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Panorama-Projektionseinrichtung Die Erfindung betrifft eine Projektionseinrichtung
mit einer innen begehbaren Hohlkuppel oder einem Hohlzylinder und einer Mehrzahl
von Projektionsapparaten, die Bilder auf Projektionsflächen werfen.
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Derartige Einrichtungen sind bekannt und haben den Zweck, den Zuschauern
im Inneren der Hohlkuppel bzw. des Hohlzylinders ein panoramaartiges Bild zu zeigen,
Bei diesen unter den Bezeichnungen »Circarama« und »Circolorama« bekannten Verfahren
ist der Mantel eines Hohlzylinders in Abschnitte unterteilt und im Zwischenraum
zwischen den einzelnen Abschnitten jeweils ein Projektionsapparat vorgesehen, der
ein Teilbild auf die diametral gegenüberliegende Fläche wirft. Der Strahlengang
durchkreuzt somit den Zuschauerraum. Die beim »Circolorama-Kino« vorhandene Hohlkuppel
hat lediglich architektonische Bedeutung und ist ohne Einfluß auf die Bildprojektion.
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Demgegenüber projizieren bei der Einrichtung nach der Erfindung die
Projektionsapparate auf die Außenseite der Projektionsflächen, so daß für die Unterbringung
der Projektionsapparate kein störender Zwischenraum zwischen den einzelnen Teilprojektionsflächen
erforderlich ist. Es können daher vollpanoramaartige Bilder, die sich über die ganze
Fläche einer Hohlkuppel erstrecken, erzielt werden.
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Ermöglicht wird dies dadurch, daß erfindungsgemäß die Projektionsflächen
durchscheinend und die Projektionsapparate auf der Außenseite der Projektionsflächen
auf diesen distanziert angeordnet sind, so daß die Bilder auf die Rückseite der
Projektionsfläche projiziert werden.
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Zweckmäßig ist die Hohlkuppel in eine Mehrzahl von aneinander anschließende
Polygone unterteilt und jedem derselben ein Projektionsapparat zugeordnet. Dabei
kann im Inneren der Hohlkuppel ein überdruck herrschen, durch den die Folie mindestens
teilweise in ausgestreckter Lage gehalten wird.
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Die Folienteilflächen werden zweckmäßig von einem polygonartig unterteilten
starren Rahmen gehalten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Im Innern eines Gebäudes mit Wänden 1, einem Dach 2 und einem
Boden 8 befindet sich eine Hohlkuppel 3 von etwas mehr als halbkugelförmiger
Gestalt. Diese Hohlkuppel ist eine Vielzahl von facettenartigen Polygonflächen unterteilt,
die zum größten Teil eine unregelmäßige sechseckige Form haben. Zwischen dem Gebäude
und der Hohlkuppel 3 ist ein Zwischenraum 9 vorhanden, in dem sich
eine der Polygonzahl entsprechende Anzahl von Projektionsapparaten 4 befinden. Diese
Projektionsapparate 4 sind so ausgebildet, daß sie entweder direkt oder über einen
Spiegel 5 von außen ein Bild auf eines der Polygone werfen können. Ein transluszentes,
folienartiges Material wird durch Rahmen in gestreckter Lage gehalten. Die Rahmen
bilden zusammen ein selbsttragendes Gerippe. Die Projektionsapparate 4 sowie die
Spiegel 5 sind so angeordnet, daß sich ihre mittleren Strahlen
6 im Innern der Hohlkuppel etwa in einem gemeinsamen Punkt 7
treffen.
Dieser Punkt 7 liegt ungefähr auf Augenhöhe der auf einem Podest
10 stehenden Besuchern im mittleren Teil der Hohlkugel. Jeder der Projektionsapparate
4 ist zur Projektion von Standbildern (Dias) eingerichtet und wirft von außen ein
polygonartiges Teilbild eines rundherum reichenden Gesamtpanoramas auf die Folie
3, so daß diese Bilder für den Besucher im Innern der Hohlkuppel sichtbar
sind. Die Teilbilder sind dabei so ausgeführt, daß sie ein zusammenhängendes, einziges,
sich über 360' erstreckendes Panorama - beispielsweise einer Landschaft
- ergeben, so daß also ein Besucher im Innern der Hohlkuppel den Eindruck
erhält, daß er sich in dieser bestimmten Landschaft befinde. Durch gleichzeitigen
Wechsel der Bilder aller Projektionsapparate kann dieses Bild verändert werden.
Zur Erreichung des gewünschten Effektes hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn
die untersten Projektoren und zugehörigen Polygonflächen unterhalb der Augenhöhe,
vorzugsweise sogar unterhalb der Standebene liegen.
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Der Bildwechsel erfolgt durch eine gemeinsame elektrische Fernsteuerung,
so daß Gewähr dafür besteht,
daß stets die jeweils zusammengehörigen
Bilder im gleichen Moment gewechselt werden bzw. miteinander zur Projektion gelangen.
Die Spiegel 5 sind nur dann notwendig, wenn die Projektionsapparate in annähernd
waagerechter Lage anzuordnen sind und der Abstand der Projektionsapparate von der
Folie reduziert und damit die Breite bzw. Höhe des Raumes 9 beschränkt werden
soll. -
Um überschneidungen an den Polygonkanten zu vermeiden und Streulicht
bestmöglich abzuschirmen, stehen von den Seiten der erwähnten Rahmen Abdeckplatten
11 od. dgl. nach außen ab, die je eine Art Lichtschacht bilden, so
daß sich also keine oder nur geringfügige überschneidungen ergeben. In der Zeichnung
sind aus Gründen der klareren Darstellung nur bei einem Teil der Projektionsapparate
solche Abdeckplatten eingezeichnet.
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Selbstverständlich würde das Bild um so wirklichkeitsnaher,
je größer einerseits die Hohlkuppel im Durchmesser und je kleiner
anderseits die Polygone sind, da sie sich dann mehr und mehr der ideellen Kugelforin
nähern. Die Höchstzahl der Polygone ist üblicherweise jedoch durch wirtschaftliche
Erwägungen begrenzt, da jedem Polygon ein Projektionsapparat zugeordnet werden muß.
Als zweckmäßig hat sich eine Ausführung erwiesen, die 57 Polygonflächen bei
einem Hohlkuppeldurchmesser von etwa 18 m hat. Von diesen 57 Polygonen
sind 49 Sechsecke, 7 Fünfecke und 1 Siebeneck. Bei dieser Ausführungsform
erfolgt die Standbild-Projektion mit Weitwinkel-Objektiven.
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An Stelle von Spiegeln könnten allenfalls auch Prismen für die Umlenkung
der Lichtstrahlen verwendet werden. Als Material für die transluszente Folie eignen
sich handelsübliche transluszente Rückprojektionswände.
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An Stelle einer Hohlkuppel könnte auch ein Hohlzylinder verwendet
werden.
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Es wäre ferner denkbar, daß an Stelle von Standbild-Projektionsapparaten
solche für Laufbilder, also Filme, projiziert würden, wobei die einzelnen Apparate
untereinander genau synchronisiert werden müssen.
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Ferner wäre es denkbar, daß die Beschauer statt stehen, sitzen. und
daß sich entweder das Podium mit den Sitzgelegenheiten oder die Kuppel dreht.
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Eine weitere Variante besteht darin, die folienartige Hülle nicht
in Rahmen zu halten, sondern im Innern einen Überdruck zu erzeugen und die Hülle
durch diesen in einer aufgerichteten Lage zu halten oder an Stelle eines Gebäudes
1, 2 eine aufblasbare Hülle vorzusehen.
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Die Herstellung der notwendigen, später zu projizierenden Aufnahmen
erfolgt in der Weise, daß auf einem Stativkopf eine der Polygonzahl entsprechende
Anzahl photographische Kameras mit der gleichen Winkellage befestigt werden, wie
den Polygonen ent,-spricht, so daß eine vollständige Panorama-Aufnahme entsteht.
Den Stativkopf könnte man sich als starke Verkleinerung der Hohlkuppel mit winkelgleich
angeordneten Polygonflächen als Auflagestellen für die Kameras denken. Das Resultat
wird um so besser, je näher die Kamera-Objektive gegen den Schnittpunkt ihrer
optischen Achsen gerückt werden können.