-
Karteikasten aus dünnwandigem Kunststoff mit mindestens einer umsteckbaren
Stützwand Die Erfindung bezieht sich auf einen Karteikasten aus dünnwandigem Kunststoff
mit je einem nach außen gewölbten wulstförmigen Längsrand zumindest an den die Kastenöffnung
begrenzenden Seitenwänden und mit wenigstens einer, den öffnungswinkel einer eingebrachten
Kartei bestimmenden, in Querschlitzen des Kastenbodens umsteckbar und zugleich schwenkbar
gehalterten Stützwand mit seitlichen, in jeder schrägen Endlage auf den wulstförmigen
Längsrändern aufliegenden Ansätzen.
-
Derartige Karteikästen aus dünnwandigem Kunststoff sind wiederholt
angeboten worden. Sie zeichnen sich infolge ihrer dünnwandigen Ausbildung durch
ein geringes Gewicht und damit auch durch verhältnismäßig geringere Herstellungskosten
aus. Zur notwendigen Versteifung des ausgelasteten Karteikastens gegen Durchknicken
beim Tragen an den Stirnwänden sind in den längslaufenden Seitenwänden zusätzlich
noch mit ihrem Boden nach außen gerichtete Rinnen, Kanäle od. dgl. eingeprägt, die
gegebenenfalls auch seitliche Ansätze eingestellter Stützwände aufnehmen können.
Vorwiegend sind jedoch in dem meistens ebenfalls profilierten Kastenboden zwei im
gegenseitigen Abstand angeordnete Reihen von Querschlitzen vorgesehen. Die zu den
Stirnwänden des Karteikastens parallelen Querschlitze jeder Reihe sind in leistenartigen
Erhebungen des Kastenbodens angeordnet. Sie haben ebenfalls einen vorbestimmten
gegenseitigen Abstand und dienen zur Aufnahme von zungenartigen Fortsätzen, die
an der Fußkante der Stützwände vorgesehen und als Sicherung gegen unbeabsichtigtes
Herausziehen an den freien Enden etwas abgebogen sind. Entsprechend der Länge eines
in einen Karteikasten eingestellten Kartenstapels können die Stützwände mit den
zungenartigen Fortsätzen in die dem Stapelanfang benachbarten Querschlitze eingesteckt
werden, in denen sie nach Maßgabe des Abstandes der unteren Querseite der seitlichen
Ansätze von ihrer Fußkante begrenzt schwenkbar sind.
-
Bei großer Länge kann ein solcher Karteikasten eine erhebliche Anzahl
Karteikarten aufnehmen, so daß der Karteikasten dadurch einer hohen Belastung unterworfen
ist. Wird ein derart ausgebildeter und voll ausgelasteter Karteikasten an den meistens
mit einem Tragrand versehenen Stirnwänden angehoben und an den jeweiligen Arbeitsplatz
getragen, so sind die dünnen Seitenwände trotz ihrer wulstförmig ausgebildeten freien
Längsränder und trotz der zusätzlich eingeprägten längslaufenden Rinnen, Kanäle
in den Seitenwänden und im Kastenboden bei robuster Handhabung schon seitlich ausgebogen
bzw. ausgeknickt und quer zu ihrer Längsrichtung eingerissen, obwohl die wulstförmigen
Längsränder mit einer wesentlichen Breite bzw. Dicke und die Rinnen, Kanäle od.
dgl. mit einer beachtlichen Tiefe ausgestattet sind. Beim Ausbiegen der Seitenwände
geraten dann die seitlichen Ansätze der Stützwände zwischen die Seitenwände des
Karteikastens, wodurch das Ausknicken noch verstärkt wird und die Stützwände eine
Stellung einnehmen können, bei welcher die Karteikarten umfallen und durcheinandergeraten,
zumal wenn sich die ebenfalls aus Kunststoff bestehenden verhältnismäßig dünnen
Stützwände durch den seitlichen, von Seitenwänden des Karteikastens ausgeübten Druck
ihrerseits noch durchwölben.
-
Andererseits kann zur Erhöhung der Festigkeit die Dicke der wulstförmigen
Längsränder und die Tiefe der Versteifungsrinnen bzw. Versteifungskanäle in den
Seitenwänden nicht beliebig vergrößert werden, weil bereits schon jetzt ohne eine
derartige Vergrößerung der Platzbedarf dieser Karteikästen in der Breite gemessen
gegenüber der Nutzbreite ein erheblicher ist, so daß in einem Gefach eines Regals,
Schrankes od. dgl. bzw. auf einem an endlosen Ketten umlaufenden Karteiträger nur
eine verhältnismäßig kleine Anzahl solcher Karteikasten nebeneinander abgestellt
werden können.
-
Es besteht daher die Aufgabe der Erfindung darin, den bekannten, eingangs
im ersten Absatz erläuterten Karteikasten aus dünnwandigem Kunststoff mit wulstförmig
ausgebildeten freien Längsrändern der Seitenwände und mit wenigstens einer umsteckbaren
und durch seitliche Ansätze begrenzt schwenkbaren Stützwand aus Kunststoff so auszubilden,
daß bei einem erheblich kleineren Platzbedarf in der Breite auch bei vollständig
ausgenutzten Füllvolumen und
robuster Handhabung ein seitliches
Ausweichen bzw. Ausknicken der Seitenwände des Karteikastens und das Durchwölben
der Stützwand beim Tragen an den Stirnwänden mit Sicherheit vermieden wird.
-
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in vorteilhafter Weise dadurch
gelöst, daß die aufliegende Querseite jedes Ansatzes einer Stützwand eine den höchstens
bleistiftstark ausgebildeten wulstförmigen Längsrand der zugeordneten Seitenwand
teilweise umgreifende Form und die Rückseite der Stützwand einen strebenartig sowie
kastenförmig gestalteten Wandteil aufweist, dessen Fußende als eine bei aufgeschlagener
Kartei auf dem Kastenboden ruhende Auflagefläche ausgebildet ist. Im einzelnen kann
die Ausbildung noch so durchgeführt werden, daß die den Seitenwänden des Karteikastens
benachbarten Seitenränder jeder Stützwand zwischen ihrer Fußkante und dem jeweiligen
Ansatz rechtwinklig zur Rückseite umgebogen sind und daß sowohl die freie Längskante
als auch Fußkante jedes umgebogenen Seitenrandes mit den entsprechenden Längskanten
und Fußkanten des kastenförmigen Wandteiles fluchtcid deren gleichen Verlauf aufweisen.
-
Bei einem auf diese Weise ausgebildeten Karteikasten wird nicht nur
eine die Nutzbreite nicht nennenswert überschreitende äußere Breite gewährleistet
und mit Sicherheit das seitliche Ausknicken der Seitenwände sowie Durchwölben der
Stützwände vermieden, sondern auch ein Karteikasten ermöglicht, der von den höchstens
bleistiftstarken wulstartigen Längsrändein abgesehen, vollständig glatte Seitenwände
aufweist, so daß ein solcher Karteikasten aus einer entsprechend vorgewärmten Kunststoffplatte
in einem Arbeitsgang durch Tiefziehen verhältnismäßig billig hergestellt werden
kann. Wird ein derartiger Karteikasten mit großer Länge ausgeführt, so werden mehrere
in sich praktisch biegungssteife Stützwände über seine Länge verteilt, in den Kastenboden
eingesteckt, so daß die von den seitlichen Ansätzen übergriffenen wulstartigen Längsränder
der Seitenwände auch eines solchen Karteikastens selbst bei großer Belastung durch
vollständige Ausnutzung des Füllvolumens seitlich nicht ausweichen bzw. ausknicken
können.
-
Es sind zwar auch Karteikästen mit Stützwänden begannt, welche mit
seitlichen Ansätzen hakenartig über einen die Kastenöffnung begrenzenden Stützrand
greifen. Dieser Stützrand kann rahmenartig ausgebildet und im Bereich der Kastenöffnung
auf der Innenseite der starkwandigen, aus Holz oder Blech bestehenden Kastenwänden
befestigt sein. Er stellt ein zusätzliches Bauteil dar und kann auch von besonderen
auf dem Kastenboden aufstehenden Platten oder vom oberen Rand eines besonderen um
die Stützrandbreite höheren Einsatzkastens gebildet werden. Der von den hakenartigen
Ansätzen übergriffene Stützrand hat hierbei lediglich die Aufgabe, im Zusammenwirken
mit einem an der Fußkante der Stützwand angeordneten schwalbenschwanzförmigen, in
einen entsprechenden Schlitz des Kastenbodens eingreifenden Fortsatz das unwillkürliche
Verdrehen und Herausheben der betreffenden Stützwand aus dem Karteikasten zu verhindern.
Bei solchen starkwandigen Karteikästen tritt die Aufgabe überhaupt nicht auf, die
Seitenwände gegen Auseinanderklaffen sichern zu müssen, so daß dieser bekannte Karteikasten
für gekennzeichnete Ausbildung auch kein Vorbild sein kann. In der Zeichnung ist
ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt F i g.
1 eine Seitenansicht eines Karteikastens mit einer eingesteckten Stützwand in einer
schrägen Endstellung, F i g. 2 den Querschnitt durch den Karteikasten nach der Linie
II-II in F i g. 1, F i g. 3 die Draufsicht auf den Karteikasten nach F i g. 1, jedoch
ohne Stützwand, F i g. 4 die Rückansicht einer Stützwand für einen Karteikasten
nach F i g. 1, jedoch mit Zwischenboden, F i g. 5 eine Seitenansicht der Stützwand
nach Fig.4.
-
Jeder gemäß der Erfindung ausgebildete Karteikasten 1 besteht aus
dünnwandigem Kunststoff und wird durch Tiefziehen einer entsprechend bis an die
Fliegßrenze vorgewärmten Kunststoffplatte auf thermoplastischer Grundlage in einem
einzigen Arbeitsgang bzw. Tiefziehvorgang hergestellt. Sowohl die gegenüber der
Karteikartenhöhe niedrigeren Seitenwände 2 und 3 als auch die zu diesen gleich hohen
Stirnwände 4 und 5 haben eine so geringe Wandstärke, daß sie ohne weiteres elastisch
biegsam sind. Die freien, die Kastenöffnung an den Längsseiten begrenzenden Längsränder
6 der sonst glatt ausgebildeten Seitenwände 2 und 3 sind zur Versteifung wulstförmig
bzw. halbkreisförmig nach außenumgebogen, und zwar so, daß die größte Breite jedes
Wulstes höchstens der Dicke eines üblichen Bleistiftes entspricht. Ebenso ist der
freie Querrand jeder Stirnwand 4 bzw. S als ein wesentlich breiterer untergreifbarer
Tragrand 7 ausgebildet. Die Stirnwände 4 und 5 können etwa senkrecht oder nach außen
geneigt zu dem Kastenboden 8 verlaufen. Zur weiteren Versteifung des Karteikastens
1 ist sonst lediglich der Kastenboden 8 noch in der Längsrichtung profiliert.
Dieses kann beispielsweise dadurch geschehen, daß in Längsrichtung des Karteikastens
zwei oder mehrere nach unten offene und im Querschnitt U-förmige Rinnen, Kanäle
od. dgl. von vorbestimmter Breite aus dem Kastenboden beim Tiefziehvorgang gleichzeitig
mit herausgedrückt werden, so daß mindestens zwei Hohlleisten 9 in den Innenraum
des Karteikastens 1 hineinragen. Diese dienen dann zugleich als Aufstellboden für
die eingebrachten Karteikarten. In dem Steg dieser U-förmigen Hohlleisten werden
in bestimmten gegenseitigen Abständen Querschlitze 10 eingestanzt, deren
Bedeutung weiter unten erläutert ist.
-
Die Ausbildung kann insbesondere bei Karteikästen großer Länge auch
so durchgeführt werden, daß beispielsweise die aus F i g. 2 erkennbaren tiefliegenden
Bodenteile 11 als hochstehende im Querschnitt U-förmige Hohlleisten und die bisherigen
Hohlleisten als tiefliegende Bodenteile ausgebildet werden und daß auf den hochstehenden
Bodenteilen ein besonderer, aus einer Bodenplatte aus Preßspan, Kunststoff od. dgl.
bestehender Zwischenboden z. B. durch Kleben aufgebracht wird. In diesem nicht dargestellten
Zwischenboden werden dann die beiden bereits erwähnten Reihen von Querschlitzen
10 eingestanzt, und zwar so, daß die Querschlitze 10 über den tiefliegenden
Bodenteilen liegen.
-
Um eine in den Karteikasten 1 eingebrachte Kartei bzw. einen Kartenstapel
aufschlagen und in die gesuchte Karteikarte Einblick nehmen bzw. die gesuchte Karteikarte
aus dem Kartenstapel entnehmen
zu können, ist mindestens eine Stützwand
12 vorgesehen, die mindestens eine den Karteikarten entsprechende Höhe aufweist.
Selbstverständlich können mehrere den Kartenstapel zugleich unterteilende Stützwände
angeordnet werden, zumal wenn eine derartige Stützwand gleichzeitig als Leitkarte
ausgebildet und an der Kopfkante mit einem Tab versehen wird. Üblicherweise wird
die Stützwand 12
unmittelbar vor dem mit dem anderen Ende an der rückseitigen
Stirnwand 4 bzw. 5 des Karteikastens 1
anliegenden Kartenstapel
in die nächst diesem freien Querschlitze 10 des Kastenbodens 8 bzw. des nicht dargestellten
Zwischenbodens mittels zweier zungenartiger Fortsätze 13 eingesteckt, die am freien
Ende etwas abgebogen sein können, um ein unwillkürliches Herausziehen der Stützwand
aus den Querschlitzen des Kastenbodens zu verhindern. Die Stützwand 12 ist eine
verhältnismäßig dünne Platte aus Kunststoff, Preßspan od. dgl. und mittels der zungenartigen
Fortsätze in den Querschlitzen 10 hin- und herschwenkbar.
-
Zur Begrenzung des Schwenkwinkels bzw. des Öffnungswinkels hat jede
Stützwand in bekannter Weise an den beiden Seitenkanten seitlich vorstehende Ansätze
14, die in der zum Kastenboden 8
senkrechten Stellung der Stützwand
einen vorbestimmten Abstand von den wulstförmig ausgebildeten Längsrändern 6 des
Karteikastens aufweisen, wobei der Abstand so bemessen ist, daß die Stützwand 12
in der gewünschten Schräglage mit den unteren Querseiten 15 der beiden Ansätze auf
den Wulsten der Seitenwände des Karteikastens aufliegt. Erfindungsgemäß entspricht
die Breite jedes wulstförmigen Längsrandes 6 höchstens der Dicke eines üblichen
runden Bleistiftes. Jeder seitliche Ansatz 14
der Stützwand 12 hat
eine solche Breite, daß der etwas über den wulstförmigen Längsrand 6 der Seitenwände
2 und 3 hinausragt oder zumindest mit dessen größter Breite bündig ist. Die untere
Querseite 15 jedes Ansatzes ist erfindungsgemäß so geformt, daß der zugeordnete
wulstförmige Längsrand 6 mindestens bis in Höhe seiner größten Breite übergriffen
wird. Dadurch werden die beiden Seitenwände 2 und 3 beim Tragen des belasteten Karteikastens
1 an den Tragrändern 7 zueinander parallel gehalten und am seitlichen Ausweichen
bzw. Ausknicken verhindert, so daß trotz glatter Seitenwände und nur schmaler wulstförmiger
Längsränder der Karteikasten allen Anforderungen gerecht wird und bei kleinster
Breite eine lange Lebensdauer aufweist.
-
Um das Schwenken der Stützwand zu erleichtern, kann der Kopfrand 16
der Stützwand 12 als Handhabe ausgebildet und z. B. im Querschnitt gesehen etwa
halbkreisförmig zur Rückseite abgebogen werden. Da jede Stützwand ebenfalls nur
verhältnismäßig dünnwandig ausgebildet ist, wird symmetrisch zu ihrer in der Schwenkrichtung
verlaufenden Längsmitte nach der Rückseite zu ein strebenartig verlaufender sowie
kastenförmig bzw. im Querschnitt etwa U-förmig gestalteter Wandteil 17 herausgedrückt,
dessen breites Fußende als eine zur Stützwand 12 schräg verlaufende Auflagefläche
18 ausgebildet wird. Diese Auflagefläche 18 ist so angeordnet, daß bei aufgeschlagener
Kartei bzw. bei der in der geöffneten Endstellung befindlichen Stützwand 12 die
Auflagefläche auf dem Kastenboden bzw. Zwischenboden ruht.
-
Eine weitere Versteifung der Stützwand 12 wird dadurch erzielt, daß
die den Seitenwänden 2 und 3 des Karteikastens 1 benachbarten Seitenränder 19 zwischen
der Fußkante 20 und der unteren Querseite 15 der seitlichen Ansätze
14 rechtwinklig zur Rückseite umgebogen und so gestaltet werden, daß sowohl
jede freie Längskante als auch jede Fußkante der beiden umgebogenen Seitenränder
19 mit den entsprechenden Längskanten und Fußkanten des kastenförmigen Wandteiles
17 fluchten und mit diesen den gleichen Verlauf aufweisen. Auf diese Weise tragen
die umgebogenen Seitenwände 19 nicht nur zur weiteren Versteifung der Stützwand
12, sondern zugleich auch zur zusätzlichen Sicherung der schrägen Endstellung bei
aufgeschlagener Kartei bei.