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Wechsel- oder Gegensprechanlage mit mehreren Haupt- und Unterstationen
Die Erfindung betrifft eine Wechsel- oder Gegensprechanlage mit mehreren Haupt-
und Unterstationen sowie mehreren Verstärkern.
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Bekannte Wechsel- oder Gegensprechanlagen dieser Art sind, je nach
Verwendungszweck, entweder mit Röhrenverstärkern oder mit Transistorverstärkern
ausgerüstet. Dabei können bisher in ein und derselben Wechsel- oder Gegensprechanlage
weder gleichzeitig Röhren- und Transistorverstärker verwendet werden, noch ist es
möglich, etwa einen Röhrenverstärker einfach durch einen Transistorverstärker zu
ersetzen, ohne gleichzeitig die jeweils dazugehörende Sprechstelle auszutauschen.
Ein derartiger Austausch von Verstärkeranlagen bzw. die gleichzeitige Verwendung
von Transistor- und Röhrenverstärkern in ein und derselben Wechsel- oder Gegensprechanlage
ist jedoch häufig sehr erwünscht. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn eine Hauptstation
oder auch deren mehrere im Bürobereich arbeiten sollen und man deshalb für diese
Hauptstationen nur einen Transistorverstärker geringer Leistung brauchte, während
man für eine oder mehrere weitere Hauptstationen derselben Anlage, deren Unterstationen
vornehmlich im lautstarken Werkstattbereich aufgestellt sind, Röhrenverstärker größerer
Leistung benötigte. Dies ist jedoch, wie gesagt, bei herkömmlichen Wechsel- oder
Gegensprechanlagen nicht möglich, weil das dabei auftretende Aufschalten von zwei
Hauptstationen auf ein und dieselbe Unterstation zu einer Reihenschaltung zweier
Verstärker mit wesentlich voneinander verschiedenen Leistungen und damit zur Beschädigung
des Verstärkers mit der kleineren Leistung führt. Das ist z. B. dann der Fall, wenn
die eine Hauptstation eine Unterstation anspricht und die zweite Hauptstation dieselbe
Unterstation hört.
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Diese Nachteile werden durch die im folgenden beschriebene Erfindung
beseitigt.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Wechsel- oder Gegensprechanlage
der eingangs erwähnten Art. Erfindungsgemäß sind die Verstärker einer oder mehrerer
Hauptstationen und einer weiteren Hauptstation oder einer Unterstation über Relais,
deren Wicklung jeweils durch die Wahltaste dieser Haupt-oder Unterstation an den
Verstärker der anderen Hauptstation gelegt sind, gegeneinander verriegelt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Stationen
innerhalb der Wechsel- oder Gegensprechanlage so miteinander verriegelt, daß an
der einer Haupt- oder Unterstation zugeordneten Wahltaste einer Hauptstation eine
vorbereitete Spannung liegt, durch die in der nachwählenden Hauptstation im Augenblick
des Einschaltens auf die gewünschte, jedoch bereits mit einer anderen Station sprechende
Station Schaltmittel ausgelöst werden, die die Einschaltung des eigenen Transistor-
oder Röhrenverstärkers verhindern und die bei der nachwählenden Hauptstation ein
optisches und/oder akustisches Besetztsignal auslösen, und zwar unabhängig davon,
ob auf eine sprechende oder eine angesprochene Station zwecks Ansprache eingeschaltet
wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Wechsel- oder Gegensprechanlage
so ausgebildet, daß an einer Hauptstation innerhalb einer Anlage mit mehreren Hauptstationen
und mehreren Verstärkern eine Vorrangschaltung vorhanden ist, die es trotz der zuvor
beschriebenen Verriegelungsschaltung ermöglicht, den eigenen Verstärker einzuschalten,
wobei durch gleichzeitigen Druck auf die Hör-Sprech-Taste und die Vorrangtaste,
die beide nebeneinanderliegen können, der Vorrang durch Ablegen der Spannungsbezugsleitung
zwischen den Hauptstationen erzwungen wird, wenn eine Wahltaste zu einer besetzten
Station eingeschaltet wird und Besetztanzeige erfolgt, indem alle Relais, die innerhalb
der Anlage zu diesem Zeitpunkt in Funktion sind, abfallen und der mit Vorrang ausgerüsteten
Hauptstation das Einschalten ihres eigenen Verstärkers ermöglicht wird, während
die andere Hauptstation, die vorher die Verbindung hergestellt hatte, verriegelt
wird und Besetztanzeige erhält.
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An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert.
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Wenn von der Hauptstation 1 aus die Unterstation
4
gewählt werden soll, so wird von dieser Hauptstation die Wahltaste 3 gedrückt.
Dadurch wird der Kontakt t21 geschlossen, und die Kontakte t211, t2111 und t21v
werden umgeschaltet. Durch das Schließen von t21 und t211 wird in bekannter Weise
die Sprechleitung von der Hauptstation 1 zur Unterstation 4 durchgeschaltet.
Der Arbeitskontakt t2111 legt vorbereitend die Klemme 2F (B) der Hauptstation
1 an einen Punkt, der über Arbeitskontakt r111 die positive Spannung erhält (Klemme
YD). Kontakt t21v schaltet mit dem Arbeitskontakt eine negative Spannung vorbereitend
auf
die Klemme 2E Durch Öffnen des Kontaktes t21 wird die Wicklung des Relais R3 von
der Spannung getrennt, und dieses Relais fällt ab. Der Arbeitskontakt r31 legt das
Relais R1 vorbereitend an die beiden parallelen Kontakte rtjv und r11. Wird jetzt
die Hör-Sprech-Taste Tr gedrückt, so wird der folgende Stromkreis geschlossen: Klemme
YC (-)
über r21 (Ruhekontakt), Wicklung R1, abgefallenen r31-Kontakt und rtjv
zur Klemme YD (-f-). Der r11-Kontakt hält das Relais R 1, das durch das Schließen
des eben bezeichneten Stromkreises angezogen hat, in dieser angezogenen Lage. Über
die Arbeitskontakte r111 und t2111 wird das Pluspotential zur Klemme 2F (B)
weitergeschaltet. Der Kontakt r 1111 schließt den Verstärker 5 über die Klemmen
XE und XF an. Das Gespräch kann nun in bekannter Weise durch Steuerung der
Hör-Sprech-Taste mit der Unterstation geführt werden.
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Die Verriegelungsschaltung arbeitet folgendermaßen Hauptstation 2
wählt dieselbe Unterstation 4, die bereits von der Hauptstation 1 gewählt wurde.
Der Vorgang des Drückens der Wahltaste und das Schließen bzw. Öffnen der Taste 3
mit den Kontakten t21 bis t2jv ist der gleiche wie bei der Hauptstation 1, d. h.,
das Relais R3 ist abgefallen. Von der Klemme 2F (B) wird positives Potential
von der Hauptstation 1 nach Klemme 2F (B) der Hauptstation 2 und weiter über
den Arbeitskontakt t2111, über r111 und das Relais R2 zur Klemme YC (-) übertragen.
Das Relais R2 zieht an, und die Lampe L, die parallel zur Wicklung des Relais R2
liegt, leuchtet auf. Der r21-Kontakt schaltet um, so daß das Relais R 1 in der Hauptstation
2 trotz des abgefallenen r31-Kontaktes nicht anziehen kann, wenn die Hör-Sprech-Taste
Ti- über den rtjv-Kontakt positive Spannung an das Relais R1 legt. Dadurch kann
der der Hauptstation 2 zugeordnete Verstärker 6 nicht eingeschaltet werden, und
die eingangs erwähnte Verriegelung, die die Reihenschaltung zweier Verstärker verhindern
soll, ist voll wirksam. Dieser Zustand bleibt so lange bestehen, wie keine der beiden
Hauptstationen 1, 2 die Wahltaste 3 löscht. Erst wenn die Wahltaste 3 der Hauptstation
1 gelöscht wird, fällt das Relais R2 der Hauptstation 2 ab, und die Anlage ist für
neue Gespräche bereit. Das Aufleuchten der Lampe L in der Hauptstation 2 zeigt deren
Benutzer an, daß die gewählte Unterstation 4 besetzt ist. Andere Unterstationen,
die nicht besetzt sind, können dagegen ohne weiteres angewählt und die Sprechverbindung
zu ihnen kann jederzeit aufgenommen werden.
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Die Hauptstation 1 hat, wie der Kontakt v' zwischen den Klemmen ZD
und YD (-f-) zeigt, Vorrang gegenüber der Hauptstation 2. Die beiden Netzteile 5,
6 für die 24-V-Gleichspannung sind parallel geschaltet, soweit es den Minuspol und
den Pluspol für die Hauptstation 1 betrifft. Der Pluspol der Hauptstation 2 wird
auf dem Weg: Klemme YD (+), geschlossener vj-Kontakt, Klemme ZD nach Klemme YD (-I-)
der Hauptstation 2 geschaltet. Befindet sich jetzt die Hauptstation 2 in einem Gespräch
mit der Unterstation 4, so ist in der Hauptstation 2 das Relais R3 abgefallen, und
das Relais R 1 hat angezogen, wenn die Wahltaste 3 eingerastet ist. Die Hauptstation
1 erhält in der bereits beschriebenen Weise die Verriegelungs- und Besetztanzeige,
d. h. wenn sie in diesem Falle die Wahltaste 3 eindrückt. Dann ist das Relais R2
angezogen und das Relais R3 abgefallen. Wird in der Hauptstation 1 die Hör-Sprech-Taste
und gleichzeitig die Vorrangtaste V gedrückt, so öffnet der Kontakt v' und unterbricht
die Verbindung des Pluspoles mit der Hauptstation 2. Infolgedessen fällt das Relais
R1 in der Hauptstation 2 ab. Dadurch wird wiederum das Pluspotential der Hauptstation
2 über den Arbeitskontakt r111, den Arbeitskontakt t2111 und die Klemme 2F abgeschaltet,
und das über die Klemme 2F der Hauptstation 1, Arbeitskontakt t2111 und Ruhekontakt
r 111 angezogene Relais R2 fällt ebenfalls ab. Dadurch ist der Stromkreis von der
Klemme YC über den r21-Kontakt, die Wicklung des Relais R1, den r 3j-Ruhekontakt
und den gedrückten rtjv-Kontakt zum Pluspol geschlossen, das Relais R 1 zieht an
und schaltet seinerseits die positive Spannung von der Hauptstation 1 über den rljj-Kontakt
und den t2111-Kontakt zur Klemme 2F, und die Verriegelung sowie die Besetztanzeige
erfolgen in der gleichen Weise, wie dies bei der Erläuterung der erfindungsgemäßen
Verriegelungsschaltung bereits angegeben wurde.