-
Glassehneidegerät Die Erfindung betrifft ein Glasschneidegerät mit
einer das Schneidwerkzeug tragenden Kolbenstange, die mit einem Kolben verbunden
ist, dessen Beaufschlagung mit einem Druckmittel durch eine die Glasplatte anhebbare
Abtastrolle gesteuert ist.
-
Bei einem bekannten mechanisch arbeitenden Gerät wird die Schneidkraft
durch das Gewicht des Schneidwerkzeughalters ausgeübt und ist daher nicht einstellbar.
Die Abtastrolle bewirkt über ein kompliziertes Hebe- und Federsystem das Aufsetzen
des Schneidwerkzeugs auf die zu schneidende Glasplatte. Ferner ist bei einem Gerät
mit einem doppelt beaufschlagten, in einem Zylinder laufenden Kolben vorgeschlagen
worden, zwischen dessen Kolbenstange und dem Werkzeughalter eine Feder anzuordnen,
die als Dämpfer bei der Beaufschlagung des Kolbens wirkt. Die Beaufschlagung des
Kolbens wird hierbei durch Magnetventile gesteuert, die von zwei hintereinanderlaufenden
Abtastrollen betätigt werden. Diese Ausbildung ist insbesondere wegen der erforderlichen
elektrischen Steuereinrichtungen aufwendig und daher teuer.
-
Die Erfindung bezweckt, einen einfachen Aufbau zu erzielen, um ein
billiges Gerät zu erhalten; ferner soll ein einwandfreies und einfaches Einjustieren
des Schneidwerkzeugs gewährleistet sein, um die Möglichkeit des Ausschusses zu verrinaern.
-
Die Erfindun(r besteht darin, daß auf den Kolben eine Feder die Schneidkraft
ausübt und das Druckmittel in entgegengesetzter Richtung auf den Kolben einwirkt,
und daß die Abtastrolle- einen Zweiwegehahn betätigt, der zwischen einer die Druckentlastung
bewirkenden Stellung und einer die Druckmittelzufuhr zum Kolben bewirkenden Stellung
verschwenkbar ist, in welch letzterer die Abtastrolle in der Achse der Kolbenstange
liegt.
-
Durch diese Ausbildung wird ferner erreicht, daß die Druckentlastung
des Kolbens und damit die Bewegung des Schneidwerkzeugs durch die Federkraft gegen
die Glasplatte erfolgt, wenn das Schneidwerkzeug sich dicht hinter der Eintrittskante
der Glasplatte befindet, so daß das Absprengen von Linsen vermieden ist. Da während
des Schneidvorgangs die verschwenkte Abtastrolle dicht neben dem Schneidwerkzeug
liegt, erfolgt das Abheben des Schneidwerkzeugs kurz nachdem die Austrittskante
der Glasplatte die Abtastrolle passiert hat, so daß nur ein geringer überhub erforderlich
ist.
-
Zweckmäßig ist der Zweiwegehahn in der die Druckmittelzufuhr zum Kolben
bewirkenden Stellung durch eine Feder gehalten. Um die Steuerbewegung der Bewegung
der Glasplatte leicht anpassen zu können, sind ferner in der Leitung zur Beaufschlagung
und in der Leitung zur Entlastung des Kolbens einstellbare Drosselstellen angeordnet.
-
Die die Schneidkraft ausübende Feder kann in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung mit einem einstellbaren Federteller versehen sein-Schließlich wird
bei einem Glasschneidegerät mit mehreren nebeneinander zueinander ausgerichtet angeordneten
Werkzeughaltern dieser Axt vorgeschlagen, daß die Zweiwegehähne in einer durchgehenden
Welle angeordnet sind, die durch mindestens eine Abtastrolle verschwenkbar ist.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
In der Zeichnung ist F i g. 1 ein senkrechter Schnitt durch einen Werkzeughalter
nach der Erfindung in der Ruhestellung, F i g. 2 ein entsprechender Schnitt
in der Betriebsstellung und F i g. 3 eine Seitenansicht zu F i
g. 1.
-
Der Werkzeughalter hat einen Zylinder 1 beliebigen Querschnittes,
in dem eine obere Führung 2 sitzt. Unten enthält die Wandung des Zylinders eine
koaxiale untere Führung 2#. In den Führungen 2 und 2' läuft eine Kolbenstange
3, die unterhalb der Führung 2' einen Schneiddiamanten 4 oder ein Schneidrädchen
trägt. Innerhalb des Zylinders ist an der Kolbenstange 3 ein napfartiger
Kolben 5 befestigt, der abgedichtet im Zylinder 1 gleitet und in diesem
zwei Räume 6 und 6' voneinander trennt. Im oberen Raum 6 befindet
sich eine Feder 7, die auf den Kolben 5 drückt und sich an der oberen
Führung 2 abstützt. Diese Feder übt die erforderliche Schneidkraft aus. Die obere
Führung 2 arbeitet mit einer irn Zylinder 1 sitzenden Stellschraube
13 zusammen, so daß die Kraft der Feder 7 einstellbar ist.
-
Der untere Raum 6' ist an* eine Druckluftzuleitung angeschlossen,
in der ein Zweiwegehahn 8 und eine durch eine Stellschraube 11 einstellbare
Drosselstelle liegt. An die Bohrung des Zweiwegehahnes 8 ist eine Auslaßleitung
14 herangeführt, die ebenfalls eine
durch eine Stellschraube
11' einstellbare Drosselstelle enthält. Das Küken des Zweiwegehahnes trägt
einen Hebel 10, an dessen freiem Ende eine Abtastrolle 9
gelagert ist,
die durch die unter dem Werkzeughalter hindurchlaufende Glasplatte anhebbar ist
und dann den Zweiwegehahn verschwenkt. In der in F i g. 1
gezeichneten Stellung
wird dieser durch eine am Hebel 10 befestigte Feder 12 gehalten.
-
In F i g. 1 ist das Gerät in der Ruhelage dargestellt. Im Bereich
des Werkzeugs 4 und der Abtastrolle 9
befindet sich keine Glasplatte. Die
Feder 12 hält die Abtastrolle 9, den Hebel 10 und den Zweiwegehahn
8
in der gezeichneten Stellung, in der die Druckluftzuleitung geöffnet ist,
so daß in dem Raum 6' Druckluft auf den Kolben 5 einwirkt und diesen
unter Spannung der Feder 7 nach oben gegen einen nicht gezeichneten Anschlag
bewegt. Damit ist das Werkzeug 4 über die obere Fläche der zu schneidenden Glasplatte
15 angehoben. Läuft jetzt die Glasplatte 15
von links nach rechts unter
dem Werkzeughalter hindurch, so stößt ihre Vorderkante gegen die Abtastrolle
9 und hebt diese an. Hierdurch wird unter Spannung der Feder 12 der Hebel
10 und der Zweiwegehahn 8 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt,
so daß der untere Raum 6' mit der Aus] aßleitung 14 verbunden und die Zufuhrleitung
abgesperrt wird. Der Raum 6' wird druckentlastet, und die jetzt überwiegende
Feder 7 bewegt den Kolben 5 und damit das Werkzeug 4 gegen die Glasplatte
15 unter Ausübung der eingestellten Schneidkraft. Nach dem Durchlauf der
Glasplatte 15 zieht die Feder 12 den Hebel 10 in die Anfangslage zurück.
-
Werden mehrere Werkzeughalter nebeneinander ausgerichtet im Gerät
verwendet, so können die Zweiwegehähne 8 in einer durchgehenden Welle angeordnet
sein, die durch mindestens eine mit der Glasplatte zusammenarbeitende Abtastrolle
verschwenkt wird.
-
Durch die vorgesehenen Einstelleinrichtungen für die Schneidkraft,
die Druckmittelzufuhr und die Druckentlastung für die Werkzeugbewegung kann das
Gerät den jeweilig gewünschten Schneidbedingungen leicht angepaßt werden. So ist
der Beginn des Schneidens einstellbar, ebenso ist das saubere Absetzen des Werkzeugs
nach dem Schnitt einstellbar.
-
Die Erfindung ist in gleicher vorteilhafter Weise auch dann verwendbar,
wenn die Glasscheibe ortsfest ist und die Werkzeughalter beweglich sind. Diese können
in Längs- und Querführungen laufen, so daß ein einwandfreies kreuzweises Schneiden
der Glasplatte in einer Aufspannung erzielbar ist. Gerade in letzterem Falle werden
einwandfreie Schnitte durch das automatische An- und Absetzen des Werkzeugs erzielt.