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Flachkontaktstück Zusatz zur Anmeldung: H 47122 VIII d/21 c -Auslegeschrift
1188 698 Nach der Hauptpatentanmeldung ist unter anderem ein Doppelkontaktstück
vorhanden, das von zwei nebeneinanderliegenden Flachkontaktstücken gebildet wird,
deren Vorsprünge bzw. nebeneinanderliegende Nasen durch eine Feder miteinander und
mit der Unterlage verbunden werden.
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Jedes Flachkontaktstück ist nach der Hauptpatentanmeldung als Stanzteil
ausgebildet und liegt mit seinem einen Ende auf dem leitenden Belag eines gedruckten
Schaltbildes auf, während das andere Ende abhebbar auf dem das Gegenkontaktstück
bildenden leitenden Belag liegt und das Ende, welches fest auf dem leitenden Belag
aufliegt, gleichzeitig als Lager ausgebildet ist und unter der Wirkung der vorhandenen
Feder gegen die Unterlage gepreßt wird.
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Ein Nachteil der Ausführung nach der Hauptpatentanmeldung ist, daß
die so gebildeten Doppelkontaktstücke ungleichmäßig abheben, d. h. einmal das eine
oder das andere Machkontaktstück zuerst abhebt und dadurch die Wirkung des Doppelkontaktstückes,
das ja einen geringeren übergangswiderstand verursachen soll, nicht auftritt.
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Aufgabe der Erfindung ist, diese Nachteile zu vermeiden und das Doppelkontaktstück
so auszubilden, daß entweder die beiden kontaktgebenden Enden des Doppelkontaktstückes
gleichzeitig abheben bzw. wieder Kontakt geben oder aber immer das gleiche Kontaktstück
zuerst abhebt und wieder Kontakt gibt. In dem ersten Fall wird bei der gleichzeitigen
Kontaktgabe der übergangswiderstand vom Kontaktstück zum Gegenkontaktstück wegen
der größeren Kontaktfläche verringert. Im zweiten Fall arbeitet das Doppelkontaktstück
als Vor- und Hauptkontaktstück, so daß bei entsprechender Ausbildung das Vorkontaktstück,
das mit einem anderen Werkstoff hergestellt wird, zwar einen größeren Kontaktwiderstand
hat, dafür aber das vom Vorkontaktstück geschützte Hauptkontaktstück einen sehr
geringen Kontaktwiderstand garantiert, da hier keinerlei Kontaktabbrand auftritt.
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Die Lösung der Aufgabe nach der Erfindung besteht darin, daß zusätzlich
die abhebbaren Enden der Flachkontaktstücke durch einen Mitnehmer, der auf dem einen
Flachkontaktstück angeordnet ist, miteinander verbunden sind.
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Dieser Mitnehmer garantiert, daß entweder die kontaktgebenden Enden
gleichzeitig abheben oder aber stets in der gleichen Reihenfolge nacheinander abheben.
Es wird also auf jeden Fall eine Verringerung des Kontaktwiderstandes erreicht,
indem entweder die Kontaktfläche durch das gleichzeitige Arbeiten der Kontaktstücke
vergrößert wird, oder aber das eine - und zwar bei Vor- und Hauptkontakt das Hauptkontaktstück
- mit einem solchen Kontaktwerkstoff versehen ist, daß der übergangswiderstand dadurch
ebenfalls sehr verkleinert wird, wobei dieser Kontaktwerkstoff anwendbar ist, weil
ein davor schließendes oder abhebendes Vorkontaktstück diesen Hauptkontakt von jedem
Kontaktabbrand frei hält.
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Es bestehen die verschiedensten Möglichkeiten hinsichtlich der Ausbildung
des Mitnehmers. Eine davon ist, daß der Mitnehmer ein Absatz ist, welcher auf dem
zuerst abhebenden Flachkontaktstück angeordnet ist und nach dem Abheben an einem
darüber im Abstand angeordneten Vorsprung des anderen Flachkontaktstückes anliegt,
so daß das erste Flachkontaktstück das Vorkantaktstück für das andere Flachkontaktstück
ist.
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Wenn zwischen Mitnehmer und dem Vorsprung, welcher vom Mitnehmer bewegt
wird, ein Abstand vorhanden ist, dann wirken beide Kontaktstücke als .Vor- und Hauptkontaktstück.
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Eine andere Ausbildung ist, daß der Mitnehmer ein Absatz ist, welcher
auf dem zuerst abhebenden Flachkontaktstück angeordnet ist, und daß der Vorsprung
des anderen Flachkontaktes bei Kontaktgabe auf dem Mitnehmer aufliegt.
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Bei dieser Ausführung arbeiten die beiden Flachkontaktstücke gleichzeitig.
Bei
der Ausbildung des Doppelkontaktstückes als Vor- und Hauptkontaktstück ist es zweckmäßig,
daß die abhebenden Enden der Flachkontaktstücke verschiedene an sich für Haupt-
und Vorkontaktstücke bekannte Werkstoffe aufweisen.
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Man kann z. B. das Vorkontaktstück mit einem wolframlegierten Werkstoff
versehen, welcher in der Lage ist, Kontaktabbrand aufzunehmen, während das Hauptkontaktstück
aus einem silberlegierten Werkstoff besteht.
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Die Anwendung dieser Doppelkontaktstücke kann sowohl bei gedruckten
Schaltungen als auch bei anderen, einen höheren Kontaktabbrand zulassenden Gegenkontaktstücken
stattfinden.
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Wichtig ist, daß das zuerst abhebende Flachkontaktstück einen Betätigungsnocken
aufweist.
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Der Ausdruck »zuerst abhebendes Flachkontaktstück« bezieht sich auf
den Fall, daß der Mitnehmer einen Abstand von dem Vorsprung des anderen mitzunehmenden
Flachkontaktstückes aufweist. Werden beide Kontaktstücke gleichzeitig abgehoben,
dann muß der Betätigungsnocken an dem Flachkontaktstück vorhanden sein, welcher
den Mitnehmer besitzt.
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Zweckmäßig ist es, daß der Betätigungsnocken in der Nähe des entgegengesetzten
Endes der Flachkontaktstücke angeordnet ist, an denen sich der Mitnehmer mit Vorsprung
befindet.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß der an sich als Mitnehmer
wirkende Absatz des einen Flachkontaktstückes als Lager für den darüberliegenden,
im Abstand angeordneten Vorsprung des anderen Kontaktstückes ausgebildet ist, so
daß bei Bewegung des Betätigungsnockens nach dem Mitnehmer hin jedes Ende des Doppeikontaktstückes
als Haupt- und Vorkontaktstück wirkend abhebt und bei Bewegung des Betätigungsnockens
nach dem anderen Ende hin dieses andere Ende ebenfalls als Haupt- und Vorkontaktstück
wirkend abhebt, wobei immer die nicht abhebenden Enden federnd- auf dem Gegenkontaktstück,
z. B. - einer gedruckten Schaltbahn, aufliegen.
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Wenn man den Betätigungsnocken wie angegeben anordnet, so ist man
in der Lage, beide Seiten des Flachkontaktstückes als Haupt- oder Vorkontaktstück
oder aber auch als gleichzeitig wirkende Kontaktstücke abzuheben. Die Betätigungsrichtung
des Betätigungsnockens muß dann immer nur in Richtung des abzuhebenden Kontaktteiles
sein. Man kann dadurch die Lebensdauer der Kontaktstücke erheblich verlängern, da
man jetzt gewissermaßen vier Kontaktstücke zur Verfügung hat, die je nach der Betätigungsrichtung
des Betätigungsnockens auf der einen oder anderen Seite jedes Flachkontaktstückes
liegen.
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Fertigungstechnisch erfolgt eine Vereinfachung dadurch, daß der Vorsprung
des einen Flachkontaktstückes als herausgedrückter Lappen ausgebildet ist.
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Man kann also auch dieses Doppelkontaktstück als Stanzteil ausbilden.
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Zweckmäßig ist e's, daß die Ausstanzung in den Flachkontaktstücken
zur Aufnahme der als zylindrische Feder ausgebildeten Befestigungsfeder unsymmetrisch
ist, so daß die Aussparungen fluchten, wenn der Vorsprung des einen Flachkontaktstückes
in der Aussparung des anderen Flachkontaktstückes liegt. Die Feder, die der Befestigung
der Flachkontaktstücke dient, wirkt gleichzeitig auch als Rückstellkraft nach dem
Abheben des Kontaktes. Wenn die Kontaktstücke nicht gleichzeitig abheben, d. h.
sie als Vor- und Hauptkontaktstück Verwendung finden, dann ist durch diese unsymmetrische
Aussparung dafür gesorgt, daß immer beide Kontaktstücke federgefesselt sind. Diese
Maßnahme ist besonders dann wichtig, wenn diese Kontaktstücke bei Maschinensteuerungen
angewandt werden, wo Erschütterungen unvermeidlich sind, z. B. bei Waschmaschinensteuerungen.
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Verwendet man die Kontaktstücke als Vor- und Hauptkontaktstück, so
ist es wichtig, daß das den Betätigungsnocken tragende Flachkontaktstück als Vorkontaktstück
ausgebildet ist.
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Dieses Vorkontaktstück, das den Betätigungsnocken trägt, trägt auch
gleichzeitig den Mitnehmer. Weil zuerst der Mitnehmer so weit bewegt wird, daß das
Kontaktstück von der Unterlage als Vorkontaktstück eben abhebt, bis er den Vorsprung
erreicht, so ist dadurch immer die richtige Reihenfolge bei der Kontaktgabe gewährleistet,
denn umgekehrt liegt dann auch dieses Kontaktstück wieder zuerst auf der Unterlage
auf.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Dabei gehen aus der Zeichnung und der Beschreibung hierfür weitere Erfindungsmerkmale
hervor.
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F i g. 1 zeigt in der Vorderansicht ein Flachkontaktstück mit Vorsprung;
F i g. 2 ist die Draufsicht der F i g. 1; F i g. 3 ist die Seitenansicht der F i
g. 1; F i g. 4 zeigt ein anderes Flachkontaktstück mit Mitnehmer bzw. Lager in der
Vorderansicht; F i g. 5 ist die Draufsicht der F i g. 4; F i g. 6 ist die Seitenansicht
der F i g. 4; F i g. 7 zeigt in der Vorderansicht die das Doppelkontaktstück bildenden
beiden Flachkontaktstücke in einer als Vor- und Hauptkontaktstück wirkenden Ausführung;
F i g. 8 ist die Seitenansicht der F i g. 7; F i g. 9 zeigt das schon abgehobene
Vorkontaktstück und das noch aufliegende Hauptkontaktstück bei Bewegung des Betätigungsnockens
in der einen Pfeilrichtung F i g. 10 zeigt das abgehobene Vorkontaktstück und das
noch aufliegende Hauptkontaktstück bei Betätigung des Betätigungsnockens in der
anderen Pfeilrichtung; F i g. 11 zeigt ein gedrucktes Schaltbild mit dem Doppelkontaktstück
in der Draufsicht.
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In den Figuren ist die Unterlage 1 gezeichnet. Sie kann aus Hartpapier
oder einem bespritzten Kunststoffteil hergestellt sein. Auf der oberen Seite 2 dieser
Unterlage sind leitende Kontaktbahnen 3, 4 in an sich bekannter Weise aufgebracht.
Die Unterlage weist einen flachen Schlitz 6 auf, der gleichzeitig der Führung der
Flachkontaktstücke 5, 7 dient, die zusammen das Doppelkontaktstück bilden. Diese
Flachkontaktstücke sind Stanzteile und hochkant liegend angeordnet. Sie können durch
den Betätigungsnocken 8 entweder in Pfeilrichtung 9 oder aber auch
in Pfeilrichtung 18 abgehoben bzw. auf und ab bewegt werden.
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Je nachdem, in weicher Pfeilrichtung 9,18 der Betätigungsnocken
8 bewegt wird, ist der Abhebekontakt 14 auf der einen Seite und der Festkontakt
11
auf der anderen Seite der Flachkontaktstücke 5, 7.
Bei der F i g. 9 ist also
der Abhebekontakt 10 links und bei der F i g. 10 rechts, bezogen auf die
Ausstanzung 15. Die Ausstanzung 15 weist zwei Nasen 16, 17
auf, die als Führung der zylindrischen Feder 13 dienen. Die zylindrische Feder 13
stützt sich auf der unteren Seite 19 der Unterlage 1 ab, da der Schlitz
6 schmaler ist. Aus der F i g. 11 und auch aus der Hauptpatentanmeldung ist
diese Befestigung ersichtlich. Der Vorsprung 14 der beiden Flachkontaktstücke
5, 7 hat ungefähr die Breite, die der Schlitzlänge 6 entspricht.
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Nach F i g. 1 besitzt das eine Flachkontaktstück 7 noch einen Vorsprung
20, der beim Stanzen als eingerissener Lappen erzeugt wird. Das andere Flachkontaktstück
5 hat einen Absatz 21, der als Mitnehmer bei Bewegung dieses Flachkontaktstückes
5
in Pfeilrichtung 22 für den Vorsprung 20 dient.
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Die Flachkontaktstücke 5 und 7 tragen an ihren beiden Enden
Nasen 23, 24, die zur Kontaktgabe mit den von den leitenden Kontaktbahnen 3,
4 gebildeten Gegenkontaktstücken vorgesehen sind.
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In der F i g. 7 befindet sich der Vorsprung 20
über der Aussparung
21 im Abstand 25. In dieser Lage liegen aber die Nasen 23, 24 unter Wirkung der
zylindrischen Feder 13 fest auf ihren Gegenkontaktstücken, d. h. auf den
leitenden Kontaktbahnen 3, 4 auf. Wird, wie F i g. 9 zeigt, der Betätigungsnocken
8 in Pfeilrichtung 9 bewegt, dann hebt sich zuerst die Nase 23 des
Flachkontaktstückes 5 von der Kontaktbahn 3 ab, bis der als Mitnehmer wirkende Absatz
21 am Vorsprung 20 anliegt. Dieser Abstand 26, der also dann zwischen
der Nase 23 und der Kontaktbahn 3 besteht (in der F i g. 9 ersichtlich), macht diese
Nase zum Vorkontaktstück für das anschließend bewegte Flachkontaktstück
7,
dessen Nase 23 also später abhebt.
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Wird, wie F i g. 10 zeigt, der Mitnehmernocken 8
in Pfeilrichtung
18 bewegt, dann sind es die Nasen 24, die, als Festkontakte 11 wirkend,
auf der leitenden Kontaktbahn 3 bleiben, während wiederum die Nase 23 des
Flachkontaktstückes 5 zuerst von der Kontaktbahn 4 abhebt, bis ein Abstand
26 erreicht ist, der dem Abstand 25 der F i g. 7 entspricht. Anschließend
nimmt der Absatz 21 den Vorsprung 20
mit. Der Absatz 21 kann
aber auch gerundet, d. h. als Lager für den Vorsprung 20 ausgebildet sein,
und in der in F i g. 7 gezeigten Ruhelage ist dann kein Abstand 25 zwischen diesem
Vorsprung 20 und dem als Lager ausgebildeten Absatz bzw. Mitnehmer 21
vorhanden.
In diesem Fall wird bei Betätigungsrichtung in Pfeilrichtung 18 oder
9 das gleichzeitige Abheben der Nasen 23 bzw. 24 von den leitenden Kontaktbahnen
3 und 4 erreicht, so daß jetzt ein echtes Doppelkontaktstück vorhanden ist.
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Als Anwendung der Erfindung sind alle Möglichkeiten zu bezeichnen,
bei denen Flachkontaktstücke, als Stanzteile ausgebildet, in Form eines Doppelkontaktstückes
wahlweise als Vor- oder Hauptkontaktstück oder als gleichzeitig wirkendes Kontaktstück,
insbesondere bei gedruckten Schaltungen, verwendet werden können.