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Tragband mit Gelenkstiften für Lamellenjalousien und Lamellenjalousie
mit solchen Tragbändern Die Erfindung bezieht sich auf ein Tragband für. Lamellenjalousien
mit waagerecht oder lotrecht verlaufenden Lamellen, an dem mit den einzelnen Lamellen
zu verbindende Gelenkstifte gehaltert sind, sowie auf eine Lamellenjalousie mit
solchen Tragbändern.
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Derartige Trag- oder Abstandshaltebänder sind an sich bei Raff- und
Wickeljalousien bekannt. Bekannt ist es, in gewebte Bänder Schlaufen zur Aufnahme
der Gelenkstifte einzuweben. Auch ist es bekannt, das Band mit in Längsrichtung
verlaufenden Einschnitten zu versehen, um für den Gelenkstift eine Schlaufe zu schaffen.
Diesen Ausführungen ist gemeinsam, daß die Gelenkstifte nicht in genauer Teilung
mit dem Tragband verbunden werden können und daß die Schlaufen sich schnell abnutzen.
Eine den gewünschten Lamellenabstand genau einhaltende Lagerung der Gelenkstifte
ist bei Jalousien mit Metallbändern bekannt, mit denen U-förmige, mit der offenen
Seite an den Lamellen anliegende Schalen zur Aufnahme der Gelenkstifte verbunden
werden. Solche Metallbänder und ihre Verbindungen mit den Lamellen sind jedoch vergleichsweise
teuer. Auch Ketten gewährleisten zwar eine abstandshaltende Halterung der Lamellen,
sind jedoch zu schwer und verursachen nur schwierig zu beseitigende Klappergeräusche.
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Zumeist werden zur Aufhängung der heute üblichen schmalen Lamellen
von Lamellenjalousien Band- oder Schnurleitern angewendet, auf deren Stegen die
Lamellen in dem gewünschten Abstand aufliegen. Schmale Lamellen von 35 bis 50 mm
Breite werden wegen der geringen Baubreite der Jalousie bevorzugt, weil bei breiten
Lamellen die erforderlichen Band- oder Schnurleitern aufwendig in ihrer Herstellung
sind. BeiVerwendung schmaler Lamellen nimmt man allerdings den Nachteil in Kauf,
daß die Durchsicht durch die herabgelassenen Lamellen wegen ihres geringen Abstandes
beeinträchtigt wird.
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Es ist bei Verwendung von Band- oder Schnurleitern für Raffjalousien
nachteilig, daß das Einbaumaß erheblich größer als die Lamellenbreite sein muß,
weil die Tragbänder bzw. Längsschnüre sich beim Zusammenschieben der Jalousien nach
außen legen und somit einen Teil der Einbaubreite für sich in Anspruch nehmen. Bei
Verwendung von breiteren Lamellen tritt dieser Nachteil in besonderem Maße auf,
weil ein größerer Lamellenabstand auch einen größeren Überstand der zusammengelegten
Tragbänder bzw. Längsschnüre bedingt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem leichten und billigen
Tragband mit Gelenkstiften der eingangs angegebenen Art eine den gewünschten Lamellenabstand
genau sichernde und dauerhafte Halterung der Lamellen zu erreichen. Außerdem soll
das Tragband bei Verwendung für Raffjalousien deren Einbaubreite nicht vergrößern.
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Die Erfindung besteht darin, daß jede Halterung eines Gelenkstiftes
am Tragband durch eine Doppelung des Tragbandes in Form einer den Gelenkstift eng
umschließenden Schlaufe gebildet ist, die am Tragband mittels eines Halterungsstückes
zusammengedrückt ist.
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Ein derartiges Tragband hat wesentliche Vorteile. Es kann ein normales
glattes, weitgehend flexibles, z. B. gewebtes Band verwendet werden, das erst- vor
dein Einbau im Teilungsabstand mit Schlaufen, dem Halterungsstück und dem Gelenkstift
versehen zu werden braucht. Der einmal vorgesehene Teilungsabstand der Gelenke ändert
sich nicht, weil das Halterungsstück ein Verschieben des Gelenkstiftes verhindert.
Das Band kann mit Gelenkstiften in beliebiger Teilung versehen werden. Die den Gelenkstift
umschließende Verdickung liegt einseitig neben der Bandebene, und das Tragband erhält
dadurch einen Knick, der beim Zusammenziehen der Jalousie die Faltung des Bandes
stets nach der gleichen Seite erzwingt. Man ist also in der Lage, alle Bandfalten
zwangläufig nach einer Richtung, vorzugsweise nach innen, zu legen. Hierdurch ist
auf einfache Weise erreichbar, daß die Baubreite der Jalousie auch im hochgezogenen
Zustand nicht oder praktisch nicht größer wird als die Lamellenbreite. Man kann
also entsprechend der zur Verfügung stehenden lichten Breite des Einbauschachtes
die Breite der Lamellen bestimmen. Hinsichtlich ihrer Wirkung als Sonnenschutz sind
solche breiten Jalousien insofern vorteilhaft, weil auch bei flachem, in geringem
Winkel zur
Waagerechten einfallenden Lichtstrahlen noch eine ausreichende
Durchsicht durch die Jalousie möglich ist. Ferner steht die volle Breite des Tragbandes
zur Lagerung des Gelenkstiftes zur Verfügung.
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Nach der Erfindung kann jedes Halterungsstück flach ausgebildet sein
und zur Aufnahme des doppelt gelegten Tragbandes ein Langloch aufweisen. Nach einer
weiteren Ausführungsform kann jedes Halterungsstück als längsgeschlitzte Hülse ausgebildet
sein, welche die ganze zur Aufnahme des Gelenkstückes bestimmte Schlaufe eng umschließt.
Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß jeder Gelenkstift mit zur Verbindung mit
den Lamellen dienende Lagerzapfen versehen ist und ferner, daß jeder Gelenkstift
als Hohlachse ausgebildet ist, die an ihren Enden die Lagerzapfen aufnimmt und ferner,
daß die beiden seitlich vorstehenden Lagerzapfen mittels einer in der Hohlachse
sitzenden Feder nachgiebig gegen Endanschläge der Hohlachse gepreßt werden.
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Die Erfindung und weitere Einzelheiten derselben sind in der Zeichnung
in Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 einen lotrechten Schnitt
durch eine Raffjalousie bekannter Bauart, teils mit größtem, teils mit kleinstem
Lamellenabstand, F i g. 2 eine Raffjalousie im lotrechten Schnitt mit Tragbändern
nach der Erfindung, F i g. 3 ein anderes Ausführungsbeispiel einer Raffjalousie
in lotrechtem Schnitt mit Tragbändern nach der Erfindung, F i g. 4 einen Längsschnitt
durch ein Tragband mit Gelenk in vergrößerndem Maßstab, F i g. 5 einen Schnitt nach
Linie V-V der F i g. 4, F i g. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI der F i g. 4, F
i g. 7 die Draufsicht auf das Halterungsstück nach F i g. 4, F i g. 8 einen Schnitt
nach Linie VIII-VIII der F i g. 7, F i g. 9 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Tragbandes im Längsschnitt in vergrößerndem Maßstab, F i g. 10 einen Schnitt nach
Linie X-X der F i g. 9, F i g. 11 einen Schnitt nach Linie XI-XI der F i g. 9, F
i g. 12 eine Ansicht des Halterungsstückes nach F i g. 9, F i g. 13 eine Stirnansicht
dieses Halterungsstückes, F i g. 14 den dazugeordneten Gelenkstift in der Ansicht,
F i g. 15 eine Stirnansicht des Gelenkstiftes, F i g. 16 eine teilweise Draufsicht
auf eine Lamelle mit eingebautem Tragband und Gelenkstift in vergrößerndem Maßstab,
F i g. 17 einen Längsschnitt durch eine Lamelle mit anders eingebautem Gelenkstift
im gleichen Maßstab, F i g. 18 die Draufsicht zu F i g. 17, F i g. 19 einen Teilquerschnitt
durch eine Lamelle mit Tragband und Einsatzstück zur Lagerung des Gelenkstiftes
vor dem Einbau, F i g. 20 einen Querschnitt durch eine Lamelle mit eingebautem Einsatzstück,
F i g. 21 einen Längsschnitt durch einen Gelenkstift in vergrößerndem Maßstab.
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F i g. 1 zeigt die übliche Halterung von Lamellen L mittels Paaren
seitlich angeordneter Tragbänder T oder Kordeln, die durch einen zur Auflage der
Lamellen L dienenden Steg S zu einer Bandleiter oder. zu einer Kordelleiter verbunden
sind. Im unteren Teil der F i g. 1 ist dargestellt, daß sich beim Hochziehen der
Jalousie mittels desAnfangsbandes A die Tragbänder T abwechselnd nach außen und
nach innen zwischen die- Lamellen L legen, wodurch das Einbaumaß E bestimmt wird,
das erheblich größer ist als die Lamellenbreite.
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In F i g. 2 ist gezeigt, daß dem Einbaumaß E entsprechende breitere
Lamellen L verwendet werden können, wenn erfindungsgemäß Gelenke G bildende Gelenkstifte
derart in Schlaufen der Tragbänder T gehaltert sind, daß diese sich beim Hochziehen
der Jalousie zwangläufig nach innen legen. Dabei können bei einem Paar von Tragbändern
T die beiden Gelenke G einer Lamelle L entweder, wie F i g. 2 zeigt, von den Lamellenkanten
entfernt oder, wie F i g. 3 zeigt, auch unmittelbar an den Lamellenkanten L angeordnet
werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 bis 8 ist zur Halterung
jedes Gelenkstiftes 5 ein flaches Halterungsstück 1 vorgesehen, das ein Langloch
2 aufweist, durch das das doppelt gelegte Tragband T hindurchgeführt ist, wie dies
insbesondere in F i g. 7 und 8 mit punktierten Linien dargestellt ist. Das doppelt
gelegte Tragband T bildet eine einseitig gegenüber der Bandebene vorstehende Schlaufe
4, die den zylindrischen, mit Lagerzapfen 5a versehenen Gelenkstift 5 nach Durchziehen
des Tragbandes T eng umschließt und am Tragband festlegt. Der somit unveränderlicheAbstand
der einzelnen Gelenkstiftes entspricht dem erforderlichen Lamellenabstand.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 9 bis 15 stellt das Halterungsstück
eine mit einem Längsschlitz 6a versehene Hülse 6 dar, welche die ganze, den Gelenkstifts
eng umschließende Schlaufe 4 des doppelt durch den Längsschlitz 6 a geführten Tragbandes
T eng umschließt.
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Die Tragbänder T werden vorteilhaft vor dem Zusammenbau der Jalousie
nach vorheriger Markierung der gewünschten Teilung mit den Halterungen für die Gelenkstifte
5 versehen, welche dann mit den Lamellen L verbunden werden. Dadurch, daß die Gelenkstifte
5 einseitig zur Ebene des durchlaufenden Tragbandes T liegen, das bei den Schlitzen
2 bzw. 6a Knicke bildet, faltet sich das Tragband T beim Hochziehen der Jalousie
stets nach der dem Gelenkstift 5 abgewandten Seite.
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Der Einbau des mit Gelenkstiften 5 versehenen Tragbandes T in die
Lamellen L kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. In F i g. 16 ist gezeigt, daß
die Lamellen L eine ihre Längskante unterbrechende Ausnehmung 7 zur Aufnahme des
mit Gelenkstiften 5 versehenen Tragbandes T aufweisen. Die Lagerzapfen 5a des Gelenkstiftes
5 sind in je ein an den gegenüberliegenden Querrändern 7 a der Ausnehmung 7 eingedrücktes
oder eingebohrtes Loch eingeführt.
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Für letztere Befestigungsart kann der Gelenkstift 5 nach F i g. 21
als Hohlachse 5' ausgebildet sein, die eine Spiralfeder 8 und an jedem Ende
einen Lagerzapfen 5 a' aufnimmt, der mit einem Bund 5 b an dem umgebördelten
Ende der Hohlachse 5' anliegt und einen Führungszapfen 5 c für die Spiralfeder 8
aufweist. Der eine Lagerzapfen 5 d wird zunächst in ein in dem einen Querrand
7 a der Ausnehmung 7 vorgesehenes Loch eingesetzt, dann der andere Lagerzapfen 5
d gegen den Druck der Spiralfeder 8 so weit zurückgeschoben, daß er in das zugeordnete
Loch in
dem anderen Querrand 7a in einfacher Weise einschnappen
kann, womit der Gelenkstift 5 mit der Lamelle L verbunden ist.
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Eine andere Befestigungsart zeigen die F i g. 17 bis 20. Das
Tragband T soll entsprechend F i g. 2 durch eine Durchbrechung9 der Lamelle L hindurchgeführt
werden. Hierzu werden Gelenkstifte 5 nach F i g. 14 und 15 verwendet. Als Lager
für die Lagerzapfen 5 a dienen schmale Einsatzstücke 10, die eine Bohrung
für die Aufnahme des Lagerzapfens 5a und an ihren Stirnseiten der Dicke der
Lamellen L angepaßte Nuten 10 a aufweisen. Wie F i g. 19 und 20 zeigen, wird zunächst
die eine Nut 10a des einen Einsatzstückes 10, in das der Gelenkstift 5 eingesetzt
ist, über den Rand 9 a der Ausnehmung 9 geschoben und dann unter Ausnutzung der
federnden Nachgiebigkeit des LamellenwerkstofEes die andere Nut 10 a über den anderen
Rand 9 b der Ausnehmung 9 gedrückt, so daß das Einsatzstück die Stellung nach F
i g. 20 einnimmt.
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Das Tragband nach der Erfindung ist vielseitig anwendbar. Es kann
mit Vorteil in alle Arten von Jalousien, wie Raffjalousien mit waagerecht oder lotrecht
verlaufenden Lamellen oder Wickeljalousien, eingesetzt werden.