DE1197848B - Misch- und Aufschlussvorrichtung - Google Patents

Misch- und Aufschlussvorrichtung

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DE1197848B
DE1197848B DEE20100A DEE0020100A DE1197848B DE 1197848 B DE1197848 B DE 1197848B DE E20100 A DEE20100 A DE E20100A DE E0020100 A DEE0020100 A DE E0020100A DE 1197848 B DE1197848 B DE 1197848B
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Wilhelm Eirich
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    • B01F23/40Mixing liquids with liquids; Emulsifying
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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    • B01F27/80Mixers with rotary stirring devices in fixed receptacles; Kneaders with stirrers rotating about a substantially vertical axis
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Description

  • Misch- und Aufschlußvorrichtung Bei großindustriellen chemischen Aufschlußverfahren besteht insbesondere dann, wenn große Mengen in der Zeiteinheit durchgesetzt werden sollen, das Bedürfnis nach großräumigen Misch- und Aufschlußvorrichtungen. Die meisten für diese Zwecke bekannten Geräte, wie beispielsweise Drehtrommeln oder der um eine senkrechte Achse umlaufende Gegenstrommischer mit exzentrisch darin angeordneten gegenläufigen Mischwerkzeugen erfordern jedoch eine annähernd proportional mit der Kapazität zunehmende Aufstellfläche, die häufig nicht in einem bereits bestehenden Betrieb zur Verfügung gestellt werden kann. Es besteht deshalb ein Bedürfnis für Anlagen von verhältnismäßig kleiner Grundrißausdehnung, während bezüglich der Höhe beträchtliche Dimensionen gewählt werden können.
  • Man kennt bereits Misch- und Aufschlußvorrichtungen, die aus einem Zylinder und darin um eine konzentrische Achse umlaufenden Rührwerkzeugen mit einer Einspeiseeinrichtung am einen Zylinderende bestehen. Diese Vorrichtungen sind jedoch nicht sehr leistungsfähig und haben nur eine mäßige Mischwirkung, die beispielsweise nicht mit derjenigen von Gegenstrommischern verglichen werden kann.
  • Werden in einem solchen zylindrischen Aufschlußgefäß Mischungen verarbeitet, die zur Krustenbildung neigen, wie beispielsweise Superphosphat oder Tripplephosphat, so besteht außerdem der Mangel, daß die Mischwerkzeuge nur in bestimmten Querschnittsebenen des Zylinders arbeiten und zwischen diesen sich das im Aufschluß befindliche Material festsetzen und erhärten kann, so daß der Querschnitt sehr rasch zuwächstound die Leistung immer mehr abnimmt.
  • Es sind nun Misch- und Aufschlußvorrichtungen bekanntgeworden, die aus einem stehenden zylinderförmigen Behälter und darin um eine konzentrische Achse umlaufenden Rührwerkzeugen bestehen; dieser Behälter weist eine Einspeise- und eine Austrageinrichtung auf. Den bisher gebräuchlichen Vorrichtungen dieser Art haftet der große Nachteil an, daß die Bewegung der Massen in der Nähe der Behälterwandungen entweder zum Stillstand kommt oder zu langsam erfolgt, während im Inneren der Massesäule eine Kraterbildung mit zu rascher Bewegung auftreten kann, so daß die Einhaltung einer alle Masseteilchen erfassenden, gleichmäßigen Verweilzeit im Mischbehälter nicht gewährleistet ist. Bei den bisher bekannten Vorrichtungen der geschilderten Grundbauweise handelt es sich meistens um Flüssigkeitsrührwerke, mittels derer man steife und zur Erhärtung neigende Massen nicht durcharbeiten kann. Bei einer solchen Misch- und Aufschlußvorrichtung für zur Erhärtung neigende und für klebrige Güter kommt es darauf an, laufend die Wandflächen des Behälters von Verkrustungen freizuhalten, aber ohne allzu großen Kraft- und damit Leistungsaufwand.
  • Insbesondere bei verhältnismäßig großen Misch- und Aufschlußvorrichtungen, wie sie von vielen Industriezweigen gefordert werden, bereitet diese Freihaltung der Mischbehälter-Innenwandfläche große Schwierigkeiten.
  • Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer die gestellten Anforderungen erfüllenden und insbesondere auch für sehr große Ausführungen geeigneten Misch- und Aufschlußvorrichtung, die aus einem stehenden zylinderförmigen Behälter und darin um eine konzentrische Achse umlaufenden Rührwerkzeugen besteht, wobei dieser Behälter, wie bekannt, eine Einspeise- und eine Austrageinrichtung aufweist.
  • Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß die die Rührwerkzeuge tragende Welle bzw. tragenden Wellen axial beweglich angeordnet sind, daß ferner die Werkzeuge aus gegen ihre Drehebene angestellten, im Abstand über die Wellenlänge verteilten, bis an die Behälterwandung heranreichenden radialen Flügeln bestehen und daß ein Antrieb für die axiale Hin- und Herbewegung der Rührwerkwelle bzw. Rührwerkwellen mit einem derartigen Hub vorgesehen ist, daß die Flügel die gesamte Behälterinnenwand bestreichen.
  • Die Vorrichtung gemäß der Erfindung bietet den Vorteil, daß die Rührwerkzeuge sich im Verlauf einer Hubperiode über den gesamten Behälterraum bewegen, d. h. also keine Zonen entstehen können, in denen das aufzuschließende oder zu mischende Gut zur Ruhe kommt, und die Abstreifer sorgen dafür, daß sich keine Krusten an der Innenwand des Mischbehälters absetzen können. Trotzdem erfassen die Abstreifer zu jedem gegebenen Zeitpunkt nur einen verhältnismäßig kleinen Teil der gesamten Behälter-Innenwandfläche, so daß der Leistungsaufwand für den Antrieb der Rührwerkzeuge und die an diesen auftretenden Kräfte auch bei sehr großer Ausführung der Vorrichtung nicht zu groß werden können.
  • Eine besonders intensive Aufschluß- und Mischwirkung läßt sich mit einer Ausführungsform erreichen, bei der mehrere, zweckmäßig zwei oder drei, stehende Zylinderräume einander durchdringend nebeneinander angeordnet sind und die mehreren achsparallel in den Zylindersegmenten befindlichen Rührwerksysteme sich mit ihren Rührflügeln überschneiden. Bei Anwendung eines solchen Gerätes wird erreicht, daß das in der Behandlung befindliche Gut nicht nur während seiner im wesentlichen achsparallelen Bewegung ständig durchgearbeitet wird, sondern über die Durchdringenden der Zylinderräume abwechselnd in den einen und den anderen Zylinder wandert, wodurch der Mischeffekt noch erheblich gefördert und der Aufschluß oder die sonstige chemische Umsetzung beschleunigt wird. Um auch hierbei zu erreichen, daß sich keinesfalls in dem aus mehreren Kreissegmenten zusammengefügten Querschnitt Toträume ergeben, ist es zweckmäßig, die Rührflügel des einen Systems sich bis in die Nähe der Welle des anderen Systems erstrecken zu lassen.
  • Vorzugsweise besitzen bei einer derartigen Mehrzylinderanlage die Rührwerksysteme Einzelantrieb, und diese Antriebe sind hinsichtlich Umlaufgeschwindigkeit und Drehrichtung unabhängig voneinander regelbar. Es ist dann beispielsweise möglich, das eine Rührwerksystem schneller als das andere umlaufen zu lassen. Man kann aber auch das eine oder sämtliche Rührwerksysteme bei der Aufwärtsbewegung eine andere, insbesondere eine schnellere Umlaufbewegung ausführen lassen als bei der Abwärtsbewegung. Die Verwendung von Einzel antrieb smotoren mit regelbarer und umsteuerbarer Geschwindigkeit bietet zahlreiche Möglichkeiten der Abwandlung und Abstimmung der Umlaufgeschwindigkeiten zueinander. Wenn die mehreren Rührwerksysteme nicht synchronisiert sind, würde allerdings die Gefahr bestehen, daß bei unterschiedlicher Umlaufgeschwindigkeit die Rührflügel des einen Systems auf diejenigen des anderen Systems treffen und dadurch Schäden entstehen. Dieser Gafahr wäre durch eine entsprechende Höhenversetzung der Mischflügel auf den verschiedenen Rührwerkwellen nicht zuverlässig vorgebeugt. Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, ist es bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung mit mehreren Zylinderräumen angebracht, die Bodenteile der Zylindersegmente entsprechend der Versetzung der Rührflügel zwischen den mehreren Rührwerksystemen gegeneinander in der Höhe abzusetzen. Dadurch läßt sich zuverlässig erreichen, daß in den verschiedenen Zylinderräumen die Rührflügel bei Senkung der Rührerwelle jeweils den Behälterboden bestreichen und sich auch hier keine Ablagerungen oder Krusten bilden können, trotzdem aber die unteren Flügel der mehreren Systeme in der abgesenkten Stellung nicht aufeinandertreffen können.
  • Vorzugsweise besitzen die mehreren Rührwerksysteme einen gemeinsamen Antrieb für die Heb- und Senkbewegung, damit die bei getrennter Auf-und Abbewegung der einzelnen Systeme bestehende Möglichkeit ausgeschlossen ist, daß die Rührflügel aufeinandertreffen können.
  • Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Antriebsmotore für die mehreren Rührwerkwellen mit den Getrieben und den Rührwerkwellenlagern in einem Aufbau vereinigt sind, der unter Zwischenschaltung einer hydraulischen Winde auf das Mischgefäß aufgesetzt ist.
  • Bei verschiedenen Aufschlußverfahren und sonstigen chemischen Reaktionen ist es erforderlich oder erwünscht, in das Behandlungsmaterial Gase oder Flüssigkeiten einzuführen. Zu diesem Zweck können in den Behältermantel oder im Deckel der Aufschlußvorrichtung nach der Erfindung entsprechende Einführungsdüsen vorgesehen sein. Eine noch intensivere Durchdringung des Behandlungsgutes mit flüssigen oder gasförmigen Reagenzien läßt sich aber dadurch erreichen, daß neben oder an Stelle der Einführungsdüsen im Behältermantel die Rührwerkwellen hohl ausgebildet und an Zuführungsleitungen für Gase und/oder Flüssigkeiten angeschlossen sind und die Hohlwelle Axialbohrungen als Austrittsdüsen für diese Agenzien besitzt. Ferner können die Rührflügel Austrittsdüsen für Gase oder Flüssigkeiten besitzen, die an die Hohlwellen angeschlossen sind. Mit einer derartigen Einrichtung läßt sich eine gleichmäßige Verteilung von Behandlungsreagentien über die ganze Querschnittsfläche und gewünschtenfalls über die ganze Höhe des in Behandlung befindlichen Materials erreichen.
  • Obgleich es bei einer Vorrichtung nach der Erfindung grundsätzlich möglich ist, die Materialeinführung am einen oder am anderen Ende und den Materialaustrag am selben oder am gegenüberliegenden Ende vorzusehen, ist es für die meisten Zwecke, insbesondere für die Durchsetzung von Aufschlüssen, deren Ablauf durch eine Druckentwicklung begünstigt wird, zweckmäßig, am Boden des Mischbehälters eine Einrichtung zur Materialeinführung unter Druck, z. B. eine Einspeisschnecke, vorzusehen.
  • Wenn mit der Vorrichtung chargenweise gearbeitet wird, kann gleichfalls am Boden eine verschließbare Austragöffnung vorgesehen werden. Bei kontinuierlicher Betriebsweise ist es dagegen vorzuziehen, daß die Austragöffnung am oberen Ende des Behälters vorgesehen ist.
  • Das Gerät nach der Erfindung ist geeignet für kontinuierliche und periodische Mischvorgänge. Bei kontinuierlicher Mischung, insbesondere beim Aufschluß von Superphosphat, wird man, wie erwähnt, die Rohmaterialien am unteren Behälterende einführen, während der Austritt normalerweise oben erfolgt. Lediglich bei der Entleerung des Gerätes erfolgt der Abzug nach unten. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, bei regulären Mischprozessen von oben nach unten zu arbeiten, indem man durch einen oberen Füllstutzen die Feststoffkomponenten zuführt.
  • Soweit eine Einbringung von Flüssigkeit in Frage kommt, kann diese durch den Deckel oder die Hohlwelle eingespeist werden. Kontinuierliche Beschickung von oben hat kontinuierliche Entnahme unten zur Voraussetzung.
  • Obgleich der Misch- und Aufschlußzylinder gemäß der Erfindung grundsätzlich am oberen Ende offen sein kann, empfiehlt es sich meistens wegen einer mit der Umsetzung einhergehenden Entwicklung von Gasen, Dämpfen oder Staub, den Zylinderraum bis auf die Einspeis- und Austragöffnung abzukapseln, beispielsweise durch einen gas- und flüssigkeitsdichten Abschlußdeckel des Mischbehälters. Auch bei der Ausführungsform mit einer Einspeisschnecke arm Boden des Mischbehälters und einer Austragöffnung am oberen Ende empfiehlt es sich, am Boden des Behälters eine verschließbare Entleerungsöffnung vorzusehen, um den Behälter bei Betriebsunterbrechungen, zu Reparaturzwecken usw. vollständig entleeren zu können.
  • Bei gekapselter Ausführungsform kann die Zirkulation von Gasen oder Dämpfen durch Absaugen der letzteren am oberen oder unteren Ende gefördert werden. In diesem Fall haben die Beschickung der Rohstoffe und der Abzug des Guten durch schleusenartige Einrichtungen, wie Schnecken, Zellenräder oder am unteren Ende angeordnete Telleraufgabeapparate zu erfolgen. Auch kommen Schleusen nach Art von Volumendosiergeräten in Betracht. Die Gas-oder Dampfführung kann im Gleich- oder Gegenstrom erfolgen.
  • Bei kontinuierlicher Arbeitsweise von oben nach unten ist eine Schichthöhenkontrolle erforderlich, um zu verhüten, daß die Apparatur überläuft oder leerläuft. Für die Schichthöhenkontrolle in dem Behälter kann eine Steuerung der Zufluß- oder Abschlußmenge nach dem im Gerät auftretenden Kraftverbrauch vorgesehen werden, indem die Einspeis-und/oder die Entnahme einrichtung in Abhängigkeit von dem Kraftverbrauch der Einsp eis einrichtung und/oder vorzugsweise der Antriebsleistung des Rührwellenantriebes und/oder des Heb- und Senkantrieb es gesteuert werden. Wird die der Normalfüllung entsprechende Antriebsleistung unterschritten, wird der Austrag verzögert, bei Überschreitung beschleunigt.
  • Bei periodischer Arbeitsweise kann die Maschine sowohl von unten als auch von oben beschickt werden. Die Entleerung hat in diesem Falle stets nach unten zu erfolgen.
  • Für gewisse Aufschluß reaktionen kann es erwünscht sein, die miteinander umzusetzenden Komponenten schon vor ihrem Eintritt in den zylindrischen Behälterraum durchzumischen. Zu diesem Zweck kann im unteren Teil, z. B. am Boden des Behälters ein Schnellrührwerk angeordnet werden, in dem beispielsweise innerhalb des Einspeisestutzens eine um eine waagerechte Welle umlaufende Mischvorrichtung, z. B. ein Propeller, eingebaut ist.
  • Bei der Erzeugung von Superphosphat und ähnlichen Aufschlußprozessen entstehen giftige oder sonstige störende Gase, die abgesaugt werden müssen.
  • In solchen Fällen ist eine Absaugleitung im oberen Behälterteil vorzusehen.
  • Der Austrag am oberen Zylinderende bietet die Möglichkeit, bei entsprechend gewählter Höhe.des zylindrischen Behälters das behandelte Material zugleich auf eine größere Höhe, beispielsweise ein höheres Stockwerk des Betriebsgebäudes überzuführen. Sofern aber die Weiterverarbeitung des umgesetzten Materials auf einem tiefer liegenden Niveau als die Austragöffnung, beispielsweise in Höhe der Einspeiseeinrichtung erfolgen soll, wird zweckmäßig ein an die Austragöffnung angeschlossenes Fallrohr für das behandelte Gut vorgesehen. Das Fallrohr kann in seinem Unterteil als Gasschleuse ausgebildet sein, wobei das im Rohr sich anstauende, ab sinkende Material den Abschluß gegen die Außenluft übernimmt. Am unteren Rohrende ist dann die Entnahmevorrichtung für das Fertiggut, wie Förderband, Entnahmeschnecke, Zellenschleuse od. dgl. so zu steuern, daß eine ausreichende Schichthöhe in dem Einlauf des Förderelementes verbleibt. Diese Schichthöhe kann über eine Bunkerstandsanzeige für minimale und maximale Schichthöhe gesteuert werden.
  • An Stelle eines solchen Füllhöhenanzeigers kann auch eine einfache Minimum/Maximum-Waage treten.
  • Schließlich besteht die Möglichkeit, den Behälter durch waagerechte Siebe oder Roste in mehrere Kammern zu unterteilen. Die Bemessung der Kammerhöhen und die Lage der Trennböden zwischen diesen ist so zu wählen, daß sie bei der Heb-und Senkbewegung periodisch von den Rührflügeln zumindest auf der Oberseite und vorzugsweise auch von den darunterliegenden Rührflügeln auf der Unterseite bestrichen und saubergehalten werden.
  • Eine solche Vorrichtung läßt sich auch mit einem Wirbelschichtreaktor kombinieren, in dem die obere Kammer als Wirbelschichtkammer ausgebildet wird.
  • Eine gemäß der Erfindung ausgebildeteMisch- und Aufschlußaniage ist nicht nur für die Superphosphatfabrikation, sondern auch für die Durchführung anderer Aufschlußvorgänge, beispielsweise für die Kalklöschung, geeignet. Grundsätzlich läßt sie sich bei allen Prozessen mit ähnlichen Aufgabenstellungen verwenden, welche eine Homogenisierung großer Materialmengen mit oder ohne gleichzeitigem Ablauf eine chemische Reaktion erfordern.
  • In den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsformen von Misch- und Aufschlußvorrichtungen nach der Erfindung beispielshalber erläutert.
  • F i g. 1 ist ein Längsschnitt durch eine Vorrichtung mit zwei einander durchdringenden Zylinderräumen, einem am oberen Ende ansetzenden Austragschacht und einer Austragschleuse an dessen unterem Ende; F i g. 2 ist ein Längsschnitt durch eine gleichartige Vorrichtung, bei der jedoch der Austragbehälter in einer Waage aufgehängt ist; F i g. 3 zeigt in einem lotrechten Schnitt eine Misch- und Aufschlußvorrichtung mit einem Zylinder und mehreren mit dem Rührsystem zusammenwirkenden Trennböden; Fig. 4 ist eine ähnliche Darstellung wie Fig. 3, bei der jedoch die Trennböden durchbrochen sind und aus Rosten bestehen; F i g. 5 ist der Grundriß einer Vorrichtung mit nur einem Zylinder, beispielsweise nach Fig.3 oder 4; F i g. 6 ist der Grundriß einer Vorrichtung mit zwei sich durchdringenden Zylindern, beispielsweise nach Fig. 1 oder 2; Fig.7 zeigt im Grundriß eine Ausführungsform mit drei einander durchdringenden Zylindern und drei Rührwerksystemen.
  • Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 besitzt der Misch- und Aufschlußbehälter einen Mantel, der aus den Zylindersegmenten 1 und 2 zusammengesetzt ist.
  • In den Achsen der beiden Zylinder befinden sich die Hohlrückwerkwellen 3 und 4, die mit ihren unteren Enden in der dargestellten, abgesenkten Stellung bis zu den kreisförmigen Böden 5 und 6 reichen. Diese Böden sind entsprechend der verschiedenen Länge der Wellen 3 und 4 in der Höhe gegeneinander versetzt, und auf dem sich hieraus ergebenden Abstand ist der Abschnitt 2 a des Zylindermantels 2 auf dem vollen Kreisumfang durchgeführt. Auf der Oberseite ist der Doppelzylinder durch die Deckplatte 7 abgeschlossen, die einen Umriß entsprechend der F i g. 6 hat.
  • Die Wellen 3 und 4 sind oberhalb des Deckels 7 in Buchsen 8 mit Kugellagern 9 geführt und tragen am oberen Ende je ein Antriebszahnrad 10. Die beiden Buchsen 8 sitzen am Boden eines Kastens 11, der die Zahnräder 10 umschließt. Auf der Decke des Kastens 11 sind die Antriebsmotoren 12 für die beiden Rührwerksysteme angeordnet; die auf den Motorwellen sitzenden Ritzel 13 greifen in die Antriebszahnräder 10 ein. Auf dem Deckel 7 ist die hydraulische Winde 14 aufgesetzt, an deren Kolbenstange 15 die unter den Boden des Kastens 11 greifende Tragplatte 16 angesetzt ist.
  • An den Hohlwellen 3 und 4 sind in der Höhe versetzte Rührarme 17 angebracht, z. B. angeschweißt die an ihren Enden Abstreifer 18 aufweisen. Bei der gewählten zeichnerischen Darstellung haben die Rührarme 17 eine in der jeweiligen Radialebene flache Gestalt, doch werden sie vorzugsweise schräg gegen die Horizontale angestellt und haben somit eine ähnliche Gestalt wie Propellerflügel. Die Abstreicher 18 liegen vorzugsweise nicht mit ihrer senkrechten Fläche an der Wand des Mantels 1 oder 2 an, sondern sind, wie aus Fig.6 ersichtlich, unter einem spitzen Winkel zur Tangente gerichtet. Am Umfang der Hohlwelle 4 sind Düsen 19 angebracht, und ferner sind dicht oberhalb mehrerer Rührarme 17 Röhrchen 20 an den Wellenhohlraum angeschlossen, die in Düsen 21 ausmünden. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, haben die Röhrchen 20 verschiedene Länge, so daß sich die Düsen 21 auf unterschiedlichem Radius befinden. Am oberen Ende ist auf die Welle 4 ein Rohrstutzen 22 aufgesetzt, der mit dem Wellenhohlraum in Verbindung steht und über eine gas- und flüssigkeitsdichte Gleitbuchse 24 an einer Rohrleitung 23 angeschlossen ist.
  • Für die Materialeinführung ist am unteren Ende des Zylindermantels 1 ein zylindrischer Horizontalstutzen 25 angesetzt, durch dessen senkrechte Abschlußwand 26 eine Förderschnecke 27 das zu mischende und aufzuschließende Material einführt.
  • Oberhalb der Förderschnecke 27 befindet sich eine Buchse 28, in der die Abtriebwelle 29 eines Motors 30 gelagert ist. Die Welle 29 trägt an ihrem Ende innerhalb des Stutzens 25 einen Mischpropeller 31, der beim Umlauf die Austrittsöffnung der Förderschnecke 27 überstreicht und damit eine intensive Vermischung des durch die Schnecke 27 eintretenden Materials bewirkt.
  • Das von dem Mischpropeller in den Raum des Zylinders 1 beförderte Material wird zunächst von den an der Welle 3 sitzenden Rührarmen erfaßt und weiter durchgearbeitet. Bei zunehmender Füllung tritt das Material auch in den Raum des Zylindermantels 2 über und steigt allmählich in dem Doppelzylinderraum aufwärts, wobei es immer wieder von den Rührarmen 17 erfaßt und durchgearbeitet wird.
  • Außerdem führt das Material während des Aufsteigens eine Zickzackbewegung aus, da es abwechselnd von den Rührarmen der Welle 3 und der Welle 4 erfaßt und im Durchdringungsbereich der beiden Zylinder jeweils von dem einen Zylinder in den anderen gefördert wird. Gleichzeitig mit dem kontinuierlichen Antrieb der Wellen 3 und 4 ist die periodische Betätigung der hydraulischen Winde 14 eingeschaltet worden, so daß der Kasten 11 mit seinem gesamten Aufbau und den an den Wellen 3 und 4 sitzenden Rührarmen 17 und Abstreichern 18 ständig eine Auf- und Abbewegung ausführt. In ihrer tiefsten Stellung wandern die untersten Rührarme 17 über die Böden 5 und 6, so daß eine Festsetzung von beispielsweise im Aufschluß befindlichem klebrigem und erhärtendem Material sowohl auf den Böden 5 und 6 wie an den Innenwänden der Zylinder 1 und 2 verhindert wird. Die Länge der Rührarme 17 und der Abstand zwischen den Wellen 3 und 4 sind so bemessen, daß die Abstreicher 18 auf ihrer Innenbahn dicht an der Außenfläche der gegenüberliegenden Hohlwelle vorbeigehen, so daß sich auch hier keine Toträume und keine Ansätze bilden können.
  • Dank der Höhenabstufung der Rührarme 17 und der zwangläufig parallelen Heb- und Senkbewegung der beiden Rührwerksysteme ist es ausgeschlossen, daß die Rührarme des einen Systems auf diejenigen des anderen Systems treffen können, selbst wenn die Umlaufgeschwindigkeiten der beiden Systeme verschieden gewählt werden, was je nach dem gewünschten Mischeffekt mitunter zweckmäßig sein kann und bei Verwendung von stufenweise oder stufenlos regelbarem Wellen antrieb ohne weiteres verwirklicht werden kann.
  • Nach der Behandlung in dem Mischraum tritt das Material am oberen Ende über den am Mantel 2 ansetzenden Krümmer 32 in den senkrechten Schacht 33 über, an dessen unteres Ende sich als Austrag schleuse ein Auffangbehälter 34 zweckmäßig von erweitertem Querschnitt anschließt. Dicht unter der Austragöffnung des Behälters 34 befindet sich das Förderband 35, welches das fertige Material aufnimmt und beispielsweise einem Lagersilo oder einer Station zur weiteren Bearbeitung zuführt. In dem Behälter 34 befinden sich zwei Niveauanzeiger 36, und zwar zweckmäßig im oberen und unteren Teil, die mechanisch, elektrisch, optisch oder in einer anderen geeigneten Weise arbeiten können. Derartige Niveauanzeiger sind an sich allgemein bekannt. Im vorliegenden Fall dienen sie zur Steuerung der Misch-und Aufschlußarbeit. Sinkt das Niveau im Behälter 34 unter den unteren Anzeiger 36, so steuert dieser beispielsweise die Materialzufuhr durch die Förderschnecke 27 im Sinne einer Steigerung des Rohmaterialzulaufes. Bei Materialien, die zur Erhärtung oder sonstigen Erhöhung ihrer Zähigkeit neigen, kann das Nachlassen des Materialaustrages aber auch auf dieser Erscheinung beruhen, und es kann dann zweckmäßig sein, Flüssigkeit, Gas oder Dampf aus Leitung 23 durch die Düsen 19 und 21 in stärkerem Maße zuzuführen, um die Zähigkeit des in Bearbeitung befindlichen Materials herabzusetzen. Zu diesem Zweck kann der Anzeiger 36, z. B. ein Ventil in der Gas- oder Flüssigkeitszuführungsleitung 23 steuern.
  • An Stelle der rotierenden Düsen 19 und 21 oder auch zusätzlich zu diesen können im Zylindermantel ähnliche Düsen 37 vorgesehen sein, die über Zweigleitungen 38 an eine Leitung 39 mit Ventil 40 für Gas, Dampf oder Flüssigkeit angeschlossen sind.
  • Gegebenenfalls kann das Ventil 40 durch den unteren Niveauanzeiger 36 geöffnet und durch den oberen Niveauanzeiger 36 geschlossen werden. Ebenso ist es im gegebenen Fall möglich, die beiden Niveau anzeiger 36 zur Steuerung der Umlaufgeschwindigkeit der Wellen 3 und 4 oder ihrer Heb- und Senkbewegung vermittels der hydraulischen Winde 14 zu regeln.
  • In bestimmten Fällen, insbesondere bei reinen Mischoperationen, kann es zweckmäßig sein, an der Oberseite des Mischbehälters einen Einfüllstutzen 41 vorzusehen, der zweckmäßig verschließbar ist. Beispielsweise kann es sich empfehlen, vor Beginn des Betriebes zunächst den ganzen Behälter mit gemischtem bzw. in Aufschluß befindlichem Material anzufüllen, was am einfachsten durch den Stutzen 41 statt durch die Förderschnecke 27 geschehen wird. Ferner ist an der Decke des Misch- und Aufschlußbehälters ein Absaugstutzen 42 vorgesehen, aus dem Gase und Dämpfe entweichen können, die sich entweder während der chemischen Umsetzung aus dem Material entwickeln oder zu dessen Behandlung durch die Düsen 19, 21 oder 37 eingeführt werden.
  • Bei Benutzung des Gerätes mit Materialdurchgang von oben nach unten kann der Austrag auch mittels der Schnecke27 erfolgen, die dann natürlich so zu betreiben ist, daß sie von innen nach außen fördert.
  • Obgleich der Materialaustrag während des laufenden Betriebes durch den Fallschacht 33 erfolgt, vor allem bei periodischem Betrieb, kann es vorteilhaft sein, auch am Boden des Zylindermantels 2 eine Austragöffnung vorzusehen, die in der Regel durch eine Tür 43 verschlossen ist, jedoch mittels der hydraulischen oder pneumatischen Einrichtung 44 angehoben werden kann, wenn beispielsweise im Falle einer Betriebsunterbrechung der Behälter möglichst rasch entleert werden soll. In diesem Fall ist natürlich die Materialeinführung durch die Scnecke 27 abgeschaltet, und die umlaufenden Rührflügell7 beschleunigen die Entleerung durch die Bodenöffnung.
  • Schließlich kann es in einzelnen Fällen zweckmäßig sein, im Boden des Behälters ein Mischgerät 45 vorzusehen, das im dargestellten Fall aus einem Ring oder einer Scheibe mit achsparallelen Stäben am Umfang besteht und durch den Motor 46 angetrieben wird. Bei Benutzung des Gerätes als Flüssigkeitsmischer kann der Mischer 45 dazu dienen, in der Flüssigkeit enthaltene Knoten und Klümpchen, die sich normalerweise nach unten absetzen, aufzuschließen, sofern die schnellaufende Vorrichtung 45 nach Art einer Schlägermühle dieser Aufgabe entsprechend durchgebildet ist.
  • Die Ausführungsform nach F i g. 2 stimmt in allen wesentlichen Einzelheiten mit derjenigen nach F i g. 1 überein. An Stelle des festen Auffangbehälters 34 ist jedoch ein kegelförmiger Auffangbehälter 47 mit schwenkbarer Entleerungsklappe48 an sich bekannter Art vorgesehen, der mit dem Fallschacht 33 beispielsweise durch einen Faltenbalg 49 oder auch eine Teleskopverbindung verbunden ist. Der Behälter 47 ruht mit einem Flansch 50 auf den Schneiden 51 eines Waagebalkens 52. Die nicht dargestellte Waage ist so austariert, daß sich der Balken 52 bei aber schreitung einer bestimmten Abfülimenge im Trichter 47 senkt, und diese Bewegung des Waagebalkens 52 kann in gleicher Weise wie die Auslösung der Nieveauanzeiger36 bei der Äusführungsforrn nach P i g. 1 zur Steuerung der verschiedenen Antriebseinrichtungen, Ventile usw. herangezogen werden. Um eine kontinuierliche Entnahme am Boden zu ermöglichen, ist eine Zellenradschleuse 58 in einer Bodenvertiefung 59 mit Auslaufstutzen 60 vorgesehen. Das Zellenrad wird durch den Getriebemotor 61 in Drehun versetzt.
  • Die Ausführungsformen nach Fig 3 und 4 stimmen zwar grundsätzlich mit denjenigen nach F i g. 1 und 2 überein. Sie unterscheiden sich hiervon aber in zweierlei Hinsicht: Zunächst einmal ist ein einfacher zylindrischer Mantel mit nur einem zentrischen Rührsystem vorhanden, und zum anderen ist der zylindrische Misch-und Aufschlußraum durch Zwischenböden in übereinanderliegende, kammerartige Zonen unterteilt. Bei der Ausführungsform nach F i g. 3 sind abwechselnd an der linken und der rechten Hälfte des Mantels 1 in gleichmäßigen Abständen übereinander undurchlässige segmentförmige Bodenplatten 53 eingesetzt, die jeweils einen Durchlaß frei lassen, der kleiner als die halbe Kreisfläche ist und Durchbrechungen für den freien Durchgang der auf und ab beweglichen Hohlwelle 3 besitzen. Die schlangenförmige Pfeillinie deutet den Durchgangsweg des in Behandlung befindlichen Materials an. Im übrigen können dieselben Einrichtungen bei dieser Ausführungsform vorgesehen sein, wie bei den im vorstehenden besprochenen Behältern. Vorzugsweise sind die Zwischenböden 53 in Beziehung zu den Rührarmen 17 so angeordnet, daß jeweils ein Rührarm in der abgesenkten Stellung des Mischsystems dicht über die Bodenplatte 53 hinwegstreicht, während ein an der Welle 3 gegenüberliegender Arm bei angehobener Stellung des Mischsystems unter der Bodenplatte 53 entlang streicht.
  • Um dies zu ermöglichen, sind die Abstreifer 18 nicht, wie bei Fig. 1 und 2, mit ihrer Mittellinie an den Armen 17 befestigt, sondern die Abstreiferl8 von den Armen, die beim Anheben unter die Zwischenböden 53 gelangen, ragen nach unten, und-bei den gegenüberliegenden Armen 17, die in der abgesenkten Stellung die Oberseite der Böden 53 bestreichen, sind die Abstreifer 18" nach oben ragend angebracht.
  • Bei der Ausführungsform nach F i g. 4 erstrecken sich die Zwischenböden über den ganzen Querschnitt des Zylinders. Sie bestehen jedoch aus parallelen Roststäben 54, so daß das Material während des Aufstieges im Zylinder sich durch die Spalten zwischen den Stäben 54 hindurchquetschen muß, wie dies durch Pfeile bei dem untersten Zwischenboden angedeutet ist. Infolgedessen wird das Material beim Durchgang durch die Roste 54 in einzelne Streifen zerteilt, was insbesondere bei Massen plastischer Beschaffenheit den Mischeffekt begünstigt und gleichzeitig zu einer Knetwirkung führt. Ferner ist diese Ausführungsform besonders geeignet für Behandlungen oder Umsetzungen, bei denen das Material mit Gasen oder Dämpfen behandelt werden soll, die durch seitliche Düsen 37 eingeführt werden. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind die Düsen 37 so über die Zylinderhöhe verteilt, daß sie jeweils unterhalb eines der Roste 54 liegen, so daß gegebenenfalls bei Bearbeitung feinteiligen Materials dieses von den Gasen oder Dämpfen aufgeströmt wird und eine wirbelschichtartige Suspension entsteht, die durch die Roste aufsteigt. Gegebenenfalls können auch die Roststäbe als Röhren ausgebildet sein, um Luft, Dampf oder Flüssigkeit durch Bohrungen der Roststäbe austreten zu lassen.
  • Wie in der Zeichnung angedeutet, kann über dem einen Rostboden 54, und zwar zweckmäßig über dem obersten Rost, ein schnell umlaufendes Mischwerkzeugt angeordnet sein, das im dargestellten Beispiel aus einem Kranz oder einer Scheibe mit senkrechten, parallelen Stäben oder Messern besteht.imd von einem zusätzlichen Motor 56 aus angetrieben wird. Gemäß der Darstellung in F i g. 4 ist der Motor 56 auf einer Tragplatte 57 montiert, die an dem Kasten 11 und der Buchse 8 befestigt ist, so daß der Motor 56 und das Mischwerkzeug 55 die Auf- und Abbewegung der Hohlwelle 3 mitmachen. Infolgedessen ist wiederum mit Sicherheit vermieden, daß der oberste Rührarm 17 bei seinem Umlauf mit dem Mischwerkzeug 55 zusammentreffen kann.
  • Da diese Vorrichtung mit nur einem Hauptrührsystem ausgerüstet ist, ist der Mischeffekt nicht so intensiv wie bei den Geräten mit zwei oder mehr Rührsystemen. Bei Einbringen der Rohmaterialien von oben obliegt dem Wirbler 55 die Aufgabe, sofort eine gründliche Vormischung der einströmenden Materialien über dem Rost oder einer Platte auszuführen. Bei umgekehrter Arbeitsweise, von unten nach oben, bewirkt der Wirbler eine Auflockerung des hochsteigenden Materials, um damit beste Voraussetzungen für den Austritt eingeschlossener Gase, wie beispielsweise Fluorgas usw., zu schaffen.
  • Selbstverständlich können verschiedenerlei Abwandlungen im Rahmen der Erfindung an den verschiedenen Ausführungsformen vorgenommen werden. Beispielsweise können Vorrichtungen gemäß F i g. 1 und 2 mit nur einem Zylinder oder auch mit drei Zylindern ausgeführt werden, wobei selbstverständlich die entsprechende Anzahl von Mischsystemen 3, 4, 17 und 18 und Motoren 12 zu wählen ist. Umgekehrt können die Ausführungsformen nach F i g. 3 und 4 auch bei Behältern angewandt werden, die aus zwei oder drei einander durchdringenden senkrechten Zylindern bestehen. Die Anordnung im Falle der Verwendung von drei einander durchdringenden Zylindermänteln ist im Grundriß aus F i g. 7 ersichtlich. Wird ein zweiter Zylinderbehälter verwendet, so laufen die Rührsysteme zweckmäßig, wie in F i g. 6 durch Pfeile angedeutet, in entgegengesetzter Richtung zueinander um. Bei Verwendung von drei Teilzylindern und drei rotierenden Mischsystemen müssen zwangläufig zwei Systeme in derselben Richtung umlaufen, während das dritte entgegengesetzte Umlaufrichtung haben kann.
  • Ferner kann das Gerät mit in der Höhe unterschiedlichem Querschnitt ausgeführt werden. Eine Ausführung mit sich stufenweise von unten nach oben verengtem Querschnitt kommt beispielsweise dann in Frage, wenn das Arbeiten mit großer Schichthöhe verlangt wird und in der unteren Zone mit erhöhtem Druck und deshalb auch mit erhöhter Temperatur gearbeitet werden soll, während andererseits kein Wert darauf gelegt wird, in der oberen Partie des Gerätes große Materialmengen dauernd in Umwälzung zu halten und damit einen unnütz hohen Kraftverbrauch zu verursachen.
  • Eine umgekehrte Anordnung, d. h. stufenweise Erweiterung des Querschnittes nach oben, dürfte dann in Frage kommen, wenn das Material in der Schlußphase des Behandlungsprozesses lockere, volurninöse Beschaffenheit annimmt und die Voraussetzungen für gute Durchlüftung oder Trocknung in der oberen Partie des Gerätes, beispielsweise über dem Rost, gegeben sein soll.
  • Die Ausführung mit stufenweise verändertem Durchmesser läßt sich nur bei der einachsigen Ausführung der Geräte vorteilhaft anwenden, denn bei Anwendung von zwei oder mehr Vertikalwellen ist der Abstand der Wellen zueinander vom jeweiligen Durchmesser der Behälter abhängig.
  • Patentansprüche: 1. Misch- und Aufschlußvorrichtung, bestehend aus einem stehenden zylinderförmigen Behälter und darin um eine konzentrische Achse umlaufenden Rührwerkzeugen mit einer Einspeise-und einer Austrageinrichtung, d a du r c h g e -kennzeichnet, daß die die Rührwerkzeuge (17, 18, 18') tragende Welle bzw. tragenden Wellen (3, 4) axial beweglich angeordnet sind, daß die Werkzeuge aus gegen ihre Drehebene angestellten, im Abstand über die Wellenlänge verteilten, bis an die Behälterwandung heranreichenden radialen Flügeln (18, 18') bestehen, und daß ein Antrieb (14, 15) für die axiale Hin-und Herbewegung der Rührwerkwelle bzw. Rührwerkwellen (3, 4) mit einem derartigen Hub vorgesehen ist, daß die Flügel (18, 18') die gesamte Behälterinnenwand bestreichen.

Claims (1)

  1. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührflügel (17) an ihren Enden an der Behälterinnenwand gleitende Abstreicher (18, 18') besitzen.
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreicher (18, 18') schwach gegen die Tangente des Umfanges angestellt sind.
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere stehende Zylinderräume (1,2) einander durchdringend nebeneinander angeordnet sind und die mehreren koaxial in den Zylindersegmenten befindlichen Rührwerksysteme (17, 18, 18') sich mit ihren Rührflügeln überschneiden 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührflügel (17,18, 18') des einen Systems sich bis in die Nähe der Welle (3, 4) des anderen Systems erstrecken.
    6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührwerkwellen (3, 4) Einzelantrieb (12) besitzen und die Antriebe hinsichtlich Umlaufgeschwindigkeit und Drehrichtung unabhängig voneinander regelbar sind.
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenteile (5, 6) der Zylindersegmente (1, 2) entsprechend der Versetzung der Rührflügel (18,18') zwischen den mehreren Rührwerksystemen gegeneinander versetzt sind.
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Rührwerksysteme einen gemeinsamen Antrieb (14,15) für die Heb- und Senkbewegung besitzen.
    9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmotoren (12) für die Rührwerkwellen (3, 4) mit den Getrieben (10, 13) und den Rührwerkwellen in einem Aufbau (11) vereinigt sind, der unter Zwischenschaltung einer hydraulischen Winde (14, 15) auf das Mischgefäß (1, 2) aufgesetzt ist.
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Behältermantel (1, 2) Einführungsdüsen (37) für Gase und/oder 1 Flüssigkeiten besitzt.
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis. 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührwerkwellen (3, 4) hohl ausgebildet und an Zuführungsleitungen (23) fiir Gase und/oder Flüssigkeiten angeschlossen sind.
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührflügel(17) Austrittsdüsen (21) für Gase oder Flüssigkeiten besitzen, die an Hohlwellen (3, 4) angeschlossen sind.
    13. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden (5, 6) des Mischbehälters (1, 2) eine Einrichtung zur Materialeinführung unter Druck, z. B. eine Einspeisschnecke (27), vorgesehen ist.
    14. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, gekennzeichnet durch einen Einfüllstutzen (41) am oberen Ende und eine Austragöffnung mit kontinuierlich arbeitender Austrageinrichtung (27) am unteren Ende des Behälters.
    15. Vorrichtung nach Anspruchl4, gekennzeichnet durch eine Schichthöhenkontrolleinrichtung (36) in dem Mischbehälter(1,2), die vorzugsweise den Antriebsmotor der Austragvorrichtung z. B. durch stufenlose Drehzahländerung oder Abschaltung der Austrageinrichtung steuert.
    16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, gekennzeichnet durch eine in der Nähe des Behälterbodens angeordnete, nach außen fördernde Austragschnecke (27), Zellenschleuse od. dgl.
    17. Vorrichtung nach Anspruch 1, 4 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragöffnung (32) am oberen Ende des Behälters (1, 2) vorgesehen ist.
    18. Vorrichtung nach Anspruch 1, 4, 13 oder 17, gekennzeichnet durch einen gas- und flüssigkeitsdichten Abschlußdeckel (7) des Mischbehälters (1, 2).
    19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, gekennzeichnet durch eine verschließbare Entleerungsöffnung (43) am Boden des Behälters (1, 2).
    20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein- speis- und/oder die Entnahmeeinrichtung (27) in Abhängigkeit von dem Kraftverbrauch der Einspeiseinrichtung und/oder des Rührwellenantrieb es (12) und/oder des Heb- und Senkantriebes (14, 15) gesteuert werden.
    21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, gekennzeichnet durch die Anordnung eines schnell anlaufenden Rührwerkes (43) -im unteren Teil, z. B. am Boden des Behälters (lj 2).
    22. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Einspeisstutzens (25) eine um eine waagerechte Welle umlaufende Mischvorrichtung, z. B. ein Propeller (31), eingebaut ist.
    23. Vorrichtung nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch eine Absaugleitung (42) im oberen Behälterteil.
    24. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß ein an die Austragöffnung angeschlossenes Fallrohr (33) für das behandelte Gut vorhanden ist.
    25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1,2) durch waagerechte Siebe oder Roste (53, 54) in Kammern unterteilt ist.
    26. Vorrichtung nach Anspruch25, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Kammer als Wirbelschichtkammer ausgebildet ist.
    27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischbehälter (1, 2) einen sich stufenweise von unten nach oben verengenden Querschnitt besitzt.
    28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1, 2) einen sich stufenweise von unten nach oben erweiternden Querschnitt besitzt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 293 900, 481 319, 656 144; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 770 637.
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