teilen einer Fermentationsbrühe, welche einen Trockenstoffgehalt von 10%, davon 2,51/o Betain und 2,5% Zellsubstanz, aufweist, werden 10 Teile feingemahlenes Caleiumoxyd gegeben. Durch die bei der Umwandlung des Calciumoxyd in Calciumhydroxyd frei werdende Reaktionswärine erhöht sich die Temperatur der Fermentationsbrühe von 20 auf 901 C. Nach 30 Minuten werden 19 Teile Natriumkarbonat zugegeben. Nach einer Reaktionszeit von 20 Minuten wird das ausgefällte Caleiumkarbonat zusammen mit der mitgefällten Zellsubstanz abfiltriert. Aus der nimmebr klaren Lösung kann das Betain auf bekannte Weise, z. B. mittels Ionenaustauschern, isoliert werden. Beispiel 3 3,5 Gewichtsteile gebrannter Kalk wurden zu 100 Gewichtsteilen einer 5,5 Gewichtsteile Glutaminsäure enthaltenden Fermentationsbrühe zugegeben. Das pH der Fermentationsbrühe betrug 12,2 bis 12,4. Die Brühe wurde auf 75 bis 85' C erwärmt und bei dieser Temperatur unter kräftigem Rühren während 10 bis 20 Minuten gehalten.
  • Das pH der Brühe wurde dann durch Durchleiten von Kohlendioxyd auf 9,4 bis 9,5 eingestellt und die Temperatur auf 50 bis 601 C gesenkt. Die Brühe wurde darauf bei dieser Temperatur ohne Schwierigkeiten filtriert. Das pH des Filtrats wurde sodann durch Durchleiten von Kohlendioxyd auf 7,7 ein-,gestellt und die Brühe erneut filtriert.
  • Aus dem Filtrat vmrde in zwei Kristallisationen die Glutaminsäure gewonnen. Reinheit des ersten Anfalls: 95 "/o, des zweiten Anfalls: 90 Oio. Ausbeute: 75 bis 80 1/o.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Abtrennung der Zellsubstanzen aus Fermentationsflüssigkeiten, d a d u r c h gekennzeichnet, daß man die Fermentationsflüssiakeiten mit Calciumhydroxyd oder gebranntem Kalk in einer Menge versetzt, bis der Calciumgehalt, berechnet als Ca0, 0,1 bis 10 Gewichtsprozent beträgt, die Mischung 5 bis 40 Minuten, vorzugsweise 10 bis 20 Minuten, bei Temperaturen von 70 bis 90' C, vorzugsweise 75 bis 85' C, hält, danach das Calcium als Calciumkarbonat ausfällt und anschließend die unlöslichen Substanzen von der Flüssigkeit abtrennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausfällung des Calciums bei Raumtemperatur erfolgt. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausfällung des Calciums bei erhöhter Temperatur erfolgt. 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ausfällung des Calciums in zwei Stufen bei verschiedenen pH-Werten durchführt, wobei in der ersten Stufe ein pH-Wert von 9,4 bis 9,5 und in der zweiten Stufe ein pH-Wert von 7,7 eingestellt wird und man sowohl nach der ersten als auch nach dei zweiten Stufe eine Abtrennung der unlöslichen Substanzen vornimmt.
DEM57749A 1962-08-22 1963-08-07 Verfahren zur Abtrennung der Zellsubstanzen aus Fermentationsfluessigkeiten Pending DE1203222B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0052777A1 (de) * 1980-11-20 1982-06-02 F. HOFFMANN-LA ROCHE & CO. Aktiengesellschaft Verfahren zur Extraktion von beta-Carotin aus Algen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0052777A1 (de) * 1980-11-20 1982-06-02 F. HOFFMANN-LA ROCHE & CO. Aktiengesellschaft Verfahren zur Extraktion von beta-Carotin aus Algen

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