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Verfahren zur Herstellung von bandförmigen Magnetogrammträgern für
die Aufzeichnung und Abtastung von Signalen in mehreren benachbarten Spuren unter
verschiedenen Winkeln Es ist bekannt, bei Magnetogrammträgern, bei denen lediglich
eine Aufzeichnung in einer Spur, z. B. in Laufrichtung des Bandes erfolgt, den magnetisierbaren
Teilchen eine Vorzugsrichtung in Aufzeichnungs-oder Abtastrichtungzuerteilen. Hierdurch
wird die Empfindlichkeit des Magnetogrammträgers erhöht.
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Für die gleichzeitige Aufzeichnung von Sprache und Musik ist auch
bereits ein Magnetogrammträger bekanntgeworden, auf dessen Unterlage aus ummagnetischem
Werkstoff zwei Schichten, die permanent magnetisierbare spanförmige Teilchen enthalten,
aufgebracht sind. Ein solcher Magnetogrammträger wird dadurch hergestellt, daß man
auf die Unterlage zunächst eine Schicht von in einer Richtung geordneten Spänen
und dann eine weitere Schicht, in der die Späne in einer anderen, beispielsweise
dazu senkrechten Richtung liegen, aufbringt. Bevor die zweite Schicht auf die erste
Schicht aufgebracht wird, muß die erste Schicht zunächst getrocknet werden. Das
Ausrichten der Späne erfolgt durch Einwirkung richtender magnetischer Felder.
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Es sind auch Magnetogrammträger bekannt, bei denen die magnetischen
Signale in mehreren benachbarten Spuren unter verschiedenen Winkeln zur Laufrichtung
des Bandes gleichzeitig oder nacheinander aufgezeichnet werden. Bei solchen Magnetogrammträgern
hat man bisher auf eine Ausrichtung der Teilchen entweder ganz verzichtet oder aber
die Teilchen in einem mittleren Winkel zu den verschiedenen Aufzeichnungsrichtungen
ausgerichtet. Hiermit kann jedoch die optimal mögliche Empfindlichkeit nicht erreicht
werden. Obwohl in der Praxis seit Jahren ein Bedarf an solchen Magnetogrammträgern
mit einer möglichst hohen Empfindlichkeit in den jeweiligen Abtastrichtungen bestand,
sind bisher Magnetogrammträger, bei denen die magnetischen Signale in mehreren benachbarten
Spuren aufgezeichnet werden und bei denen die magnetisierbaren Teilchen in den einzelnen
Spuren unter verschiedenen Winkeln zur Aufzeichnungsrichtung orientiert sind, nicht
bekanntgeworden.
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Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man bei solchen Magnetogrammträgern
die Teilchen in verschiedenen, scharf abgegrenzten, nebeneinanderliegenden Spuren
orientieren kann, wenn man die auf die Folienbahn aufgebrachten magnetisierbaren
Teilchen in die Aufzeichnungs- bzw. Abtastrichtungen der jeweiligen Spuren ausrichtet
und die Folienbahn nach der Verfestigung des Bindemittels so zuschneidet, daß die
einzelnen Spuren mit den ausgerichteten Teilchen an der jeweils gewünschten Stelle
liegen. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Magnetogrammträger geht man so
vor, daß man zunächst eine breite Folie in bekannter Weise mit in einem Bindemittel
eingebetteten magnetisierbaren Teilchen beschichtet. Vor der Verfestigung des Bindemittels
durchläuft die Folie eine Vorrichtung, in der mit magnetischen Feldern bis zu 2000
0e die Ausrichtung der Teilchen erfolgt. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Für den Fall, daß das herzustellende Band drei Spuren aufweisen soll, wobei die
Teilchen in den beiden Randspuren in Längsrichtung und im mittleren Bereich in Querrichtung
orientiert sein sollen, kann man so vorgehen, daß die noch feuchte beschichtete
Folie einen Magneten passiert, der zunächst eine Ausrichtung aller Teilchen quer
oder nahezu quer zur Laufrichtung des Bandes bewirkt. Unmittelbar anschließend erfolgt
die Längsrichtung der Teilchen in den dafür vorgesehenen Spuren. Hierzu sind entsprechend
der Zahl, dem Abstand und der Breite dieser Spuren kleinere Magnete mit genau begrenztem
Magnetfeld angeordnet; die vom Rand der Folienbahn bzw. der Beschichtung durch eine
an sich bekannte magnetische, optische oder mechanische Seitensteuerung geführt
werden, um zu gewährleisten, daß die einzelnen Spuren in ihrer Lage exakt festgelegt
sind. Dabei muß die Feldstärke der Gießgeschwindigkeit und der Viskosität der Dispersion
angepaßt werden.
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Die Ausrichtung der Teilchen in den einzelnen Spuren kann auch so
erfolgen, daß man das Magnetfeld entsprechend der Zahl der auf die Folienbahn aufzubringenden
Spuren mit senkrecht zur Laufrichtung orientierten Teilchen aufteilt, wobei die
Orientierung der Teilchen in den anderen Spuren in
Laufrichtung
des Bandes entweder gleichzeitig oder unmittelbar anschließend erfolgt. Für den
ersteren Fall sind die Magnete für die Ausrichtung in Längsrichtung in gleicher
Höhe mit den Magneten für die Ausrichtung in Querrichtung angeordnet.
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Nach der Ausrichtung der magnetisierbaren Teilchen und nach Durchlaufen
einer Trockenzone zur Verfestigung des Bindemittels wird die Folienbahn in die Magnetogrammträger
der gewünschten Breite zugeschnitten, wobei die Messer der Schneidvorrichtung so
an der Folienbahn eingreifen, daß die einzelnen Spuren mit den ausgerichteten Teilchen
in dem fertigen Magnetogrammträger an der jeweils gewünschten Stelle liegen. Um
ein exaktes Schneiden zu ermöglichen, wird die Schneidvorrichtung in an sich bekannter
Weise in Abhängigkeit vom Rand der Folienbahn bzw. der Beschichtung magnetisch,
mechanisch oder optisch gesteuert.
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In der Figur ist eine Anlage für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Magnetogramrnträger schematisch veranschaulicht.
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Mit 1 ist eine Folienbahn veranschaulicht, die mittels der Gießvorrichtung
2 mit einer Dispersion von magnetisierbaren Eisenoxydteilchen in einem organischen
Bindemittel beschichtet wird. Vor der Verfestigung des Bindemittels wird die beschichtete
Trägerfolie durch das Magnetfeld des Richtmagnets 3 geführt, wobei die gesamten
magnetisierbaren Teilchen nahezu senkrecht zur Folienkante ausgerichtet werden.
Anschließend wird die Folie durch die Magnetfelder der Richtmagnete 4 geführt, wodurch
die Teilchen eine Orientierung parallel zur Laufrcihtung der Folie erfahren. Die
Lage der Magnete wird durch die Vorrichtung 5 gesteuert. Anschließend an die Trockeneinrichtung
6 passiert die Folie die Schneidvorrichtung 7, in der die Folienbahn zu Magnetogrammträgern
der jeweils gewünschten Breite zugeschnitten wird.
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Beispiel Bei der Herstellung eines für die Fernsehaufzeichnung geeigneten
Magnetogrammträgers, bei dem die Tonaufzeichnung in Längsrichtung in zwei schmalen
Spuren am Bandrand und die Bildaufzeichnung zwischen den beiden Tonspuren in Querrichtung
erfolgt, durchläuft die Folienbahn nach der Beschichtung ein Magnetfeld, das die
magnetisierbaren Teilchen der noch feuchten Schicht unter einem mittleren Winkel
von 45° zur Laufrichtung ausrichtet.
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Nach dem Trocknen und Schneiden der Folie wird die Empfindlichkeit
des Bandes auf der Bildspur bei 5,5 MHz und die der Tonspur bei 1000 Hz ermittelt
und mit 0 db festgelegt. Bei einem unter sonst gleichen Bedingungen hergestellten
Band, bei dem aber erfindungsgemäß die noch feuchte beschichtete Folie zunächst
an einem Magnet, der sämtliche magnetisierbaren Teilchen unter einem Winkel von
80° zur Laufrichtung ausrichtet, und daran anschließend an einer Anordnung von mehreren
der Zahl und dem Abstand der Tonspuren entsprechenden kleineren Magneten vorbeigeführt
wird, die ein nachträgliches Ausrichten der Teilchen in der Breite der Tonspuren
in Längsrichtung bewirken, ermittelt man nach der Fertigstellung des Magnetogrammträgers
eine Erhöhung der Empfindlichkeit in Bild- und Tonspur um jeweils 3 db.