DE1195647B

DE1195647B - Muskeluebungs- und Trainiergeraet

Info

Publication number: DE1195647B
Application number: DEA33175A
Authority: DE
Inventors: Allan Aronsohn
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1958-11-04
Filing date: 1959-11-02
Publication date: 1965-06-24
Also published as: AT215067B; US3017180A; NL245009A; FR1239769A; CH375487A; NL107799C; BE584316A; GB881938A; DK93556C; ES253155A1

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

A63b

Deutsche Kl.: 77 a-23/04

1195 647
A33175Ic/77a
2. November 1959
24. Juni 1965

Die Erfindung bezieht sich auf ein Muskelübungsgerät mit einem unterhalb der Ebene eines Sitzes um eine waagerechte Achse drehbar gelagerten Tretkurbelpaar und einem oberhalb der Sitzebene um eine zur Tretkurbelachse parallele Achse drehbar gelagerten Handkurbelpaar sowie einem mit die Kurbelpaare verbindenden Getriebe.

Bei einem bekannten Muskelübungsgerät der obengenannten Art ist das Handkurbelpaar mit um 180° versetzten Kurbeln unmittelbar vor dem Sitz angeordnet. Das Getriebe ist so ausgebildet, daß die beiden Kurbelpaare sich zwangläufig im gleichen Drehsinn drehen müssen. Ein derart ausgebildetes Muskelübungsgerät hat den Nachteil, daß mit ihm lediglich die Arm- und Beinmuskeln trainiert werden, ohne daß der Rumpf und die die Atmung unterstützenden Muskeln zu einer Bewegung gezwungen werden. Bei vielen Erkrankungen, die mit solchen Muskelübungsgeräten bekämpft werden, wie z. B. Kinderlähmung, multiple Sklerose, Nervenlähmungen, ist es jedoch wichtig, insbesondere die die Atmung unterstützenden Muskeln und die Rumpfmuskeln zu trainieren, um die Gefahr der Erstickung des Kranken zu begegnen. Ein solches Körpermuskeltraining ist jedoch mit dem bekannten Übungsgerät der obengenannten Art nicht möglich, da jeder Entfernungsbewegung einer Handkurbel vom Patienten eine Annäherungsbewegung der anderen Handkurbel zum Patienten entspricht. Somit wird der Patient durch die Handkurbelbewegungen lediglich zu leichten Rumpfdrehungen, keinesfalls jedoch zu Rumpfbeugungen gezwungen.

Es ist auch ein Trainiergerät bekannt, das ein unterhalb eines Sitzes angeordnetes Drehkurbelpaar besitzt, das um eine im wesentlichen waagerechte Achse drehbar ist. Oberhalb des Tretkurbelpaares und des Sitzes sind auf zwei senkrechten und durch ein Getriebe zusammengekuppelten Achsen beiderseits des Sitzes Handkurbeln angeordnet, deren Griffe gleichfalls senkrecht nach oben weisen. Die zusammengekuppelten Handkurbeln stehen über ein weiteres Getriebe mit dem Tretkurbelpaar für einen zwangläufigen gemeinsamen Umlauf in Verbindung. Der Kranke sitzt hinter den senkrechten Achsen, so daß durch die Betätigung der Kurbelpaare außer der Bein- und Armmuskulatur auch die Rumpfmuskulatur zu zwangläufigen Bewegungen veranlaßt wird, während jedoch die übrigen Körpermuskeln keiner nennenswerten Beanspruchung unterworfen werden.

Zweck der Erfindung ist es jedoch, ein Muskelübungsgerät der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem nicht nur die Arm- und Beinmuskeln, son-Muskelübungs- und Trainiergerät

Anmelder:

Allan Aronsohn, Hälsingborg (Schweden)

Vertreter:

Dipl.-Ing. A. Grünecker

und Dr.-Ing. H. Kinkeldey, Patentanwälte,

München 22, Maximilianstr. 43

Als Erfinder benannt:

Allan Aronsohn, Hälsingborg (Schweden)

Beanspruchte Priorität:
_ao Schweden vom 4. November 1958 (10 219)

dem auch die Rumpfmuskeln, insbesondere die zur Atmung dienenden Muskeln, trainiert werden. Dies wird bei dem Muskelübungsgerät nach der Erfindung dadurch erreicht, daß das Handkurbelpaar in an sich bekannter Weise aus zwei getrennten, jeweils seitlich vor dem Sitz angeordneten Handkurbeln besteht, deren Griffe aufeinander zu gerichtet sind und axial miteinander fluchten, und daß das Getriebe als ein die Kurbelpaare zu gegenläufiger Drehbewegung verbindendes Umkehrgetriebe ausgebildet ist.

Bei dem erfindungsgemäßen Gerät ist der zwischen den Handkurbeln befindliche Raum frei. Der Patient ist gezwungen, beim Drehen der Handkurbeln, deren Handgriffe miteinander fluchten, mit dem Oberkörper eine Schwingbewegung auszuführen, die einer Ruderbewegung ähnelt. Der Oberkörper schwingt in den freien Raum zwischen den Handkurbeln hinein und aus diesen dann wieder heraus. Der Körper des Patienten klappt also im Rhythmus der Drehbewegungen nach von zusammen und richtet sich anschließend wieder auf. Das Zusammenklappen wird durch die gegenläufige Drehbewegung der Beine unterstützt. Durch dieses Beugen und Wiederaufrichten des Rumpfes wird die Rumpfmuskulatur in erheblichem Maße gestärkt. Die Schwingbewegungen des Oberkörpers werden außerdem von kräftigen Schulterbewegungen begleitet. Die vom Patienten weggerichteten Handkurbelbewegungen bewirken ein Zusammenziehen der Schultern vor dem Brustkorb

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und die zum Patienten gerichteten. Handkurbelbewegungen eine nach rückwärts gerichtete Schulterbewegung und Dehnung des Brustkorbes. Diese Schulterbewegungen entsprechen den Praktiken der künstlichen Beatmung, die bisher nur unter Einbeziehnung einer menschlichen Hilfe in genügend kräftigem Ausmaße möglich war. Die Möglichkeit, den Patienten durch ein Muskelübungsgerät zu Bewegungen zu veranlassen, welche denen der künstlichen Beatmung entsprechen, ist bislang nicht in Betracht gezogen und demzufolge offensichtlich nicht erkannt worden.

Die Erfindung soll im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen

F i g. I, Π und III eine Seitenansicht, Stirnansicht und einen Grundriß eines als Beispiel gewählten Geräts nach der Erfindung.

Das in den Zeichnungen dargestellte Gerät umfaßt einen Bodenrahmen, welcher aus zwei Teilen 1 und 2 besteht, von denen der Teil 2 im Teil 1 verschiebbar und in der gewünschten Verschiebelage daran feststellbar ist. Der Bodenrahmenteil 2 trägt einen zweckmäßigerweise drehbaren Stuhl 3, welcher in verschiedene Höhenlagen einstellbar ist und eine in verschiedene Neigungslagen stellbare Rückenlehne besitzt. Der Bodenrahmenteil 1 trägt gegenüber dem Stuhl 3 eine Säule 4, an deren oberem Ende eine Welle mit einem Paar von entgegengesetzt gerichteten Kurbeln 5 gelagert ist. Diese Kurbeln S tragen Pedale 6, welche derart angeordnet sind, daß sie den Füßen einen sicheren Halt gewähren. Auf der Welle der Kurbeln 5 sitzt ein Kettenrad 7, das mittels einer Kette 8 mit einem Kettenrad 9 auf einer Zwischenwelle 10 verbunden ist, welche in einem Paar von Lagerblechen 11 auf dem Bodenrahmenteil 1 gelagert ist. An jedem Ende dieser Zwischenwelle 10 sitzt ein Zahnrad 12, das mit einem Zahnrad 13 auf einer Welle 14 in Antriebsverbindung steht, welche in einem an dem fraglichen Ende der Welle 10 auf dem Bodenrahmenteil 1 angeordneten Ständer 15 gelagert ist. Auf der Welle 14 sitzt ebenfalls ein Kettenrad 16, das mittels einer Kette 17 mit einem Kettenrad 18 in Antriebsverbindung steht, welches auf einer an dem oberen Ende einer Stange 19 gelagerten Welle 20 angebracht ist, auf welcher eine Kurbel 21 mit Griff 22 sitzt. Diese Kurbeln 21 auf den beiden Wellen 20 sind im vorliegenden Falle in demselben Sinne gerichtet. Die Kettenräder 16 sind zweckmäßigerweise mit der Welle 14 lösbar gekuppelt, so daß sie mit dieser außer Antriebsverbindung gesetzt werden können, um die eine Kurbel oder beide Kurbeln 21 von den Kurbeln 5 freizugeben. Das untere Ende der Stange 19 ist auf dem zugeordneten Ständer 15 koaxial zur Welle 14 schwenkbar gelagert, um auf den Stuhl 3 zu und von ihm weg geschwenkt werden zu können, und die Stange 19 ist in verschiedene Neigungslagen durch ein Abspannglied 23 einstellbar, das mit seinem einen Ende an der Stange 19 schwenkbar befestigt und mit seinem anderen Ende in verschiedenen Verschiebelagen an dem Ständer 15 feststellbar ist. Eine Bremse 24 mit beliebig einstellbarer Gewichtsbelastung ist durch ein Zahngetriebe 25 mit der Zwischenwelle 10 gekuppelt. Auch kann ein geeigneter Motor zum Antrieb der Kurbeln 5 und 21 an diese Welle oder an einen anderen Teil des beschriebenen Bewegungs-Übertragungssystems gekuppelt sein.

Ein auf dem Stuhl 3 sitzender Patient, in F i g. I mit strichpunktierten Linien dargestellt, kann durch Betätigung der Kurbeln 5 mit den Füßen über das Getriebe 7, 8, 9 die Welle 10 in Umlauf versetzen, z. B. entgegen dem Uhrzeigersinn, wie durch einen Pfeil in F i g. I angedeutet ist. Die entgegen dem Uhrzeigersinn vorsichgehende Bewegung der Welle 10 wird mittels der Zahnräder 12,13 auf die Wellen 14 übertragen, die dadurch im Uhrzeigersinn zum Umlauf gebracht werden und über das Getriebe 16,17,18 diese Bewegung auf die bezüglichen Wellen 20 übertragen, so daß die Kurbeln 21 dieser Wellen im Uhrzeigersinn zum Umlauf gebracht werden, wie durch einen Pfeil in F i g. I angedeutet ist. Dadurch daß der auf dem Stuhl 3 sitzende Patient die Griffe 22 mit den Händen erfaßt und die Kurbeln 5 mit seinen Füßen betätigt, erhalten seine Bein-, Arm- und Körpermuskeln eine wohltuende Bewegung, wobei sich durch variierende Belastung der Bremse 24 ein mehr oder weniger großer Widerstand gegen den Betrieb des Bewegungsübertragungssystems erhalten läßt. Das Bewegungsübertragungssystem kann selbstverständlich auch durch die Kurbeln 21 angetrieben werden, falls die Beine des Patienten nicht hinreichend stark sein sollten, um das System von den Kurbeln 5 her anzutreiben. Falls der Patient derart geschwächt sein sollte, daß er weder seine Arme noch seine Beine zum Antreiben des Geräts verwenden kann, läßt sich ein kleiner elektrischer Motor vorsehen, welcher die erforderliche Treibkraft auf das Getriebesystem überträgt. Die Kurbeln 5 bzw. 21 können in irgendeinem, für die in jedem einzelnen Falle erwünschte Trainierung als zweckmäßig erachteten Winkel zueinander angeordnet sein, und selbstverständlich können auch die Winkellagen der Kurbeln 5 zu denen der Kurbeln 21 mit Rücksicht hierauf bemessen werden. Durch Einstellung des Bodenrahmens 1, 2 des Stuhles 3 und der Stangen 19 läßt sich das Gerät auch im übrigen in bester Weise dem Bediener des Geräts anpassen.

Claims

Patentansprüche:

1. Muskelübungsgerät mit einem unterhalb der Ebene eines Sitzes um eine waagerechte Achse drehbar gelagerten Tretkurbelpaar und einem oberhalb der Sitzebene um eine zur Tretkurbelachse parallele Achse gelagerten Handkurbelpaar sowie mit einem die Kurbelpaare verbindenden Getriebe, dadurch gekennzeichnet, daß das Handkurbelpaar in an sich bekannter Weise aus zwei getrennten, jeweils seitlich vor dem Sitz (3) angeordneten Handkurbeln (21) besteht, deren Griffe (22) aufeinander zu gerichtet sind und axial miteinander fluchten, und das Getriebe (7 bis 14, 16 bis 18) als ein die Kurbelpaare zu gegenläufiger Drehbewegung verbindendes Umkehrgetriebe ausgebildet ist.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Handkurbel (21) am oberen Ende einer Stange (19) angebracht ist, die senkrecht zur Kurbelachse verschwenkt- und in verschiedenen Stellungen verriegelbar gelagert ist.

3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle des Tretkurbelpaares (5) mit den Wellen (20) des Handkurbelpaares (21) in an sich bekannter Weise über Kettentriebe (8, 17) verbunden ist, wobei der eine Kettentrieb (8) die Tretkurbelwelle mit einer ersten Zwischenwelle (10) und die zwei weiteren Kettentriebe (17)

die beiden Handkurbelwellen mit einer zweiten Zwischenwelle (14) verbinden, die durch ein Zahnradgetriebe (12, 13) zu gegenläufiger Drehung mit der ersten Zwischenwelle verbunden ist. 4. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stangen (19) koaxial zu der zweiten Zwischenwelle (14) gelagert sind.

5. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine an der Zwischenwelle (10) angreifende Bremse (24) vorgesehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 378 581; USA.-Patentschrift Nr. 1344 963.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen