DE1200298B - Verfahren zur tert.-Alkylierung aktive Methylengruppen enthaltender organischer Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur tert.-Alkylierung aktive Methylengruppen enthaltender organischer Verbindungen

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DE1200298B
DE1200298B DEF43229A DEF0043229A DE1200298B DE 1200298 B DE1200298 B DE 1200298B DE F43229 A DEF43229 A DE F43229A DE F0043229 A DEF0043229 A DE F0043229A DE 1200298 B DE1200298 B DE 1200298B
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Germany
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tert
active methylene
methylene groups
organic compounds
alkylation
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DEF43229A
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Dr Peter Boldt
Lothar Schulz
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Bayer AG
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Bayer AG
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Publication date
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Publication of DE1200298B publication Critical patent/DE1200298B/de
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur tert.-Alkylierung aktive Methylengruppen enthaltender organischer Verbindungen Die Einführung von Alkylgruppen in organische Verbindungen, die aktive Methylengruppen enthalten wird im allgemeinen durch Umsetzung von Alkylhalogeniden mit den Alkalisalzen der CH-aciden Verbindungen bewirkt. Dieses Verfahren versagtjedoch bei der Einführung von tert.-Alkylgruppen. Auch unter sorgfältig gewählten Reaktionsbedingungen (A. W.
  • Dox, W. G. Bywater, J. Amer. Chem. Soc., 58, S. 731 [1936], und H. F. v. Wo erden, Rec. trav. chim., 83, S. 920 [1963]) wird das eingesetzte tert.-Alkylhalogenid in unerwünschter Weise zu Olefin umgewandelt.
  • Die tert.-Alkylierung von aktive Methylengruppen enthaltenden organischen Verbindungen in Gegenwart einer Lewis-Säure als Katalysator ist bisher nur in einem Fall, nämlich bei der Herstellung des -tert.-Butylacetessigsäure-tert.-butylesters ausAcetessigsäure--- äthylester und tert.-Butanol beschrieben worden.
  • Diese mit Bortrifluorid katalysierte Reaktion gab jedoch nur geringe Ausbeuten (6 bis 14°/o) und ließ sich nicht zur tert.-Alkylierung aktiver Methylengruppe anderer Verbindungen (z. B. Malonsäurediäthylester) verwenden (J. Amer. Chem. Soc., 65, S. 552 [1949]).
  • Es wird angenommen, daß diese unbefriedigenden Ergebnisse darauf zurückzuführen sind, daß man im -Falle des Acetessigesters zu rauhe, im Falle des Malonesters zu milde Bedingungen, unter denen keine Reaktion eintritt, angewandt hat, und ferner darauf, daß die Verwendung von tert.-Butanol als Alkylierungsmittel zwangläufig die Bildung größerer Mengen von Wasser zur Folge hat, das bekanntlich die katalytische Wirkung von Lewis-Säuren vernichtet.
  • Bis heute gab es kein präparatives Verfahren, das die direkte Einführung von tert.-Alkylgruppen in organische Verbindungen, die aktive Methylengruppen enthalten, in guten Ausbeuten gestattet.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aktive Methylengruppen enthaltende organische Verbindungen, deren tertiär zu alkylierende Methylengruppe durch eine oder mehrere an ihr befindliche elektronenanziehenden Substituenten aktiviert ist, dadurch tertiär alkylieren kann, daß man diese Verbindungen mit tert.-Alkylhalogeniden in Gegenwart von starken Friedel-Crafts-Katalysatoren bei einer Temperatur bis höchstens Zimmertemperatur oder in Gegenwart von schwachen oder sehr schwachen Friedel-Crafts-Katalysatoren bei erhöhter Temperatur umsetzt.
  • Unter aktive Methylengruppen enthaltenden organischen Verbindungen versteht man solche, deren CH2-Gruppen eine oder vorzugsweise zwei elektronenanziehende Gruppen tragen; darunter versteht man Keto-, Ester-, Nitre-, Amid- und Nitrogruppen.
  • Beispiele für solche Verbindungen sind ß-Diketone und deren Derivate, ß-Ketoester und deren Derivate, Malonsäureester und deren Derivate, Cyanacetamid oder Cyanessigester.
  • Es war nicht zu erwarten, daß die erfindungsgemäße Reaktion den gezeigten Verlauf nehmen würde, denn tert.-Alkylhalogenide neigen in Gegenwart von Lewis-Säuren zu Halogenwasserstoffabspaltung und Polymerisation, während sich CH-acide Verbindungen unter den Bedingungen der Friedel-Crafts-Reaktion sehr leicht zersetzen (W. C. M 0 na c elli, G. F.
  • H e n n i o n, J. Amer. Chem. Soc., 63, S. 1722 [1941]).
  • Die Erzeugnisse des erfindungsgemäßen Verfahrens sind wertvolle Zwischenprodukte, vor allem für die Herstellung von Arzneimitteln.
  • Beispiel 1 Zu einer mit Eis-Kochsalz-Gemisch gekühlten Lösung von 13 g wasserfreiem Aluminiumchlorid in 40 ccm Nitromethan gab man nacheinander 6,6 g Malonitril und 22 g tert.-Butylchlorid.
  • Nach 16stündigem Stehen bei +3°C versetzte man das Reaktionsgemisch unter Eiskühlung mit wäßrigem, verdünntem Natriumbicarbonat und destillierte es mit Wasserdampf. Nach Abtreiben des Nitromethans schieden sich dabei im Kühler weiße Kristalle von tert.-Butylmalonitril ab, die nach Abpressen auf Ton und Trocknen 7,0 g wogen. Aus dem wäßrigen Destillat ließen sich durch Ausschütteln mit Methylenchlorid nochmals 0,6 g gewinnen. Gesamtausbeute: 62°/o der Theorie, F. = 84"C.
  • C7H1oN2 (122,2) Berechnet .... C 68,82, H 8,25, N 22,93; gefunden .... C 68,82, H 8,69, N 23,00 C 68,78, H 8,50.
  • Beispiel 2 Eine Mischung von 16 g Malonester und 60 g tert.-Butylchlorid wurde nach Zusatz von 5 com Bortrifluoridätherat (48 °/o Bortrifluorid enthaltend) 70 Stunden im Ölbad gekocht. Nach dem Abkühlen wurde das Reaktionsgemisch mit verdünntem, wäßrigem Natriumbicarbonat und Wasser gewaschen und mit Sikkon (Trockenmittel der Firma Fluka, Buchs/ Schweiz) getrocknet. Gaschromatographische Analyse der organischen Phase lieferte folgende Zusammensetzung: 6 g Malonester und 9,1 g tert.-Butylmalon ester. Ausbeute: 67°/o der Theorie, bezogen auf umgesetzten Malonester.
  • Beispiel 3 30,2g tert.-Amylbromid wurden gemäß Beispiel 1 mit 6,6 g Malonitrilumgesetzt, Wasserdampfdestillation des mit wäßrigem, verdünntem Natriumhydrogencarbonat versetzten Reaktionsgemisches lieferte nach Abtreiben des Nitromethans und des überschüssigen tert.-Amylbromids ein öliges Kondensat, das nach gaschromatographischer Trennung (Polyglykolsäule, Polyäthylenglykol 6000 der Firma Fluka, Buchs/ Schweiz; 190"C) 6,6 g reines tert.-Amylmalonitril (48,5 01o) lieferte. KMR-Banden 0,95ppm (Triplett), 1,12ppm (Singulett), 1,60 ppm (Quardruplett), 3,S9ppm (Singulett; in Chloroform, TMS: 0 ppm).
  • CsHl2NB (136,2) Berechnet .... C 70,55, H 8,88, N 20,57; gefunden .... C 70,56, H 9,25, N 20,30.
  • Beispiel 4 Eine Lösung von 39,0 g (0,3 Mol) Acetessigester und 67,5 g (0,3 Mol) Silberperchlorat-Monohydrat in 100 ccm Nitromethan versetzte man unter Rühren mit 45,2 g (0,33 Mol) tert.-Butylbromid und bewahrte sie dann 5 Stunden im Dunkeln bei 20"C auf. Nach dem Filtrieren wusch man nacheinander mit Wasser, 20/0iger Natronlauge (dreimal), verdünnter-Schwefelsäure und Wasser. Nach Trocknen und Verjagen der leicht flüchtigen Bestandteile im Vakuum erhielt man 22,7 g tert.-Butylacetessigester (40 0/o der Theorie), Kp. 90 bis 92"C (14 Torr); NMR-Banden: 1,10, 1,29 d (Triplett), 2,23, - 3,55, 4,208 (Quadruplett).
  • C10H1 802 Berechnet .... C 64,49, H 9,74; gefunden .... C 64,80, H 9,46.
  • Zur Analyse wurde die Substanz bei 165"C an einer Apiezon L-Säule*) gaschromatographisch gereinigt.
  • *) Apiezon L (der Dr. Virus KG., Bonn) ist ein Fett mit sehr niedrigem Dampfdruck) Beispiel 5 Man verfährt wie im Beispiel 4 beschrieben mit der Veränderung, daß man nur 6,75 g (0,03 Mol) Silberperchlorat-Monohydrat verwendet. Nach Zugabe von 4,52 g -(0,033 Mol) tert.-Butylbromid (statt wie im Beispiel 4 0,3 Mol) leitet man während 2 Stunden bei 20"C einen langsamen Strom von Isobuten durch das Reaktionsgemisch. Dabei bilden sich zwei Phasen.
  • Die untere Phase trennt man ab und arbeitet, wie im Beispiel 4 beschrieben, auf. Ausbeute: 33,7 g tert.-Butylacetatessigester (600/0 der Theorie).

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur tert.-Alkylierung aktive Methylengruppen enthaltender organischer Verbindungen, deren tertiär zu alkylierende Methylgruppe durch eine oder zwei an ihr befindliche elektronenanziehende Substituenten aktiviert ist, d a d u r c h gekennzeichnet, daß man diese Verbindungen mit tert.-Alkylhalogeniden entweder in Gegenwart von starken Friedel-Crafts-Katalysatoren bei einer Temperatur bis höchstens Zimmertemperatur oder in Gegenwart von schwachen oder sehr schwachen Friedel-Crafts-Katalysatoren bei erhöhter Temperatur umsetzt.
DEF43229A 1964-06-20 1964-06-20 Verfahren zur tert.-Alkylierung aktive Methylengruppen enthaltender organischer Verbindungen Pending DE1200298B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2329251A1 (de) * 1972-06-09 1973-12-13 Lonza Ag Verfahren zur herstellung von disubstituierten malonsaeuredinitrilen

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