DE1294877B - Informationstraeger fuer die magnetische Zielkennzeichnung von Foerderern - Google Patents

Description

• Es ist bekannt, daß man den einzelnen Transporteinheiten von Fördereinrichtungen durch magnetische Beschriftung das gewünschte Ziel einprägen kann. Dies geschieht im allgemeinen mit Hilfe von elektromagnetischen Beschriftungsköpfen. Die Steuerung von Weichen u. dgl. im Zuge des Förderweges erfolgt in Abhängigkeit von der Abtastung der eingeprägten Zielkennzeichen mit Hilfe geeigneter Abtastköpfe. Für die Abtastköpfe erweist sich die Verwendung von Hallgeneratoren als besonders vorteilhaft, weil diese auf den Absolutwert der eingeprägten Induktion ansprechen und somit unabhängig von der Geschwindigkeit des Förderers arbeiten. Es ist auch ein Abfragen im Stillstand möglich.
• Beschriftung und Abfrage sind sehr einfach durchzuführen, wenn man die jeweiligen Köpfe nahe an den Informationsträger heranbringen kann. Vor allem bei der Beschriftung des Informationsträgers im Stillstand unter unmittelbarem Anlegen des Beschriftungskopfes erzielt man hohe Induktionswerte im Informationsträger und kann diesen aus einem Material großer Koerzitivkraft in der Größenordnung von mehreren 100 Oe ausbilden. Dementsprechend erzielt man eine sehr große Reichweite der Aufzeichnung, so daß die Abtastköpfe in verhältnismäßig großem Abstand vom vorbeigeführten Informationsträger angeordnet sein können.
• In vielen Anwendungsfällen wird jedoch gefordert, daß sowohl die Beschriftung als auch die Abtastung während der Bewegung der Fördereinheit vorgenommen werden sollen, so daß ein Anlegen der Köpfe nicht möglich ist. Außerdem ist die mechanische Führung der Fördereinheiten mit Ungenauigkeiten behaftet, so daß damit gerechnet werden muß, daß der Abstand zwischen dem Informationsträger an der Fördereinheit und den Beschriftungs-bzw. Abtastköpfen in einem beträchtlichen Bereich schwankt, beispielsweise zwischen 5 und 15 mm. Aus dieser Forderung resultiert eine grundsätzliche Schwierigkeit bei der magnetischen Zielkennzeichnung solcher Förderanlagen. Es soll nämlich einerseits die Beschriftung und andererseits die Abtastung über relativ große Entfernungen bzw.
• Reichweiten vorgenommen werden können. Die für die Informationsträger üblichen Magnetmaterialien mit einer Koerzitivkraft von einigen 100 Oe erweisen sich in diesem Falle als völlig unbrauchbar.
• Die grundsätzliche Anordnung der einzelnen Bauelemente einer Zielkennzeichnungseinrichtung seien im folgenden an Hand der schematischen Zeichnung näher betrachtet. Das Beispiel bezieht sich auf einen Gehängeförderer.
• An einer Schienel laufen die einzelnen Transportgehänge 2, die mit einem mehrspurigen Informationsträger 3 versehen sind. Zum Einprägen des Zielkennzeichens sind im Beispiel drei Beschriftungsköpfe 4, 5, 6 vorgesehen, die je einen U-förmigen Magnetkern 7 und eine Erregerspule 8 aufweisen.
• Die Abtastköpfe 9, 10 und 11 sind mit je einem Hallgenerator 12 und Fangblechen 13 ausgerüstet.
• Wie aus der Zeichnung erkennbar, arbeitet die Zielkennzeichnung mit Transversalmagnetisierung, d. h., die Richtung der auf dem Informationsträger eingeprägten Magnetisierung steht senkrecht zu dessen Bewegungsrichtung.
• Zur Beschriftung wird das Gehänge 2 an den Beschriftungsköpfen 4,5 und 6 in einem geringen Abstand vorbeibewegt, der infolge von Ungenauigkeiten in der Führung des Gehänges 5 bis 15 mm betragen kann. Für die Abtastung gelten ähnliche Oberlegungen, d. h., die Reichweite der magnetischen Zielkennzeichnung muß mindestens 15 mm betragen und hierbei ein Hallspannungssignal ausreichender Höhe liefern. Günstig ist eine Hallspannung von über 100 mV.
• Eingehende Untersuchungen haben gezeigt, daß für den Informationsträger ein Magnetmaterial mit verhältnismäßig niedriger Koerzitivkraft erforderlich ist. Der Informationsträger nach der Erfindung ist so ausgebildet, daß auf einer unmagnetischen Unterlage eine Folie aus Magnetmaterial mit einer Koerzitivkraft von 25 bis 35 Oe und möglichst hoher Remanenzinduktion, mindestens 10000 G, angeordnet ist. Die Folie kann vorteilhaft eine Stärke von etwa 0,5 mm haben.
• Die für magnetische Informationsträger außerordentlich niedrige Koerzitivkraft ermöglicht, bei genügender Reichweite für die Abtastung, eine Beschriftung über größere Entfernungen. Für die Beschriftungsköpfe genügt eine Amperewindungszahl in der Größenordnung von 1000 Aw. Ein Spurabstand von etwa 40 mm verhindert dann mit Sicherheit Störsignale und gegenseitige Beeinflussungen der einzelnen Informationen.
• Die Erfindung geht von der überraschenden Tatsache aus, daß bei Verwendung von Magnetmaterialien hoher Koerzitivkraft, die an sich eine größere Reichweite bei der Abtastung, also eine höhere Hallspannnung ergeben sollten, in Wirklichkeit nur sehr niedrige Hallspannungen erzielbar sind, weil der bei der Beschriftung vertretbare Aufwand, auch unter Berücksichtigung der Vermeidung von Störmagnetisierungen auf unerwünschte Spuren, eine ausreichend hohe Magnetisierung beim Einprägen der Information nicht gestattet. Man kann also die Reichweiteeigenschaften eines Materials hoher Koerzitivkraft, das sich bei Zielkennzeichnungseinrichtungen mit Einprägen der Information im Stillstand eignet, hier nicht ausnutzen.
• Dies sei im folgenden an Hand von Versuchsergebnissen noch näher ausgeführt. Handelsübliche kaltgewalzte Materialien mit einer Koerzitivkraft von 150 bis 200 Oe lieferten bei einer Folienstärke von 0,4 mm eine Hallspannung von etwa 70 bis 80 mV, bei einer Erhöhung der Folienstärke auf 0,6 mm sogar nur noch 10 bis 25mV infolge des größeren Entmagnetisierungsfaktors. Senkt man dagegen mit Hilfe einer Wärmebehandlung von 400 bis 4500 C die Koerzitivkraft des Materials unter 40 Oe, so erhält man eine Hallspannung von etwa 100 mV.
• Noch bessere Ergebnisse lassen sich mit einem anderen Magnetmaterial erzeugen, dessen Koerzitivkraft nach Wärmebehandlung im Bereich von 25 bis 35 Oe und dessen Remanenzinduktion bei 17000 bis 18000 G liegt. Bei Folien von 0,4 mm Stärke ergaben sich Hallspannungen von 110 bis 175 mV, bei Folien von 0,6 mm Stärke Hallspannungen von 160 bis 190mV. Allgemein hat es sich als günstig erwiesen, Folien von 0,5 mm Stärke zu verwenden, deren Koerzitivkraft auf etwa 30 Oe bei möglichst hoher Remanenzinduktion gelegt ist.
• Man kann jeder einzelnen Spur eine eigene streifenförmige Folie 15, 16, 17 zuordnen oder alle Spuren auf einer einzigen Folie unterbringen. Als Anhaltspunkt für die Abmessungen des Informationsträgers sei erwähnt, daß in einer praktisch erprobten Ausführungsform die Folien im ersten Fall die Größe 60 X 40 mm, im zweiten Fall 60 X 170 mm hatten; in beiden Fällen betrug der Spurmittenabstand 40 mm.
• Der Informationsträger gemäß der Erfindung eignet sich grundsätzlich für alle Transporteinrichtungen, einerlei in welcher Weise die Fördereinheiten geführt werden, wenn in der Führung Ungenauigkeiten in Kauf genommen werden müssen und somit die Entfernung zwischen Informationsträger und den Beschriftungs- bzw. Abtastköpfen Schwankun- gen unterliegt. Es sei hier auf Bandförderanlagen und Rohrposteinrichtungen hingewiesen.

Claims (2)

1. Patentansprüche 1. Informationsträger für die magnetische Zielkennzeichnung von Förderern durch Transversalmagnetisierung und Auswertung mit Hallabtastköpfen, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer unmagnetischen Unterlage eine Folie aus Magnetmaterial mit einer Koerzitivkraft von 25 bis OE und möglichst hoher Remanenzinduktion, mindestens 10000 G, angeordnet ist.
2. 2. Informationsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie eine Stärke von etwa 0,5 mm hat.