DE1201795B - Verfahren zur halbkontinuierlichen oder kontinuierlichen Vergaerung von Bierwuerze - Google Patents

Verfahren zur halbkontinuierlichen oder kontinuierlichen Vergaerung von Bierwuerze

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DE1201795B DED26131A DED0026131A DE1201795B DE 1201795 B DE1201795 B DE 1201795B DE D26131 A DED26131 A DE D26131A DE D0026131 A DED0026131 A DE D0026131A DE 1201795 B DE1201795 B DE 1201795B
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Description

  • Verfahren zur halbkontinuierlichen oder kontinuierlichen Vergärung von Bierwürze Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur halbkontinuierlichen oder kontinuierlichen Vergärung von Bierwürze in einem oder mehreren Gärungs- und Reifungsgefäßen, bei dem Würze und Hefe portionsweise oder laufend dem Gefäß bzw. den Gefäßen zugeführt werden und die vergorene Würze ebenso aus dem Gefäß bzw. den Gefäßen abgezogen und während der Vergärung gerührt wird.
  • Neben den üblichen Brauverfahren, bei denen die Würze absatzweise gekocht und vergoren wird, ist auch bereits vorgeschlagen worden, Bier in einem kontinuierlichen Gär- und Reifungsverfahren zu brauen. Zu diesem Zweck wird eine bestimmte tägliche Würzmenge von z. B. 5 hl dem ersten von in Reihe geschalteten Behältern aufgegeben, während die gleiche Biermenge an jedem Tag dem letzten der Behälter entnommen wird. Hierbei werden die ersten drei Behälter in einem Raum mit einer Temperatur von etwa 10° C gehalten, während die Nachvergärungs- und Reifungstanks in einem Raum von normaler Lagertemperatur untergebracht sind. Im übrigen entspricht diese Anlage im wesentlichen der Einrichtung klassischer Brauereien.
  • Die Erfindung hat sich nun zum Ziel gesetzt, die Fermentierungszeit gegenüber den bekannten Verfahren beträchtlich abzukürzen und auch den Reifeprozeß zu beschleunigen. Dies geschieht erfindungsgemäß bei dem wie eingangs genannten Verfahren dadurch, daß bei der Gärung ein Hefegehalt von etwa 12 g/1 bis zu etwa 100 g/1, bezogen auf Hefe mit einem Trockengehalt von etwa 20 Gewichtsprozent, eingestellt und konstant auf diesem Betrag gehalten wird. Im Rahmen dieses Verfahrens wird zweckmäßig eine Reihe von Maßnahmen zusätzlich angewendet, die an sich beim Bierbrauen bekannt sind, wie z. B. die Einhaltung einer gleichmäßigen Temperatur während der Gärung, das Abziehen von Kohlendioxid aus dem obersten Teil des Gärgefäßes, Entnahme des gereiften Bieres in einem Maße, das der Menge der eingeführten Würze entspricht, anschließend das Abtrennen der Hefe, Klären, Absetzen mit Kohlendioxid und schließlich Lagerung des Bieres. Es wurde festgestellt, daß auf die erfindungsgemäße Weise nicht nur die Gär- und Reifezeit erheblich verkürzt und damit der Bierausstoß bedeutend gesteigert werden kann, sondern es wird auch ein Bier von ausgezeichneter Qualität erhalten, das keineswegs - wie zu befürchten war - einen hefigen Geschmack aufweist. Während man nämlich bisher der Meinung war, daß beim Bierbrauen ein über 10 g/1 Würze hinausgehender Hefebetrag nicht zulässig ist (siehe z. B. USA.-Patentschrift 2063223, S. 1, linke Spalte, Ziffer 13 bis 29), da bei einer derartigen Menge das Hefewachstum aufhöre, der Gärprozeß jedoch unter Bildung. unerwünschter Geschmackstoffe weitergehe, bricht die Erfindung mit diesem Vorurteil und verwendet absichtlich einen Hefegehalt von etwa 12 g/1 bis zu etwa 100 g/1, bezogen auf eine Hefemenge mit einem Trockengehalt von ungefähr 20 Gewichtsprozent. An sich hat man bei Gärprozessen derartige Hefemengen bereits benutzt, jedoch handelt es sich dabei entweder um die Herstellung von Bäckereihefe oder um die Gewinnung von Treibstoffalkohol aus z. B. Sulfitablaugen, in keinem Falle jedoch um das Brauen eines Getränkes hoher Vollmundigkeit. Neben der Anwendung eines hohen Hefegehalts wird durch die Erfindung vorgeschrieben, diesen Hefebetrag auf einem konstanten Wert zu halten. Dies ist entgegen der herrschenden Fachmeinung möglich, trotzdem die suspendierte Hefe eine Konzentration oberhalb des Punktes hat, bei dem eine ausreichende Hefevermehrung nicht mehr zu erwarten war. Im Gegensatz dazu hat sich indessen herausgestellt, daß Hefemengen bis hinauf zu 100 g/1 Würze eingehalten werden können, weil es möglich ist, das Ausmaß der Hefevermehrung auch bei diesen hohen Konzentrationen an suspendierter Hefe genügend genau zu kontrollieren. Überraschenderweise ist beim erfindungsgemäßen Verfahren auch möglich, den Grad der Stickstoffassimilation unabhängig von der Assimilation der Kohlehydrate zu regeln, wodurch der Zuwachsbetrag an Hefe eingestellt werden kann, trotzdem eine hohe Hefekonzentration angewendet wird. Dabei ist es zweckmäßig, die Würze in dem Maße in das Gärungs- und Reifegefäß einzulassen, wie die suspendierte Hefe die Kohlehydrate der zugesetzten Würze verringert, während die Hefeerzeugung durch den Stickstoffgehalt der zugegebenen Würze kontrolliert wird. Hierdurch kann man sich für irgendeinen gegebenen Betrag an Aminosäure in der zu vergärenden Würze entscheiden und das Hefewachstum so kontrollieren, daß die Assimilation im erwünschten Ausmaß stattfindet. Auf diese Weise wiederum wird man in die Lage versetzt, aus der Würze jeden gewünschten Betrag ihres Aminosäuregehaltes zu entfernen und damit den erwünschten Geschmack des Bieres zu erzielen.
  • Bei halbkontinuierlicher Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist es in vielen Fällen zweckmäßig, wenn in Gärung befindliche Würze kontinuierlich zu einer in einem Sammelgefäß befindlichen Rohwürze in Umlauf gehalten wird.
  • Im folgenden ist die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung an Hand eines Beispiels und unter Bezugnahme auf die Darstellung der F i g. 1 beschrieben. Die gekühlte Würze, die die erwünschte Fermentierungstemperatur aufweist, gelangt durch die Rohrleitung 1 in den Fermentierungs- und Reifekessel 2. Dabei wird die Temperatur auf der für die Fermentierung gewünschten Höhe gehalten, die zwischen etwa 3 und etwa 27° C liegt. Die zur Aufrechterhaltung dieser Temperaturen erforderlichen Kühlvorrichtungen sind nicht dargestellt. Die Rührvorrichtung 3 bewirkt eine weitgehende Homogenität des Behälterinhalts. Das geforderte spezifische Gewicht des fertigen Bieres wird durch entsprechende Anpassung der einfließenden Würzemenge erzielt, so daß deren fermentierbare Besandteile an die Stelle der im Behälter fermentierten Stoffe treten, wodurch das gewünschte spezifische Gewicht aufrechterhalten wird. Das Bier wird durch die Rohrleitung 4 in einem bestimmten Maß abgezogen, welches sich mit dem der Würzezugabe deckt. Dieses Maß hängt ab von den vorherrschenden Bedingungen und wird bei höheren Temperaturen, größerer Hefekonzentration und stärkerer Durchbewegung gesteigert. Bei starker Durchbewegung, Temperaturen von etwa 27° C und Hefekonzentrationen von 70 g/1 kann die Würzezugabe bei einem Abfall der spezifischen Schwere von z. B. 1,036 auf 1,006 bis zu einem Zehntel des Gesamtinhalts des Behälters je Stunde betragen. Diese Bedingungen sollten dem im herzustellenden Bier erwünschten Geschmack angepaßt sein. Die Menge der erzeugten Hefe kann durch das Ausmaß der Durchbewegung, die Hefekonzentration und die Temperatur kontrolliert bzw. geregelt werden. Höhere Temperaturen und stärkere Durchbewegung vergrößern die Hefevermehrung, während höhere Hefekonzentrationen die Hefevermehrung herabsetzen. Durch höhere Fermentierungstemperaturen wird ein Bier erzeugt, welches größere Mengen höherer Alkohole und Ester aufweist, während niedrigere Temperaturen ein Bier von mehr milderer Art hervorbringen. Ist der Prozeß so geregelt, daß etwa 5 g/1 Hefe erzeugt werden, wird ein volleres, süßeres Bier erzielt, während eine Einstellung zur Erzeugung von etwa 15 g/1 ein trockenes, bitteres Bier hervorbringt. Diesen Hefekonzentrationen ist eine Eingangswürze mit einer spezifischen Schwere von 1,027 aus Malzextrakt zugrunde gelegt. Wenn der Malzextrakt eine höhere Konzentration aufweist, dann sollte die erwähnte Hefevermehrung gesteigert werden, um denselben Geschmack zu erhalten. Das ausströmende Bier läuft aus der Rohrleitung 4 kontinuierlich in einen Hefeabsetzbehälter 5, wo die Hefe schnell ausflockt und sich am Boden des Behälters absetzt. Diese abgesetzte Hefe läuft durch die Rohrleitung 7 über die Pumpe 8 und die Rohrleitung 9 zum T-Stück 10 ab, woher ein Teil durch die Rohrleitung 11 zum Gär- und Reifekessel 2 zurückgeführt wird, um so die Hefekonzentration auf der erforderlichen Höhe zu halten, während der Rest durch die Rohrleitung 12 über das Regelventil 13 und die Rohrleitung 14 einem nicht dargestellten Überschußtank zugeführt wird. Der Hefeabsetzbehälter kann so eingerichtet sein, daß eine bestimmte einstellbare Menge der abgesetzten Hefe auf Grund der Schwerkraft zum Behälter 2 zurückfließt. Die zuzufügende Würze wird hinsichtlich ihrer Durchflußmenge durch das Ventil 1A, das herausgehende Bier durch das Ventil 4A geregelt. Die im Behälter 2 erforderliche Hefekonzentration wird durch das Ventil IIA geregelt. Anstatt des Hefeabsetzbehälters 5 kann auch eine auf Fliehkraft beruhende Klärvorrichtung von bekannter Art vorgesehen sein. Das geklärte Bier fließt vom Behälter 5 durch die Rohrleitung 6 zum Kohlendioxidwäscher 20, dem durch eine Rohrleitung 25 C02 zugeführt wird. Innerhalb des Behälters 20 gelangt das Kohlendioxid in ein perforiertes Rohr oder andere Vorrichtungen, die geeignet sind, die Kohlensäure zu verteilen, wie z. B. Keramikrohre, wodurch ein kontinuierlicher Strom von feinen C02 Blasen durch den Inhalt des Behälters 20 aufsteigt. Das T-Stück 15 ist durch die Rohrleitung 17 mit einer hier nicht interessierenden Vorrichtung verbunden. Der Behälter 20 ist mit einem Abzugsventil 22 versehen, welches durch einen Schwimmer eingestellt wird, wodurch ein konstanter Flüssigkeitsspiegel im Behälter 20 gehalten wird und gleichzeitig die überschüssige Kohlensäure austreten kann. Der Behälter 20 hat bei Einhaltung des konstanten Flüssigkeitsspiegels ein Aufnahmevermögen, das etwa 16mal so groß ist wie der stündliche Durchfluß in der Rohrleitung 1. Die Auslaßöffnung des Behälters 20 ist durch die Rohrleitung 24 mit der im Wärmeaustauscher 28 angeordneten Eintrittsöffnung für das Bier verbunden. Im Wärmeaustauscher 28 wird das Bier auf die erwünschte Temperatur heruntergekühlt, die zwischen etwa -1 und +4,5° C liegt. Aus dem Wärmeaustauscher 28 gelangt das Bier über die Rohrleitung 29, das T-Stück 30 und die Rohrleitung 31 in den Sammelbehälter 35. In diesem bleibt das Bier mindestens einen Tag; dann braucht es nur noch endgültig geklärt und mit Kohlendioxid versetzt zu werden, worauf man es in Flaschen oder Fässer abfüllen kann.
  • In F i g. 2 ist eine Modifikation des Verfahrens nach F i g. 1 dargestellt. Beide Systeme sind gleichartig, nur sieht das Verfahren nach F i g. 2 einen weiteren Behälter 2A vor, der dem Behälter 2 in jeder Hinsicht ähnlich ist und zwischen diesen und den Absetzbehälter 5 geschaltet ist. Die Würze wird in diesen zwei Behältern 2 und 2A stufenweise fermentiert, wobei jeder Behälter seine eigene Temperatur, Intensität der Durchbewegung und Menge der Hefe in Suspension aufweist. Vorteilhaft wird der Behälter 2 so gefahren, daß die Gesamtmenge der erforderlichen Hefeerzeugung in diesem Behälter erzielt wird, und der Behälter 2A so eingestellt, daß praktisch keine Hefeerzeugung stattfindet und etwa ein Fünftel der Kohlehydrate in Alkohol und C02 umgesetzt werden. Um zu erreichen, daß die gesamte Hefe im ersten Behälter erzeugt wird, wird in diesem eine größere Intensität der Durchbewegung aufrechterhalten, während die Durchbewegung im zweiten Behälter weniger stark ist. Falls erforderlich, können drei oder vier hintereinandergeschaltete Behälter verwendet werden. Die abgesetzte Hefe wird über die Rohrleitung 40 unter Zwischenschaltung des Ventils 41 in den Behälter 2 und über die Rohrleitung 40A unter Zwischenschaltung des Ventils 41A in den Behälter 2A, im wesentlichen also wie bei dem Verfahren nach F i g. 1, zurückgeleitet.
  • Das Verfahren nach F i g. 3 stellt ein System mit kontinuierlichem Durchfluß dar, ähnlich dem in F i g. 2 beschriebenen, mit der Abweichung, daß hier die Würze in zwei verschiedenen Teilen fermentiert wird. Die im Behälter 2 fermentierte Würze enthält das starke Hopfenaroma und Malzextrakt, während derjenige Teil der Würze, der aus den Zusätzen gewonnen wird und eine Auswahl feiner, würziger Hopfen enthält, in den Behälter 2A gegeben wird. Die Malzwürze wird, wie beschrieben, in den Behälter 2 gegeben, und Durchbewegung, Temperatur und Hefekonzentration werden der erwünschten Hefevermehrung entsprechend eingestellt. Die zur Erzielung des gewünschten Geschmacks erforderliche Menge an Kohlehydraten wird im ersten Behälter fermentiert und die Würze dann dem Behälter 2A zugeführt, wo der die Zusätze enthaltende Teil der Würze hinzugefügt wird. Im Anschluß hieran ist der Verfahrensgang, wie bereits bei F i g. 1 beschrieben. Unter normalen Arbeitsbedingungen wird das Verhältnis von Malzwürze zu zuckriger Würze etwa 3: 1 betragen, so daß demzufolge etwa 75% des Gesamtdurchflusses durch die Leitung 37 und die restlichen 25% durch die Leitung 42 hindurchgehen. Der Gesamtfluß geht somit durch die Auslaßöffnung des Behälters 2A über die Rohrleitung 4 zum Hefeseparator 5 und von dort zum C02-Wäscher und zum Sammelbehälter, wie es bereits im Zusammenhang mit dem Verfahren nach F i g. 2 beschrieben worden ist.
  • Das Verfahren nach F i g. 3 ermöglicht es, einen Teil der süßen und feinen würzigen Portion des Extrakts in dem fertigen Bier zu erhalten, die sonst bei der üblichen abschnittsweisen Fermentation verlorengehen würde. Die zurückzuleitende Hefe wird jedem der Behälter 2 und 2A getrennt zugeführt; im allgemeinen sollte der Behälter 2A jedoch auf einer hohen Hefekonzentration von etwa 40 g/1 oder mehr gehalten werden. Das Verfahren nach F i g. 4 ist ähnlich dem in F i g. 1 beschriebenen, mit der Ausnahme, daß die Würze nicht kontinuierlich durch das System läuft, sondern laufend dem Sammelbehälter 45 aufgegeben und in Abständen dem Fermentierungsbehälter 2 zugeführt sowie intermittierend zum Hefeseparator 52 abgezogen wird. Jede Würzeportion wird dem Behälter 2 aus dem Kessel 45 in etwa einem Zwanzigstel der Zeit zugegeben, die notwendig ist, um diese Portion sich im Kessel 45 ansammeln zu lassen. Das Ventil 47 kann so eingestellt werden, daß je nach den Erfordernissen kleine Mengen in kurzen Zeitabständen oder große Mengen in großen Zeitabständen vom Kessel 45 in den Behälter 2 fließen, wobei aber immer ein Durchschnittsdurchfluß eingehalten wird, der durch das Regelventil 1A und die den Umlauf bewirkende Pumpe 60 bestimmt wird. Die absatzweisen Zugaben in den Behälter 2 entsprechen einer Menge, die während einer Zeitdauer von 1 bis 9 Stunden, je nach dem erforderlichen Geschmack des fertigen Bieres, durch die Rohrleitung 1 in das Gefäß 45 hineingeht. Durch die Pumpe 60 wird ein kontinuierlicher Umlauf von in Gärung befindlicher Würze vom Behälter 2 in Behälter 45 aufrechterhalten, wobei die Durchflußmenge etwa ein Fünftel der Durchflußmenge der Rohrleitung 1 beträgt. Im Kessel 45 findet eine starke Vermehrung der Hefe statt, die durch Hinzuführung von Luft in den Inhalt des Behälters 45 noch gesteigert werden kann, wenn das Hefewachstum noch nicht ausreichen sollte. Vorrichtungen zur Durchbewegung, Erwärmung und Kühlung sind so eingerichtet, daß die erwünschte Hefevermehrung im Behälter 45 erzielt werden kann. Die Bedingungen im Fermentierungsbehälter 2 werden in Abhängigkeit vom gewünschten Geschmack eingestellt und aufrechterhalten, wie es bereits im Zusammenhang mit F i g. 1 beschrieben worden ist. Kurz vor Ende des Ablaufs eines Abschnitts wird je nach dem gewünschten Geschmack eine Biermenge, die so groß wie die vorher in den Behälter 2 eingeführte Würzemenge, aber geringer als die durch die Pumpe 60 aus dem Behälter 2 abgezogene Menge ist, durch entsprechendes Bedienen des Umstellventils 50 abwechselnd in die Hefeabsetzbehälter 52 und 52A eingeführt. Die Ventile 50 und 54 können nur in Abhängigkeit voneinander betätigt werden, und zwar in der Weise, daß während des Füllens des einen Hefeabsetzbehälters der andere Behälter geleert wird, wobei der Durchfluß während des Füllens derselbe ist wie der durch das Ventil 47, verringert um die durch die Pumpe 60 zurückgeleitete Menge, während der Durchfluß beim Entleeren des anderen Behälters derselbe ist wie durch das Regelventil IA. Das Umstellventil 57 ist ebenfalls in Abhängigkeit vom Ventil 50 zu betätigen, und zwar derart, daß durch dieses Ventil Hefe aus demselben Behälter abgezogen wird, dem das Bier durch Ventil 54 entnommen wird. Vom Umstellventil 54 fließt das Bier durch die Rohrleitung 55 und über das T-Stück 15 den in F i g. 1 dargestellten Vorrichtungen zu, wo es gemäß den bereits gegebenen Erläuterungen weiterbehandelt wird. Vom Umstellventil 57 fließt die Hefe durch die Rohrleitung 58 über die Hefepumpe 8, die Rohrleitung 9, das T-Stück 10 und eine weitere Rohrleitung 11 in den Fermentierungs- und Reifekessel 2, und zwar in dem Maße, wie es erforderlich ist, um die gewünschte Menge Hefe im Behälter 2 in Suspension aufrechtzuerhalten. Von der zweiten Auslaßöffnung des T-Stückes 10 kann überschüssige Hefe durch das Ventil 13 einer Lagerungseinrichtung zugeführt werden. Das Verfahren nach F i g. 5 wird ähnlich wie dasjenige in F i g. 4 intermittierend durchgeführt. Eine Änderung ist insofern vorhanden, als die Malzwürze und die aus den Zusätzen zubereitete Würze getrennt im Sudhaus hergestellt werden, wobei die die Zusätze enthaltenden Würze die feinen würzigen Hopfenbestandteile und die Malzwürze die stark würzigen Bestandteile des Hopfens aufweist, wie dies bereits im Zusammenhang mit dem Verfahren nach F i g. 3 erläutert worden ist. Die aus dem Malz zubereitete Würze wird auf die bei F i g. 4 beschriebene Weise in Abständen in den Gärkessel 2 gegeben. Ein zweiter Sammelbehälter 45A ist mit dem Kessel t in derselben Weise verbunden wie der Behälter 45. Die zuckrige Lösung zusammen mit den feinen Hopfenextrakten fließt in den Kessel 45A kontinuierlich, in den Kessel t dagegen wird sie in Abständen gegeben. Das Verhältnis der zuckrigen Würze zur Malzwürze beträgt normalerweise 1 : 3; dieses Verhältnis kann jedoch nach Bedarf verändert werden. Für ein sehr süßes, fein gewürztes Bier würde der Zeitplan wie folgt aussehen: 14 Uhr: der Inhalt des Würzesammelbehälters 45 fließt schnell in den Gärbehälter 2 hinein, und zwar ungefähr in einem Zwangzigstel der Zeit, die zum Füllen des Behälters 45 notwendig war; 15.15 Uhr: der Inhalt des Sammelbehälters 45A, in dem sich die die Zusatzbestandteile enthaltende Würze befindet, wird in den Behälter 2 in derselben Weise hineingegeben wie bei der Entleerung des Kessels 45; 15.50 Uhr: eine Menge, die so groß ist wie die Gesamtmenge der Malzwürze aus Behälter 45 und der die Zusatzbestandteile enthaltenden Würze von Kessel 45A, fließt durch die Rohrleitung 49 in die Hefeabsetzbehälter 52 und 52A, wie es im Zusammenhang mit dem Verfahren nach F i g. 4 bereits beschrieben worden ist; 16 Uhr: der Malzwürzesammelbehälter 45 ist wieder gefüllt und wird wieder in den Behälter 2 entleert, womit der Turnus von neuem beginnt.
  • Die Süße des fertigen Bieres kann dadurch reduziert werden, daß der Inhalt des die Zusatzbestandteile enthaltenden Würzesammelbehälters 45A in einem kürzeren Zeitabstand nach der Entleerung des Inhalts des Behälters 45 in den Behälter 2 in letzteren hineingegeben wird. Durch eine Änderung des Zeitpunktes der Hinzugabe von 15.15 Uhr, wie oben angeführt, auf 14.45 Uhr wird eine stark verringerte Süße des fertigen Bieres bei demselben spezifischen Endgewicht erzielt. Aus der Rohrleitung 55 fließt das Bier durch das bereits erwähnte T-Stück 15, von dem es kontinuierlich dem Kohlendioxidwäscher zugeführt wird. Die folgenden Vorgänge sind bereits im Zusammenhang mit F i g. 1 geschildert worden. Um ein Bier von sehr trockener Art zu erhalten, würde die die Zusatzbestandteile enthaltende Würze zuerst dem Behälter 2 aufgegeben und die Malzwürze an Stelle der zuckrigen Würze hinzugefügt werden.
  • Bei dem Verfahren, dessen Ablauf schematisch in F i g. 6 dargestellt ist, werden die Malzwürze und die zuckrige Würze, wie bereits im Zusammenhang mit F i g. 3 beschrieben, im Sudhaus zubereitet. Bei diesem Verfahren werden zwei zusätzliche, hintereinandergeschaltete Gär- und Reifekessel 2B und 2C verwandt, die mit der Auslaßöffnung 37A des Gär- und Reifekessels 2A verbunden sind. Eine weitere Änderung besteht darin, daß ein Doppelsystem zur Abscheidung der Hefe vorhanden ist. Die primäre Hefeabscheidung wird im Hefeabscheider 5 durchgeführt. Von diesem Behälter wird reine Hefe durch die Pumpe 8 abgesaugt und in dem Verhältnis, welches notwendig ist, die erforderliche in Suspension befindliche Hefemenge aufrechtzuerhalten, dem Fermentierungskessel und Reifekessel 2, 2A, 2B und 2C zugeführt. Der Zufluß der die Zusätze enthaltenden Würze in die hintereinandergeschalteten Fermentierungs- und Reifekessel 2A, 2B und 2C kann so eingestellt werden, daß hinsichtlich des Geschmacks und des Aromas des fertigen Bieres eine größere Variationsmöglichkeit gegeben ist als in den anderen vorher beschriebenen Systemen. Die gesamte Malzwürze braucht nicht notwendigerweise in den ersten Kessel 2 gegeben zu werden. Verschiedene Zusammensetzungen von Malz- und zuckriger Würze können jedem Behälter in verschiedenen Mischungen zugeführt werden, wobei die Hinzugabe in jeden Kessel zweckmäßig so bemessen ist, daß der Inhalt des Behälters 2 auf dem niedrigstmöglichen spezifischen Gewicht gehalten wird. Das spezifische Gewicht des fertigen Bieres wird durch Regelung der Auslaßschwere an den Behältern 2A, 2B und 2C eingestellt. Um sicherzustellen, daß aus dem Hefeabsetzer 5 genau so viel hefiges Bier herausfließt, wie in ihn hineinfließt, ist der Deckel des Behälters mit einem Abfluß versehen, der mit dem Deckel des Fermentierungs- und Reifekessels 2C verbunden ist. Das aus dem Hefeabsetzbehälter 5 ausströmende Bier wird über eine Rohrleitung 80, ein T-Stück 81 und eine Rohrleitung 82 dem kontinuierlichen Hefeseparator 83 zugeleitet. Die überschüssige, für die Aufrechterhaltung der richtigen in Suspension befindlichen Hefemenge in den Fermentierungs- und Reifekessel nicht erforderliche reine Hefe, die durch die Pumpe 8 vom Boden des Hefeabscheiders 5 abgesaugt wird, fließt über die Rohrleitung 9, T-Stück 73 und Rohrleitung 74 zum T-Stück 81, wo sie sich mit dem Bier vermischt, welches aus dem Hefeabsetzbehälter 5 kommt. Vom T-Stück 81 geht der Gesamtfluß über die Rohrleitung 82 zum kontinuierlichen Hefeseparator 83. Aus der Bierauslaßöffnung des kontinuierlichen Hefeseparators 83 fließt das klare Bier zum T-Stück 15. Im Anschluß daran wird es nach dem bereits in F i g. 1 beschriebenen Verfahren weiterbehandelt. Von der Hefeauslaßöffnung des kontinuierlichen Hefeseparators 83 fließt die überschüssige Hefe in eine Hefelagerungsvorrichtung, die in F i g. 6 nicht dargestellt ist.
  • Das in F i g. 7 dargestellte Schema zeigt die zum Kühlen, Sammeln und Klären der Würze erforderliche Einrichtung, die so ausgebildet und angeordnet ist, daß eine ununterbrochene Versorgung des kontinuierlichen Fermentierungssystems mit Würze gewährleistet ist. Die siedende, für die Verfahren nach F i g. 1, 2 und 4 geeignete Würze gelangt in das Hopfenfilter 87 und von dort durch die Rohrleitung 88 zur Pumpe 89, die die Würze über die Rohrleitung90durch den Würzekühler91 drückt, in welchem sie auf etwa 1° C gekühlt wird. Von der Kühlvorrichtung 91 gelangt die Würze durch die Rohrleitung 92 zum Ventil 93, welches etwa 80°/o der durchlaufenden Menge in die Rohrleitung 94 und etwa 20% in die Rohrleitung 96 leitet. Die größere Menge gelangt durch die Rohrleitung 94 und die Rohrleitung 99 in den Speicherbehälter 100, während die kleinere Würzemenge über die Rohrleitung 96 der Gefriervorrichtung 97 zugeführt wird, wo die Würze so weit gefroren wird, daß sie hinsichtlich ihrer Beschaffenheit einem Eismatsch ähnlich ist. Die gefrorene Würze gelangt durch die Rohrleitung 98 und das T-Stück 95 wieder in die Durchgangsleitung 99, wo sie sich mit dem aus der Rohrleitung 94 kommenden größeren Teil der Würze vermischt und in den Vorratsbehälter 100 gelangt, wo ein Teil der gefrorenen Würze schmilzt. Auf Grund der im Würzekühler 91 und in der Gefriervorrichtung 97 stattfindenden Abkühlung liegt die Temperatur der Würze im Vorratsbehälter 100 gerade über dem Gefrierpunkt, wobei die Würze immer noch ungeschmolzene Bestandteile enthält. Ein Ansteigen der Temperaturen im Vorratsbehälter 100 wird durch an der Außenseite angebrachte Kühlvorrichtungen verhindert. In der Zeichnung ist nur ein Würzevorratsbehälter dargestellt. Tatsächlich aber werden mehrere Tanks 100 vorhanden sein, die groß genug sind, um etwa die für 4 Tage notwendige Würzemenge zu fassen, so daß eine fortlaufende Versorgung des Fermentierungssystems mit kalter Würze gesichert ist, wenn die Brauerei über das Wochenende oder an Feiertagen nicht arbeitet. Außerdem sollen die Vorratsbehälter so bemessen sein, daß die Würze auf jeden Fall wenigstens 1 Tag darin bleibt, um so ein Absetzen der Sedimente zu gewährleisten. Die Würze strömt aus dem Vorratsbehälter 100 über die Rohrleitung 101 in eine kontinuierliche Zentrifuge 102, in welcher ein weiterer Teil der gefrorenen -Würze auf Grund der in der Schleuder erzeugten Wärme schmilzt. Wenn die die kontinuierliche Zentrifuge oder Klärvorrichtung 102 verlassende Würze nicht steril ist, wird zweckmäßig der durch die Rohrleitung 103 fließenden Würze im T-Stück 104 Hefe hinzugegeben, und zwar etwa 3 g Hefe mit etwa 80% Feuchtigkeit je Liter Würze. Letztere strömt durch die Rohrleitung 105 in den Wärmeaustausches 106 und von diesem über die Rohrleitung 1 in das kontinuierliche Fermentierungssystem. In den Wärmeaustausches 106 wird durch die Einlaßöffnung 107 warmes Wasser eingeführt, welches die restlichen gefrorenen Bestandteile der Würze zum Schmelzen und die Würze auf die erforderliche Fermentierungstemperatur bringt. Wenn, wie bei den Verfahren nach den F i g. 3, 5 und 6, die den kontinuierlichen Fermentierungsvorrichtungen aufzugebende Würze in zwei getrennten Teilen, nämlich Malzwürze und zuckrige Würze, zugeleitet wird, dann sind zwei voneinander unabhängige Klärvorrichtungen vorgesehen, wobei hinter jeden Würzevorratsbehälter 100 die in der Zeichnung zwischen den Leitungen 100 und 1 dargestellten Vorrichtungen geschaltet sind. Die zuckrige Würze, die in einem getrennten Vorratsbehälter 100 gehalten wird, unterliegt in der Filter-und Kühlvorrichtung derselben Behandlung wie die Malzwürze. Die kontinuierliche Zentrifuge 102 kann eine Schleuder von üblicher Bauart sein. Durch das Vorhandensein von gefrorenen Bestandteilen, die sich in der zu klärenden Würze in Suspension befinden, sind die Klärvorrichtungen von besonderer Bauart, die mit Kühleinrichtungen versehen waren, nicht mehr erforderlich.
  • Der in F i g. 1 dargestellte Wärmeaustausches 28, der zur Kühlung des ausströmenden Bieres bestimmt ist, kann durch den in F i g. 7 dargestellten Wärmeaustausches 106 ersetzt werden, wobei an Stelle von warmem Wasser zur Erwärmung der kalten Würze das Bier, -welches nach der Darstellung der F i. g. 1 die Rohrleitung 24 -verläßt, in die Rohrleitung 107 der F i g. 7 eintritt und-.-durch die zu erwärmende kalte Würze bis nahe dem Gefrierpunkt herabgekühlt wird. Das gekühlte Bier entströmt dem Wärmeaustausches 106 durch die Rohrleitung 108, welche an das T-Stück 30 der F i g. 1 angeschlossen sein würde Das Schema der F i g: 8 zeigt einen Gär- und Reifekessel 112, der eine vollständigere und anpassungsfähigere Kontrolle bzw. Regelung der Verfahrensdurchführung aufrechtzuerhalten erlaubt, als dies in den Behältern 2, 2A, 2B und 2C der F i g. 1 bis 6 möglich sein würde. Wenn Würze und Hefe dem Behälter zugefügt worden sind, werden die hinzugefügten Bestandteile durch den Propeller 122 sehr schnell vermischt, so daß der Behälterinhalt eine homogene Masse bildet. Der Zwischenraum 124 und die Geschwindigkeit des Propellers 122 werden so eingestellt, daß unterhalb des Propellers der erforderliche Unterdruck entsteht, welcher in Verbindung mit dem Durchmesser und der Blattsteigung des Propellers die Entfernung des Kohlendioxides in jedem vorher bestimmten Ausmaß ermöglicht.
  • Der Durchmesser des den Propeller umgebenden Zylinders 123 sollte etwa ein Sechstel des Behälterdurchmessers betragen. Das Durchbewegen der Flüssigkeit geschieht in der Weise, daß durch die Propellerbewegung das aufgelöste Kohlendioxid freigegeben wird und C02 Blasen bildet. Die Zirkulationgeschwindigkeit durch den Zylinder 123 ist nach oben gerichtet, wie es durch die Pfeile in F i g. 8 angedeutet ist, und ist dabei größer, als der natürliche Auftrieb der C02 Blasen sein würde, wenn die Flüssigkeit sich in einem ruhigen Zustand befände. Dieses Verfahren ermöglicht die Anwendung einer starken Duschbewegung, ohne daß sich dadurch eine Schaumdecke bildet. Wenn die die Duschbewegung verursachende Vorrichtung ungefähr mit ihrer Durchschnittsgeschwindigkeit umläuft, wird in jeder Minute ein vollständiger Umlauf des Behälterinhalts erzielt. Die entwickelte Fermentationswärme und der Zustand des fermentierenden und reifenden Bieres werden in dieser Art Behälter auf einem konstanten Durchschnittswert dadurch gehalten, daß der Durchsatz, die Temperatur, die suspendierte Hefe, die Propellergeschwindigkeit entsprechend eingestellt werden, so wie das bereits bei dem Verfahren nach F i g. 1 beschrieben worden ist.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur halbkontinuierlichen oder kontinuierlichen Vergärung von Bierwürze in einem oder mehreren Gärungs- und Reifungsgefäßen, bei dem Würze und Hefe portionsweise oder laufend dem Gefäß bzw. den Gefäßen zugeführt werden und die vergorene Würze ebenso aus dem Gefäß bzw. den Gefäßen abgezogen und während der Vergärung gerührt wird, d a d u r c h gekennzeichnet, daß bei der Gärung ein Hefegehalt von etwa 12 g/1 bis zu etwa 100 g/1, bezogen auf Hefe mit einem Trockengehalt von etwa 20 Gewichtsprozent, eingestellt und konstant auf diesem Betrag gehalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 bei der halbkontinuierlichen Ausführung, dadurch gekennzeichnet, daß in Gärung befindliche Würze kontinuierlich zu einer in einem Sammelgefäß befindlichen Rohwürze in Umlauf gehalten wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 5 331, 743 984, 759121, 94316l; österreichische Patentschrift Nr. 155 464; USA: Patentschrift Nr. 2 521397; H. Luers, »Wissenschaftliche Grundlagen der Brauerei und Mälzerei«, 1950, S. 682; Kretschmar, »Hefe und Alkohol«, 1955, S. 89, 90, 107; »Brauwelt«, 1954, S. 624 bis 626; »Die Branntweinwirtschaft«, 1956, S. 294 bis 297; »Chemical Abstr.«, 1942, 5951/2, 1943, 721/3.
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