DE1202945B - Verfahren zum Schmelzen des Glassatzes in Hafen- und Wannenoefen - Google Patents
Verfahren zum Schmelzen des Glassatzes in Hafen- und WannenoefenInfo
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- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
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- C03B5/16—Special features of the melting process; Auxiliary means specially adapted for glass-melting furnaces
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
Nummer:
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C03b
Deutsche Kl.: 32 a-5/00
1202 945
B57255VIb/32a
28. März 1960
14. Oktober 1965
B57255VIb/32a
28. März 1960
14. Oktober 1965
In den Hafen- und Wannenöfen zum Erschmelzen von Glas ist in gewissen Fällen eine leichte, heterogene
Glasschicht festzustellen, die auf der Oberfläche der Glasschmelze schwimmt. Diese Schicht
mischt sich auf Grund ihrer geringen Dichte und ihrer starken Oberflächenspannung kaum mit der Masse
der Glasschmelze. Sie hat vielmehr die Neigung, sich zusammenzuballen und sich ihren Weg bis zu den
Verbrauchsstellen des flüssigen Glases zu bahnen, wo sie die Ursache von Mängeln, wie Schlieren,
Streifen, Fäden, Wellen und Knoten in den Fertigprodukten ist.
Die heterogene Glasschicht bildet sich insbesondere durch eine Erscheinung selektiven Schmelzens,
wobei ein Teil der basischen Elemente des Gemenges, die leicht schmelzbar sind und eine geringe
Oberflächenspannung aufweisen, abgeschmolzen und von der bereits geschmolzenen Glasmasse aufgenommen
worden ist, während noch eine große Kieselsäuremenge zu schmelzen ist, für die nicht mehr
die ursprünglich vorgesehene Menge an Schmelzmitteln vorhanden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Schmelzen eines Glassatzes in Vorschlag
zu bringen, bei dem der Schichtenbildung an der Badoberfläche entgegengewirkt wird und die
sich daraus ergebenden Nachteile vermieden werden.
Diese Aufgabe wird beim Schmelzen eines Glassatzes in einem Hafen- oder Wannenofen unter Verwendung
von Stoffen, die eine große Gasmenge zu entwickeln vermögen, wie chemische Produkte, z. B.
Chloride, insbesondere Kalium- und Natriumchlorid, oder Oxyden, insbesondere Arsensäureanhydrid, oder
pflanzliche Produkte, wie trockenes oder mit Wasser getränktes Holz, Wurzeln oder Knollen, die eine
Wassermenge enthalten, oder Wasser als solches, dadurch gelöst, daß man Glassatz und gasbildende
Stoffe in geschichteter Anordnung so auf die Glasschmelze in den Ofen einträgt, daß die gasbildenden
Stoffe eine unter dem als obere Schicht angeordneten Glassatz gelegene Schicht bilden. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn man zwischen der unteren Schicht aus den gasbildenden Stoffen und der Glasschmelze noch
eine Schicht aus Glasscherben in den Ofen einbringt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird dann das Schmelzen unter Entwicklung von Gasblasen vorgenommen,
die aus den gasbildenden Stoffen frei werden, wenn diese eine Temperatur nahe der Ofentemperatur
erreichen. Diese Gasblasen bewirken eine kräftige Durchmischung des abschmelzenden
Glassatzes und verhindern die Bildung einer leichten, kieselsäurehaltigen Glasschicht.
Verfahren zum Schmelzen des Glassatzes in
Hafen- und Wannenöfen
Hafen- und Wannenöfen
Anmelder:
Edgard Brichard, Jumet;
Andre Malicheff, Lissewege (Belgien)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald
und Dr.-Ing. Th. Meyer, Patentanwälte,
Köln 1, Deichmannhaus
und Dr.-Ing. Th. Meyer, Patentanwälte,
Köln 1, Deichmannhaus
Als Erfinder benannt:
Edgard Brichard, Jumet;
' Andre Malicheff, Lissewege (Belgien)
Edgard Brichard, Jumet;
' Andre Malicheff, Lissewege (Belgien)
Beanspruchte Priorität:
Belgien vom 28. März 1959 (457 245)
Aus dem Glassatz und den gasbildenden Stoffen werden zum Beschicken zweckmäßig Haufen hergestellt,
in denen die gasbildenden Stoffe die untere Schicht und der Glassatz die obere Schicht bilden,
und diese Haufen werden so in den Ofen eingetragen, daß die Schichtenordnung möglichst wenig
gestört wird. Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf
die Glasschmelze in dem Ofen zunächst eine Schicht Glasscherben gelegt; über dieser Schicht ordnet man
die gasbildenden Stoffe an, und über das so gebildete Bett wird schließlich der Glassatz verteilt. Die sich
entwickelnden Gasblasen bahnen sich ihren Weg durch den abschmelzenden Glassatz und tauchen
an dessen Rand auf, d. h. an der Stelle, wo die Schmelzprodukte abwärts fließen. Die abgeschmolzene
Masse wird auf diese Weise in dem Augenblick, in dem sie von der Glasschmelze aufgenommen wird,
kräftig durchgemischt.
Vorzugsweise werden solche gasbildenden Stoffe verwendet, die bei der Schmelztemperatur des Glassatzes
eine große Gasmenge in Form großer Blasen entwickeln. Diese Stoffe können vollständig flüchtig
sein und brauchen nicht an der Glasbildung beteiligt zu sein, es können daraus aber auch solche Produkte
freigesetzt werden, die am Aufbau des Glases mitwirken. Solche erfindungsgemäß mit Vorteil verwend-
509 717/76
bare gasbildenden Stoffe können chemische Produkte sein, wie Chloride, insbesondere Kalium- oder Natriumchlorid,
oder Oxyde, insbesondere Arsensäureanhydrid, in Pulver- oder Stückform, oder man
kann pflanzliche Produkte verwenden, wie trockenes oder mit Wasser getränktes Holz, Wurzeln oder
Knollen, die eine große Wassermenge enthalten; man kann sogar Wasser als solches verwenden, das
auf das Glasschmelzbad oder auf die das Glasschmelzbad bedeckende Glasscherbenschicht gegossen
und unmittelbar mit dem Glassatz bedeckt wird.
Claims (2)
1. Verfahren zum Schmelzen eines Glassatzes in einem Hafen- oder Wannenofen unter Verwendung
von gasbildenden Stoffen, wie chemischen Produkten, pflanzlichen Produkten oder Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß
Glassatz und gasbildende Stoffe in geschichteter Anordnung so auf die Glasschmelze in dem Ofen
eingetragen werden, daß die gasbildenden Stoffe eine unter dem als obere Schicht angeordneten
Glassatz gelegene Schicht bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der unteren Schicht
aus den gasbildenden Stoffen und der Glasschmelze noch eine Schicht aus Glasscherben in
den Ofen eingebracht wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
»Der praktische Glasschmelzer« von Rudolf
»Der praktische Glasschmelzer« von Rudolf
Schmidt, Fachbuchverlag G.m.b.H., Leipzig 1953,
S. 52 bis 58 und 114 bis 115;
»Technologie des Glases« von J. I. Kitaigo-
rodski, R. Oldenburg Verlag, München 1957,
S. 152.
509 717/76 10.65 © Bundesdruckerei Berlin
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